Rissverdacht oder Hinweise zu Luchs & Wolf

Sie haben einen Riss mit Verdacht auf Luchs oder Wolf bzw. Sichtungen, Fährten oder Losungen die auf Luchs oder Wolf hindeuten könnten?

    Rissverdacht oder Hinweis melden

    Monitoring Luchs und Wolf

    Die FVA ist durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz mit dem Monitoring von Luchsen und durch das Umweltministerium mit dem Monitoring von Wölfen in Baden-Württemberg beauftragt. Das Team Luchs- und Wolfsmonitoring nimmt Hinweise zur Präsenz von großen Beutegreifern entgegen, dokumentiert und bewertet diese. Die Hinweise werden durch erfahrene Personen in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Wildtierbeauftragten überprüft. Auf Basis dieser Daten werden das Vorkommen und die Verbreitung von Luchs und Wolf in Baden-Württemberg dokumentiert.

    Für Deutschland veröffentlicht das Bundesamt für Naturschutz jedes Jahr die Ergebnisse des Monitorings.

    Statusbericht Wolfsmonitoring 2022/2023

    Der Statusbericht für 2022/2023 über das Wolfsmonitoring in Baden-Württemberg kann hier angesehen werden.

    Reproduktion im Südschwarzwald bestätigt (Juni 2023)

    Ein Fotofallenbild aus der Gemeinde Schluchsee im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 06.06.2023 zeigt eine Fähe mit erkennbarem Gesäuge. Diese Aufnahme weist die Reproduktion der Wölfe in diesem Gebiet nach und bestätigt, dass es sich bei den zwei ausgewachsenen Wölfen und deren Welpen im Territorium Schluchsee nun um ein Wolfsrudel und nicht mehr nur um ein Wolfspaar handelt.

    Weitere Hintergründe können Sie der Presseinformation entnehmen.

    Gemeinsamer Nachweis zweier Wölfe auf Gemeindeebene St. Blasien (Februar 2023)

    Eine Wildkamera auf Gemeindeebene St. Blasien im Landkreis Waldshut nahm am 13.02.2023 ein Foto auf, das zwei Wölfe zeigt.

    Weitere Hintergründe können Sie der Presseinformation entnehmen.

    Zwei Nachweise eines weiblichen Wolfes im Münstertal im Südschwarzwald (Januar 2023)

    Am 06.01.23 wurden auf Gemeindeebene Münstertal im Schwarzwald sechs tote Ziegen und am 09.01.23 eine weitere tote Ziege gemeldet.
    Die genetischen Untersuchungen von Abstrichproben am Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik konnten nun in beiden Fällen denselben Wolf als Verursacher identifizieren.

    Eine fachliche Bewertung der FVA mit weiteren Hintergründen können sie der Presseinformation entnehmen.

    Das Umweltministerium Baden-Württemberg veröffentlicht aktuelle Nachweise zum Wolf. Wenn Sie Informationen aus dem Wolfsmonitoring erhalten möchten, können Sie die „Info-Mail Wolfsmonitoring“ des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg abonnieren.

    Derzeit sind in Baden-Württemberg drei Wolfsterritorien bestätigt. Eine Einstufung erfolgt nach den bundeseinheitlichen Monitoringstandards des BfN. Alle aktuell bestätigten Territorien liegen im Schwarzwald.

     

    Wolfsteritorrien Baden Württemberg annähernd (grün):

    Seit im Jahr 2015 der erste Wolf in Baden-Württemberg nachgewiesen werden konnte, wurden weitere Individuen erfasst. Die Wölfe stammen aus unterschiedlichen Regionen und Populationen. 

    Tab. 1: Genetisch identifizierte Wölfe, die bisher in Baden-Württemberg nachgewiesen wurden (Stand: März 2024). Quelle: FVA
    Individuelle BezeichnungHaplotypHerkunftGeschlechtErstnachweis in BWBemerkung
    GW424mHW22Calanda-Rudel, Schweiz, Alpenpopulationmännlich22.06.2015, Mahlberg,
    LK Ortenau
    tot
    GW470mHW22Calanda-Rudel, Schweiz, Alpenpopulationmännlich26.11.2015, Nellingen,
    LK Alb-Donau
    tot
    GW630mHW02Rudel Schneverdingen, Mitteleuropäische Flachlandpopulationmännlich08.07.2017, Schluchsee,
    LK Breisgau-Hochschwarzwald
    tot
    GW852mHW02Rudel Schneverdingen, Mitteleuropäische Flachlandpopulationmännlich26.11.2017, Bad Wildbad,
    LK Calw
    territorial
    (Enztal)
    GW883mHW22Alpen-/Italienische
    Population
    männlich08.01.2018, Wiernsheim,
    Enzkreis
    unbekannt
    ZW023mH13Tierpark Knüll, Hessenmännlich19.02.2019, Neuenstein,
    LK Hohenlohe
    tot
    GW1129mHW02Rudel Schneverdingen, Mitteleuropäische Flachlandpopulationmännlich27.11.2019, Grafenhausen,
    LK Waldshut
    territorial
    (Schluchsee)
    GW1591mHW22Alpen-/Italienische
    Population
    männlich17.04.2020, Münstertal,
    LK Breisgau-Hochschwarzwald
    unbekannt
    GW1832mHW22Alpen-/Italienische
    Population
    männlich17.09.2020, Mudau,
    LK Neckar-Odenwald
    unbekannt
    GW1896mHW01unklarmännlich21.11.2020, Waldshut,
    LK Waldshut
    abgewandert/
    Nachweise außerhalb BW
    ?W17Dinarische Population?03.03.2021, Singen
    (Hohentwiel), LK Konstanz
    unbekannt
    GW2103mHW22Alpen-/Italienische
    Population
    männlich02.05.2021, Hinterzarten,
    LK Breisgau-Hochschwarzwald
    unbekannt
    GW2120mHW22Alpen-/Italienische
    Population
    männlich28.05.2021, Schramberg,
    LK Rottweil
    unbekannt
    GW2672mHW01Gutenbrunn-Rudel,
    Österreich
    männlich02.06.2022, Breitnau, LKterritorial (Hornisgrinde)
    GW2912mHW01unklarmännlich31.07.2022, Münstertal,
    LK Breisgau-Hochschwarzwald
    abgewandert/
    Nachweise außerhalb BW,
    tot
    GW2930mHW22Alpen-/Italienische
    Population
    männlich07.09.2022, Schönenberg,
    LK Lörrach
    tot
    GW2973mHW22Alpen-/Italienische
    Population
    männlich25.10.2022, Trochtelfingen,
    LK Reutlingen
    abgewandert/
    Nachweise außerhalb BW
    GW2407fHW01Rudel Billenhagen, MV, Mitteleuropäische Flachlandpopulationweiblich06.01.2023, Münstertal,
    LK Breisgau-Hochschwarzwald
    territorial (Schluchsee)
    GW2770mHW01Rudel Annaburger Heide, ST, Mitteleuropäische Flachlandpopulationmännlich09.02.2023, Waghäusel,
    LK Karlsruhe
    unbekannt
    GW3317mHW22Alpen-/Italienische
    Population
    männlich29.05.2023, Laichingen,
    LK Alb-Donau
    tot
    GW3640mHW22Alpen-/Italienische
    Population
    männlich03.09.2023, Neubulach,
    LK Calw
    abgewandert/
    Nachweise außerhalb BW
    GW3699mHW01Rudel Schluchsee, SLS, Mitteleuropäische Flachlandpopulationmännlich23.10.2023, Schluchsee, LK Breisgau-HochschwarzwaldWelpe (Schluchsee), tot
    GW3817HW22Alpen-/Italienische
    Population
    männlich24.12.2023, Schramberg, LK Rottweilunbekannt

    Die Daten zum aktuellen Monitoringjahr sind vorläufig und können sich je nach aktuellem Kenntnisstand ändern. Zum Teil haben die Meldungen zu neuen Vorkommen auch rückwirkende Konsequenzen für vorangegangene Monitoringjahre (Karte und Daten werden bereitgestellt von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf, DBBW).

    Derzeit (Monitoringjahr 2021/2022) gelten in Baden-Württemberg fünf Luchse als sesshaft oder „territorial“. Eine Einstufung erfolgt nach den bundeseinheitlichen Monitoringstandards des BfN. Die fünf männlichen Luchse haben ihre Territorien im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und am Bodensee. Luchs „Lias“ und Luchs „Toni“ sind aktuell mit einem Senderhalsband ausgestattet.

     

     

    Das Auftauchen, Bleiben und Absentieren von Luchsindividuen ändert sich stetig. Ein regelmäßiges Auftauchen zugewanderter Luchse, vorwiegend aus den Schweizer Vorkommen, konnte seit 2015 festgestellt werden. Seither wurden 16 Individuen unterschieden, fast ausschließlich männliche.

    Informationen zur Biologie des Luchses sind auf dem Wildtierportal zu finden.

    Monitoringmethoden

    Die FVA dokumentiert und überprüft dabei jegliche Hinweise wie Sichtungen, Fotofallenbilder, Losungsfunde, Risse, Fährten et cetera. Hinweise aus der Bevölkerung sind ein wertvoller Bestandteil des Monitorings.

    Dabei ist die Prüfung und Bewertung der Hinweise anhand fester Fachkriterien, den international anerkannten SCALP-Kriterien, unerlässlich:

    „Eindeutiger Nachweis“, „bestätigter Hinweis“ oder „unbestätigter Hinweis“ (siehe unten). Außerdem gibt es Negativmeldungen, also Hinweise, die nachweislich nicht auf einen Wolf oder Luchs zurückzuführen sind, sowie „kBm“, Fälle bei denen aufgrund mangelnder Indizienlage und unzureichender Information keine Bewertung möglich ist (z.B. Risse oder Totfunde, die für eine Bewertung zu alt sind).

    Neben dem passivem Monitoring, der Aufnahme von zufälligen Hinweisen, die aus der Bevölkerung kommen, wird auch aktives Monitoring durchgeführt. Hierzu zählt das Fotofallenmonitoring (z.B. im Fördergebiet Schwarzwald) sowie der Einsatz von Artenspürhunden.

    Die gewonnenen Daten werden nur mit räumlicher Unschärfe veröffentlicht. Zum Schutz der Wildtiere, aber auch von den Melderinnen und Meldern, werden von der FVA keine genauen Standorte, sondern nur die Gemeinde bekannt gegeben, in der ein Nachweis gefunden worden ist.

    SCALP-Kriterien

    • C1 (eindeutiger Nachweis): „hard facts“ wie Totfunde, Fotos, Fang oder genetische Nachweise
    • C2 (bestätigter Hinweis): von Experten überprüfte und bestätigte Hinweise wie Risse, Haare, Kotfunde oder Trittsiegel
    • C3 (unbestätigter Hinweis): alle Beobachtungen und Lautäußerungen sowie von der Allgemeinheit gemeldete Risse, Haare, Kotfunde oder Trittsiegel, die nicht von Experten überprüft werden konnten
    • Negativ: Luchs oder Wolf kann als Verursacher ausgeschlossen werden
    • k.B.m. (Keine Bewertung möglich): Hinweise zu denen aufgrund fehlender Mindestinformationen keine Einschätzung möglich ist.

    Das passive Monitoring beschreibt die Erfassung, Überprüfung und Bewertung von Hinweisen, die mit Verdacht auf Luchs oder Wolf aus der Bevölkerung gemeldet werden. Bei den Hinweisen handelt es sich überwiegend um Sichtungen, Risse, Fotos, Losungen, Fährten und Totfunden.

    Je nach Hinweisart und Zeitpunkt der Meldung kommen verschiedene Methoden bei der Überprüfung zum Einsatz. In jedem Fall werden die Umstände der Meldung ausführlich mit den meldenden Personen besprochen und dokumentiert. Im Bedarfsfall werden Vor-Ort-Kontrollen durch den WTB und / oder durch die erfahrenen Personen der FVA durchgeführt. Die Hinweise werden nur auf Gemeindeebene bekannt gegeben.

    Diese Kontrollen werden wenn möglich mit den zuständigen Jagdausübungsberechtigten abgestimmt. Kann genetisches Material sichergestellt werden, wird dieses bei Bedarf zur Untersuchung an das nationale Referenzlabor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Gelnhausen weitergegeben.
    Sind im Fall von tot aufgefundenen Wild- oder Nutztieren weitergehende pathologische Untersuchungen zielführend, so werden diese an einem der Chemischen- und Veterinäruntersuchungsämtern Baden-Württembergs (CVUA) durchgeführt.

    Hinweise bitte hier melden

    Das beschriebene passive Monitoring erfasst lediglich Hinweise, die von der Bevölkerung gemeldet werden. In Regionen, in denen Wölfe oder Luchse territorial vorkommen, kann ein zusätzliches, aktives Monitoring realisiert werden. Es wird in erster Linie durch die aktive Suche nach Hinweisen und den spezifischen Einsatz von Kamerafallen umgesetzt. Die FVA koordiniert das aktive Monitoring und arbeitet hierbei eng mit den zuständigen WTB und der Jägerschaft zusammen. Das aktive Monitoring ermöglicht eine Optimierung des Wildtiermanagements auf lokaler Ebene und generiert ein zusätzliches Wissen, welches über praktizierte Öffentlichkeitsarbeit auch der sachlichen Kommunikation zwischen Verbänden und Beteiligten zu Gute kommt. Weiterhin lassen sich umfangreiche Informationen wie beim Wolf beispielsweise zu Rudelanzahl, -abgrenzung, -größe und Reproduktionsnachweisen nur über ein aktives Monitoring generieren.

    Als besondere Maßnahmen des Monitorings können bei vorliegender Genehmigung durch die zuständigen Behörden einzelne Tiere gefangen und mit einem Halsbandsender ausgestattet werden.

    Dadurch lässt sich die Raumnutzung der Tiere sehr detailliert nachvollziehen.

    Der Halsbandsender am Luchs nimmt Kontakt zu Satelliten auf und bestimmt so seine Position in Form von GPS-Daten. Die Daten werden auf dem Halsband gespeichert und über eine integrierte SIM-Karte per Mobilfunknetz an eine Bodenstation verschickt. Die FVA kann dann direkt vom Computer aus auf diese Daten zugreifen.

    Freilassung des Luchses „Toni“ nach dessen Besenderung

    Weiterführende Informationen

    Links

    Weiterführende Informationen zum Monitoring, sowie zum Herdenschutz und zu menschlichen Konflikten um den Wolf finden Sie beim Infomaterial.

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