Goldschakalalarm, aufbrausende Gemüter und 4000 Volt: Was war denn da los auf dem FVA-Gelände?

In einer zweitägigen Schulung auf und rund um das FVA-Gelände haben sich Wildtierbeauftragte aus über 20 Landkreisen im Oktober zum Thema Monitoring großer Beutegreifer ausgetauscht und weitergebildet. Dabei wurden nicht nur die Biologie und Nachweisarten von Luchs und Wolf thematisiert, sondern auch die zum Goldschakal, der sich langsam in Baden-Württemberg etabliert.

Der besondere Laut des Goldschakals über ein Megaphon war es also, der durch die Flure der FVA jaulte und vielleicht so manche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FVA irritierte. Aktuell noch selten, breitet sich das mittelgroße Raubtier mittlerweile auch in Baden-Württemberg aus, so dass erste Nachweise zukünftig bei den Wildtierbeauftragten anlanden könnten. Das Monitoring dieser Wildtiere ist neben den Fährten, Trittsiegeln, Haaren und der Losung auch über bioakustische Nachweise möglich.

Wildtierbeauftragte sind wichtige regionale Partnerinnen und Partner im Wildtiermanagement des Landes und laut Jagd- und Wildtiermanagementgesetz (JWMG) in der Zusammenarbeit beim Monitoring großer Beutegreifer und weiterer Arten von großer Bedeutung. Die gemeinsame Schulung und der Austausch von Erfahrung und Wissen sind so wertvoll, damit sichergestellt werden kann, dass die Arbeit nach einheitlichen Standards erfolgt, aber natürlich auch damit, die Kommunikation von und zur FVA reibungslos und vertrauensvoll läuft. 

Der Arbeitsbereich Luchs und Wolf des FVA-Wildtierinstituts ist von den Ministerien mit dem Monitoring, der Herdenschutzkoordination und der Kommunikationsarbeit beauftragt.

Das Vertrauen zwischen den Beteiligten und den zuständigen Institutionen spielt bei den großen Beutegreifern eine besonders wichtige Rolle.  Die Kommunikation rund um Luchs und Wolf ist nicht immer leicht und oft von komplexen Herausforderungen begleitet. Aus diesem Grund war auch ein Part der Schulung dem Dialog und dem Wissenstransfer in Sachen Großraubtiere gewidmet.

In der praktischen Übung wurden auf verschiedenen Flächen rund ums FVA-Gelände realitätsnahe Szenarien zu potentiellen Rissereignissen an Wild- und Nutztieren durch einen großen Beutegreifer aufgebaut: Die Wildtierbeauftragten hatten nun die Aufgabe, das vermeintliche Rissereignis zu bearbeiten. Sie wurden lgleich vielfach auf einmal herausgefordert: durch knifflige Fälle, stromführende Zäune mit Schwachstellen und von Passanten und Journalistinnen, die auch im echten Leben zu einem Ereignis dazu stoßen könnten. Auch der Umgang mit der emotionalen Belastung der Tierhaltenden und Jagdaktiven bei einem Rissereignis wurde so gut als möglich erprobt.

Das Team des Arbeitsbereichs Luchs und Wolf dankt an dieser Stelle noch einmal allen FVA-Kolleginnen und Kollegen für ihr Mitwirken.

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