Landtagsabgeordnete besuchen FVA-Versuchsfläche

Ein Mann spricht zu vier Männern. Sie stehen im Wald auf einer Fläche mit kleinen Bäumen. FVA BW/Ruge

Andreas Ehring (links) aus der Abteilung Waldwachstum spricht darüber, wie Wälder zukunftsfähig gestaltet werden können.

Ende April informierten sich Mitglieder der SPD-Landtagsfraktion auf einer Versuchsfläche der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg über mögliche Baumarten der Zukunft und darüber, wie der Wald durch aktives Handeln klimaangepasster weiterentwickelt werden kann.

Mittelfristig nimmt das Klima in Baden-Württemberg mediterrane Verhältnisse an. Viele bisherige Hauptbaumarten leiden darunter. Die FVA forscht praxisorientiert dazu, wie Wälder möglichst stabil und zukunftsfähig gestaltet werden können: Welche heimischen Baumarten haben eine gute Prognose? Welche nicht? Braucht es Alternativen?

Versuche mit Bäumen aus fernen Regionen

Um dies herauszufinden, richten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihren Blick unter anderem nach Südeuropa, Vorderasien und Nordafrika. Regionen, in denen heute schon Bedingungen herrschen, wie sie hierzulande am Ende des Jahrhunderts zu erwarten sind. Baumarten, die sich in diesen Klimazonen bewähren, könnten künftig auch in Deutschland eine Rolle spielen.

Hoch oben über Gaggenau-Michelbach im Landkreis Rastatt untersucht die Abteilung Waldwachstum der FVA seit 2018 beispielhaft Anwuchsverhalten, Jugendwachstum und Standorttauglichkeit der Nadelbaumarten Libanon- und Atlaszeder sowie der Bornmüller-Tanne. Über die bisherigen Erkenntnisse informierten sich vor Ort die SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz, Jonas Nicolas Weber und Nils Opitz-Leifheit aus dem Parlamentarischen Beratungsdienst.

Risikostreuung durch Baumartenmix

Potenziell könnten alle drei Arten sich durchaus in Baden-Württemberg etablieren, referierten Andreas Ehring und Florian Ruge (beide FVA). Bis belastbare Forschungsergebnisse aus den Versuchsanbauten abgeleitet werden könnten, würden allerdings noch einige Jahre vergehen. Das hieße jedoch nicht, dass Politik und Waldbesitzende abwarten sollten. Um das waldbauliche Risiko zu streuen, empfehlen die Experten einen breiten und ausgewogenen Baumartenmix. Dazu gehören unter anderem die heimische Traubeneiche sowie die erfolgreich angesiedelte Douglasie als Nadelbäume. Daneben würden regelmäßige Durchforstung und Pflege dem Wald helfen, resilienter gegenüber Dürren zu werden.

Versuchsflächen der FVA

Über ganz Baden-Württemberg und alle Waldeigentumsarten verteilt unterhält die FVA rund 1.400 aktive waldwachstumskundliche Versuchsfelder. Zum Teil reichen die Messreihen über 150 Jahre zurück und liefern wichtige langfristige Erkenntnisse zur Waldbewirtschaftung.

Warenkorb schließen

Warenkorb

Titel Anzahl Preis
Gesamtpreis: