Waldzustandsbericht 2019: So steht es um den Wald in Baden-Württemberg

Jedes Jahr untersucht die FVA den Gesundheitszustand der Waldbäume in Baden-Württemberg. Die Ergebnisse sind auch für das Jahr 2019 besorgniserregend: Alle Waldbaumarten haben unter den Wetterextremen der letzten Jahre gelitten. Die Nadelbaumarten sind dabei besonders betroffen.

  • Den Gesamtbericht können Sie hier herunterladen: Waldzustandsbericht 2019 (PDF-Download)
  • Lesen Sie auch die weiteren Informationen zur Kronenzustandserhebung (TWI und Dauerbeobachtungsflächen)

Die Waldzustandserhebung

In Baden-Württemberg wird der Zustand der Waldbäume seit den 1980er Jahren im Rahmen der jährlichen Waldzustandserhebung erfasst. Der Indikator für die Beurteilung des Waldzustands ist der Kronenzustand der Bäume, welcher den Nadel-/Blattverlust und die Vergilbung von Nadeln und Blättern beurteilt.

Nadelbaumarten

Die extremen Witterungsverhältnisse der letzten Jahre haben alle Waldbaumarten in ihrer Vitalität beeinträchtigt. Besonders besorgniserregend sind die aktuellen Entwicklungen aber bei den Nadelbaumarten. Aufgrund von Borkenkäferbefall sind in den Trockenjahren 2018 und 2019 enorme Schadholzmengen bei der Fichte angefallen. 2019, im zweiten Trockenjahr in Folge, wurde auch die Tanne vermehrt durch Borkenkäfer geschädigt, nachdem sie das erste Trockenjahr 2018 noch vergleichsweise stabil überstanden hatte. Auch die bereits im vergangenen Jahr beobachteten starken Trockenschäden bei der Kiefer setzten sich in diesem Jahr fort. Vor allem in der Oberrheinebene kommt es zu einem flächigen Ausfall der Kiefer.

Laubbaumarten

Der Zustand der Buche hat sich, nach einer deutlichen Verschlechterung 2018 infolge der starken Fruktifikation, bedingt durch den sommerlichen Wassermangel in diesem Jahr noch einmal weiter verschlechtert. Bei der Eiche führte starker Blattfraß vor allem in den nördlichen Landesteilen regional zu deutlich erhöhten Blattverlusten und zu einer zusätzlichen Belastung der Bäume. Bei der Esche war aufgrund der sehr trockenen Witterung der letzten Jahre eine geringere Neuinfektion mit dem Erreger des Eschentriebsterbens zu beobachten. Allerdings hat sich der Erreger inzwischen landesweit verbreitet und bringt zahlreiche Eschenbestände zum Absterben, so dass die Mortalitätsrate der Esche weiterhin sehr hoch ist.

Waldstrategie 2050

In den kommenden Wochen wird die Waldstrategie 2050 erarbeitet werden, ein Masterplan, mit dem die längerfristig notwendigen Maßnahmen ausgearbeitet und umgesetzt werden sollen. Die Erarbeitung der Inhalte wird unter intensiver Einbindung aller Waldverbände erfolgen.

Die Erhaltung des Waldes ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die wir gemeinsam meistern werden.

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