136 Personen hielten im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg Ausschau nach den Vögeln mit dem lan-gen Schnabel und den kurzen Beinen. Auf fast drei Vierteln der 233 überprüften Standorte konnte das Vorkommen der Waldschnepfe bestätigt werden. Dieser Wert lässt ein insgesamt konstantes Vorkommen über vier Erfassungsjahre hinweg vermuten.
Vorkommen unabhängig von der Höhe
Experten gehen von 3.000 bis 4.000 Revieren in Baden-Württemberg aus. Damit zählt die Waldschnepfe zu den eher häufig vertretenen Brutvögeln in Baden- Württemberg. Während die Art in der Schweiz nur noch in den Hochlagen vorkommt, zeigen die erhobenen Daten der FVA für Baden-Württemberg keine klare Abhängigkeit. Das Vorkommen der Waldschnepfe reicht von den Flussniederungen über die mittleren Lagen bis hin zu den Hochlagen der Mittelgebirge.
Keine eindeutigen Trends – Bestand stabil
Zusätzlich zur Entwicklung der Standorte dient die Balzaktivität als möglicher Indikator für den Waldschnepfenbestand. Sie wird über die Anzahl abendlicher Überflüge erfasst. Ähnlich wie beim Vorkommen lässt sich auch hier 2023 kein klarer Trend erkennen. Zudem ist wissenschaftlich bislang ungeklärt, ob die Balzaktivität unmittelbar Rückschlüsse auf die Anzahl der balzenden Männchen zulässt.
Bürgerbeteiligung als Teil der Wissenschaft
„Das Konzept der freiwilligen Bürgerbeteiligung ist grundsätzlich gut für die Erfassung der Waldschnepfe geeignet. Dass die Zahl der Teilnehmenden an der Kartierung über die Jahre hinweg so hoch war, freut uns sehr“, sagt Philip Holderried, Wissenschaftler am FVA-Wildtierinstitut und verantwortlich für das Projekt. „Für ein dauerhaftes Monitoring der Waldschnepfe wäre eine Kombination kontinuierlich und nicht kontinuierlich kartierter Flächen ideal. Auf diese Weise ließen sich Vorkommen und Verbreitung in Baden-Württemberg exakter nachvollziehen.“
Hintergrund
Mit der Kartierung 2023 endete die Praxisphase des Projekts „Methodenentwicklung für ein Waldschnepfen-Monitoring in Baden-Württemberg“. Somit ist für das laufende Jahr keine weitere Kartierung mit Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern geplant. Ein Konzept für das Monitoring der Waldschnepfe ist für den Herbst 2024 vorgesehen.
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