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Angekommen: Der Goldschakal im Ländle
Wo kommt der Goldschakal (Canis aureus) ursprünglich her?
Goldschakale lebten ursprünglich vor allem im äußersten Südosten Europas und im Süden Asiens. Seit einigen Jahrzehnten breiten sich die Tiere weiter in den Norden und Westen aus.
Wie und wieso kommt der Goldschakal nach Deutschland?
Goldschakale können auf ihren Wanderungen große Strecken zurücklegen. So erschloss sich die Art in den vergangenen Jahrzehnten selbstständig neue Lebensräume, ließ sich dort nieder und vermehrte sich in Gebieten, in denen es diese Tierart bisher nicht gegeben hat. Die Gründe für die Ausbreitung sind vermutlich vielfältig: Veränderungen der Kulturlandschaft, das Fehlen natürlicher Fressfeinde, der Klimawandel und einige mehr.
Wo in Baden-Württemberg wurden bisher Goldschakale nachgewiesen?
Im Odenwald, in der Rheinebene, im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb. Bei diesen Nachweisen handelte es sich häufig vermutlich um durchziehende Einzeltiere. Im Landkreis Schwarzwald-Baar wurden seit dem Jahr 2021 wiederholt Reproduktionen bestätigt, im Sommer 2024 auch erstmals im Landkreis Konstanz.
Steht der Goldschakal in Deutschland unter Schutz?
Der Goldschakal ist in Deutschland über die europäische Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) im Anhang V geschützt. Hiernach soll grundsätzlich ein günstiger Erhaltungszustand der Tierart erreicht werden. Eine Bejagung ist demnach aktuell rechtlich nicht möglich.
Inwiefern unterscheidet sich der Goldschakal von einem Fuchs oder Wolf?
Goldschakale sind am nächsten mit dem Wolf verwandt. Sie gehören zur selben Gattung innerhalb der Hundeartigen. Der Goldschakal ähnelt farblich einem kleinen Wolf, kommt in seiner Größe aber eher einem großen Fuchs nahe. Deutliche Unterscheidungsmerkmale zum Fuchs sind aber etwa sein viel kürzerer Schwanz und der vergleichsweise gedrungene Körperbau. Die Ähnlichkeit zu diesen Tierarten sorgt häufig für Verwechslungen.
Welche Aufgaben kommen mit der Ausbreitung des Goldschakals in Baden-Württemberg auf das FVA-Wildtierinstitut zu?
Das FVA-Wildtierinstitut erfasst Nachweise des Goldschakals derzeit im Rahmen des Wolfsmonitorings mit. Dort, wo eine längere Präsenz der Tiere festzustellen ist, wird versucht, über aktives Monitoring mehr über die sesshaften Tiere herauszufinden. Mit der Ausbreitung tauchen viele Fragen auf. Spezifische wildbiologische und sozialwissenschaftliche Untersuchungen würden helfen, in Zukunft mehr über dieses Tier zu erfahren.
Weitere Informationen
Mehr zum Goldschakal sowie zu den nach Baden-Württemberg zurückkehrenden Luchsen und Wölfen erfahren Sie in der Online-Veranstaltung „Wildtiere – Wir sind nah dran“ am 21. Oktober 2024 um 19 Uhr. Details zum Programm und zur Anmeldung erfahren Sie hier. Die Teilnahme ist kostenlos.
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