Das Konzept war drei Jahre in Arbeit und ist unter maßgeblicher Beteiligung des Biodiversitäts-Teams der FVA entstanden. Es schlägt eine neue Form der Waldbeobachtung vor: das integrative Monitoring, das sich zusammensetzt aus
- einem Lebensraum-Monitoring: Es überwacht Status und Entwicklung der Waldbiodiversität,
- einem Monitoring des Einflusses von Waldbewirtschaftung und anderen Einflüssen auf die Biodiversität.
Sechs Artengruppen stehen dabei im Fokus:
- Gefäßpflanzen
- Moose und Flechten
- Vögel
- Fledermäuse
- Insekten und Spinnen
- Bodenorganismen
Zusätzlich sieht das vorgestellte Konzept genetische Untersuchungen vor, welche die Variationen innerhalb von fünf Arten der Gefäßpflanzen und Insekten prüfen sollen. Sowohl Arten- als auch genetische Vielfalt sind wichtige Teile der Biodiversität in unseren Wäldern.
Bestehende Erfassungen nutzen und ergänzen
Bestehende Monitoringsysteme wie die Bundeswaldinventur (BWI) mit ihren 80.000 Stichprobenpunkten, die Bodenzustandserhebung oder das Monitoring häufiger Brutvögel werden ergänzt durch Erfassungen der Insekten und Spinnen und der Fledermäuse auf repräsentativen Stichprobenflächen und der Bodenorganismen als Erweiterung der Bodenzustandserhebung. Durch die gleichzeitige Erfassung von Waldstrukturen – hier sollen künftig auch Fernerkundungsverfahren unterstützen – können über die Daten der BWI Aussagen für die gesamte Waldfläche Deutschlands getroffen werden. Durch Nutzung der Daten aus bestehenden Erhebungen, ergänzende Erfassungen und die Verknüpfung mit Daten der Waldbewirtschaftung wird das vorgeschlagene Biodiversitätsmonitoring besonders aussagenkräftig und kosteneffizient.
Wie geht es weiter?
Die Autorinnen und Autoren des neuen Konzepts empfehlen, das Biodiversitätsmonitoring im Wald in das Bundeswaldgesetz aufzunehmen. So wie das bisherige Projekt soll das Thünen-Institut für Waldsysteme das Monitoring weiterhin fachlich koordinieren, künftig in Partnerschaft mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN). Alle Bundesländer sollen in einer Facharbeitsgruppe beteiligt werden, die sich aus der bisherigen Steuerungsgruppe des Projekts zusammensetzt.
Das Konzept für ein nationales BiodiversitätsMonitoring im Wald (PDF 2,6 MB)