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Forschung und Praxis verbinden

Ein Saal voller Menschen. Alle blicken auf die Bühne. Dort steht ein Mann und spricht. FVA BW/Effern

Tagung zu Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung in Freiburg

Antworten auf Fragen aus der Forstpraxis bieten und neue Forschungsansätze präsentieren: Das ist das Ziel der dreitägigen Tagung der Sektion "Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung" des Deutschen Verbands Forstlicher Forschungsanstalten. In diesem Jahr ist die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) eine der Organisatorinnen. Etwa 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich aktuell in Freiburg.

"Die genetische Vielfalt ist das Rohmaterial für die Anpassung der Organismen", erklärt Dr. Charalambos Neophytou. Er leitet den Arbeitsbereich "Waldgenetik und forstliches Vermehrungsgut" der FVA-Abteilung Waldnaturschutz. Dabei befasst er sich mit Fragen wie: Welche Bäume kommen mit dem Klimawandel zurecht? Welche Rolle spielen verschiedene Herkünfte einer Baumart? Und wie können wir zukunftsfähiges Saatgut gewinnen?

Mit Forstgenetik zu Handlungsempfehlungen

"Wenn es um die Frage geht, wie gut Waldbäume mit dem Klimawandel zurechtkommen, dann kommt es auf das Erbgut an", sagt Neophytou. "In der Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung setzen wir molekulargenetische Methoden und Feldversuche ein, um die genetische Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Waldbäume zu untersuchen." Die Ergebnisse dieser Arbeit lieferten somit einen wichtigen Beitrag für die Forstpraxis: "Wir können zum Beispiel Handlungsempfehlungen zur Verwendung von forstlichem Vermehrungsgut erstellen, oder zu Strategien für die Erhaltung von Genressourcen."

Austausch zwischen Forschung und Praxis

Um das Wissen zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung sowie zwischen Wissenschaft und Praxis auszutauschen, gründete der Deutsche Verband Forstlicher Versuchsanstalten im Jahr 2009 die Sektion "Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung". Alle zwei Jahre findet seither die Sektionstagung statt – in diesem Jahr durch die FVA, das Thünen-Institut für Forstgenetik, den Staatsbetrieb Sachsenforst sowie die Deutsche Dendrologische Gesellschaft veranstaltet. Der Schwerpunkt: "Wald der Zukunft – Beitrag von Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung".

Drei Tage lang – von Mittwoch bis Freitag – tagen die rund 90 Teilnehmenden aus der forstgenetischen Forschung, der forstlichen Praxis und Verwaltung in der Katholischen Akademie in Freiburg. In Vorträgen und Posterpräsentationen besprechen sie die neuesten Erkenntnisse und ihre Bedeutung für Waldbewirtschaftende. Schwerpunkte sind unter anderem Trockenstresstoleranz, Stress durch Pathogene, Alternativbaumarten als Option im Klimawandel, forstliches Vermehrungsgut und neue Saatgutquellen. "Wir freuen uns, dass so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort waren und mit ihren Vorträgen und Diskussionsbeiträgen gezeigt haben, welche wichtige Rolle der Bereich Genetik spielt, wenn es darum geht, unsere Wälder bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen", sagt Neophytou. Im kommenden Frühjahr erscheinen alle auf der Veranstaltung vorgestellten Ergebnisse in einem Tagungsband.

Die Veranstaltung endet mit einer Exkursion in den Kaiserstuhl. Hier befindet sich das forstliche Versuchsgelände Liliental mit Feldversuchen, Samenplantagen und einem Arboretum.

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