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Internationales Eichen-Symposium in Tennessee

Blick von oben auf bunten Laubwald. Berge in der Ferne. FVA BW/Delb

Appalachen im Herbst

Das "Internationale Eichen-Symposium" hat in Tennessee, USA, stattgefunden. Auch die FVA war vor Ort vertreten. Schwerpunkte der Tagung und der anschließenden Exkursion waren waldbauliche Themen, das Management und die Gesundheit von Eichenbeständen.

Zum Schwerpunkt der vielen Gesundheitsrisiken für Eichen hat die FVA drei Vorträge beigetragen:

  • Dr. Horst Delb, Leiter der Abteilung Waldschutz, sprach über die zentraleuropäischen Eichenarten – Stiel- und Traubeneichen – aus Sicht der Waldgesundheit.
  • Dr. Paula Halbig, ehemals Teil der FVA-Abteilung Waldschutz und heute bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), referierte zur Gefährdungsbeurteilung und Entscheidungshilfe zum Eichenprozessionsspinner.
  • Dr. Jörg Grüner, Forstpathologe in der Abteilung Waldschutz, stellte Pilzerkrankungen an zentraleuropäischen Eichen vor.

Auf der anschließenden Exkursion war die Vielfalt der in den Appalachen vorzufindenden Baumarten, insbesondere der Eichen- und anderen Laubbaumarten, sehr beeindruckend. Allein in Tennessee finden sich 20 Eichenarten. Demgegenüber sind die vielen vorzufindenden Baumkrankheiten und Schadorganismen ausgesprochen besorgniserregend:

  • Der Esskastanienrindenkrebs vernichtete schon vor Jahrzehnten die nordamerikanische Esskastanie (Chestnut Blight) im großen Maße.
  • Der Eschenprachtkäfer (Emerald Ash Borer) hat für zahlreich abgestorbene Eschen gesorgt.
  • Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Asian Longhorned Beetle) wird ebenfalls sehr gefürchtet.

→ Um diese Käfer nicht zu verbreiten, sollte Brennholz nicht an andere Orte verbracht werden.

  • Eine Wolllaus an der Hemlocktanne (Hemlock Wooly Adelgid) rafft die dort ehemals verbreitete Nadelbaumart sehr oft dahin.
  • Der Schwammspinner (Spongy Moth) stammt im Gegensatz zu den bisher genannten Arten nicht aus Asien, sondern wurde aus Europa eingeschleppt. Er bringt durch den Fraß seiner Raupen im Blattwerk viele Eichenarten regelmäßig zum Absterben, was als besonders besorgniserregend betrachtet wird.
  • Die Tausend-Krebs-Krankheit (Thousand Cankers Disease) dezimiert die heimische Schwarznuss erheblich.

Trotz dieser zahlreichen Bedrohungen, die sich im Wald vielerorts mit auffällig abgestorbenen Bäumen zeigen, sind die Wälder der Appalachen besonders im Herbst immer noch unfassbar schön und verdienen es, dass man sich um deren Gesundheit kümmert. Für die europäischen Verhältnisse kann abgeleitet werden, dass allein die Gegenwart von Mischbeständen Krankheiten und die Massenvermehrung von Schädlingen nicht abhält, deren Auswirkungen auf das Waldökosystem jedoch durchaus abmildern kann.   

Weiterführende Literatur

FETTIG, C.; DELB, H. (2017): Invasive forstliche Schadorganismen in Nordamerika im Kontext zu Europa. In: AFZ/Der Wald 72 (9), 19-21 (PDF)

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Dr. Horst Delb

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Dr. Jörg Grüner

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