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Luchssichtung in Stuttgart nicht bestätigt

Luchs sitzt im Wald und blickt in die Kamera

Foto: JAKLZDENEK – stock.adobe.com

Minister Peter Hauk MdL: "Es ist faszinierend mitzuerleben, wie einzelne Luchse immer wieder den Weg nach Baden-Württemberg finden. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich weitere Sichtungen bestätigen."

Einzelne Luchse wandern immer wieder nach Baden-Württemberg ein. Das zeigen die Zahlen des Luchs-Monitorings der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA). Dort können auch vermeintliche Luchs-Sichtungen gemeldet werden. In Stuttgart-Fasanenhof gab es jüngst einen Verdacht, der sich jedoch nicht bestätigen ließ.

Eine Privatperson meinte vergangene Woche in Stuttgart-Fasanenhof in der Nähe des Lärmschutzwalls zur A8/B27 einen Luchs gesehen zu haben und gab die Information an die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA). Da keine Bildaufnahmen dazu vorlagen, konnten die Fachleute des dortigen Wildtierinstituts die Sichtung jedoch nicht bestätigen. Häufig kommt es zu Verwechslungen mit anderen Tieren, wie z.B. Füchsen.

"Luchse führen ein heimliches Leben und ziehen sich meist in ruhige, bewaldete Gebiete zurück. Dass sie sich bei ihren langen Wanderungen über weite Strecken kurzzeitig auch mal in ein bewohntes Gebiet verlaufen, ist nicht auszuschließen. Verbleiben werden sie dort nicht", sagte Forstminister Peter Hauk MdL am Montag in Stuttgart. "Umso mehr freut es mich, dass wir mit dem Wildtiermonitoring an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg wertvolle Daten über das Leben der Luchse und ihre Aufenthaltsorte bekommen können."

Aktuelles Vorkommen in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg konnten seit dem Jahr 2007 16 verschiedene Luchse identifiziert werden. Aktuell sind in Baden-Württemberg fünf Individuen bestätigt, darunter erstmals auch ein Weibchen, das im Mai 2021 im Landkreis Konstanz nachgewiesen wurde. Ohne eine aktive Bestandesstützung mit weiblichen Tieren wird sich in Baden-Württemberg auf absehbare Zeit jedoch kaum eine Luchspopulation entwickeln.

Vermeintliche Sichtung melden

Die FVA bittet darum, Luchshinweise möglichst rasch unter der Telefonnummer 0761 4018 274 oder per E-Mail an infonoSp@m@wildtiermonitoring.de zu melden. Plausible Hinweise werden entsprechend ihrer Nachweissicherheit in eine der drei SCALP-Kategorien (C1 – gesicherte Nachweise, C2 – bestätigte Hinweise, und C3 – unbestätigte Hinweise) eingestuft.

Meldungen über die Sichtung eines Tieres oder zum Beispiel auch Spurenfunde werden an der FVA entsprechend bearbeitet. "Um gemeldete Hinweise beurteilen zu können, benötigen wir möglichst detaillierte Beschreibungen von Beobachtungen oder Hinweisfunde. In einem Formular auf unserer Internetseite werden dafür genaue Informationen abgefragt. Außerdem geben wir dort auch Hinweise, wie die Tiere zu erkennen sind.  Die Beschreibung eines langen Schwanzes beispielsweise schließt einen Luchs aus", sagt Luchsexperte Felix Böcker vom FVA-Wildtierinstitut.

Hintergrund

Luchse waren ursprünglich in ganz Europa heimisch. Mit dem Rückgang von Lebensraum und der Ausrottung des Luchses verschwand dieser aus weiten Teilen Europas. Erst Wiederansiedlungsprojekte in benachbarten Ländern und Bundesländern haben den Luchs wieder in einige Regionen Mitteleuropas gebracht. In Baden-Württemberg ist die Bestandesstützung im aktuellen Koalitionsvertrag enthalten.

Seit 2004 ist die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg mit dem landesweiten Monitoring des Luchses beauftragt. Der erste eindeutige und dokumentierte Beleg für die Anwesenheit des Luchses in Baden-Württemberg seit seiner Ausrottung, stammt aus dem Jahr 1988 durch ein auf der A5 bei Freiburg überfahrenes Tier. Seit 2004 konnte die FVA bisher 16 verschiedene Tiere, darunter ein Weibchen, in Baden-Württemberg nachweisen. Die Luchse kommen überwiegend aus den angrenzenden Vorkommen im Schweizer Jura.

Weitere Informationen zum Luchs finden Sie im Wildtierbericht 2018.

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