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Wald und Holz im Klimawandel: Tagung "Kohlenstoffbindung in Waldökosystemen und Holzprodukten"

Blick auf grünen Wald von oben. Jan Evers

Der Wald schützt das Klima durch Kohlenstoffspeicherung in der Biomasse und im Boden und bietet darüber hinaus weitere Ökosystemleistungen wie Hochwasserschutz, Bereitstellung sauberen Trinkwassers, Rohstofferzeugung, Lebensraum für Pflanzen und Tiere, Raum für Erholung und Sport

Über 220 Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben in Göttigen über Klimaschutz im Bereich Wald und Holz diskutiert – auch die FVA war mit dabei.

Die nachhaltige Forstwirtschaft ist derzeit eine der wenigen Landnutzungs­arten, bei der mehr Kohlendioxid (CO2) gebunden werden kann, als freigesetzt wird. Die Folgen des Klimawandels belasten ihn allerdings stark, was zu erhöhten Risiken und Waldschäden führt. Wie kann daher das Potenzial von Wäldern und nachhaltiger Forstwirtschaft zur Kohlenstoffspeicherung möglichst gut gesichert, oder gar ausgebaut werden?

Gesunder Wald in widerstandsfähigen Beständen

Einig waren sich Expertinnen und Experten in dem Ziel, eine möglichst kontinuierliche Waldbedeckung mit gesunden, widerstandsfähigen Beständen sicherzustellen. Das können Wälder angesichts der Geschwindigkeit des fortschreitenden Klimawandels nicht mehr allein, sondern bedürfen aktiver Unterstützung. Forschungsbedarf gibt es dagegen zur komplexen Wirkung von Art und Intensität der Waldbehandlung auf die Bindung von Kohlenstoffdioxid.

Neben ihrer Speicherfunktion erfüllen Wälder eine Reihe weiterer Aufgaben: Sie schützen uns vor Hochwasser, produzieren Sauerstoff, filtern Wasser und liefern Menschen eine Möglichkeit für Arbeit, Einkommen und Erholung. Der Tier- und Pflanzenwelt bieten sie einen wertvollen Lebensraum. Wenn die Rede vom Waldumbau ist, gilt es alle diese Funktionen und Ansprüche an den Wald zu berücksichtigen. Auch mögliche Konfliktfelder zwischen Kohlenstoffbindung der Wälder und Ökosystemleistungen wurden während der Tagung diskutiert. Weitere Schwerpunkte waren unter anderem die Themenbereiche CO2-Zertifizierung und die Bedeutung von Substitutionseffekten.

Die FVA war mit zahlreichen Postern bei der Tagung vertreten. Zusätzlich informierte sie mit zwei Vorträgen:

  • Kohlenstoffbilanzierung für die Level-II-Intensivmessflächen Baden-Württembergs – erste Schritte zur Bewertung ökosystemarer Prozesse in typischen Waldökosystemen
    Kerstin Näthe, Abteilung Boden und Umwelt
  • Änderungen des Kohlenstoffsenkenpotenzials in Wald und Holz auf Basis von Bonitätsänderungen in Baden-Württemberg
    Christian Vonderach, Abteilung Biometrie und Informatik

Zur Pressemitteilung der NW-FVA

Die Tagung "Kohlenstoffbindung in Waldökosystemen und Holzprodukten" wurde von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Kooperation mit zehn weiteren forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalten ausgerichtet. Aus Österreich war das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) beteiligt, aus der Schweiz die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).

Gefördert wird die Tagung mit Mitteln des Landes Niedersachsen im Rahmen des Sondervermögens "Wirtschaftsförderfonds – Ökologischer Bereich".

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