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Abteilung Waldschutz zu Besuch im Harz

Vom Borkenkäfer geschädigte Fichtenwälder im Harz FVA BW/ Dr. Horst Delb

Blick auf den Brocken über abgestorbene Fichtenwälder (Foto: FVA BW/ H. Delb)

Im Mai besuchte ein Team der Abteilung Waldschutz den Nationalpark Harz. Dessen ältere Fichtenwälder lösten sich unter der Borkenkäfer-Kalamität der vergangenen Jahre größtenteils auf. Vor zehn Jahren stand das dortige Schädlingsmanagement Pate für den Nationalpark Schwarzwald.

"Unter dem Eindruck flächig abgestorbener Fichtenwälder wurde rasch deutlich, dass dieses Geschehen kaum aufzuhalten war", schildert Dr. Horst Delb, Leiter der Abteilung Waldschutz, seine Eindrücke. Auslöser der Kalamität waren Sturmschäden in Verbindung mit mehreren verheerenden Sommerdürren. Zumindest letztere stehen in Zusammenhang mit dem fortschreitenden Klimawandel. Die Schaddynamik erfasste in kürzester Zeit genauso bewirtschaftete Wälder und konnte trotz größter Anstrengungen kaum eingedämmt werden.

Sabine Bauling, Fachbereichsleiterin Waldentwicklung und Wildbestandsregulierung im Nationalpark Harz, sprach infolge der Ereignisse von einer Waldwende rund um den Brocken. Die vielerorts eingebrachte Buche sowie die bereits vorhandene und durch Fichten geprägte Naturverjüngung erweisen sich in mittleren Lagen nun als Vorteil. In vielen anderen Bereichen im Nationalpark ist noch nicht ganz klar, wie sich der Wald unter den veränderten Bedingungen entwickeln wird.

Die große Anzahl abgestorbener Fichten gefährdet die Verkehrssicherheit auf touristisch stark frequentierten Wald- und Wanderwegen, Brandflächen dokumentieren die gewachsene Herausforderung durch Feuer. Viele der von Dürrständern dominierten Bereiche können in den kommenden Jahren aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden. Nebst Prozessschutz wäre eine aktive Steuerung der Waldverjüngung jetzt technisch kaum möglich. In diese für Menschen unerreichbaren Zonen zieht sich das Schalenwild zurück und kann so der notwendigen Regulierungen entgehen.

Die im Rahmen der Exkursion gewonnenen Eindrücke und Erkenntnisse werden auf der nächsten Sitzung der Arbeitsgruppe Borkenkäfer-Monitoring hinsichtlich ihrer Vergleichbarkeit mit dem Nationalpark Schwarzwald vorgestellt und diskutiert.

Das Treffen im Harz erfolgte unter Vermittlung der Abteilung Waldschutz der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA).

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