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Wenn die Trockenheit zu Buche schlägt

Buchen mit lichten Kronen, teilweise ist kein Laub mehr vorhanden

Dürreschäden an Buchen am Waldrand bzw. lichten Wald (Foto: FVA/Weidner)

FVA-Projekt erforscht Risikofaktoren für Dürreschäden an Buchen

Die Fichte ist in aller Munde, aber auch die Buche hat in den letzten Jahren sehr an der anhaltenden Trockenheit gelitten. Absterbende Kronen, nicht ausreichend belaubte Äste, abgeplatzte Rinde, Pilz- und Käferbefall häufen sich. Welche Risikofaktoren es für Dürreschäden an Buchen gibt und wie ihnen begegnet werden kann, erforscht ein Projekt an der der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA).

"Um einen Überblick über die Vitalität der trockengestressten Buchen zu erhalten haben wir auf diversen Standorten in Baden-Württemberg verschiedene Parameter dokumentiert. Dazu gehören die Belaubung oder Verzweigung der Krone, die Stärke der Fruchtbildung oder Fraßschäden an Probebäumen. So können wir beurteilen, wo und wie sehr die Buche gerade unter der Trockenheit leidet", erklärt Jan Tropf, Projektmitarbeiter an der FVA.

Sechs von acht Kronen in schlechtem Zustand

Im Winter wurde die Kronenverzweigung der Buchen auf acht Versuchsflächen untersucht. "Den Zustand der Krone – die Kronenverzweigung – haben wir in sieben Schadenskategorien festgehalten, um das extreme Schadgeschehen genauestens beschreiben zu können", erklärt Jan Tropf. "Bei sechs von acht Flächen befand sich das Kronenwachstum im Bereich der Stagnations- bis Resignationsphase, was eine massive Verschlechterung des Kronenzustandes im Vergleich zu den Vorjahren bedeutet", bedauert Jan Tropf.

Wie geht es weiter?

Um die Mortalität und die Kronenverlichtung von Buchenwäldern großflächig zu analysieren, werden im Hochsommer von vier Waldgebieten in Baden-Württemberg sogenannte Orthofotos, also verzerrungsfreie und maßstabsgetreue Fotos der Erdoberfläche, aufgenommen, indem die Wälder mit Drohnen beflogen werden. Durch Auswertungen dieser Aufnahmen soll der Anteil abgestorbener Buchen bzw. von Buchen mit stark geschädigten Kronen erfasst werden. So können Aussagen darüber getroffen werden, bei welchen Beständen und Standorten Schäden zu erwarten sind.

Die FVA kooperiert mit der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft des Landes Rheinland-Pfalz (FAWF), sodass ein Vergleich der Daten zwischen beiden Bundesländern möglich sein wird.

Weitere Informationen

  • Mehr zum Projekt finden Sie auf der Projektwebsite.
  • Zur Abteilung Waldschutz an der FVA.

PDF-Download der Pressemitteilung

FVA-Forschung im Notfallplan Wald des Landes

Wie bewältigen wir die Herausforderungen durch den Klimawandel? 18 Forschungsprojekte an der FVA finden Antworten. Insgesamt 3,3 Mio. Euro investiert Baden-Württemberg über den "Notfallplan Wald" in praxisnahe, lösungsorientiere Projekte.

Von Trockenstress bei Buche über neue Wege in der satellitengestützten Erfassung von Waldschäden, der Prüfung alternativer Baumarten bis hin zu gesellschaftlichem Engagement bei der Wiederbewaldung werden sieben Forschungsschwerpunkte behandelt.
"In der Debatte um den Wald spielen traditionell Emotionen eine große Rolle", sagt Prof. Dr. Ulrich Schraml, Direktor der FVA. "Die Waldbesitzenden und die Forstleute müssen sich bei ihren täglichen Entscheidungen aber auch auf wissenschaftliche Aussagen stützen können. Dazu brauchen wir ein Bild von der Zukunft des Waldes und eine Bewertung der Handlungsalternativen, die die Verantwortungstragenden im Wald, aber auch die Öffentlichkeit nachvollziehen können. Daran arbeiten wir", erklärt Schraml.

Einen Überblick sowie Informationen zu den einzelnen Projekten finden Sie hier.

    

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