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Zukunfts-Eschen aus Großbottwar – Saatgutgewinnung: Beschädigte Fichten weichen zukunftsfähigen Eschen

Grünes Eschensaatgut
"Eschen haben in unseren Wäldern mit dem Eschentriebsterben zu kämpfen", erklärt Felix Rentschler, Wissenschaftler in der FVA-Abteilung Waldnaturschutz. "Es wird durch einen kleinen Pilz verursacht, der eine große Wirkung hat und dem ganze Bestände zum Opfer fallen können." Daher habe die FVA in den vergangenen Jahren landesweit Eschen selektiert, die sich als widerstandsfähig gegenüber dem Eschentriebsterben gezeigt haben – denn manche Bäume scheinen genetisch das richtige Rüstzeug mitbekommen zu haben. Das Ziel: "Wir wollen Samenplantagen aus potenziell widerstandsfähigen Bäumen aufbauen, die künftig Eschensaatgut mit einer erhöhten Toleranz gegenüber dem Eschentriebsterben produzieren können", sagt Rentschler.
Wieso in Großbottwar?
Bei Großbottwar unterhält die FVA bereits eine Lärchen- und Fichtenplantage zur Saatgutproduktion. Die in den frühen 1960er Jahren angelegte Fichtensamenplantage haben Borkenkäfer in den vergangenen Jahren bereits stark geschädigt und es kam zu flächigen Ausfällen. Auch bedingt durch den Klimawandel hat der Bedarf an Fichtensaatgut stark abgenommen.
Standort und Größe der Fichtenfläche sind aber sehr gut für die Esche und die künftige Saatgutproduktion geeignet. "Ideal ist außerdem, dass es keine direkt angrenzenden Eschenbestände gibt. Dadurch schließen wir eine Fremdbestäubung der genetisch wertvollen Samenplantage nahezu aus", sagt Rentschler.
Hiebarbeiten durchgeführt
Ende Februar führte die FVA in Zusammenarbeit mit ForstBW Hiebsmaßnahmen der alten, teilweise käfergeschädigten Fichten auf der Fläche durch.
Im Anschluss wird dann die freie Fläche für die Bepflanzung mit den jungen Eschen vorbereitet. Danach werden die jungen Bäume ausgesetzt, die die künftige Saatgutversorgung sichern sollen.
Das Projekt "FraxForFuture"
Im Zuge des Waldumbaus von Nadelwaldmonokulturen zu klimastabileren Laubmischwäldern werden Maßnahmen in die forstliche Praxis umgesetzt, die die Saatgutversorgung für künftige Generationen sicherstellen sollen. Das Verbundprojekt "FraxForFuture – Erhalt der Esche als Wirtschaftsbaumart" lief deutschlandweit und wurde von der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert.
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