Gastvortrag an der FVA

Verbrannter Wald in der Southern Sierra Nevada, California
Bark beetle and fire interactions in a hotter, drier climate
mit Dr. Christopher Fettig, Pacific Southwest Research Station, USDA Forest Service
- Am 18. Juli 2025 um 09.30-11.00 Uhr freuen wir uns
- auf einem spannenden Gastvortrag von Dr. Christopher Fettig
- in Freiburg an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt BW (Wonnhaldestraße 4, 79100 Freiburg), im Hans-Ulrich Moosmayer Saal.
- Anmeldungen erbeten bis zum 16. Juli 2025 (→ hier geht es direkt zur Anmeldung)
Worum geht’s beim Vortrag Borkenkäfer und Feuer?
Dr. Christopher J. Fettig gibt in seinem Vortrag Einblicke in die Erfahrungen Nordamerikas mit klimabedingten Kalamitäten und deren Folgen für den Wald.
Dort traten diese Herausforderungen bereits deutlich vor den ab 2018 in Europa beobachteten Ereignissen in erheblichem Ausmaß auf. Der Bergkiefernborkenkäfer (Mountain Pine Beetle) verursachte großflächige Schäden, die international als markantes Beispiel klimawandelbedingter Herausforderungen für den Wald betrachtet werden. Dies gilt auch für die dort umfangreich aufgetretenen Waldbrände. Aus diesen Erfahrungen in Nordamerika ergibt sich ein Wissensvorsprung, den Dr. Fettig in seinem Vortrag zugänglich macht.
In Europa ist das Thema hoch aktuell.
Auf Waldflächen verbleibendes, abgestorbenes und trockenes Holz nach Borkenkäferbefall gilt gemeinhin als zunehmender Risikofaktor für die Entstehung von Waldbränden. Ein zentrales Ziel im Borkenkäfermanagement besteht darin, befallene Bäume frühzeitig zu identifizieren und noch vor dem Ausflug der Käfer zu entfernen. Im Idealfall verbleibt dadurch kein aktiv befallenes Holz im Bestand. Angesichts der in den vergangenen Jahren europaweit aufgetretenen, klimabedingten Schadereignisse ließ sich dieses Vorgehen vielerorts jedoch nicht konsequent umsetzen. Käferbäume, deren Brutstadien bereits abgeschlossen sind, haben aus waldschutztechnischer Sicht keine unmittelbare Relevanz mehr, werden jedoch häufig noch zur Verwertung aufgearbeitet – sofern dies organisatorisch und wirtschaftlich möglich ist. Auf einigen Flächen blieben sie dennoch stehen, etwa aufgrund eingeschränkter Kapazitäten, rückläufiger Holzpreise oder naturschutzfachlicher Vorgaben. Vor dem Hintergrund zunehmend heißer und trockener Sommer wird derzeit diskutiert, in welchem Umfang hiervon ein erhöhtes Risiko für Waldbrände ausgehen kann.
Aus dem Vortrag von Herrn Dr. Fettig ergeben sich neue Impulse für die Diskussion.
Vortragsprache ist Englisch.
Wer spricht? Dr. Christopher Fettig


Dr. Christopher J. Fettig ist Forstentomologe an der Pacific Southwest Research Station, Kalifornien, USA. Er hat Gastprofessuren an mehreren Universitäten inne und ist Mitglied der Redaktionsausschüsse von Forest Ecology and Management, Forest Science, Forests und des Journal of Economic Entomology. Seine Forschung konzentriert sich auf die Waldgesundheit und Störungsökologie, mit Schwerpunkt auf Borkenkäfer, Klimawandel und Waldbrände.
Bereits seit 2014 kooperiert die Abteilung Waldschutz der FVA mit der Pacific Southwest Research Station des US Forest Service (USFS). Dank der im Jahr 2022 unterzeichneten Absichtserklärung zur weiteren Zusammenarbeit (Memorandum of Understanding, MOU) wurde der Weg auch für die erfolgreiche Zusammenarbeit des Forschungspersonals auf beiden Seiten des Atlantiks ermöglicht. Mit Hilfe der Kooperation sollen mehr Lösungen, Hilfestellungen und Informationen für betroffene Waldbesitzende auf wissenschaftlicher Grundlage erarbeitet und vermittelt werden.