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Der Boden
Die Bodenbildung im Liliental-Gebiet ist durch den Löss mit seinem hohen Kalkgehalt und
seiner großen Erosionsanfälligkeit geprägt. Wo in exponierten Lagen die
Flächenabtragung überwiegt, findet man Rohböden, in denen der Löss fast
humusfrei bis zur Oberfläche reicht. Wo weniger abgetragen wurde und deshalb die
Bodenbildung weiter fortschreiten konnte, erfolgte durch die kalkreiche Bodenlösung
und winzige Bodenlebewesen eine Umformung von organischen Resten zu Humus. Örtlich
treten sog. "Lösskindl" auf. Das sind Kalkknollen, die infolge früherer
Kalkauslaugung und anschließender Ausfällung entstanden sind. Die Wasserhaltekraft der Böden ist unterschiedlich. Bei geringer Ausbildungstiefe
und starken, reliefbedingten Oberflächen-Abflüssen ist sie relativ gering. Hier
gedeihen Pflanzengesellschaften, die Trockenheit und Kalkreichtum vertragen. Tiefer
entwickelte Böden in flachen Lagen besitzen in der Regel so große
Wasserhaltefähigkeit, dass natürliche Buchenwälder gedeihen können.
Noch besser ist die Wasserhaltekraft der Böden in allen Senken und an den
Unterhängen, wo sich die randlich abgeschwemmten, humosen Bodenmassen angesammelt
haben. Diese besten Standorte des Gebiets wurden im Arboretum anspruchsvollen Baumarten,
wie z.B. dem Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum [Lindl.] Buchh.) vorbehalten.
Im Mühlental, am Ostrand des Gebiets, werden die Standorte gelegentlich von einem
kleinen Bach überflutet. Die kalkreiche Aue unterscheidet sich daher durch ihre
Feuchtigkeit von den übrigen Standorten. Nach einer Periode mit Pappel- und
Tannenversuchen sind diese Flächen heute für standortgemäße
Laubgehölze vorgesehen.
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