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A 
  
AbrückscheideAls Abrückscheide bezeichnet man eine gedachte Grenze zwischen zwei benachbarten Erschließungslinien, von der aus das (Vor-)Rücken aus ökonomischen und technologischen Gründen über die eine oder andere Erschließungslinie erfolgt. Je nach Geländeverhältnissen kann die Abrückscheide in der Mitte zwischen zwei Erschließungslinien liegen oder beispielsweise am Hang auch versetzt.
  
AbschnitteAuch als „Fixlängen“, „Standardlängen“ oder „Sortenstücke“ bezeichnete Stammholzstücke mit vorgegebenen Abmessungen und/oder Qualitäten. Die Abschnitte können fertig eingeschnitten, also voneinander getrennt sein, oder sie sind Teil eines längeren Stammstückes (einer so genannten „Mehrfachlänge“), an dem die Sortengrenzen markiert, die Trennschnitte jedoch noch nicht geführt sind.
  
AnbauhackerHacker, der an einen landwirtschaftlichen Schlepper angebaut und mittels Zapfwelle angetrieben wird.
  
AnschlägerIst die Person, die das zu rückende Holz mit Seilschlingen oder Chokerketten am Zugseil befestigt und so die Last bildet.
  
AufarbeitungGrundsätzlich umfasst die Aufarbeitung alle erforderlichen Arbeiten, um einen gefällten Baum zu dem gewünschten Produkt auszuformen. Sollen beispielsweise Kurzholzsorten bereitgestellt werden, so besteht die Aufarbeitung aus Entasten, Zopfen, Vermessen und Einschneiden. Bei der Bereitstellung von Waldhackschnitzeln aus Vollbäumen hingegen würde der Arbeitsschritt Aufarbeitung nur aus dem Hacken der Vollbäume bestehen.
  
AufarbeitungsaggregatSiehe unter Prozessoraggregat.
  
AushaltungDie optimierte Einteilung eines Stammes in Sorten.
  
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B 
  
befahrbares GeländeEbenes und flach geneigtes Gelände mit einer durchschnittlichen Geländeneigung von weniger als 30 %. Dieses Gelände ist für die Feinerschließung mit Rückegassen geeignet und wird daher in der forstlichen Praxis – missverständlich – als „befahrbar“ bezeichnet.
  
BestandesschädenBeim Fällen, Aufarbeiten, Vorrücken und/oder Rücken der Erntebäume verursachte Schäden an Rinde oder Holzkörper (Wurzeln oder Stamm) von Bäumen, die nach einem Hiebseingriff noch im Bestand verbleiben. Die Rinden- und Holzverletzungen sind Eindringpforten für Holz zersetzende Pilze, daher führen diese Schäden mittel- und langfristig zu Fäulen und damit zur Entwertung des (noch) stehenden Bestandes.
  
BHD (Brusthöhendurchmesser)Der Durchmesser eines Baumes in 1,3 m Höhe, ausgedrückt in Zentimetern.
  
BlocküberlagerungÜberlagerung des gewachsenen Bodens mit Felsstücken und großen Steinen von mehr als 20 cm Durchmesser. Blocküberlagerung findet sich häufig an Hängen unterhalb härterer anstehender Gesteinsschichten und stellt ein Hinderniss für die Waldarbeit und für die Anlage von Rückegassen oder Maschinenwegen dar.
  
BodendruckSiehe unter Kontaktflächendruck.
  
BodenschädenSchäden am ungeschützten, natürlich gelagerten Waldboden sowie an Rückegassen, Maschinen- oder Fahrwegen, die durch den Transport von Holz und durch die Fahr- und Arbeitsbewegungen von Holzernte- und Rückemaschinen verursacht werden. Sichtbare Bodenschäden wie Gleise, d. h. vertiefte Fahrspuren, aber auch Bodenverdichtung werden durch die Befahrung mit (zu) schweren Maschinen, besonders bei feuchtem Boden, verursacht. Dies kann im Extremfall zum so genannten Grundbruch führen, bei dem Teile von Bodenschichten völlig aus ihrer natürlichen Lagerung gedrückt werden. Maschinen können dann so tief einsinken, dass sie stecken bleiben und nicht mehr aus eigener Kraft freikommen. Daneben entstehen beim schleifenden Transport von Holz auch oberflächliche Schäden wie Spuren und Rillen. Bodenschäden stellen eine plastische mechanische Verformung oder Verdichtung des Bodens dar; sie beeinträchtigen dessen Funktion als Pflanzenstandort und Lebensraum sowie seine Filter- und Pufferwirkung.
  
BogieachseAls Bogieachsen, gelegentlich auch als Tandemachsen, bezeichnet man Achsaggregate, die auf jeder Fahrzeugseite einen in Fahrzeuglängsrichtung pendelnd gelagerten Radträger mit je zwei Rädern, insgesamt also vier Räder besitzen. Sie werden bei Fahrwerken von Forstmachinen eingesetzt. Durch die pendelnde Aufhängung behalten die Räderpaare einer Bogieachse in unebenem Gelände länger Bodenkontakt, die Vertikalbewegungen der Maschine beim Überfahren von Hindernissen werden reduziert. Im Vergleich mit einer Einzelachse ist bei einer Bogieachse trotz des höheren Eigengewichts des Achsaggregats durch die vergrößerte Aufstandsfläche der vier Räder der Kontaktflächendruck (Bodendruck) reduziert. Während Tragschlepper mit zwei Bogieachsen in der skandinavischen und mitteleuropäischen Forstwirtschaft Standard sind, besitzen Vollernter meistens nur am Vorderwagen eine Bogieachse. Vollernter mit Achtradfahrwerken finden aber ebenso wie Rückeschlepper, die am Hinterwagen mit einer Bogieachse ausgestattet sind, immer weitere Verbreitung.
  
BogiebänderBogiebänder sind Stahl- oder Kunststoffketten, die über die Räderpaare einer Bogieachse gezogen werden. Sie dienen zur Steigerung der Traktion und zur Vergrößerung der Aufstandsfläche und damit zur Senkung des Bodendrucks. Bogiebänder, die in erster Linie die Traktion steigern sollen (z. B. für die Arbeit am Hang), weisen i. d. R. schmale Stege mit langen Stollen auf, während Bänder, die den Kontaktflächendruck der Maschine senken und so eine bodenschonende Befahrung feuchter, empfindlicher Standorte ermöglichen sollen, breite und flache Quereisen besitzen. Daneben gibt es auch Universal-Bänder, die für wechselnde Einsatzbedingungen bzw. Bodenverhältnisse geeignet sind und eine Kombination der genannten Varianten darstellen.
  
BreitreifenReifen mit breiter Lauffläche im Verhältnis zum Raddurchmesser. Große Forstmaschinen wie Tragschlepper oder Vollernter besitzen üblicherweise Reifen mit Breiten von 600 bis 750 mm, wobei eine Reifenbreite von 700 mm mittlerweile schon als Standard gelten kann. Breitreifen sollen zum Schutz des Bodens vor befahrungsbedingter Verdichtung beitragen, indem sie durch ihre große Aufstandsfläche – zumindest rechnerisch – den Bodendruck einer Forstmaschine reduzieren.
  
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C 
  
ChokerkettenStahlketten, die an ein Rückeseil angehängt werden, wodurch dieses mit mehreren Schlaufen zur Lastaufnahme ausgestattet wird. Chokerketten ermöglichen die sukzessive Bildung von Seillasten, indem (beispielsweise beim Seillinien-Verfahren) nacheinander jeweils ein Stamm oder Stammteil an einer Chokerkette angehängt wird.
  
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D 
  
DerbholzHolz mit einem Durchmesser von mehr als 7 cm mit Rinde.
  
dick-/dünnörtigDie Begriffe dick- bzw. dünnörtig werden bei der Beschreibung der Schlagordnung gebraucht. Dickörtig bedeutet dabei, dass die gefällten Bäume mit dem dicken, also dem unteren Ende zur Erschließungslinie weisen; dünnörtig bedeutet dementsprechend, dass das dünne, obere Ende des liegenden Baumes auf die Erschließungslinie zeigt.
  
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E 
  
Ebenes Geländemit einer durchschnittlichen Neigung von bis zu 30 %.
  
Efm (Erntefestmeter)Volumenmaßeinheit für eingeschlagenes Holz; 1 Efm entspricht 1 m? Derbholz ohne Rinde.
  
EinschnittaggregatSiehe unter Prozessoraggregat.
  
EnergieholzHolz, das zur Energieerzeugung durch Verbrennen vorgesehen ist. Bei Energieholz aus dem Wald handelt es sich häufig um Holz mit einem Durchmesser von weniger als sieben Zentimetern (Nichtderbholz wie Äste oder Reisig) oder Holz mit einem Durchmesser unterhalb der Grenze, ab der sich eine Aufarbeitung wirtschaftlich lohnt (Zopf- bzw. Aufarbeitungsgrenze).
  
ErgonomieLehre von den Gesetzmäßigkeiten der menschlichen Arbeit. Die Aufgabe von Ergonomie im Zusammenhang mit Waldarbeit, speziell Holzernte, ist es, körperlich und psychisch wenig(er) belastende und wenig(er) unfallträchtige Arbeitsabläufe zu entwickeln.
  
EST („erweiterter Sortentarif“)Akkord-Verlohnungsverfahren für die motormanuelle oder teilmechanisierte Ernte von Stamm- und Industrieholz. Das Verfahren beruht auf Vorgabezeiten für einzelne Aufarbeitungsteilschritte. Seit der Einführung des Monatslohns für Forstwirte/Forstwirtinnen wird es in Baden-Württemberg nur noch selten angewandt.
  
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F 
  
FällaggregatAggregat zum Anbau an den Kran bzw. Ausleger einer Basismaschine, das zum Fällen, Manipulieren und in eingeschränkter Weise auch zum Einschneiden von Bäumen bzw. Baumstämmen geeignet ist. Ein Fällaggregat ist prinzipiell ein kippbarer Greifer mit einer Sägevorrichtung. Im Unterschied zu einem Vollernteraggregat besitzt ein Fällaggregat weder Entastungsmesser noch Vorschubwalzen oder eine Messvorrichtung.
  
Fäller-SammlerEin Fäller-Sammler, auch als „Fäller-Bündler“ bezeichnet, ist eine Forstmaschine, die mit einem Fäller-Sammler-Aggregat ausgerüstet ist. Meistens wird als Basismaschine ein Vollernter genutzt. Fäller-Sammler werden zur Ernte von Energieholz in Schwachholz-Beständen eingesetzt.
  
Fäller-Sammler-AggregatAggregat zur Ernte von Schwachholz, das nacheinander bzw. gleichzeitig mehrere Einzelbäume fällen, diese sammeln und als Bündel vorrücken und ablegen kann. Fäller-Sammler-Aggregate besitzen dafür spezielle Greifer, die bereits gefällte Bäume im Aggregat festhalten, während weitere Bäume vom Stock getrennt werden. Im Unterschied zu Vollernteraggregaten verfügen reine Fäller-Sammler-Aggregate meist nicht über Vorschubwalzen, Entastungsmesser oder eine Einrichtung zur Stammvermessung; als Vorrichtung zum Abtrennen der Erntebäume werden statt Kettensägen häufig Kappmesser oder Kreissägen eingesetzt. Neben reinen Fäller-Sammler-Aggregaten gibt es auch modifizierte Vollernteraggregate, die mit Vorrichtungen zum Sammeln gefällter Erntebäume versehen sind. Andere Bezeichnungen für ein Fäller-Sammler-Aggregat sind „Bündleraggregat“ oder „Mehrfachfällkopf“.
  
FällortDer Ort, an dem ein Erntebaum steht und an dem er gefällt wird.
  
FällrichtungDie Richtung, in die die Spitze eines gefällten Baumes weist.
  
FällungsschädenDurch das Fällen von Erntebäumen verursachte Schäden („Schlagschäden“) an Rinde oder Holzkörper der Stämme von Bäumen, die nach einem Hiebseingriff noch im Bestand verbleiben. Die Rinden- und Holzverletzungen sind Eindringpforten für Holz zersetzende Pilze, daher führen diese Schäden mittel- und langfristig zu Fäulen und damit zur Entwertung des (noch) stehenden Bestandes.
  
FalllinieEine – gedachte – Linie senkrecht einen Hang hinauf oder hinunter. In steilen Hängen werden Bäume zweckmäßiger Weise in Falllinie gefällt und Rückegassen am Hang sollten möglichst in Falllinie verlaufen, damit sie keine Querneigung aufweisen und die Gefahr des Kippens für Holzernte- und Rückemaschinen minimiert wird.
  
FeinerschließungDie Erschließung von Waldbeständen zwischen den LKW-befahrbaren Waldstraßen (Fahrwegen). Feinerschließungsmittel sind durch Forstmaschinen befahrbare Rückegassen und Maschinenwege sowie Seiltrassen.
  
FixlängeSiehe unter Abschnitte.
  
ForstspezialschlepperSpeziell für den Einsatz in der Waldarbeit konstruierter Schlepper. Kennzeichnende Merkmale sind eine Rahmenknicklenkung sowie vier gleich große, angetriebene Räder. In der Regel verfügen Forstspezialschlepper über eine hydrostatisch-mechanische Kraftübertragung, manche auch über eine hydrodynamische Kraftübertragung mit Lastschaltgetriebe. Forstspezialschlepper besitzen üblicherweise eine Doppeltrommelseilwinde mit verstellbaren Seileinläufen, eine (Trag-)Bergstütze und ein Frontpolterschild. In Deutschland sind Forstspezialschlepper zumeist auch mit einem Rückekran ausgestattet. Immer häufiger werden Forstspezialschlepper auch mit Sechsrad-Fahrwerken angeboten.
  
ForwarderEnglische, auch im Deutschen gebräuchliche Bezeichnung für Tragschlepper.
  
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G 
  
GassenrandbaumBaum, der am Rand einer Rückegasse stockt. Im Zuge der Stammzahlverminderung während eines Bestandeslebens stehen in älteren Beständen die Gassenrandbäume nicht mehr alle unmittelbar am Gassenrand. Daher ist die Kennzeichnung von Rückegassen durch eine Markierung von Gassenrandbäumen nicht immer zweckmässig.
  
GebirgsharvesterKombinationsmaschine aus Seilkran und Prozessor, mit dem die Bäume unmittelbar nach ihrer Bringung an die Waldstraße aufgearbeitet werden. Vorteilhaft ist ein Gebirgsharvester vor allem bei beengten Platzverhältnissen, weil für Bringung und Aufarbeitung nur eine Maschine notwendig ist.
  
gelöstes VerfahrenHolzernteverfahren, bei denen Verfahrensteilschritte unabhängig voneinander, also entweder zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten oder mit (zeitlichem Abstand) nacheinander durchgeführt werden können. „Klassisch“ sind Verfahren, bei denen das Vorrücken und Rücken von Holz zeitlich unabhängig ist vom Fällen und Aufarbeiten. Vorteilhaft an gelösten Verfahren ist ihre Flexibilität, nachteilig die zahlreichen Schnittstellen und der damit einhergehende erhöhte Organisationsaufwand.
  
GesundschneidenAbtrennen des von Fäule befallenen Erdstammstückes eines Stammes.
  
GleisbildungDurch plastische Verformung und Verdichtung des Bodens verursachte Eintiefung von Fahrspuren.
  
GrundbruchSchwerer Bodenschaden, bei dem der Boden in einer oder mehreren Schichten aus seiner natürlichen Lagerung verdrängt wird. Maschinen können bei einem Grundbruch so tief einsinken, dass sie stecken bleiben und nicht mehr aus eigener Kraft freikommen.
  
GrunderschließungErschließung von Waldflächen mit LKW-befahrbaren, auch als „Waldstraßen“ bezeichneten Fahrwegen.
  
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H 
  
HackholzHolz, das zum Hacken zu Waldhackschnitzeln vorgesehen ist. Gebräuchlich für dieses Holz ist auch die Bezeichnung „Hackgut“. Diese Bezeichnung ist jedoch missverständlich, weil damit „zum Hacken vorgesehenes Holz“ ebenso gemeint sein kann wie Holz, das bereits gehackt worden ist, also Hackschnitzel.
  
HackschnitzelvollernterForstmaschine, bei der auf dem Trägerfahrzeug ein Hacker mitsamt Hackschnitzelbunker aufgebaut ist und die über einen Kran mit einem Vollernter- oder Fäller-Sammler-Aggregat verfügt. Abhängig vom Rückegassenabstand können mit dieser Maschine Hackschnitzel voll- oder teilmechanisiert bereitgestellt werden.
  
HangGelände mit einer durchschnittlichen Neigung von 30 % bis 50 %.
  
Hang-Tragschlepper/ Hang-VollernterAls Hang-Tragschlepper bzw. Hang-Vollernter bezeichnet man einen Tragschlepper oder einen Vollernter, der mit einer Traktionshilfswinde ausgerüstet ist und daher – abhängig vom Bodenzustand – auf Rückegassen mit bis zu 50 % Neigung fahren kann.
  
HarvesterEnglische, auch im Deutschen gebräuchliche Bezeichnung für Vollernter.
  
HelmfunkFunksprecheinrichtung, bei der Kopfhörer und Mikrophon in einen Forstwirt-Schutzhelm integriert sind. Helmfunk ist unverzichtbar bei Arbeitsverfahren, bei denen Forstwirte/Forstwirtinnen räumlich und zeitlich eng mit einer Forstmaschine zusammen arbeiten, wie z.B. beim Seilbagger-Verfahren zur Aufarbeitung von starkem Kurzholz.
  
HiebsvorbereitungDie Planung einer Hiebsmaßnahme einschließlich der Auswahl des Holzernteverfahrens und möglichst des Holzkäufers, einer Vorkalkulation für die Kosten des Hiebes und die zu erwartenden Erlöse, der Formulierung eines konkreten Arbeitsauftrages mit Vorgaben für die Aushaltung sowie die Vorbereitung der Hiebsfläche für den Hieb durch Auszeichnen, gegebenenfalls Markierung der Z-Bäume und Markierung des Feinerschließungsnetzes.
  
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I 
  
IndustrieholzSchwaches oder mittelstarkes Holz, das für die Weiterverarbeitung in der Holzwerkstoffindustrie (v. a. Spanplatten- und Papierherstellung) vorgesehen ist und dazu nach entsprechenden Sortiervorgaben aufgearbeitet wird.
  
integriertes VerfahrenHolzernte-Verfahren, bei dem zwei oder mehr Verfahrensteilschritte zu einem einzigen Arbeitsschritt verschmolzen werden. So ist beispielsweise bei dem Triberger Zweiseil-Verfahren die Aufarbeitung in den Verfahrens-Teilschritt „Vorrücken“ integriert.
  
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K 
  
KilbeHolz der Güteklasse D, i.d.R. mit teilweiser Fäule
  
KlemmbankschlepperMit einer so genannten Klemmbank ausgestatteter Forstspezial- oder Tragschlepper, der zum Rücken von Langholz eingesetzt wird. Eine Klemmbank ähnelt einem umgekehrt auf dem Hinterwagen des Trägerfahrzeugs aufgebauten, d. h. oben offenen, großen Greifer. Die zu rückenden Stämme werden mit dem Kran aufgenommen und mit dem dicken Ende in die Klemmbank eingelegt. Beim Verfahren werden sie durch die beiden Greiferschenkel der Klemmbank gehalten, die dünnen Stammenden schleifen wie bei einem Seil- oder Zangenschlepper auf dem Boden. Klemmbankschlepper erreichen aufgrund ihrer hohen Ladekapazität die höchste Produktivität aller Rückemaschinen für Langholz, auch ihre Bodenpfleglichkeit ist i. d. R. als gut einzustufen. Allerdings ist die Rückung mit einem Klemmbankschlepper unter dem Aspekt der Bestandespfleglichkeit kritisch zu betrachten, da das Auffächern des schleifenden Stammbündels leicht zu Rückeschäden führt.
  
Kombi-RückemaschineRückemaschine, die sowohl Lang- als auch Kurzholz rücken kann.
  
konkaves GeländeNach innen gewölbte Geländeform.
  
KontaktflächendruckWird auch als „Bodendruck“ bezeichnet und ist ein Maß dafür, wie stark eine Forstmaschine den Boden belastet. Rechnerisch ist der Kontaktflächendruck der Quotient aus Maschinengewicht und Rad- bzw. Raupen-Aufstandsfläche. Je größer diese Aufstandsfläche bei gleichem Gewicht, umso geringer ist der Kontaktflächendruck und umso geringer damit die Bodenbelastung. Der tatsächliche Kontaktflächendruck kann jedoch infolge dynamischer Kräfte, die beim Fahren und Arbeiten der Maschine auftreten, um ein vielfaches höher sein als der rechnerische Kontaktflächendruck.
  
konvexes GeländeNach außen gewölbte Geländeform.
  
KranlängenStammstücke aus vorwiegend schwachem, ausnahmsweise mittelstarkem Holz, die vollmechanisiert als Industrieholz aufgearbeitet und dabei ohne Vermessung zu Tragschlepper-geeigneten Längen eingeschnitten werden.
  
KranrückeschlepperEin Forstspezial- oder Rückeschlepper, der neben einer Seilwinde auch mit einem Rückekran ausgestattet ist. Das (Vor-)Rücken mit dem Kran ist sowohl boden- als auch bestandesschonender als das (Vor-)Rücken in Seilarbeit, da das Holz hebend-tragend statt ziehend-schleifend bewegt wird und mit dem Kran eine kontrolliertere Manipulation der Stämme möglich ist.
  
KranzoneAls Kranzone wird der Bereich beiderseits einer Erschließungslinie bezeichnet, der mit dem Kran bzw. Ausleger einer auf dieser Erschließungslinie fahrenden Forstmaschine erreichbar ist.
  
KurzholzMittelstarkes und starkes Holz, das nach Sortiervorgaben für Kurzholz ausgehalten wird. In der Regel handelt es sich dabei um Längenvorgaben zwischen 5 und 5,5 Metern und – je nach Käufer – festgelegte Zopf- (bei Nadelholz) oder Mittendurchmesser (bei Laubholz). Kurzholz ist in der Regel für die Weiterverarbeitung im Sägewerk vorgesehen.
  
KurzholzabschnitteSiehe unter Abschnitte.
  
KurzlängenIn der Praxis häufig vorkommende Kurzholzabschnitte aus Starkholz mit Längenvorgaben von 5 bis 5,5 m und Zopfdurchmessern von mehr als 35 cm.
  
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L 
  
LangholzMittelstarkes und starkes Holz, das nach Sortiervorschriften für Langholz ausgehalten wird. Seit zwei Jahren wird Nadelholz wie Laubholz nach der Mittenstärken-Sortierung ausgehalten, davor wurde bei Nadelholz standardmäßig die Heilbronner Sortierung angewandt. Langholz ist in der Regel für die Weiterverarbeitung im Sägewerk vorgesehen.
  
LaufwagenDer Laufwagen dient dazu, die zu transportierende Last entlang der Seillinie zum Wald- oder Maschinenweg zu befördern. Der Laufwagen ist am Tragseil angehängt und wird mit Hilfe eines Zugseils und der Seilwinde bewegt. Die Last wiederum ist am Laufwagen angehängt.
  
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M 
  
MAS („Maschinen-Arbeitsstunde“)Dauer der tatsächlichen Arbeitszeit von Maschinen bei einer Holzerntemaßnahme. Grundlage für Kostenkalkulationen.
  
MaschinenwegBestockungsfreier, durchgehend planierter, (stellenweise) befestigter, bis vier Meter breiter und höchstens 15 % steiler, Höhenschichtlinien-paralleler, für Forstmaschinen befahrbarer Weg zur Feinerschließung von Beständen hängigem und steilem Gelände.
  
MehrfachlängeEine Mehrfachlänge ist ein teilaufgearbeiteter Stamm, der auf das Mehrfache einer Standardlänge abgelängt wurde. Mehrfachlängen werden ausgehalten, wenn es aus verfahrenstechnischen Gründen ungünstig wäre, den Stamm bereits in die einzelnen Standardlängen einzuschneiden. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn ein gefällter Stamm teilweise außerhalb der Kranzone liegt und somit die am weitesten von der Erschließungslinie entfernt liegende Standardlänge nicht mit dem Kran erreichbar wäre. Mehrfachlängen werden nach dem Vorrücken oder Rücken in die einzelnen Standardlängen aufgeteilt.
  
MittelblockDer auch als „Zwischenzone“ bezeichnete Mittelblock ist der Bereich zwischen zwei benachbarten Rückegassen, der für eine auf diesen Rückegassen fahrende Forstmaschine mit dem Kran bzw. Ausleger nicht erreichbar ist.
  
MittelblockbewirtschaftungHolzernte im Mittelblock. Diese ist kostenintensiver als in der Kranzone, weil die Bäume motormanuell (statt maschinell) gefällt und eventuell vorgerückt werden müssen. Sofern Waldbau- und Forstschutzerwägungen dies erlauben, unterbleibt daher Mittelblockbewirtschaftung häufig, besonders im schwachen Holz.
  
mittelstarkes HolzBäume mit einem Brusthöhendurchmesser zwischen 26 und 50 cm.
  
motormanuellArbeiten, die mit motorisierten, aber handgeführten Arbeitsmitteln (wie z. B. Motorsägen) ausgeführt werden, bezeichnet man als „motormanuell“.
  
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N 
  
NichtderbholzHolz mit einem Durchmesser von weniger als 7 cm.
  
NiederdruckreifenReifen mit niedrigem Fülldruck. Ein niedriger Reifenfülldruck vergrößert die Kontaktfläche zwischen Reifen und Boden und reduziert damit – zumindest rechnerisch – den Kontaktflächendruck, also das je Flächeneinheit auflastende Gewicht. Niedriger Fülldruck verringert allerdings auch die Tragfähigkeit eines Reifens und erhöht, insbesondere bei höheren Fahrgeschwindigkeiten, den Verschleiß. Für Forstmaschinen wie beispielsweise Tragschlepper wären daher Reifendruck-Regelanlagen optimal, mit denen während der Arbeit der Reifenfülldruck der jeweiligen Situation angepasst werden kann. Das große Volumen und das vergleichsweise hohe Fülldruckniveau der Breitreifen von Forstmaschinen erfordern aber eine leistungsfähige und damit auch teure und schwere Reifendruck-Regelanlage und verursachen einen hohen Zeitbedarf bei der Wiederbefüllung der Reifen nachdem der Fülldruck abgesenkt wurde.
  
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O 
  
ökologische BefahrbarkeitMerkmal, das die Empfindlichkeit von Böden beschreibt, durch Befahrung ihre ökologischen Funktionen einzubüßen. Abhängig vor allem von der Körnung des Bodens.
  
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P 
  
PiktogrammBildhafte, schematische Darstellung eines Holzernteverfahrens.
  
PolterStapel von teilweise oder fertig aufgearbeitetem Holz im Wald entlang von Rückegassen, Maschinenwegen oder Waldstraßen.
  
ProzessorEin Prozessor ist prinzipiell eine Forstmaschine, die bereits gefällte und ggf. (vor-)gerückte Vollbäume mit einem Prozessoraggregat aufarbeitet, d. h. entastet, vermisst und zu Sorten einschneidet. Auch Vollernter werden häufig (nicht ganz zutreffend) als „Prozessoren“ bezeichnet, wenn sie – beispielsweise bei einem Seilkran-Einsatz – zur Aufarbeitung der (vor-)gerückten, gezopften Vollbäume auf dem Maschinen- oder Fahrweg eingesetzt werden. Gelegentlich werden auch Prozessoraggregate schlicht als „Prozessoren“ bezeichnet.
  
ProzessoraggregatAggregat zum Entasten, Vermessen und Einschneiden von Vollbäumen. Im häufigsten Fall werden als Prozessoraggregate Standard-Vollernteraggregate eingesetzt, wenn sie zur Aufarbeitung bereits gefällter und (vor-)gerückter Vollbäume genutzt werden. Prozessoraggregate werden auch als „Aufarbeitungs-“ oder „Einschnittaggregate“ bzw. schlicht als „Prozessoren“ bezeichnet.
  
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Q 
  
QuellhorizontBodenschicht mit Quellaustritten.
  
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R 
  
RadvollernterEin Vollernter mit Radfahrwerk.
  
RaupenvollernterEin mit einem Raupenlaufwerk ausgestatteter Vollernter. Vorteilhaft ist das dadurch größere Gewicht der Maschine als Gegengewicht zu einem leistungsfähigen Ausleger großer Reichweite sowie die verbesserte Steigfähigkeit. Nachteilig sind das größere Gewicht und die Raupenketten hinsichtlich der Beanspruchung und Beschädigung von Rückegassen sowie Fahr- und Maschinenwegen und hinsichtlich der Verletzung von Wurzeln, die von Gassenrandbäumen über die Rückegassen streichen und die durch das Raupenlaufwerk verstärkt verletzt werden.
  
ReisigmatteAuflage aus frischem, beim Hieb anfallendem Reisig auf der Rückegasse um diese gegen Beanspruchung und Beschädigung durch fahrende Forstmaschinen zu schützen.
  
Rm (Raummeter)Maßeinheit für fertig aufgearbeitetes Brennholz in der Form von Rundholz oder Scheiten. Das Rundholz bzw. die Scheite sind zu einem „Holzwürfel“ von 1 m Kantenlänge aufgeschichtet, sodass dieser „Holzwürfel“ aufgrund der Lücken zwischen den Brennholz-Stücken etwa 0,7 m? Holz beinhaltet.
  
RohschaftEin Rohschaft ist ein Baumstamm, der bereits entastet und gezopft, jedoch noch nicht in Sorten eingeteilt und eingeschnitten wurde. Dieser Teilschritt der Aufarbeitung erfolgt in der Regel nach dem Rücken an einem zentralen Platz.
  
RückedistanzAuch als „Rückeentfernung“ bezeichnete Strecke, über die das geerntete Holz von der Rückegasse oder dem Maschinenweg zum Polter an der Waldstraße oder zum zentralen Polterplatz gerückt werden muss.
  
RückegasseBestockungsfreie, unbefestigte, bis vier Meter breite und bis 40 % (in Ausnahmefällen 50 %) steile, für Forstmaschinen befahrbare Linie zur permanenten Feinerschließung von Beständen in flachem und hängigem Gelände.
  
RückekranHydraulikkran, der speziell für Rückearbeiten ausgelegt ist. Rückekräne besitzen in der Regel kürzere Kransäulen als beispielsweise Ladekräne von Tragschleppern.
  
RückenAls Rücken bezeichnet man den Transport des geernteten Holzes von der Feinerschließungslinie an die Waldstraße oder den zentralen Polterplatz.
  
RückepferdFür die Zugarbeit im Wald ausgebildetes Pferd, das überwiegend für das Vorrücken von schwächeren Volbäumen und Stammholz-Abschnitten eingesetzt werden kann. Bei den meisten Holzernteverfahren findet der Pferdeeinsatz in Kombination mit Forstmaschinen statt. Im Gegensatz zu Forstmaschinen darf das Rückepferd die Rückegasse verlassen und sich flexibel im Bestand bewegen. Die Vorteile des Pferdeeinsatzes werden u.a. in der Bodenschonung und Bestandespfleglichkeit gesehen. Zudem hat der Einsatz von Pferden im Wald eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Aufgrund der beschränkten Zugkraft und aus Tierschutzaspekten sollte der Pferdeinsatz bei der Holzernte auf ein geeignetes Einsatzspektrum beschränkt bleiben.
  
RückeschädenDurch das Vorrücken und/oder Rücken der Erntebäume verursachte Schäden an Rinde oder Holzkörper (Wurzeln oder Stamm) von Bäumen, die nach einem Hiebseingriff noch im Bestand verbleiben. Die Rinden- und Holzverletzungen sind Eindringpforten für Holz zersetzende Pilze; daher führen diese Schäden mittel- und langfristig zu Fäulen und damit zur Entwertung des (noch) stehenden Bestandes.
  
RückeschlepperLandwirtschaftlicher Schlepper mit Forstausrüstung: Bergstütze, Frontpolterschild sowie funkgesteuerter Doppeltrommel-Seilwinde und gitterbewehrter Fahrerkabine. Häufig zusätzlich mit einem Rückeran ausgestattet.
  
RückezugAndere, häufig gebrauchte Bezeichnung für Tragschlepper.
  
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S 
  
SattelbaumEin Sattelbaum wird benötigt, wenn eine besonders lange Seillinie aufgebaut werden soll oder das Gelände konvex, also nach außen gewölbt ist. Durch den starken Seildurchhang und die gewölbte Geländeform verringert sich jeweils der Abstand zwischen Tragseil und Boden so stark, dass hier kein Lastentransport möglich ist. Um dem entgegenzuwirken, kann ein sogenannter Sattel eingebaut werden, der oben an einem nach Stabilität ausgewählten Sattelbaum befestigt wird und über den das Tragseil geführt werden kann.
  
SchlagordnungVorgabe, in welche Richtung die Erntebäume eines Hiebes oder eines Teils der Hiebsfläche mit der Krone zu fällen sind. Ausschlaggebend für die Schlagordung ist die Feinerschließungssituation der Hiebsfläche sowie das Arbeitsverfahren.
  
SchwachholzBäume mit einem Brusthöhendurchmesser von bis zu 25 cm.
  
SeilbaggerRaupenbagger, dessen Ausleger mit einer funkgesteuerten Seilwinde sowie einem Greifer ausgerüstet ist.
  
SeilkranMobile Seilbahn zum Holztransport. Sie besteht aus zwei Masten, die auf waldstraßen-tauglichen Trägerfahrzeugen montiert sind. Zwischen diesen beiden Masten ist auf einer bestockungsfreien Linie, die zwischen zwei Waldstraßen durch einen Bestand verläuft, der so genannten Seiltrasse, ein Tragseil gespannt. Auf dem Tragseil kann mit Hilfe eines Zugseils ein Laufwagen – in der Regel funkgesteuert – bewegt und aus dem Laufwagen das Seil ausgespult werden, an dem die Last befestigt wird. Seilkräne sind das Mittel der Wahl zum Holztransport in steilen Hängen oder Beständen auf nicht tragfähigen Böden wie Mooren oder Auenstandorten. Das Holz wird mit dem Seilkran überwiegend schwebend und damit sehr bodenschonend transportiert.
  
Seillinien-VerfahrenHolzernte-Verfahren im Schwachholz, bei dem das Vorrücke-Seil von der Rückegasse aus durch den noch unbearbeiteten Bestandesteil bis zu einem an der Abrückscheide stockenden Erntebaum ausgezogen wird. Dieser Baum wird angeseilt, mit Seilunterstützung zu Fall gebracht und bis zum nächsten, an der Seillinie stockenden Erntebaum vorgerückt. Dieser Erntebaum wird ebenfalls – gegebenenfalls mit Hilfe einer Choker-Kette – angeseilt und zu Fall gebracht. Die nun aus zwei Bäumen bestehende Seillast wird wiederum bis zum nächsten, an der Seillinie stockenden Erntebaum vorgerückt, welcher ebenfalls angeseilt wird usw. Das Vorgehen wird so oft wiederholt, bis die komplette Seillinie durchgearbeitet ist und alle Stämme am Rand der Rückegasse liegen.
  
SeilschlepperLandwirtschaftlicher Schlepper, der für die Forstarbeit (Vorrücken und Rücken sowie Fäll-Unterstützung) mit einer funkgesteuerten Seilwinde ausgerüstet ist.
  
SeiltrasseBestockungsfreie, in der Regel in Falllinie verlaufende Linie zwischen einer hangoberseits und einer hangunterseits verlaufenden Waldstraße, durch die das Tragseil eines Seilkrans geführt wird und über die mittels des Zugseils das eingeschlagene Holz zur Waldstraße gerückt wird. Mittel der Feinerschließung für steiles und sehr steiles Gelände und für Bestände mit nicht tragfähigen Böden wie z.B. Feinlehm- oder Auenstandorte oder Moore.
  
SortenNach Abmessung und Qualität voneinander unterscheidbare Teile eines Stammes, die an den Sortengrenzen durch Einschneiden voneinander getrennt werden (können). Im Nadelholz waren lange Zeit nur Langholzsorten üblich, erst in jüngerer Zeit hat sich auch die Kurzholzaufarbeitung im starken Nadelholz etabliert. Die Optimierung der Sortenausbeute („Aushaltung“) eines Stammes ist entscheidend für den Holzerlös, denn unterschiedliche Sorten sind unterschiedlich gut absetzbar und werden unterschiedlich bezahlt. Gleichzeitig ist eine optimierte Sortierung auch ausschlaggebend für die Holzerntekosten, denn die Aufarbeitung unterschiedlicher Sorten ist unterschiedlich kostenintensiv.
  
StammholzSortiment, das aus mittelstarken und starken Bäumen aufgearbeitet wird und bei dem das bereitgestellte Holz für die Weiterverarbeitung in Säge- oder Furnierwerken vorgesehen ist.
  
StandardlängeSiehe unter Abschnitte.
  
StandortAuch: Standortseinheit. Gesamtheit aller an einem Ort gegebenen Umweltbedingungen (z.B. unterliegendes Gestein, Boden, Klima, Relief), die sich auf das Pflanzenwachstum und die Bewirtschaftung der Pflanzen auswirken.
  
StarkholzBäume mit einem Brusthöhendurchmesser von über 50 cm (mit Rinde) oder Rundholzabschnitte mit einem Zopfdurchmesser von mindestens 40 cm (ohne Rinde).
  
SteilastSteil nach oben gerichteter Ast mit spitzem Ast-Ablaufwinkel. Kommt häufig bei Laubbäumen vor und erschwert die maschinelle Entastung oder macht sie unmöglich.
  
SteilhangHang mit einer durchschnittlichen Geländeneigung von mehr als 50 %.
  
StückmasseDas Stammholzvolumen eines Baumes, eines Stammes oder eines Stammteils.
  
StückmasseverhältnisDas Verhältnis zwischen Anzahl (von Bäumen, Stämmen oder Stammteilen) und (Stammholz-)Volumen. Das Stückmasseverhältnis ist umso günstiger, je höher eine bestimmte Holzmenge bei gleicher Anzahl von Bäumen, Stämmen oder Stammteilen ist oder je geringer die Anzahl von Bäumen, Stämmen oder Stammteilen bei gleicher Holzmenge. Bei einem günstigen Stückmasseverhältnis müssen für die Bereitstellung einer bestimmten Holzmenge nur wenige Bäume, Stämme oder Stammteile manipuliert werden. Entsprechend niedrig ist der Zeitaufwand und entsprechend günstig sind die Aufarbeitungskosten.
  
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T 
  
technische BefahrbarkeitMerkmal, das die Empfindlichkeit von Böden beschreibt, durch Befahrung ihre Tragfähigkeit einzubüssen. Abhängig von der Körnung des Bodens.
  
teilmechanisiertBei teilmechanisierten Holzernteverfahren werden motormanuelle Arbeitsschritte (häufig das Fällen) und vollmechanisierte Arbeitsschritte (häufig die restliche Aufarbeitung) miteinander kombiniert.
  
TragschlepperAuch als „Rückezug“ oder „Forwarder“ bezeichnete Forstmaschine für das Rücken von Kurzholz-Abschnitten. Ein Tragschlepper verfügt, ähnlich wie ein Forstspezialschlepper, über eine Rahmenknicklenkung sowie üblicherweise hydrostatisch-mechanischen Antrieb und sechs oder acht Räder. Auf dem hinteren Fahrzeugteil ist bei einem Tragschlepper der so genannte Rungenkorb aufgebaut, in den die zu rückenden Abschnitte mit einem hydraulischen Kran geladen werden. Tragschlepper werden verbreitet auch als Trägerfahrzeuge für andere Aufbauten wie Hacker, Klemmbänke, Bodenverwundungsgeräte, etc. genutzt. Kennzeichnend für das Rücken mit dem Tragschlepper ist eine hohe Stundenleistung von bis zu 30 Festmetern infolge des hebend-tragenden Transports und der vergleichsweise hohen Fahrgeschwindigkeit. Die Leistung des Tragschleppers ist umso höher, je stärker das zu rückende Holz vorkonzentriert ist. Daher ist eine Kombination von Tragschlepper und Vollernter verfahrenstechnisch sowie unter Leistungs- und Kostengesichtspunkten günstig zu beurteilen.
  
TraktionshilfswindeMit dem Radantrieb synchronisierte Seilwinde eines Hang-Tragschleppers oder -Vollernters, deren Seil an einem so genannten „Ankerbaum“ oberhalb der Rückegasse, in der die Maschine arbeitet, angeschlagen wird. Die Traktionshilfswinde dient dazu, durch ihre Zugkraftunterstützung Schlupf an den Rädern der Maschine zu verhindern oder zumindest zu reduzieren und dadurch die Steigfähigkeit der Maschine zu verbessern und von durchdrehenden Rädern verursachte Bodenschäden zu vermeiden. Sie wird jedoch nicht dazu eingesetzt, die Maschine zu sichern oder diese gar hangaufwärts zu ziehen. Der Hang-Tragschlepper oder -Vollernter muss jederzeit auch ohne Unterstützung der Traktionshilfswinde sicher manövrierbar sein und vor allem – im Falle eines Seilrisses – alleine mittels der Beriebsbremse bis zum Stillstand gebremst werden können.
  
TransportbruchVerfahrenstechnische Trennung zwischen Vorrücken und Rücken, wobei häufig unterschiedliche Maschinen zum Einsatz kommen und das Holz nach dem Vorrücken abgehängt und zum Rücken erneut angeseilt oder gegriffen wird.
  
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U 
  
ÜbergangsgeländeGelände mit einer Hangneigung zwischen 30 und 50%
  
ÜbermaßForstübliche Längenzugabe bei der Vermessung, der Aushaltung und dem Einschnitt von Stammholz von in der Regel 10 %.
  
UVV-SchlepperHolzernte-Unterstützungsschlepper, der mit Anbauseilwinde ausgestattet ist. Er wird vor allem zur Beseitigung von Hängern, also gefällten Bäume, die in den Kronen benachbarter Bäume hängen geblieben sind und ein erheblichen Sicherheitsrisiko darstellen, eingesetzt. Des Weiteren kommt er für Transportfahrten und z.B. das Umsetzen von Waldarbeiterschutzwagen zum Einsatz.
  
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V 
  
VerziehenTransport von Seilkran-gerücktem Holz aus dem Bereich des Trassenendes und des Trägerfahrzeugs auf einer Waldstraße entweder zum Ort der weiteren Aufarbeitung oder zu einem Polter. Zum Verziehen werden Seilschlepper oder mit Kran bzw. Zange ausgerüstete Forstspezialschlepper eingesetzt. Grund für das Verziehen ist der große Holzanfall im Bereich des Trassenendes bei gleichzeitig häufig beengten Platzverhältnissen.
  
Vfm (Vorratsfestmeter)Maßeinheit für stehendes Holz; entspricht 1 m? Derbholz mit Rinde.
  
VollbaumGefällter Baum mit allen oberirdischen Teilen.
  
VollernterVollernter sind Forstmaschinen, mit denen Erntebäume vollmechanisiert gefällt und – i. d. R. zu Kurzholz-Abschnitten – aufgearbeitet werden. Dazu verfügt die Basismaschine über ein Vollernteraggregat, das an der Spitze eines Auslegers oder Krans montiert ist. Als Basismaschinen kommen spezielle Radfahrzeuge mit üblicherweise sechs oder acht – seltener nur vier – Rädern und Rahmenknicklenkung oder Raupenfahrzeuge zum Einsatz. Bei letzteren handelt es sich entweder um umgebaute Hydraulikbagger oder um ebenfalls speziell für die Holzernte konstruierte Trägerfahrzeuge. Da Vollernter die aufgearbeiteten Sortenstücke im Normalfall direkt an der Feinerschließungslinie ablegen, übernehmen sie damit auch den Arbeitsschritt „Vorrücken“. Für Vollernter wird auch im Deutschen häufig die englische Bezeichnung „Harvester“ gebraucht.
  
VollernteraggregatEin Vollernteraggregat, häufig auch als „Harvesteraggregat“ oder „-kopf“ bezeichnet, ist ein am Kran bzw. Ausleger einer Basismaschine montiertes, hydraulisch betriebenes Aggregat zum vollmechanisierten Fällen, Entasten, Vermessen und Einschneiden von Erntebäumen. Ein Vollernteraggregat besitzt dafür eine ausschwenkende Kettensäge, eine Einrichtung zum Stammvorschub (mindestens zwei Vorschubwalzen oder -bänder) und stammumfassende Entastungsmesser. Die Längenmessung des Stammes erfolgt bei einem Vollernteraggregat über ein Messrad, das während des Vorschubs eines Stammes an die Stammoberfläche angepresst wird; der Stammdurchmesser wird mit Hilfe von Sensoren gemessen, die den Öffnungswinkel der Entastungsmesser (oder – seltener – der Vorschubwalzen) erfassen. Die von einem Vollernteraggregat gemessenen Stammdurchmesser und -längen dienen dem Mess- und Steuerungssystem des Vollernters als Eingangsdaten für die Aushaltungsoptimierung.
  
vollmechanisiertHolzernteverfahren, bei denen alle Arbeitschritte ausschließlich maschinell durchgeführt werden, bezeichnet man als vollmechanisiert.
  
VorrückedistanzStrecke, über die das geerntete Holz zwischen Fällort und Feinerschließungslinie vorgerückt werden muss.
  
VorrückenVorrücken ist der Transport geernteten Holzes aus dem Bestand an die Feinerschließungslinie.
  
VorrückeraupeFunkgesteuerte Forstmaschine mit Seilwinde, die zunehmend bei kombinierten Holzernteverfahren und seilunterstützten Fällungen zum Einsatz kommt. Aufgrund ihres geringen Gewichts und des Raupernfahrwerks in Verbindung mit einem tiefen Schwerpunkt durch das Heckschild sowie eine optionale Traktionswinde ist die Vorrückeraupe auch für Einsätze in Hanglagen bis zu 50% Neigung und auf befahrungsempfindlichen Böden geeignet. Damit stellt sie in vielen Fällen eine Alternative zu Seilschleppern dar.
  
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W 
  
waldfallende LängenVollmechanisiert bereitgestellte Industrieholz-Sorte, bei der Schwachholz gefällt, gezopft und gegebenenfalls entastet, also zu „Schwachholz-Rohschäften“ aufgearbeitet wird. Die „Schwachholz-Rohschäfte“ werden entweder in voller Länge oder, falls erforderlich, mit einem Transportschnitt direkt in den Rungenkorb eines Tragschleppers hinein aufgearbeitet und anschließend zum Polterplatz gerückt.
  
WaldhackschnitzelHolzhackschnitzel aus Waldholz (schwache Stämme, Nicht-Derbholz, Äste, Reisig) – im Gegensatz zu Hackschnitzeln aus Altholz oder aus Sägerestholz.
  
WaldstraßeGanzjährig und bei jeder Witterung LKW-befahrbare, befestigte und in Forstkarten dokumentierte Erschließungslinie in Waldbeständen.
  
WurzelanlaufDie – meist ungleichmässige – Verdickung des Stammes am unteren Ende im Übergang zum Wurzelbereich.
  
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X 
  
X-HolzNicht verwertbares (z. B. faules) Stammholz, das bei der Aufarbeitung vom Stamm abgetrennt („Gesundschneiden“) und im Bestand belassen wird.
  
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Y 
  
YarderAls Yarder bezeichnet man (in Deutschland) Hydraulikabagger mit aufgebautem Kurz- bis Mittelstrecken-Seilkran.
  
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Z 
  
ZopfDünnes Ende eines Stammes.
  
ZopfdurchmesserDurchmesser eines Stammes oder Stammteils am dünnen Ende.
  
ZopfenDas Teilen eines Baumstammes bei einem festgelegten Mindestdurchmesser wird als Zopfen bezeichnet. Der abgetrennte Stamm- bzw. Kronenteil oberhalb der Trennstelle wird nicht zu Stamm- oder Industrieholz ausgeformt, kann jedoch als Energieholz genutzt werden. Häufig verbleibt der Kronenteil im Bestand; dies verringert den Nährstoffexport bei einer Holzerntemaßnahme.
  
ZufällenMotormanuelles Fällen eines Baumes, der außerhalb der Kranreichweite eines Vollernters oder eines Rückeschleppers stockt, mit der Krone in Richtung der nächstgelegenen Feinerschließungslinie. Damit kommt die Krone dieses Baumes in der Kranzone zu liegen, d.h., der Stamm ist damit – dünnörtig – kranerreichbar und muss nicht mit dem Seil vorgerückt werden. Zugefällt wird häufig in Zusammenarbeit mit einem Vollernter, so dass dieser die zugefällten Bäume greifen und aufarbeiten kann. Bei praxisüblichen Kranreichweiten von 10 m ist Zufällen notwendig, wenn die Rückegassenabstände mehr als 20 m betragen, es also einen „Mittelblock“ oder eine „Zwischenzone“ gibt.
  
Zwei-Personen-VerfahrenForstwirt/in Eins fällt mit der Motorsäge, wobei er/sie durch den zweiten Forstwirt oder die zweite Forstwirtin mit Keilarbeit unterstützt wird. Nach der Fällung beginnt der/die Forstwirt/in Eins mit der Aufarbeitung, bestehend aus Absägen des Waldbarts und Entasten am unteren Stammteil, während der/die andere im mittleren Stammbereich mit der Entastung Richtung Krone beginnt. Sofern die Aushaltung von Langholz vorgesehen ist, wechselt der erste Forstwirt oder die erste Forstwirtin bei erreichen des mittleren Stammbereichs zum nächsten Baum, um die nächste Fällung vorzubereiten. Bei der Aushaltung von Kurzholzsortimenten hingegen wird der untere Stammteil bereits durch den Forstwirt bzw. die Forstwirtin Eins vermessen und eingeschnitten. Der zweite Forstwirt oder die zweite Forstwrtin entastet bis zur Zopfgrenze und zopft. Anschließend vermisst er oder sie den Stamm, längt gegebenenfalls auf maximale Transportlänge ab und schreibt Dimension und Qualität am unterenStammende an.
  
ZwischenrückenRückevorgang innerhalb einer Hiebsmaßnahme, bevor alle Erntebäume gefällt sind. Kann bei beengten Platzverhältnissen zweckmässig sein.
  
ZwischenzoneAuch als „Mittelblock“ bezeichnete, nicht kranerreichbare Zone zwischen zwei Rückegassen.
  
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