Erhaltung der ökologischen Vielfalt der Rheinwälder
Vogelwelt und Waldstruktur in den Rheinauen

Im Rahmen des Interreg III Projektes der Europäischen Union wurde die Vogelwelt im Projektgebiet untersucht. Das Ziel der Untersuchung ist ein Vergleich der Avifauna zwischen Deutschland und Frankreich. Die Verteilungen und Häufigkeiten häufiger Brutvögel und Beziehungen zwischen Waldstrukturen und Vogelwelt wurden ermittelt. 
Die Untersuchung fand während der Brutperiode 2003 statt. Das Untersuchungsgebiet erstreckte sich über 4100 ha Waldflächen der Rheinauenwälder beiderseits des Rheins. In Deutschland wurden 91 Probekreise bearbeitet, in Frankreich waren es 56 Probekreise.
Innerhalb dieser 147 Probekreise wurden sowohl Daten zur Waldstruktur als auch Daten zur Vogelwelt erhoben.


Abb.1: Übersicht der ornithologisch untersuchten Probekreise
in Deutschland (n= 91) und Frankreich (n=56) auf 4100 ha. 

Waldstruktur

Als wichtige Kenngröße für die Waldstruktur wurden die Grundflächen der Bäume von jedem Probekreismittelpunkt aus gemessen. Dabei nahmen die Bearbeiter an den ausgewählten Bäumen Grundfläche, Baumart und Durchmesserklasse nach einem in Frankreich gängigen forstlichen Inventurverfahren auf. Die mittlere Grundfläche der Bäume war in Deutschland im Mittel um 40 % größer als in Frankreich. Der Unterschied entstand vorwiegend durch Hybrid- und Schwarzpappeln mit Brusthöhendurchmessern von über 50 cm.Sie formten auf deutscher Seite ausgesprochen vorratsreiche Bestände. In Frankreich kamen starke Bäume von über 50 cm Brusthöhendurchmesser deutlicher seltener vor als in Deutschland. Baumarten trockener Standorte wie Hainbuche und Linde waren auf französischer Seite häufiger. 

Im Gegensatz dazu waren Baumarten feuchter bis nasser Bereiche wie Pappeln, Erlen und Weiden auf deutscher Seite häufiger. Die Silberweide z. B. wurde in Frankreich bei den Strukturaufnahmen überhaupt nicht registriert. 
Außerdem wurden innerhalb eines Radius von 50 m die Deckungsgrade von Baum- und Strauchschicht in 10 % Stufen geschätzt. Das Vorkommen von Gewässern, Schilfanteilen und Efeu innerhalb der Probekreise wurde in drei Häufigkeitsstufen angegeben. Der Deckungsgrad der Baumschicht war auf deutscher Seite größer, der Deckungsgrad der Strauchschicht war auf französischer Seite größer. Der Anteil von Gewässern und Schilf innerhalb der Probekreise war auf deutscher Seite viel größer als auf französischer Seite. Efeu an den Stämmen der Bäume wurde in Frankreich häufiger registriert als in Deutschland. 

Vogelwelt 

Die Anwesenheit der Vögel in den bearbeiteten Probekreisen wurde nach der Punkt-Stop-Methode festgestellt. Dabei führten die Bearbeiter in jedem Probekreise zwei Erfassungsgänge durch. Sie dauerten jeweils 15 Minuten und fanden jeweils im ersten und im letzten Drittel der Brutzeit statt. Während dieser beiden Perioden wurden alle beobachteten und verhörten Vögel registriert und ...
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Artikel-Datum: 01.03.2004

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