Methodik

Um die Stoffeinträge des Standorts repräsentativ zu erfassen, stehen auf jeder Messfläche im Wald in der Regel 15 Niederschlagssammler (Totalisatoren) in drei bis vier Reihen in einem systematischen 10 m x 10 m-Raster. Zur Erfassung der Freilanddeposition werden meist drei Sammler im Dreiecksverband mit einem Meter Abstand eingesetzt. Die Totalisatoren sind in einem Meter Höhe an Pfosten befestigt und entsprechen dem Typ Münden (Trichter-Flasche-System mit 100 cm² Auffangfläche). Die Probenahme erfolgt im 2-Wochen-Turnus. Die in den Niederschlagssammlern aufgefangene Wassermenge wird bei der Leerung mittels Messzylindern bestimmt. Zusätzlich wird die Niederschlagsmenge an einigen Stationen mittels Kippwaagen und Pluviographen gemessen.

Die Analytik im Wasserlabor der FVA Baden-Württemberg erfolgt nach den Richtlinien des Gutachterausschusses Forstliche Analytik. Im Labor werden zuerst pH-Wert und Leitfähigkeit bestimmt. Anschließend werden die Proben mit einem Cellulose-Acetat-Filter (0,45 µm) filtriert und auf verschiedene gelöste Stoffe (Cl, NO3, SO4, NH4, DOC, P, Na, K, Ca, Mg, Mn, Zn, Cd, Pb) hin untersucht. Die Analysenergebnisse werden unter anderem anhand der Ionenbilanz validiert. Sind die Ergebnisse nicht plausibel, werden die Analysen wiederholt. Die Ergebnisse der Laboranalysen werden im Laborinformationssystem (LIMS) der FVA gespeichert. Mit Hilfe einer Abfrage werden auffällige oder fehlende Werte identifiziert. Die Plausibilität auffälliger Werte wird individuell überprüft. Ist beispielsweise ein erhöhter Wert auf lokale Effekte zurückzuführen, die nur einen oder mehrere Sammler betreffen, wird dieser Wert verworfen und durch den Mittelwert der anderen Wiederholungen dieser Messflächen ersetzt. Sind die erhöhten Werte typisch für die gesamte Messfläche oder Region, werden diese Werte belassen. Offensichtlich verschmutzte Proben (z.B. durch Vogelkot) werden bereits im Gelände verworfen.

Da in den Baumkronen die sogenannte Kronenraumpufferung stattfindet – ein Prozess, der Stoffkonzentrationen im Bestandesniederschlag beeinflusst –, werden aus den Ergebnissen schließlich mithilfe des Kronendachdifferenzmodells nach Ulrich (1991) Gesamtdepositionen an Säuren, Stickstoff und basischen Kationen berechnet.

Einen ausführlichen Überblick über das Depositionsmessnetz der FVA liefert der Bericht: 18 Jahre Depositionsmessnetz der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (1,9 MB).

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