Untersuchung zur Wirksamkeit von Wildunfall-Präventionsmaßnahmen im Straßenverkehr mittels Analyse des Raum-Zeit-Verhaltens von Rehen durch Satellitentelemetrie
In Deutschland werden jährlich ca. 300.000 Wildunfälle mit größeren Säugetieren dokumentiert. In Baden-Württemberg ereignet sich alle 20 Minuten ein Wildunfall, in Deutschland sogar alle 2 Minuten. Dabei entstehen rund eine Milliarde Euro an Sachschäden, mehrere tausend Verletzte und mehr als ein Dutzend Verkehrstote. Vor diesem Hintergrund ist die Anwendung von effizienten und praxistauglichen Wildunfallpräventionsmaßnahmen, wie Wildwarnreflektoren sinnvoll. Bisher wurden bei Untersuchungen zur Wirksamkeit von Wildwarnreflektoren meist nur Vorher-Nachher-Vergleiche von Wildunfallzahlen betrachtet, die als Index für die Wirksamkeit der Maßnahme herangezogen wurden. Dieser Untersuchungsansatz führte jedoch zu sehr konträren Ergebnissen.
Im Projekt soll zum ersten Mal die Wirksamkeit von Wildwarnreflektoren durch einen verhaltensorientierten Ansatz überprüft werden. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie Rehe tatsächlich auf Wildwarnreflektoren reagieren und ob sich dadurch Wildunfälle effektiv reduzieren lassen können. Für die Beantwortung der Fragestellung kommen im Projekt verschiedene methodische Ansätze zur Anwendung, um statistisch abgesicherte Aussagen zu ermöglichen.
1. GPS-Satellitentelemetrie: Rehe werden im Straßenbereich gefangen und mit GPS-Halsbandsendern markiert, wodurch das Raum-Zeit-Verhalten der Tiere und mögliche Veränderungen durch Wildwarnreflektoren beobachtet werden können.
2. Wärmebildkamera: Hochauflösende Wärmebildkameras erlauben detaillierte Verhaltensbeobachtungen ohne die Notwendigkeit weiterer technischer Hilfsmittel wie Scheinwerfer, so dass eine ungestörte Dokumentation des Rehverhaltens am Straßenrand auf Wildwarnreflektoren in Kombination mit sich nähernden Fahrzeugen möglich ist.
3. Experimentelle Reflektorversuche mit Gehegerehen: Das Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin betreibt bei Eberswalde eine Feldforschungsstation mit Gehegerehen. In einer Kooperation kann unter standardisierten Bedingungen die Wirkungsweise verschiedener Reflektormodelle auf Gehegerehe experimentell untersucht werden.
Im Projekt soll zum ersten Mal die Wirksamkeit von Wildwarnreflektoren durch einen verhaltensorientierten Ansatz überprüft werden. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie Rehe tatsächlich auf Wildwarnreflektoren reagieren und ob sich dadurch Wildunfälle effektiv reduzieren lassen können. Für die Beantwortung der Fragestellung kommen im Projekt verschiedene methodische Ansätze zur Anwendung, um statistisch abgesicherte Aussagen zu ermöglichen.
1. GPS-Satellitentelemetrie: Rehe werden im Straßenbereich gefangen und mit GPS-Halsbandsendern markiert, wodurch das Raum-Zeit-Verhalten der Tiere und mögliche Veränderungen durch Wildwarnreflektoren beobachtet werden können.
2. Wärmebildkamera: Hochauflösende Wärmebildkameras erlauben detaillierte Verhaltensbeobachtungen ohne die Notwendigkeit weiterer technischer Hilfsmittel wie Scheinwerfer, so dass eine ungestörte Dokumentation des Rehverhaltens am Straßenrand auf Wildwarnreflektoren in Kombination mit sich nähernden Fahrzeugen möglich ist.
3. Experimentelle Reflektorversuche mit Gehegerehen: Das Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin betreibt bei Eberswalde eine Feldforschungsstation mit Gehegerehen. In einer Kooperation kann unter standardisierten Bedingungen die Wirkungsweise verschiedener Reflektormodelle auf Gehegerehe experimentell untersucht werden.
Project number:
1032
Start:
2009
End:
2015
Lead:
Dr. Rudi Suchant
-
Department:
FVA-Wildtierinstitut
Working fields:
Wildtierökologie (bis 2012)
Involved Departments:
FVA-Wildtierinstitut (Projektkoordination
Rehwildtelemetrie
Maßnahmenanalyse
Entwicklung GIS-gestützte Wildunfalldatenbank),
Biometrie und Informatik (Unterstützung statistische Modelle)
Employees:
Dr. Rudi Suchant (Lead),
Martin Strein (Substitute Lead)