"Licht in Dinge dieser Art verbreiten"

Die Anfänge des ­forst­­­­lichen Versuchswesens in Baden-Württemberg

Mit stetigem Bevölkerungswachstum und einem sich immer weiter ausbreitenden Industriesektor stellt sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein zunehmender Mangel an Holz ein. Das sogenannte "Hölzerne Zeitalter" sorgt dafür, dass sich mit der Zeit ein wachsendes Bewusstsein für die starke Beanspruchung der Wälder einstellt. Die Reaktion darauf ist die Forderung nach effektiven Aufforstungsmaßnahmen und einem nachhaltigen Konzept für die Sicherung der Wälder.

Neben mangelnder Kenntnisse bisheriger "Forstwirtschaftsreinrichtungsgrundsätze und -maßregeln" (Martin 1836), "fehlender Ausmittelung der Steuerquote für ein Waldgrundstück zu dessen Besteuerung" (Pernitzsch 1837) und immer komplexer werdenden Fachwissens wird der Ruf nach "forstlichen Versuchsstationen", die "in Dingen dieser Art Licht zu verbreiten" (Burkhardt, Bauersche Monatschrift, März 1868) laut.

1870 trat das forstliche Versuchswesen in ein neues Stadium

Im April 1870 wird ein Statut vereinbart, wonach eine "besondere Einrichtung für forstliches Versuchswesen in Baden geschaffen wurde, welche aus einem leitenden und einem weiteren beratenden Ausschuss bestehen und dem Ministerium des Innern untergeordnet sein sollte" (Krutina 1891). Aufgrund des Deutsch-Französischen Krieges 1871-1872 konnte die forstliche Versuchsanstalt ihre Tätigkeiten aber erst 1872 aufnehmen.

Im gleichen Jahr, also 1872, wurde die Württembergische Versuchsanstalt gegründet und der Landwirtschaftlichen Hochschule in Stuttgart-Hohenheim unter der Leitung von Prof. Franz Baur zugeordnet. Beiden Versuchsanstalten gemein war ihre spärliche personelle Besetzung. Sie bestanden über viele Jahrzehnte hauptsächlich aus den Lehrstuhlinhabern der jeweiligen Forstakademien und Universitäten. Anhand von Arbeitsplänen seitens der Versuchsanstalten unterlag die Anlage und Unterhaltung der Versuchsflächen den jeweiligen Bezirksforsteien.

Dennoch gelang es beiden Versuchsanstalten, Flächen anzulegen und Ertrags- und Zuwachsuntersuchungen durchzuführen. Bis 1889 gab es im Badischen bereits 37 Kulturversuche mit inländischen und 14 Versuchsflächen mit ausländischen Holzarten.

Wie sieht es heute aus?

Die Anzahl Versuchsflächen wurde seither fleißig gesteigert. Heute unterhält die FVA über 1200 Kulturversuche, auf denen 15 heimische sowie 24 nicht-heimische Baumarten gedeihen und untersucht werden.

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