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Möglichkeiten für die Zukunft des Waldes erweitern

Standardwerk der FVA zu alternativen Baumarten im Klimawandel erlebt Neuauflage – inklusive zehn neuer Arten.

Kahlflächen und lückige Bestände – viele Waldbesitzende und Forstleute im Land stehen vor der Frage: Welche Baumarten kann man anpflanzen, um die gewohnten Leistungen der Wälder für Natur, Betriebe und Gesellschaft auch morgen noch erleben zu können? Fachleute und interessierte Laien finden auf rund 240 Seiten das Wichtigste über Anbau, Klimaeignung und Risiken von 35 Baumarten im Klimawandel, von der Atlaszeder bis zur Zerreiche.

Der zentrale Treiber für die angespannte Lage in den Wäldern ist der Klimawandel. „Aber auch die globale Verbreitung von Schädlingen stellt eine große Bedrohung für das etablierte Artenre-servoir dar. Das Thema Alternativbaumarten steht folgerichtig im Fokus unserer Arbeit.“, sagt Prof. Dr. Ulrich Schraml, Leiter der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Würt-temberg (FVA).

Einige Baumarten helfen bereits heute die waldbaulichen Optionen zu erhöhen, weitere werden in der Zukunft benötigt werden, um Kohlenstoffspeicherung, Holzertrag, attraktive Erholungs-räume, aber auch wichtige Habitatstrukturen in Wäldern zu gewährleisten. „Kommende Generationen werden dringend darauf angewiesen sein, dass wir heute schon Wissen zusammentragen oder neu generieren. Das gilt für heimische Baumarten, die derzeit noch selten sind, aber im Klimawandel relevant werden können wie auch für einige aus heutiger Sicht ungewöhnliche Alternativen, die morgen aber eine wichtige Bereicherung der vertrauten Baumartenpalette darstellen können.“, so Schraml.

Forschung als kontinuierlicher Prozess

Dem Autorenteam um den Freiburger Klimafolgenforscher Dr. Axel Albrecht geht es bei der Publikation Artensteckbriefe 2.0. – Alternative Baumarten im Klimawandel. Eine Stoffsammlung um eine wissenschaftsbasierte Orientierungshilfe. Bekannte Arten wie Fichte und Rotbuche sind daher zur besseren Vergleichbarkeit der Eigenschaften alternativer Baumarten auch aufge-nommen worden. „Da sich derzeit nicht sagen lässt, wie sich eine Art wirklich in einem neuen Habitat und Anbaugebiet verhalten wird, begreifen wir die Artensteckbriefe als offenen und kon-tinuierlichen Prozess.“, beschreibt Dr. Axel Albrecht das verfolgte Ziel der Steckbriefe.

Möglichkeit für die Zukunft statt Glaubenskrieg

FVA Direktor Schraml ist kein Freund der Glaubenskriege rund um das Thema Baumartenwahl. „Weder Glaubenskriege über den ‚Fremdländeranbau‘ bringen uns voran, noch eignet sich das Merkmal ‚heimisch‘ als pauschales Qualitätsmerkmal für die Eignung in der Zukunft.“, betont er. Es gehe darum die Möglichkeiten des Waldmanagements für die Zukunft wissenschaftlich kon-trolliert zu erweitern.

Die Publikation Artensteckbriefe 2.0. – Alternative Baumarten im Klimawandel. Eine Stoffsammlung kann auf der Website der FVA heruntergeladen werden:
https://www.fva-bw.de/fileadmin/publikationen/sonstiges/2021_fva_artensteckbriefe.pdf (55 MB)

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