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Wald und Wasser – Projekt untersucht Entwicklungen im Klimawandel

Blick durch die Baumkrone nach oben. Zu sehen sind Blätter und Sonnenschein

Wie es einem Baum geht und wie gut er wachsen kann, verrät unter anderem der Wasserhaushalt am Standort. Dabei spielt der Waldboden eine wichtige Rolle: Wie durchlässig ist er? Wie viel Wasser kann er speichern? Wie hoch ist das Risiko für Grund- oder Staunässe? Ein Projekt an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) will den Wasserhaushalt eines Standorts unter Berücksichtigung des Klimawandels abschätzen.

Den Wasserhaushalt vor Ort einzuschätzen – und damit auch, welche Baumart wo am besten gedeiht –, ist eine wichtige Grundlage für die Forstplanung. Infolge des Klimawandels muss mit einer deutlichen Veränderung der Verhältnisse vor Ort gerechnet werden. An der FVA läuft dazu das Projekt "Standortsfaktor Wasserhaushalt im Klimawandel".
"Ziel des Projekts ist eine klimasensitive Abschätzung des Standortwasserhaushalts für die wichtigsten Baumarten in Deutschland – Buche, Eiche, Fichte, Kiefer", erklärt Dr. Heike Puhlmann, Projektleiterin und Leiterin der Abteilung Boden und Umwelt.

Bisherige Verfahren kommen an ihre Grenzen

"Die Erfahrungen der letzten Trockenjahre zeigen bereits, dass die bisherigen statischen Verfahren der Standortskunde zur Beurteilung des Wasserhaushalts von Wäldern an ihre Grenzen kommen. Besonders schwierig ist es einzuschätzen, wie sich das pflanzenverfügbare Wasserangebot an einem Standort infolge des Klimawandels langfristig ändern wird und wo in Extremjahren mit einem besonders hohen Dürrerisiko zu rechnen sein wird", sagt Puhlmann.

In Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) und der Universität Hamburg (UHH) entwickelt das Projekt ein deutschlandweit einheitliches Verfahren zur hydrologischen Bewertung von Forststandorten. Mit Hilfe der neuen Methoden zur Abschätzung könne verlässlicher beurteilt werden, welche der vier Hauptbaumarten in Zukunft an welchem Standort für sie passende Bedingungen vorfinden.

Hintergrund: Wasserhaushalt von Wäldern

Unter die Bezeichnung "Wasserhaushalt von Wäldern" fällt der Fluss und die Speicherung von Wasser im Ökosystem Wald. Dazu zählt das Regenwasser, das die Baumkronen benetzt und von dort aus wieder verdunstet. Ebenso der Bestandesniederschlag, der durch die Vegetationsschicht als Kronentraufe oder Stammabfluss auf den Boden fällt und dort von den Wurzeln wieder aufgenommen wird. Waldböden speichern Niederschlagswasser und sorgen so auch in regefreien Phasen für eine kontinuierliche Wasserversorgung des Waldes. Deshalb ist die Wasserspeicherkapazität des Bodens ein wichtiger Faktor – vor allem im Hinblick auf häufigere Trockenheit im Sommer. Je größer der Bodenwasserspeicher, desto länger kann ein Wald eine Trockenphase ohne Wassermangel überdauern.

Am 25. April ist Tag des Baumes

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald hat den Tag des Baumes am 25. April 1952 in Deutschland initiiert. Er soll dazu beitragen, die Bedeutung des Waldes für Mensch und Wirtschaft ins Bewusstsein zu rufen. Mittlerweile ist der Tag zu einer der erfolgreichsten Mittmachaktionen geworden – mit jährlich durchschnittlich 70.000 gepflanzten Bäumen.

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