Gesellschaft

Wald hat große gesellschaftliche Bedeutung: als Erholungsort, Wirtschaftsfaktor und Naturraum. Er ist in diesem Sinne nicht nur Lebensraum von Pflanzen, Pilzen und Tieren, sondern auch von Menschen. Als Gesellschaft bauen wir auf seine „Ökosystemleistungen“ und wir gestalten sein Wachsen und Gedeihen mit. Die FVA beschäftigt sich deshalb nicht allein mit naturwissenschaftlichen Analysen unserer Wälder. Durch Information, Beratung und sozialwissenschaftliche Forschung kümmern wir uns auch um die menschlichen Belange zum Wald. Denn unser Waldwissen steht nicht für sich, es ist eingebettet in gesellschaftliche Prozesse und Debatten, zu denen es einen Beitrag liefern kann.

Themenfelder

  • Erholung, Gesundheit und Sport
  • Gesellschaftlicher Dialog
  • Naturbeziehungen im Wandel

Zu diesen und anderen gesellschaftlichen Fragen und Themen forschen, kooperieren und informieren verschiedene Fachabteilungen der FVA, insbesondere die Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel, aber zum Beispiel auch das FVA-Wildtierinstitut und die Abteilungen Waldschutz und Waldnaturschutz.

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Aktuelles zum Thema

Weltweit nur im Ländle: Seltener Schmetterling ­profitiert von Artenförderung

Mehrere Schmetterlinge mit rot-schwarzen Flügeln sitzen auf einer Blume

Elegans-Widderchen (Foto: FVA BW/Dalüge)

Das Elegans-Widderchen benötigt lichte Waldstrukturen

Strukturreicher sind die Wälder Baden-Württembergs in den vergangenen Jahrzehnten geworden – aber damit vielerorts auch dichter und dunkler. Arten, die Licht und Wärme lieben, finden daher häufig keinen geeigneten Lebensraum mehr. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) und ForstBW wollen das ändern – und können bereits Erfolge vermelden.

Eine Unterart des Elegans-Widderchens, eines kleinen, schwarz-roten Falters, kommt weltweit nur auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg vor. Doch die Schmetterlinge sind aktuell stark gefährdet. Aus diesem Grund werden seit einigen Jahren im Schonwald Schlosshalde-Mannsteighalde auf der Südwestalb ganz gezielt Lebensräume für sie geschaffen: An einem Hang, der besonders viel Sonne bietet, werden Bäume gefällt und das Kronendach stark aufgelichtet. Auf dem Waldboden werden offene Stellen geschaffen, damit die Bergkronwicke besser keimen kann. Sie ist die Futterpflanze für die Raupen des Elegans-Widderchens.

Artenschutz und Fällarbeiten – wie passt das zusammen?

Dank der Einführung der Naturnahen Waldwirtschaft sind die Wälder Baden-Württembergs über die letzten Jahrzehnte kleinflächig strukturreicher, aber auch dichter und dunkler geworden. Lichtliebende Arten wie verschiedene Schmetterlinge finden dadurch im Wald nur noch wenig Lebensraum und sind oft stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Aus diesem Grund fördern ForstBW und FVA diese Arten gezielt. Die Maßnahmen werden in Kooperation zwischen ForstBW, dem Artenschutzprogramm Baden-Württemberg und der FVA geplant und durch ForstBW umgesetzt.

Population zur Freude der Beteiligten 15 mal größer

Und die Maßnahmen haben gewirkt: Zur Flugzeit Anfang Juli 2022 wurden 584 Elegans-Widderchen gezählt. 2015, vor Beginn der Maßnahmen, wurden lediglich 35 Exemplare erfasst. "Die Population ist nun mehr als 15 mal so groß und dadurch deutlich stabiler gegenüber negativen Umwelteinflüssen geworden", sagt Nora Dalüge und ist sichtlich begeistert. "Das Beispiel des Elegans-Widderchens zeigt, wie erfolgreich gezielte Artenförderungsmaßnahmen sein können und dass es sich lohnt, für die Artenvielfalt im Wald aktiv zu werden!"

Verbindung von Waldwirtschaft und Artenschutz ist ein Ziel der "Gesamtkonzeption Waldnaturschutz"

ForstBW verpflichtet sich mit der "Gesamtkonzeption Waldnaturschutz" dazu, den Staatswald in Baden-Württemberg in seinen verschiedenen Entwicklungsphasen zu erhalten. So kann sichergestellt werden, dass vielfältige Lebensräume für verschiedene Arten bewahrt und gleichzeitig ökologisch hochwertige und nachhaltige Rohstoffe produziert werden können.

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Weitere Informationen

Weitere Medien und Veröffentlichungen

4. astrein Podcast „Mein Wald, dein Wald, unser Wald!?“ – Juristisches und psychologisches Eigentum. Ein Gespräch zwischen FVA-Direktor Prof. Dr. Ulrich Schraml und Dominik Menton-Enderlin

Warum setzen Sie sich für den Wald ein? – Das Projekt "Bürgerschaftliches und unternehmerisches ­Engagement in der aktiven Wiederbewaldung".

 „Trägt Früchte im Kampf gegen den Klimawandel: Die Waldforschung“ Aufzeichnung der Veranstaltung vom 12. April 2022, bei der die Ergebnisse des Projektes „Warum setzen Sie sich für den Wald ein?“ präsentiert und diskutiert wurden. Außerdem berichten die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und zwei Revierleiter von ihren Erfahrungen zu Mitmachaktionen im Wald.

Das Blatt wenden – gemeinsam für die Zukunft unserer Wälder. Mehrere Videos mit Beteiligung von FVA-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern sind im Rahmen dieser Kampagne entstanden und zeigen, wie wichtig und vielfältig unsere Forschung ist.

Verdacht auf Wolf oder andere Wildtiere melden. Sie haben einen Riss mit Verdacht auf große Beutegreifer bzw. Sichtungen, Fährten oder Losungen, die auf Luchs oder Wolf hindeuten könnten? Sie haben eine tote Wildkatze gefunden oder einen Hinweis auf ein anderes seltenes Wildtier?

Wildtierfreundliches Freizeitverhalten

Gut gereift: 150 Jahre alt und mit jedem Tag fitter – zur FVA-Jubiläumsseite der FVA.

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