Dialogforum

Miteinander Wald Erleben – ­Erholung, Freizeit, Sport und Gesundheit im Wald von Baden-Württemberg

Die Menschen in Baden-Württemberg schätzen den Wald. Für viele ist er ein wichtiger Teil der eigenen Identität. Unter anderem dient er der Erholung, wird für sportliche Zwecke genutzt und wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Der Wald ist ein Ort der Ruhe und der Naturerfahrung sowie ein schützenswerter Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Zugleich ist er Arbeitsplatz und Wirtschaftsraum, um den sich Waldbesitzende und Forstleute tagtäglich kümmern. Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels, städtebaulicher Verdichtung und sich wandelnder gesellschaftlicher Bedürfnisse gewinnt der Wald gesellschaftlich und politisch immer mehr an Bedeutung. Die damit einhergehende große Vielfalt von Interessen und Ansprüchen ist gut und wichtig. Zugleich bedarf es eines konstruktiven Dialogs zwischen den verschiedenen Interessensgruppen, um ein harmonisches Miteinander im Umgang mit dem Wald zu fördern.

Diesen Entwicklungen wird unter anderem im Koalitionsvertrag der Regierungsfraktionen sowie der Waldstrategie Baden-Württemberg 2050 Rechnung getragen. Hier sind neue Handlungsfelder entstanden, die mit Hilfe geeigneter Beteiligungsprozesse unter dem Dach der auf Dialogformaten basierenden Waldstrategie des Landes weiterentwickelt werden. Ziel ist dabei, Konzepte auszuarbeiten, die sowohl dem zunehmenden Bedarf nach Naturerholung als auch dem Schutz sensibler Ökosysteme und den Interessen der Eigentümerinnen und Eigentümer gerecht werden.

Das Dialogforum "Miteinander Wald Erleben" – Dialog für ein gelungenes Miteinander im Wald

Mit dem Dialogforum "Miteinander Wald Erleben – Erholung, Freizeit, Sport und Gesundheit im Wald von Baden-Württemberg" stellt das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) den Rahmen zur Verfügung, um den konstruktiven Dialog zwischen verschiedenen Interessensgruppen mit Waldbezug dauerhaft zu etablieren und zu fördern. Damit knüpft es, mit überarbeitetem Konzept und neuem Namen, an das Forum "Erholung im Wald" an, das bereits 2014 in Baden-Württemberg ins Leben gerufen wurde (PDF 4,8 MB). Die Geschäftsführung und die Umsetzung liegen in der Hand der FVA. Das Dialogforum ist ein freiwilliger Zusammenschluss verschiedener Verbände und organisierter Gruppen mit Bezug zum Wald. Hierzu zählen Vertreterinnen und Vertreter für den Waldbesitz, die Waldbewirtschaftung, den Waldnaturschutz sowie Interessensvertretungen aus den Bereichen Tourismus, Freizeit, Sport, Erholung und Gesundheit. Ihnen dient das Dialogforum als Austausch- und Vernetzungsplattform auf Landesebene.

In Rahmen des Dialogforums findet unter anderem ein- bis zweimal jährlich eine Informations- und Vernetzungsveranstaltung mit wechselnden aktuellen Themen statt. Diese jährlichen Treffen dienen der Information über (neue) Aspekte im Themenfeld, der Förderung der waldpolitischen Debatte, der Vorstellung von Projektergebnissen und Praxisbeispielen und der Vernetzung. Zudem sollen die Treffen des Dialogforums den Perspektivwechsel und die Multiplikation von Informationen und Konzepten anregen. Teil dieser Treffen sind auch Exkursionen, die von Mitgliedern des Dialogforums vorbereitet werden. Die Mitglieder des Dialogforums bleiben langfristig und regelmäßig im Austausch und agieren als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der gemeinsam entwickelten, einvernehmlichen Botschaften.

Aktiv gestaltet wird das Dialogforum durch Arbeitsgruppen (AGn), die aktuelle relevante Themen und Konzepte in Abstimmung mit dem MLR und der FVA erarbeiten. Die AGn "Gesundheitsangebote im Wald" und "Partizipative Kartierung von Freizeitnutzungen" sind bereits erfolgreich abgeschlossen worden. Moderiert werden die Arbeitstreffen des Dialogforums von der Prozessbegleiterin Marina Leibfried. Darüber hinaus werden aktuell folgende Projekte im Dialogforum bearbeitet:

Minimodellprojekt „Umweltbildung in digitalen Kanälen“

Das Minimodellprojekt untersucht, wie naturschutzfachliche und forstliche Maßnahmen wirkungsvoll digital kommuniziert werden können. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Informationen zu temporären oder dauerhaften Wegesperrungen infolge forstlicher Maßnahmen oder aus Gründen des Naturschutzes über digitale Outdoorplattformen so aufbereitet und bereitgestellt werden können, dass sie eine effektive, nutzerfreundliche und naturverträgliche Besucherlenkung ermöglichen.

Ziel des Projekts ist es, digitale Kommunikationswege für eine nachhaltige Umweltbildung nutzbar zu machen und den Austausch zwischen Forstwirtschaft, Naturschutz und Öffentlichkeit zu stärken.

Projekt „Mountainbike-Trails in den Wäldern Baden-Württembergs“

Das Projekt beschäftigt sich damit, wie offiziell genehmigte Mountainbike (MTB) - Singletrails digital erfasst und dokumentiert werden können. Es wird eine verstetigte Lösung erarbeitet, die eine Übersicht über das legale Singletrailangebot in Baden-Württemberg ermöglichen wird.

Zudem wird eine Befragung der unteren Forstbehörden durchgeführt, in der Erfahrungen rund um Genehmigungsverfahren für MTB-Trails abgefragt werden. Im Fokus stehen hierbei hauptsächlich die Umsetzung forstrechtlicher und naturschutzfachlicher Auflagen sowie die Beteiligung verschiedener Interessensgruppen an dem Prozess. Auch Erfolgsfaktoren bei gelungener Ausweisung sowie verhindernde Faktoren bei gescheiterten Verfahren werden erhoben. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen den Ablauf von Genehmigungsverfahren in Zukunft zu verbessern und den Nutzen für die Praxis zu erhöhen.

Ziele und Leitbild des Dialogforums

Das Dialogforum arbeitet darauf hin, dass die stetig zunehmenden und sich diversifizierenden Ansprüche an den Wald reibungslos mit- und nebeneinander existieren. Es strebt an, die Selbstverantwortung der Einzelnen zu fördern und bei Bedarf Vorschläge zur Weiterentwicklung von Regelungen zu erarbeiten. Durch Information, Beteiligung und Förderung von Perspektivwechseln sollen durch das Dialogforum sowohl potentielle Konflikte vermieden, als auch konstruktive Lösungen für die teils divergierenden Nutzungsinteressen gefunden werden.

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