Urban Forestry Luxemburg Stadt

Gesellschaftliche Anforderungen an den urbanen Wald der Zukunft

Der Stadtwald Luxemburg

Die Stadt Luxemburg ist die Hauptstadt des Großherzogtums Luxemburg. In der Stadt leben etwa 125.000 Menschen und somit knapp 20 Prozent der Gesamtbevölkerung Luxemburgs. Aufgrund des städtischen Bevölkerungswachstums und städtebaulicher Verdichtung erfährt der Luxemburger Stadtwald zunehmende Bedeutung – sei es für sportliche Aktivitäten, spirituelles Erleben oder zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens und der Gesundheit.

Die Naturräume für die Naherholung sind für die Stadtbevölkerung Luxemburgs leicht zugänglich. Der Stadtwald mit einer Größe von 1055 Hektar macht ca. 20% des Stadtgebietes aus. Seit Jahrzehnten verfolgt die Administration de la nature et des forêts (ANF) ein integratives Konzept um die Multifunktionalität dieses Waldes zu erhalten und zu fördern. Unter dem Dach der ANF vereinen sich deshalb sowohl forstwirtschaftliche als auch naturschutzfachliche Expertisen. Ebenso spielt der Erhalt und die Förderung des Waldes als Raum für Naturerlebnisse, Ruhe und Erholung - auch vor dem Hintergrund der Ausdehnung und Verdichtung des Luxemburger Stadtraumes - seit jeher eine große Rolle.

Ziele des Projektes

Das Urban Forestry Projekt hat zum Ziel, strategische Handlungsempfehlungen für das zukünftige Management von stadtnahen Wäldern zu erarbeiten, die die gesellschaftlichen Anforderungen an den urbanen Wald der Zukunft berücksichtigen. Die Bedürfnisse der urbanen Bevölkerung sollen besser in die forstliche und naturschutzfachliche Planung integriert werden. Zu diesem Zweck werden Erholungsnutzungen im Stadtwald Luxemburg visuell dargestellt. Hierfür arbeiten ANF, der Service Forêts der Stadt Luxemburg und die FVA eng zusammen.

Online-Umfrage und partizipative Kartierung von Freizeitnutzungen

Von Juni bis November 2022 haben wir die Luxemburger:innen und Bewohner:innen angrenzender Gemeinden dazu eingeladen, an einer Online-Umfrage mit Kartierungsfunktion teilzunehmen. Auf web-basierten Karten konnten die Umfrage-Teilnehmenden ihre Freizeitaktivitäten in Form von Routen sowie kulturelle Ökosystemleistungen und Störfaktoren in Form von Punktmarkierungen im Wald angeben und beschreiben. Kulturelle Ökosystemleistungen sind verschiedene Werte, die man beim Waldbesuch wahrnehmen kann. Sie umfassen Erholung, Schönheit/Ästhetik, Lernen über Natur, Gemeinschaft, Inspiration, Vertrautheit, Geschichte/Kultur und Spiritualität.

Ergebnisse der Umfrage und Kartierung

Insgesamt haben 2745 Personen an der Umfrage teilgenommen (mindestens eine Antwort abgegeben) und 1093 Freizeitaktivitäten, 787 kulturelle Ökosystemleistungen sowie 441 Störfaktoren kartiert. Die Mehrheit der Befragten (88%) wohnen in der Stadt Luxemburg. Wir haben die Ergebnisse in der folgenden Präsentation als PDF zum Herunterladen zusammengefasst: Ergebnisse der Online-Umfrage mit Kartierung 2022 Luxemburg. Die Stadt Luxemburg hat ebenfalls eine Zusammenfassung der Ergebnisse veröffentlicht: Results of the "Urban Forestry – Mäi Stater Bësch" survey.

Die Ergebniskarten visualisieren den Freizeit- und Erholungswert des Waldes und stellen u.a. aktivitätenspezifische Nutzungsintensitäten durch Besuchende dar (Hotspot-Karten). Sie dienen als Werkzeug für die Integration der Freizeit- und Erholungsnutzung des Waldes in die forstliche und naturschutzfachliche Planung.

Besuchenden-Frequentierung im Stadtwald Luxemburg

Die Umfrage-Ergebnisse wurden ergänzt um die Auswertung von Daten von Zählgeräten, die von Mitte März 2022 bis Mittel März 2023 die Besuchenden-Frequentierung an den Waldeingängen zum Bambësch und zur Kockelscheuer erfasst haben. Die Daten zeigten, dass die Wälder an Wochentagen durchschnittlich von 123 Personen pro Tag und am Wochenende von 197 Personen pro Tag besucht werden. Es zeigte sich auch, dass die ersten Besuchenden frühmorgens - gegen 4:00 Uhr - und die letzten Besuchenden gegen 23:00 Uhr kommen. Der am stärksten frequentierte Waldeingang ist der Parkplatz "Batterie" im Stadtwald von Bambësch.

Dieses Projekt ist ein weiterer Teil der bereits seit 2004 – vor allem im Bereich des Waldnaturschutzes –
bestehenden Kooperation zwischen der FVA und der Naturverwaltung Luxemburg (ANF).

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