Waldpflanzenökologie
Der Arbeitsbereich Waldpflanzenökologie der Abteilung Waldnaturschutz erarbeitet die standorts- und vegetationskundlichen Grundlagen für die Entwicklung, Pflege und Nutzung von Waldlebensräumen. Dazu gehören
- die Entwicklung und Erprobung von Methoden zur Beschreibung und Klassifikation der Waldstandorte nach Klima, Geomorphologie, Bodeneigenschaften sowie aktueller und potenzieller natürlicher Vegetation
- die fachliche Leitung der waldökologischen Standortskartierung in Baden-Württemberg
- die Pflege der erzeugten standortskundlichen Sach- und Geodaten in Datenbanken
- die Erstellung von Fachkonzepten für die Entwicklung von lichten Wäldern sowie Feucht- und Moorwäldern
- die beispielhafte Umsetzung dieser Konzepte – z.T. unter Nachahmung historischer Waldnutzungsformen
- die Auswahl und Überwachung von Waldzielarten aus den Gruppen der Gefäßpflanzen, Moose, Flechten und Pilze zur Sicherung der Qualität der Waldlebensräume
- die Erforschung der Beeinträchtigungen der Wälder durch Stickstoffeinträge und durch invasive Neophyten
Weitere Projekte
Vereinfachte Standortsinformation im Kleinprivatwald
1864
Dem klima- und standortsangepassten Waldbau kommt eine besondere Bedeutung zu. Auch sind vermehrt Wiederbewaldungsmaßnahmen notwendig. Dazu sind Informationen über die Standortseigenschaften in unseren Wäldern notwendig. Für über 50% der knapp 393.000 Hektar Kleinprivatwald in Baden-Württemberg liegen aber noch keine detaillierten Standortskartierungen vor. Eine Standortskartierung im Wald wird in aufwändiger Feldarbeit durchgeführt. Der Fortschritt auf der Fläche ist dadurch jedoch begrenzt. Um dennoch schnell eine Grundlage für die Beratung der zahlreichen Kleinprivatwaldbesitzenden durch die Försterinnen und Förster zu gewährleisten, wird die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) für ca. 40.000 Hektar bislang nicht kartierter Kleinprivatwälder im Schwarzwald eine „Vereinfachte Standortsinformation“ bereitstellen. Die "Vereinfachte Standortsinformation" wurde in den Jahren 2020 bis 2022 in einem Pilotprojekt (FVA Notfallplan-Projekt 1749) entwickelt.
Dazu wird die FVA die Vielzahl bereits bestehender Informationen zum Gelände, der Geologie, den Böden und dem Klima neu auswerten. Viele dieser Daten liegen inzwischen digital und in hochauflösender Genauigkeit vor. So können, unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus bisherigen Kartierungen und dem Wissen um die Ansprüche der Baumarten, die Möglichkeiten und Grenzen der waldökologischen Eignung verschiedener Baumarten und Waldtypen in den Privatwäldern bewertet werden. Das Verfahren kann die systematische Standortskartierung in ihrer Genauigkeit nicht ersetzen. Die Ergebnisse werden aber die Möglichkeiten der Beratung vieler Kleinprivatwaldbesitzenden im Schwarzwald erheblich verbessern.
2023
2025
Waldpflanzenökologie
Waldnaturschutz (Projektleitung)
Hans-Gerhard Michiels
Wisent-Weide auf dem Härtsfeld
1804
Weideprojekt mit Großherbivoren in extensiver, ganzjähriger Freilandhaltung in strukturreichem Offenland und lichtem Wald; mit Erweiterungspotenzial. Das Projekt dient dem Schutz des vom Aussterben bedrohten Wisent und der Förderung der regionalen Biodiversität.
2021
2026
Digitalisierung
Waldpflanzenökologie
Waldnaturschutz (Projektleitung)
Ludwig Treuter
Anna Marinovic
Potenzialerhebung zur Verbesserung der ökologischen Qualität von Waldbächen
1726
Potenzialerhebung zur Verbesserung der ökologischen Qualität von Waldbächen
Im Jahr 2000 trat die EU-Wasserrahmenrichtlinie in Kraft. Seitdem wurden die Anstrengungen intensiviert, die Fließgewässer im Land wieder durchgehend in einen guten Zustand zu versetzen. Nach wie vor gibt es jedoch auch an Waldbächen Durchgängigkeitsprobleme und ökologische Defizite. Zusätzlich gibt es zahlreiche bachbegleitende Waldbestände mit problematischen, nicht standortangepassten Baumarten. Mithilfe von Geodaten soll ein Verfahren entwickelt werden welches berechnet, an welchen Fließgewässern im Land Defizite und Potenziale zu finden sind. Anschließend soll die Methodik zusammen mit interessierten Kommunen, Forstbetriebsgemeinschaften und Privatwaldbetrieben auf ihre Praxistauglichkeit geprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Im Rahmen des Projekts können im Anschluss Verbesserungsmaßnahmen entlang der Gewässer geplant und begleitet werden.
2020
2025
Biodiversität und Genetik
Waldpflanzenökologie
Waldnaturschutz
Veronika Wenz
Herkunft und Anpassung der Eichen auf Reliktstandorten
1408
Die mitteleuropäischen Eichenarten werden mit ihrer besonderen Stressadaption in Zukunft wohl eine größere forstwirtschaftliche Rolle spielen. Voraussetzung sind jedoch geeignete Herkünfte. Solche Herkünfte dürften sich in trockenen Reliktvorkommen mit langer Habitattradition finden. Deshalb zielt das Pro-jekt AQUAREL (Anpassung von Quercus auf Reliktstandorten) als Beitrag zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel, zur Sicherung der Kohlenstoffspeicherung und zur Erhöhung der CO2-Bindung von Wäldern auf die Identifizierung und Charakterisierung solcher Vorkommen ab.
Zu diesem Zweck suchen die Projektpartner ca. 50 mutmaßlich autochthone aride Traubeneichenbestände in Süddeutschland und dem Elsass aus. Sie sprechen die Standorte und die Biodiversität der Wälder unter besonde-rer Berücksichtigung der Habitattradition an. Darüber hinaus beschreiben sie die genetische Variation an neutra-len und adaptiv relevanten Genorten. Exemplarisch werden zehn Altbestände und deren Absaaten mit humiden Eichenwäldern auf ihre stressphysiologischen Fähigkeiten hin verglichen. Auf den Projekterkenntnissen aufbau-end leitet das Vorhaben die Nachkommenschaftsprüfung ein, um die Wuchseigenschaften dieser Herkünfte zu untersuchen und sie als Saatgutquelle zu evaluieren. Dies dürfte den Forstbetrieben in ihren Bemühungen um klimastabile Eichenwälder helfen.
2019
2023
Biodiversität und Genetik
Waldpflanzenökologie
Waldnaturschutz (Aufarbeitung des Versuchsdesigns, Auswahl der Flächen, Bearbeitung der Analysemethodik (in Zusammenarbeit mit Teisendorf), Durchführung der Geländeaufnahmen, Datenanalyse, Veröffentlichung der Ergebnisse.)
ALPTREES - Transnationale Zusammenarbeit für eine nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung eingeführter Baumarten in städtischen Gebieten und Wäldern im Alpenraum
1654
Der Anbau eingeführter Baumarten (NNT) wird derzeit kontrovers diskutiert und kann zu Interessenkonflikten führen.Zu den Vorteilen gehören eine mögliche Eindämmung des Klimawandels sowie eine Anpassung an diesen, Beiträge zur Bioökonomie, zur Infrastruktur im städtischen und stadtnahen Raum und zur Minderung von Naturgefahren. NNT können jedoch invasiv werden und somit Risiken für die heimische biologische Vielfalt, die Funktionsfähigkeit von Ökosystemen oder die Sozioökonomie darstellen. In sensiblen und kritischen Ökosystemen wie dem Alpenraum (Alpine Space, AS) müssen solche Risiken und Nutzen sorgfältig abgewogen werden, bevor Entscheidungen zur Bewirtschaftung getroffen werden. Die Erfahrungen mit dem Management von NNT in städtischen Gebieten, Stadtrandgebieten, ländlichen Gebieten und Wäldern sind häufirg lokal oder regional fokussiert und ein überregionaler Austausch findet nur selten statt. Angesichts der Herausforderungen im Umgang mit NNT sowohl in Bezug auf den Nutzen als auch die Risiken ist jedoch ein europäischer transnationaler Ansatz erforderlich, um die Rolle von NNT in zukünftigen AS-Ökosystemen zu beurteilen. Das Ziel des Projektes ist es, regionale Datensätze und Erfahrungen aus den Anrainerstaaten zusammenzuführen, um auf dieser Grundlage supranational akzeptierte Grundsätze für den Anbau eingeführter Baumarten in der Alpenregion zu erarbeiten.
2019
2022
FVA-Wildtierinstitut
Waldpflanzenökologie
Waldnaturschutz (Erstellen regionaler Listen eingeführter Baumarten, Risikoanalysen, Erfassung der verschiedenen Dienstleistungen eingeführter Baumarten abhängig vom Standort)
FVA-Wildtierinstitut (Freiburger Stadtwald als Fallstudie: Wahrnehmung eingeführter Baumarten in der Gesellschaft und Ökosystemdienstleistungen eingeführter Baumarten in einer stadnahen Landschaft)
Validierung von Critical Limits für Stickstoff von ausgewählten Waldgesellschaften
1511
Vor dem Hintergrund anhaltend hoher Stickstoffeinträge sollen die derzeit angewandten Grenzwerte für Critical Limits (d.h. kritische Konzentrationen in der Bodenlösung) für Stickstoff in Wäldern, die bisher lediglich auf Experteneinschätzungen beruhen, überprüft werden. Neben der Erhebung einer objektiven Datenbasis zur Ableitung von Critical N Limits zielt das Projekt darauf ab, die Grenzwerte für kritische N-Einträge stärker als bisher zwischen den unterschiedlichen Waldgesellschaften und FFH-Lebensraumtypen zu differenzieren. Hierfür werden zeitgleiche Erhebungen von Vegetationsdaten und Standorts- bzw. Bodenkennwerten in ausgewählten (stickstoffsensitiven) Waldgesellschaften Baden-Württembergs entlang eines an der Vegetation orientierten Stickstoffgradienten durchgeführt. Anhand dieser Datenbasis werden die Zusammenhänge zwischen der Stickstoffkonzentration im Boden sowie anderer Boden- und Umweltvariablen und Veränderungen der Krautschicht untersucht. Das Kriterium zur Bewertung der Stickstoffsensitivität der verschiedenen Waldgesellschaften ergibt sich aus dem Vergleich zwischen der Stickstoffverfügbarkeit und dem Erhaltungszustand der Wälder. Letzterer wird durch den Anteil nicht zum Grundbestand der Waldgesellschaften gehörigen nitrophilen Pflanzen definiert.
2017
2022
Waldnaturschutz und Biodiversität
Waldnaturschutz
Waldpflanzenökologie
Ernährung & Stoffhaushalt von Wäldern (ab 2013)
Waldnaturschutz (Vegetationsaufnahmen
Erstellung multivariater Schätzmodelle für die Ableitung von Critical Limits für die einzelnen Vegetationsgesellschaften)
Boden und Umwelt (Koordination
Durchführung und Auswertung der Bodenuntersuchungen
Erstellung multivariater Schätzmodelle für die Stickstoffsättigung
Regionalisierung der Stickstoffdeposition (Freiland, Bestand))
Reaktivierung von Mittelwaldstrukturen
1407
Im Rahmen der Gesamtkonzeption Waldnaturschutz ForstBW (Ziel 4: Anthropogen lichte Wälder) sollen bis 2020 (Eichen-) Mittelwaldstrukturen auf geeigneten Standorten im Staatswald erhalten und/oder gefördert werden.
Lichten Wäldern und Wäldern mit Eichenbestand wird ein hohes Maß an Biodiversität zugesprochen. Lichte Phasen in Wirtschaftswäldern können durch Nieder- und Mittelwaldbewirtschaftung sowie durch langjährige Streuentnahme entstanden sein. Eine Reaktivierung beziehungsweise Fortführung der Biotoptradition kann Spezies lichter und halboffener Standorte fördern. (Eichen-) Mittelwälder erfüllen diese Funktionen in hohem Maße. Die typische Bewirtschaftungstechnik der Mittelwälder liefert initiale ökologische Störungen, auf die eine Dynamisierung folgt, was sich positiv auf die Strukturvielfalt und somit auf die Biodiversität auswirken kann. Es ist deshalb im Projekt zu prüfen, in welchen Wäldern historische Nutzungsformen, z. B. Mittel- oder Niederwaldschläge, wieder aufgenommen werden können. (Rest-) Strukturen finden sich oft in Schonwäldern, aber auch außerhalb von Waldschutzgebieten.
In einem ersten Projektschritt werden aufgrund der vorhandenen Datengrundlagen bekannte eichenreiche Schonwälder mit erhaltenen Mittelwaldstrukturen und „Nutzungsgeschichte mit lichten Bestandesphasen“ bezüglich ihres aktuellen Zustandes untersucht. Darauf aufbauend sollen dort zielgerichtete Pflegemaßnahmen definiert, geplant und durchgeführt werden. Besonders folgende Schonwälder weisen noch intakte Strukturen auf und erscheinen derzeit untersuchungswürdig:
• Schonwald Löhlein/Tauberbischofsheim (Mittelwald)
• Schonwald Wolferstetter Hölzle/Walldürn (Mittelwald)
• Schonwald Kastenwört/Karlsruhe (Mittelwald)
• Schonwald Heselmiss/Bad Liebenzell (Streunutzung)
• Schonwald Ellenberg/Wertheim (Niederwald)
• Schonwald Dossenwald/Rhein-Neckar-Kreis (Kopfweidenbetrieb)
• Schonwald Diptam/Landkreis Waldshut (Steppenheidewald-Standort mit geringwüchsiger Laubholzbestockung)
In einem zweiten Schritt werden landesweit weitere geeignete Wälder gesucht, um dort Mittelwaldstrukturen (wieder) herzustellen. Dabei wird auf den Erfahrungen aus dem ersten Projektschritt aufgebaut. Alle Flächen und Maßnahmen werden zusammen mit der jeweils örtlich zuständigen Unteren Fortbehörde ausgewählt und konzipiert.
Der Erfolg der Maßnahmen wird durch zielgerichtete Evaluierung festgestellt.
2015
2028
Waldnaturschutz und Biodiversität
Waldpflanzenökologie
Waldnaturschutz (Konzeptentwicklung und Durchführungsplanung, Projektleitung)
Entwicklung einer praxisnahen Methode zur Evaluierung der Invasivität von Waldbaumarten in Europa
1451
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Rahmenkonzeptes für eine wissenschaftlich fundierte Analyse und Überwachung gebietsfremder (potentiell) invasiver Waldbaumarten in Europa. Hierfür sollen Kriterien für die Abschätzung der Invasivität von gebietsfremden Baumarten definiert und diese mit Daten aus verschiedenen forstlichen Inventuren geprüft und objektiv bewertet werden. Solch ein objektives und standortbezogenes Konzept verbessert zum einen die internationale Vergleichbarkeit von Invasivitätsbewertungen gebietsfremder Baumarten. Zum anderen entspricht es dem in der Forstwirtschaft etablierten Ansatz einer auf standörtlicher Grundlage differenzierten Planung und Bewirtschaftung, sodass auf dieser Basis forstliches Management- und Naturschutzmaßnahmen für den verantwortungsvollen Umgang mit gebietsfremden Baumarten abgeleitet werden können.
2015
2020
Waldnaturschutz und Biodiversität
Waldpflanzenökologie
Waldnaturschutz (Leitung und Durchführung des Vorhabens)
Konzeption zur Erhaltung und Wiederherstellung lichter Wälder in Baden-Württemberg
1315
Lichte Wälder kommen natürlicherweise dort vor, wo die Standortsbedingungen für das Baumwachstum extrem sind, z.B. in bodentrockenen Karstlandschaften. Zudem sind lichte Waldstrukturen anzutreffen, die aus menschlicher Waldbewirtschaftung hervorgegangen sind, wie etwa Hutewälder.
Lichten Wäldern wird ein besonders hoher naturschutzfachlicher Wert zugesprochen. Diese besondere Wertigkeit liegt in der Struktur- und Habitatvielfalt, der Standortsdynamik und der oftmals langen Biotoptradition begründet. Lichte Wälder sind heute in der Landschaft meist nur noch kleinräumig und isoliert oder in Form gepflegter Restbestände zu finden. Öfter sind unbewirtschaftete, in Sukzession befindliche Relikte auszumachen, die sich dynamisch in Richtung der Schlusswaldgesellschaften entwickeln und ihre besonderen Lebensraumeigenschaften zunehmend verlieren.
Zum Erhalt dieser wertvollen Lebensräume werden in natürlich lichten Wäldern Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen betrieben, Auflichtung und Biomasseaustrag sind dabei die wichtigsten Maßnahmen. In anthropogen lichten Wäldern bietet sich die Rückkehr zu den originären Bewirtschaftungsmaßnahmen unter Anpassung an moderne Anspruchslagen an. Dazu werden in Pilotprojekten in verschiedenen Naturräumen unterschiedliche Lichtwaldtypen freigestellt und Beweidungs- und Streuentnahmevorhaben eingerichtet. Diese Maßnahmen werden mittels eines Monitorings begleitet. Auch die wirtschaftliche Tragfähigkeit solcher Bewirtschaftungssysteme findet in dem Projekt Berücksichtigung. Neben einer teilweisen Refinanzierung der Maßnahme ist so zu erwarten, dass dadurch ein höherer Erfolg der Maßnahme erzielt werden kann. Der Erfolg der Maßnahmen soll über die Waldbiotopkartierung und Forsteinrichtung regelmäßig erhoben werden.
Für den Staatswald Baden-Württembergs wird ein Lichtwaldkonzept verfasst, das die ökologisch wünschenswerte Weiterentwicklung der natürlichen und anthropogenen Lichtwälder beschreibt. Das Konzept wird in enger Abstimmung mit dem Konzept zu den Waldzielarten erstellt.
Wichtige Aspekte sind dabei:
a) Die Erhebung und Auswahl geeigneter Standorte für natürlich lichte Wälder sowie für Weide- und Hutewaldflächen (Kriterien: Strukturen, Artvorkommen, Größe, Biotopverbund, technische Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewirtschaftung).
B) Die beispielhafte Umsetzung von Pflege-und Entwicklungsmaßnahmen auf konkreten Einzelflächen, unter Einbeziehung historischer Waldnebennutzungen (z. B. Waldweide), mit begleitendem Monitoring.
C) Die Erstellung einer bedarfsgerechten Konzeption für Baden-Württemberg zur Umsetzung von Bewirtschaftungsmaßnahmen in Form von Freistellungsmaßnahmen, Weide- und Hutewaldprojekten.
D) Schulungen für Praktiker.
2014
2025
Waldnaturschutz und Biodiversität
Waldpflanzenökologie
Waldnaturschutz (Projektbearbeitung)
Felicitas Werwie
Marc Morell
Moorwälder und Waldmoore - Sicherung und Wiederherstellung
1350
Wälder nasser Standorte sind nach Ziel 5 der Gesamtkonzeption Waldnaturschutz zu sichern bzw. wiederherzustellen. In diesem Projekt liegt der Fokus auf Verfahrensentwicklungen, sowie der Begleitung von Renaturierung in Waldmooren (durch Wald geprägte oder offene Moorbereiche in Gemengelage mit Moorwäldern), die meist durch Entwässerung und Torfabbau in ihrer natürlichen Dynamik gestört sind. In drei beispielhaften Pilotprojekten in Oberschwaben, die gleichzeitig als Pilotprojekte der Moorschutzkonzeption Baden-Württemberg gelten, übt die FVA die Projektleitung für die Vorbereitung ihrer Wiedervernässung aus und begleitet deren Durchführung: zunächst wird ihr aktueller Zustand und die Renaturierungsfähigkeit untersucht, geeignete Verfahren auf dem Stand des Wissens und der Technik zur dauerhaften Sicherung ausgewählt und umgesetzt, sowie anschliessend evaluiert. Neben technischen Aspekten werden dabei auch Fördermöglichkeiten geprüft, um die Übernahme der Verfahren durch den kommunalen und privaten Waldbesitz zu erleichtern.
2014
2025
Waldnaturschutz und Biodiversität
Boden und Umwelt
Waldpflanzenökologie
Waldnaturschutz (Projektleitung: 1. Auswertung der Ergebnisse der Standorts- und Waldbiotop-Kartierung und Suche geeigneter Flächen für Demonstrationsprojekte 2. Planung, Beauftragung und Begleitung der Baumaßnahmen in Zusammenarbeit mit einem Ingenieursbüro und den unteren Forstbehörden 3. Erstellung von Leitlinien für die Renaturierung von Waldmooren)
Boden und Umwelt (Monitoring Wasserstände über Pegelmessnetz.)
Waldzielartenkonzept Pflanzen und Vegetationsmonitoring in Waldschutzgebieten
1324
Der angewandte Naturschutz arbeitet auf drei Ebenen: Arten, Biotope und Prozesse. Für den Biotop- und Prozessschutz bestehen im Bereich des Staatswaldes bereits etablierte und angewandte Naturschutzinstrumente. Der Artenschutz basiert auf dem Interesse und dem Wissen der örtlichen Forstpraktiker. Eine Ausnahme bilden die wenigen Arten, die durch die FFH-Richtlinie geschützt werden. Um die seltenen und bedrohten Arten zu schützen, die durch die Waldbewirtschaftung beeinflusst werden, wurde eine handhabbare Zahl an Waldzielarten für den Staatswald in Baden-Württemberg ausgewählt. Die ausgewählten Arten sind selbst stark gefährdet oder ihre Vorkommen sind repräsentativ für intakte stark bedrohte Biotope oder Waldstrukturen. Insgesamt wurden 13 Moose, 14 Gefäßpflanzen, 21 Flechten und 14 Pilze auf Grundlage einer expertenbasierten Indikatorartenanalyse ausgewählt. Die wichtigsten Informationen zu Erkennungsmerkmalen, Ökologie, Verbreitung und den erforderlichen Schutzmaßnahmen der Waldzielarten sind in Artsteckbriefen zusammen gefasst. Diese finden sich im Waldnaturschutz-Informationssystem (https://wnsinfo.fva-bw.de/). Maßnahmen zur Stützung der besonders bedrohten Populationen sollen beispielhaft vollzogen werden. Ein Monitoring der Waldzielarten dient der Evaluierung der Schutzmaßnahmen und des Erhaltungszustandes der Arten.
Ein weiterer Baustein der Projektstelle Waldzielarten Pflanzen ist der Aufbau eines Vegetationsmonitorings in den Waldschutzgebieten nach dem Landeswaldgesetz. Die Methodik wird u.a. im Forschungsprojekt „Biodiversität entlang eines Bewirtschaftungsgradienten“ im Schwarzwald umgesetzt, evaluiert und weiterentwickelt.
2014
Waldnaturschutz und Biodiversität
Waldpflanzenökologie
Waldnaturschutz (Auswahl der Waldzielarten, Entwicklung von Handlungsempfehlungen und Arterfassung, Entwicklung Vegetationsmonitoring)
Ausgabe von Standortsatlanten und standortskundlichen Informationen
811
Die neue Standortskarte stellt alle digital erfassten Kartierungen waldbesitzübergreifend dar. Ausgegeben wird ein Standortsatlas in DIN A4-Format, bestehend aus einem Kartenwerk im Maßstab 1:10.000, einer Blattschnittübersicht, einer Kurzlegende und - soweit schon bearbeitet - mit Baumarteneignungstabellen. Jeder Kreis und jedes Revier erhält einen Kartensatz. Nach der Verwaltungsreform werden nur noch Atlanten auf Kreisebene produziert. Dies erfordert eine Migration bisher bereits ausgebener Atlanten auf Forstbezirksebene in die neue Datenstruktur der Kreise.
Die Standortsatlanten enthalten auch ein Beiheft mit tiefergehenden Informationen zu jeder Standortseinheit. Da der Standortsatlas nur in kartiertechnisch abgeschlossenen Kreisen herausgegeben wird, wird gleichzeitig nach Wegen gesucht die anderen Betriebsteile ebenfalls mit adäquaten Informationen zu versorgen. Dazu trägt unter anderem das Standortseinheiten-Datenblatt bei, das digital erhältlich ist.
2006
Klimafolgenforschung
Waldpflanzenökologie
Waldnaturschutz (Leitung, Fachspezifikation)
Sebastian Peters
Standortsgliederung und Baumarteneignung in den Rheinauewäldern
235
1999
Nachhaltigkeit und Multifunktionalität
Waldpflanzenökologie
Waldnaturschutz
Fachtechnische Leitung der Durchführung der Standortskartierung in Baden-Württemberg
329
Fachliche Leitung und Betreuung der Standortskartierung in Baden-Württemberg. Kartierungen werden in allen Waldbesitzarten durchgeführt. Es finden Neukartierungen - vor allem im Kleinprivatwald - als auch Wiederholungskartierungen statt.
Die Daten werden qualitätsgesichert durch die Geoinformationssysteme des Landes zur Verfügung gestellt und sind auf diese Weise für den Fachanwender als auch für die Öffentlichkeit nutzbar.
Nachhaltigkeit und Multifunktionalität
Waldpflanzenökologie
Waldnaturschutz
Sebastian Peters
Standortskunde und -kartierung: Standortsgliederungen, Standortswald
24
Arbeitsschwerpunkte der Standortskartierung sind im Öffentlichen Wald die Zweitkartierung von Wäldern, die erstmalig zwischen 1950 und ca. 1975 bearbeitet wurden. Die damals erstellten Standortsgliederungen können die heutigen Anforderungen der Hauptanwendungen, dies sind Waldbau, Forsteinrichtung und Waldnaturschutzplanung, nicht mehr befriedigend bedienen. Vor allem im Kleinprivatwald werden noch erhebliche Flächen erstmalig standortskundlich beschrieben.
Die vegetationskundliche Erhebungen zur Charakterisierung wichtiger Standortseinheiten werden im Rahmen der laufenden Kartierungen fortgeführt. Darauf aufbauend sind die lokalen natürlichen Waldgesellschaften, die Standortswälder und damit die Naturnähe zu definieren und standortsbezogen herzuleiten.
Eine wesentliche Aufgabe ist die Herleitung und Pflege der Tabellen der Baumarteneignung für die kartierten Standortseinheiten. Sie sind auch die Grundlage für dynamisierte Fortschreibungen bei der Betrachtung der prognostizierten Änderung der Baumarteneignung unter definierten Klimaszenarien.
Eine Daueraufgabe stellt auch die Fortschreibung der Standortsgliederungen in den Regionallegenden für die Wuchsbezirke und Teilbezirke dar.
Nachhaltigkeit und Multifunktionalität
Alle
noch nicht festgelegt (ab 2023)
Waldpflanzenökologie
Alle
Waldnaturschutz