Pflanzenschutz und Waldschutzmeldewesen

Wir beschäftigen uns mit den Verfahren des Pflanzenschutzes im Wald und ihren rechtlichen Rahmenbedingungen und Restriktionen. Dies schließt nach Maßgabe des im Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen verankerten integrierten Pflanzenschutzes die Option der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) mit ein. Dabei ist generell folgender Grundsatz zu beachten: Erst nach Prüfung und Ausschöpfen aller anderen Möglichkeiten kann ein PSM als Ultima Ratio angewendet werden. Dieses vorgeschaltete, aufwendige Waldschutz-Risikomanagement ist wissenschaftsbasiert, objektiv und transparent. Grundsätzlich geht es immer um den Erhalt großer zusammenhängender Waldflächen und damit um deren multifunktionale Leistungen, wenn möglich ohne oder mit der geringstmöglichen Anwendung von chemisch-synthetischen PSM.

Sobald manche Insektenarten eine schadensverursachende Populationsgröße erreichen (Gradation), die den Waldbestand ernsthaft gefährdet, kann die Möglichkeit einer Regulierungsmaßnahme geprüft werden. Dabei wird eine Anwendung von PSM zum Walderhalt nur in besonderen Situationen in Betracht gezogen, beispielsweise bei Massenvermehrungen freifressender Schmetterlingsraupen wie Schwammspinner oder Eichenprozessionsspinner. Je nach Gefährdung muss hier ein Hubschrauber zur flächigen Ausbringung im Kronenbereich eingesetzt werden. Demgegenüber ist im Rahmen des Borkenkäfer-Managements die punktuelle Anwendung von PSM, zum Beispiel als Vorausflugspolterspritzung eines Holzpolters, ein geeignetes Werkzeug des Waldschutzes.

Innerhalb des Waldschutzmeldewesens sammeln, bündeln und analysieren wir Beobachtungen und Berichte über relevante Schadorganismen und -ereignisse im Wald, bereits seit Jahrzehnten. Die routinemäßige Auswertung der Schadholzmengen (ZN) im Land, die Erstellung themenbezogener Karten, die Untersuchung von Raum- und Zeitbezügen der Schadmeldungen mittels GIS und das landesweite digitale Waldschutzmeldesystem (dWMS) sind hier verortet. Mittlerweile können wir auf langjährige Zeitreihen von Schädlingsmeldungen, Schadholzzahlen sowie Wetter- und Klimadaten zurückblicken und nach Schadursache und –zeitpunkt interpretieren. 

Außerdem obliegt dem Arbeitsbereich die Fragestellungen rund um den (Wald-)Maikäfer und seinen Engerlingen, welche durch ihren Fraß an den Baumwurzeln starke Schäden verursachen können. Hierzu beraten wir betroffene Waldbesitzer zum Beispiel beim Monitoring. Wir bieten eine Unterstützung bei der Logistik, helfen bei der Durchführung und liefern die landesweite Auswertung für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

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