Dieser Arbeitsbereich beschäftigt sich mit der Biologie, Populationsökologie sowie Virulenz von heimischen und gebietsfremden biotischen Schaderregern an Waldbäumen. Eine große Rolle spielen dabei die Einflüsse klimatischer und weiterer abiotischer Schadfaktoren. Es werden Ursachen-Wirkungs-Analysen erstellt, welche die Standorts- und Bestandsparameter sowie klimatische Wirkungsgrößen mit einbeziehen.
Schwerpunkte der Arbeit werden derzeit auf das Eschentriebsterben, die Tannenkomplexkrankheit, die Borkenkäfer an Nadelbäumen, die phyllophagen Eichenschädlinge und die Populationsdynamik des Waldmaikäfers in Bezug zu klimatischen Parametern gelegt. Zur Populationsregulierung und Abmilderung der Schäden werden alternativ zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln neue Methoden gesucht und geprüft. Im Bereich Forstpathologie analysiert die Abteilung ferner die Entstehung von Holzfäulen, ermittelt Ursachen von weiteren Pilzkrankheiten an Bäumen und entwickelt Strategien zu ihrer Vermeidung. Im Bereich der molekulargenetischen Methodik erweitert das Labor der Abteilung seine Möglichkeiten zur Untersuchung und Identifizierung von Schadorganismen.
Projekte im Waldschutz
Genetik und Züchtung der Esche vor dem Hintergrund des Eschentriebsterbens – Analyse der Intensivmonitoringflächen und von Plusbäumen (innerhalb von FraxGen)
Entwicklung einer Anwendungsstrategie für SPLAT®Verb zum Populationsmanagement von Buchdruckern (Ips typographus) mit dem Anti-Aggregationspheromon Verbenon (VerbIps)
Verbesserte Einschätzung des Risikos für Buchdruckerbefall – Kurzfristprognose für Risikobestände
Aktuelles aus der Abteilung
Von Europa nach Amerika: Wie invasive Arten Wälder in den USA bedrohen
In Nordamerika richten invasive Arten massive Schäden in den Wäldern an – viele von ihnen stammen aus Europa. Grund dafür sind die lange gemeinsame Geschichte von Einwanderung, Handel und Tourismus sowie die Ähnlichkeiten in Flora, Fauna und Klima. Globalisierung und Klimawandel verschärfen die Situation. Ein Erfahrungsaustausch und grenzüberschreitende Zusammenarbeit sind wichtiger denn je.
Waldzustandsbericht 2024: Wälder profitieren von Niederschlägen – Spuren vergangener Trockenjahre bleiben sichtbar
Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung werden im jährlichen Waldzustandsbericht ausführlich dargestellt. Die Aufnahme des systematisch angelegten Rasterstichprobennetzes lässt für Baden-Württemberg sowohl für einzelne Regionen als auch für unterschiedliche Baumarten Aussagen über den Vitalitätszustand der Bäume zu.
Internationales Eichen-Symposium in Tennessee
Das "Internationale Eichen-Symposium" hat in Tennessee, USA, stattgefunden. Auch die FVA war vor Ort vertreten. Schwerpunkte der Tagung und der anschließenden Exkursion waren waldbauliche Themen, das Management und die Gesundheit von Eichenbeständen.
Borkenkäfer-Newsletter SüdWest vom 04.07.2024
Beruhigt das regnerische Frühjahr die Befallsdynamik?
Nach einem Frühstart Anfang April hat die kühl-feuchte Witterung der Folgewochen für eine Verzögerung der Schwärm- und Befallsaktivität gesorgt. Dass die Borkenkäferdichte aber nach wie vor hoch ist, zeigten die massiven Fangzahlen im Juni. Bis in mittlere Höhenlagen kommt es derzeit zum Ausflug der ersten Käfergeneration.
EPS-Newsletter (Nr. 6 vom 01.07.2024)
Die Raupen haben sich verpuppt – Zeitpunkt für mechanische Regulierung
Auf den Kontrollflächen der FVA Baden-Württemberg haben die Raupen des Eichenprozessionsspinners (EPS) das letzte Larvenstadium vollendet und sich in dicht aneinander gedrängten Kokons verpuppt. Diese Puppen finden sich vorwiegend in Gespinsten, die sich am Stamm, an der Unterseite von Ästen sowie Astgabeln befinden.
Borkenkäfersimulation: Optimiertes Modell ermöglicht erstmals flächendeckende Vorhersagen
Wie schnell entwickeln sich Borkenkäfer? Wann schwärmen sie im Frühjahr aus? Setzt sich der Befall im Herbst fort? Ein Modell der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) simuliert die Entwicklung des Forstschädlings.