Laubschwachholz dauerhaft und hochwertig nutzen? Ein Kooperationsprojekt zeigt wie

Eine überdachte Halle aus Holz Prof. Wieland Becker

Maschinenhalle aus schwachem Eichenstammholz in Kombination mit Bindern aus Nadelholz.

Laubschwachholz wird oftmals nicht oder nur energetisch genutzt. Wie lässt sich das ändern? Ein Projekt der FVA hat zusammen mit dem Holzkompetenzzentrum Trier und der Hochschule Mainz genau das untersucht.

Eichenschwachholz – mehr als "nur" Brennholz

Das Kooperationsprojekt EichenSysteme hat seinen Fokus auf die Baumart Eiche gelegt. Aufgrund seines Stammdurchmessers und seiner unregelmäßigen geometrischen Form wird schwaches Eichenholz für standardisierte Anwendungen des konstruktiven Holzbaus bislang als ungeeignet angesehen – mit ihren Untersuchungen konnten die Forschenden nachweisen, dass das Holz durchaus für eine höherwertige Verwendung im Holzbau geeignet ist. Damit kann zumeist energetisch als Brennholz genutztes Eichenschwachholz in eine Verwendung gebracht werden, die eine langlebige, hochwertige Nutzung des Holzes und so eine langfristige Kohlenstoff–Festlegung erlaubt. Das widerum kann zu einer positiven Klimawirkung beitragen.

Bauwerk mit neuartigem Tragsystem aus Eichenschwachholz

Teil des Projektes war die Planung und Umsetzung eines innovativen Tragwerks. Es basiert auf einer Kombination aus schwachen Eichenstämmen und Nadelholzelementen. Das Hauptgespärre, die vertikalen Tragelemente, sind aus Eichenrundlingen geformt, die Binder aus Nadelholz. Im Sägewerk erfolgten nur wenige Prozessschritte. Auf eine technische Trocknung wurde – dem Green-Oak-Building-Prinzip entsprechend – verzichtet. Realisiert wurde der Entwurf als Maschinen- und Lagerhalle. Dabei blieb das Eichenschwachholz in seiner natürlichen runden Form erhalten. Die FVA war mit ihrer kombinierten 3D-CT-Rundholzvermessungsanlage (CT.Log plus DiShape) für die Charakterisierung der Tragwerkselemente verantwortlich, die die Datengrundlage für die statischen Berechnungen der Hochschule Trier lieferten.

Das auf drei Jahre angelegte Projekt EichenSysteme wurde gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (FKZ 2218WK18C3).

Die Koordination des Projekts lag in der Verantwortung des Holzkompetenzzentrums an der Hochschule Trier. Weitere Projektpartner waren die Hochschule Mainz, Institute of Innovative Structure, sowie die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) der Landesforsten Rheinland-Pfalz.

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