Von Störungsflächen profitieren?

Im Zuge des Klimawandels kommt es häufiger zu Trockenjahren und damit zu Wassermangel im Wald. Das führt dort zum Absterben von Baumarten durch Trockenstress und darauffolgenden Insektenbefall, welche eigentlich an diesen Standorten gut wachsen würden. Diese aus forstlicher Sicht entstandenen „Schadflächen“ bieten jedoch gleichzeitig Totholz und aufgelichtete Bereiche, was sich wiederum auf viele naturschutzrelevante Artengruppen (z.B. Totholzinsekten, Tagfalter, Vögel, Fledermäuse) positiv auswirken könnte. Die Auswirkungen von großflächigen Störungsflächen auf die Waldbiodiversität soll daher untersucht werden.

Fragestellung

Welche Auswirkungen haben das Absterben von Waldflächen und deren anschließende Behandlung (Belassen oder Räumen) auf die Tier- und Pflanzenvielfalt?

In einer zweiten Projektphase werden Störungsflächen unterschiedlichen Alters, welche sich allesamt in Bannwäldern befinden, und auf denen das Totholz ebenso belassen wurde, untersucht. Analog zu den jüngeren Störungsflächen werden hier ebenso Abundanz und Diversität von Gefäßpflanzen, Tagfaltern, Totholzkäfern, Vögeln und Fledermäusen erhoben. Ziel ist hier, die langfristige Entwicklung der Störungsflächen hinsichtlich der Artenvielfalt zu untersuchen. Aus den Ergebnissen sollen Empfehlungen abgeleitet werden, wie die vermehrt auftretenden, klimawandelbedingten Störungen für die Förderung der Waldbiodiversität genutzt werden können, in welchem landschaftlichen Kontext welche Behandlung zu welchem Ergebnis führt, und welchen Effekt eine Kombination unterschiedlicher Behandlungen der Störungsflächen auf die Biodiversität auf Landschaftsebene hat.