Verbundprojekt MultiRiskSuit

Klimawandelbedingte Mortalitäts- und Wachstumstrends als Grundlage für bundesweit vergleichende Baumarteneignungsbeurteilungen

Wie wachsen die aktuell häufigsten Waldbaumarten Deutschlands in Zukunft, wie verbreitet werden sie sein und wo sind sie besonders gefährdet?

Zu diesen und weiteren Fragen der Zukunftsfähigkeit von Baumarten wird überall im Bundesgebiet eifrig geforscht. Je nach angewandtem (Landes-)Verfahren unterscheiden sich die Ergebnisse aber. Ziel des bundesweiten Verbundprojektes "MultiRiskSuit" ist es, die unterschiedlichen Ansätze und Verfahren systematisch zu vergleichen und somit für Entscheidungstragende rund um den Wald eine solide Basis für angestrebte Verbesserungen zu schaffen.

Was verbirgt sich hinter MultiRiskSuit?

Durch die Verknüpfung von "Multi", "Risk" und "Suit" sollen umfassende und verbesserte Eignungsempfehlungen für elf wichtige Baumarten auf Bundesebene entstehen. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesen Wortteilen?

Multi wie multiinstitutionell und multikriteriell

Im Projekt wird Vielfalt großgeschrieben. Zehn Partnerinstitutionen aus allen deutschen Flächenbundesländern sind involviert und tragen jeweils mit ihrer individuellen Expertise bei. Gleichzeitig bringen die verschiedenen Ansätze der Länder zur Baumarteneignung eine große Methodenbreite mit und ergänzen sich gegenseitig. Durch die gemeinsame Anwendung der Methoden auf gleicher Datengrundlage entsteht schließlich ein multikriterielles Gesamtbild.

Risk wie Risikofaktoren

Die Beurteilung, ob eine Baumart für einen Standort geeignet ist oder nicht, setzt sich in der Regel aus verschiedenen Einzelrisikobetrachtungen zusammen. Erst die Kombination dieser Komponenten erlaubt eine Aussage für die Gesamteignung. Für eine möglichst umfassende Beurteilung wird im Projekt eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt: So kommen Aspekte wie die generelle Eignung der Klima- und Bodenverhältnisse, die Produktivität eines Standorts oder auch störende Einflüsse wie Dürren, Stürme, Schädlinge oder sogar Waldbrände zum Tragen.

Suit wie "suitability" (Eignung)

Ziel aller Verfahren zur Einschätzung der Baumarteneignung ist die Bereitstellung einer Empfehlung für die Praxis. Dafür ist es nötig, teils sehr komplexe Sachverhalte in leicht anwendbare Prädikate wie "geeignet", "möglich" oder "ungeeignet" zusammenzufassen. Je nach methodischer Grundlage und einbezogenen Faktoren können so für den gleichen Standort teils sehr unterschiedliche Baumartenempfehlungen resultieren. Um diesen Unterschieden und möglichen Gemeinsamkeiten der Ländermethoden besser nachgehen zu können, umfasst unser Studiendesign zwei Analyseebenen. Zum einen werden für eine generelle Analyse Baumartenempfehlungen mit allen Modellen der Länder an den Stichprobenpunkten der Bundeswaldinventur (BWI), Waldzustandserhebung (WZE) und Bodenzustandserhebung (BZE) berechnet. Zum anderen werden innerhalb von elf Kreisflächen an ausgewählten Länderecken – sogenannte Nachbarschaftsregionen (NR) – detaillierte flächenhafte Analysen durchgeführt, die einen direkten, insbesondere auch visuellen Vergleich zu den bisherigen Eignungsempfehlungen der Länder in diesen Regionen erlauben.

Welche Baumarten werden untersucht?

Im Fokus stehen Hauptbaumarten, die in Deutschland bereits flächig vertreten sind. Dies schließt auch in jüngerer Zeit eingeführte Baumarten wie die Douglasie und Roteiche ein, deren Potenzialabschätzung auf Bundesebene eine wichtige Ergänzung zu bisher eher kleinräumigen Beurteilungen darstellt.

 

Nadelbäume Laubbäume
  • Gemeine Fichte (Picea abies)
  • Waldkiefer (Pinus sylvestris)
  • Weißtanne (Abies alba)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Gewöhnliche Douglasie (Pseudotsuga menziesii)

     
  • Rotbuche (Fagus sylvtica)
  • Stieleiche (Quercus robur),
    Traubeneiche (Quercus petraea)
  • Hängebirke (Betula pendula)
  • Bergahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Roteiche (Quercus rubra)

 

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