Schaderfassung

Innerhalb des Themenbereichs Schaderfassung werden Waldschäden mithilfe von optischen Fernerkundungsdaten erfasst und analysiert.

Schadursachen

Die Waldschäden können eine Reihe von Ursachen haben. Zu den abiotischen Faktoren zählen unter anderem Sturmereignisse, Dürre oder Waldbrände, die durch biotische Faktoren wie z.B. Insekten- oder Pilzbefall ergänzt werden. Je nach Ursache variiert das räumliche und zeitliche Schadgeschehen. Ein Sturmwurf ereignet sich meist auf kleinerer Fläche innerhalb von wenigen Stunden. Demgegenüber kann der Borkenkäfer, ausgehend von einem kleinen Befallsherd, innerhalb mehrerer Wochen bis Monate große Waldflächen schädigen und zum Absterben ganzer Bestände führen.

Schaderfassung mit Fernerkundungsdaten

Je nach Schadgeschehen werden geeignete Fernerkundungsdaten für die Schaderfassung ausgewählt. Das können zum Beispiel multispektrale Satellitendaten aber auch flugzeuggestützte oder drohnenbasierte Luftbilder sein. Mit diesen optischen Fernerkundungsdaten können Waldschäden aus der Vogelperspektive erfasst werden. Dadurch sind vor allem die in der oberen Kronenschicht der Bäume auftretenden Schäden erkennbar.
Die Waldschäden äußern sich durch Abnahme der Baumvitalität in Form von Blattverfärbung und -verlust bis hin zum stehenden oder liegenden Totholz. In den optischen Fernerkundungsdaten werden die Schäden dann durch veränderte Spektralwerte und Oberflächenstrukturen erkannt. Dabei kommen sowohl visuell-manuelle als auch automatisierte Auswertungsverfahren zum Einsatz.

Weiterführende Informationen zur Schaderfassung sind vor allem in den Kapiteln 3 und 4 des Artikels "Möglichkeiten der satellitenbasierten Forstlichen Fernerkundung zur Unterstützung der bundesweiten Waldzustandserfassung (WZE)" (AFFEL 2023) enthalten:

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Aktuelle Projekte

Abgeschlossene Projekte

Im Rahmen des Verbundvorhabens FraxForFuture widmeten sich Teilprojekte im Unterverbund FraxMon dem Ziel, ein fernerkundungsbasiertes Monitoringsystem zur Erfassung des Eschentriebsterbens zu entwickeln.

Laufzeit: Dezember 2020 - Mai 2024

Leitung: Dr. Petra Adler

Mitarbeitende: Dr. Melanie Kirchhöfer, Valentina Gacitua

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Im Projekt FNEWs wurde ein Monitoringsystem aufgebaut, welches eine automatisierte und bundesweit einheitliche Erkennung von Waldschäden ermöglicht. Zeitnahe Erkennung und jährliche Berichte zu Schadereignissen werden auf Basis von Sentinel-2 Daten erstellt. Die ausführliche Validierung der Ergebnisse war ein zentraler Aspekt dieses Projektes. Die Kooperation umfasste mehrere Forschungsinstitute aus verschiedenen Bundesländern, sowie Partner in Österreich und der Schweiz. Ein Folgeprojekt am Thünen-Institut beschäftigt sich nun mit der Bereitstellung der Daten auf deutschlandweiter Ebene.

Laufzeit: Oktober 2020 - Dezember 2023

Leitung: Dr. Petra Adler

Mitarbeitende: Philipp Eisnecker, Andreas Uhl

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Im Projekt F-Dis wurde auf Basis von Sentinel-2 Satellitendaten ein Workflow zur Erkennung von Schad- und Freiflächen im Südschwarzwald entwickelt. Diese Kartierung fokussiert sich auf die Erfassung flächiger Schäden, ausgelöst durch Borkenkäferbefall im Nadelholz.
In den strukturreichen Nadel-Laubmischwälder der Oberrheinebene treten hingegen vor allem Kiefernkomplex- und Buchentrockenschäden auf. Für die Erkennung dieser kleinteiligeren Schäden wurde ein separater Workflow auf Basis hochauflösender WorldView-2 Satellitendaten entwickelt.
Die Ergebnisse können Waldbewirtschaftenden helfen, Schadflächen zu identifizieren und unterstützen das forstliche Schadmanagement.

Laufzeit: August 2020 - Juni 2022 (verlängert bis Dezember 2023)

Leitung: Dr. Petra Adler

Mitarbeitende: Hannah Kniep, Lea Landes, Andreas Uhl, Lisa Ganter

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