Bereits seit den frühen 1990er-Jahren wird mit zunehmender Intensität das Borkenkäfer-Monitoring in südwestdeutschen Nadelwäldern durchgeführt. Primäres Ziel ist es, aus den aktuellen Beobachtungen zur Phänologie (Schwärmaktivität und Entwicklungsfortschritt) und zur Populationsdichte zeitnah und zeitlich-räumlich differenziert geeignete Regulierungsmaßnahmen für die forstliche Praxis abzuleiten. Derzeit werden in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz 34 Monitoring-Standorte betreut, welche nahezu alle relevanten Wuchsgebiete, Höhenlagen und Borkenkäferarten an Fichte und Tanne abdecken.

Seit 1998 werden an der FVA die Populationsdichten von Kieferngroßschädlingen (Kiefernbuschhornblattwespe, Kiefernspinner, Kiefernspanner und Forleule) bei der sogenannten Winterbodensuche überwacht. Dabei werden in ausgewählten Kiefernbeständen im Winter Bodenproben genommen, in denen nach Überwinterungsstadien der Kieferngroßschädlinge gesucht wird. Ziel des Monitorings ist es, den Beginn einer Massenvermehrung rechtzeitig zu erkennen.

Zur Überwachung von Quarantäneschadorganismen wird in Baden-Württemberg gemeinsam mit den Regierungspräsidien ein umfangreiches Monitoring durchgeführt. Ziel ist, Quarantäneschadorganismen frühzeitig zu erkennen und bei Auftreten eines Schädlings mit schnellem Eingriff und Tilgungsmaßnahmen eine Etablierung zu verhindern. Die FVA überwacht vor allem Wald-Risikostandorte in der Rheinebene, in der durch Grenznähe, Autobahn und Bahnlinie die Gefahr einer Einschleppung als hoch anzusehen ist. Das Monitoring von wichtigen Quarantäneschadorganismen wird sowohl mit Fallen, als auch mit visuellen Kontrollen durchgeführt.

Die Abteilung Waldschutz der FVA betreut diverse Monitoringverfahren zur Überwachung von Insektenarten, welche bei eintretender Massenvermehrung potenziell zum Schädling werden und den Wald mit seinen Leistungen und Funktionen gefährden können. Ziel der Überwachung dieser Insektenarten, wie etwa Vertreter der Eichenfraßgesellschaft, ist es, hinsichtlich der aktuellen Entwicklung informiert zu sein und auch zum Beispiel Einflüsse durch sich ändernde Umwelteinflüsse beobachten zu können. Wird der Anstieg einer Population festgestellt, werden Waldbesitzende frühzeitig gewarnt und beispielsweise das Erreichen von Schadschwellen regional geprüft, um eine Regulierung im Sinne des Integrierten Pflanzenschutzes durchführen zu können.

Seit den 1980er-Jahren sind die Maikäferpopulationen in den Wäldern der nördlichen Oberrheinebene in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wieder angestiegen. Zur Beobachtung der Maikäferausbreitung wurden unterschiedliche Monitoringverfahren etabliert. Zur Feststellung der Engerlings- und Käferdichten im Boden und der Erstellung einer Prognose der Flugintensität werden Maikäfergrabungen in einem flächigen Raster im Herbst/Winter durchgeführt. Für die Festlegung neuer Ausbreitungsgebiete und von Regulierungsflächen wird der Fraß, der Besatz und der Flug des Käfers kartografisch festgehalten. Der Schlupfzeitpunkt wird mittels Eklektoren im Frühjahr ermittelt. Die verursachten Wurzel- und Fraßschäden an Bäumen werden seit Mitte der 2000er-Jahre in Weiserzäunen beobachtet.

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