Entwicklung eines digitalen Instrumentes zur Erstellung eines bundesweiten Wildunfallscreenings (WILUS)

Wildunfälle stellen mit jährlich rund 250.000 Unfällen ein Risiko für die Verkehrssicherheit dar. Dabei resultieren Wildunfälle meistens in Unfällen mit Sachschäden und fallen damit nicht in den Fokus von Unfallkommissionen. Gleichzeitig steigen die Unfallkosten von Jahr zu Jahr weiter an und liegen aktuell bei rund 1 Mrd. Euro. Bisher sind geeignete Präventionsmaßnahmen kaum vorhanden. Für eine wissenschaftliche Einschätzung ist eine gesamtheitliche Betrachtung mit möglichst vielen wildunfall-, umfeld-, straßen- und verkehrsrelevanten Informationen notwendig, um die Faktoren, die dazu führen, dass Wildunfälle entstehen, zu identifizieren und geeignete Präventionsmaßnahmen entwickeln zu können. Ziel des Projektes war neben der Entwicklung eines digitalen Instruments zur Erstellung eines bundesweiten Wildunfallscreenings Faktoren zu identifizieren, die Einfluss auf die Bildung von Wildunfallstrecken haben. Ein drittes Ziel war die Ergänzung des Maßnahmenkataloges gegen Unfallhäufungen (MaKaU) mit Maßnahmen der Wildunfallprävention, mit denen Unfallkommissionen zukünftig unterstützt werden sollen, Wildunfälle zielgerichtet zu reduzieren.

Im Rahmen des Projektes wurde eine Online-Plattform entwickelt und mit einer Datenbank hinterlegt, um Wildunfallstrecken und wildunfallrelevanten Umfelddaten sowie Charakteristika der Straßeninfrastruktur gebündelt sammeln und verorten zu können. Diese Daten dienten als Grundlage zur Analyse von Faktoren mit Einfluss auf die Entstehung von Wildunfallstrecken.  Im Rahmen einer Literaturrecherche wurden Ergebnisse zu Wildunfallpräventionsmaßnahmen für mittelgroßen bis großen mobile Wildtiere zusammengetragen. Diese mündete in einem Maßnahmenkatalog zu Wildunfallpräventionsmaßnahmen. Mit verschiedenen Fachexpert:innen aus den Bereichen der Wild- und der Verkehrsunfallanalyse wurde die Präventionsmaßnahmen aus diesem Katalog diskutiert und eine Auswahl getroffen. Diese soll in den Maßnahmenkatalog gegen Unfallhäufungen (MaKaU) integriert werden und zukünftig die Unfallkommissionen bei ihrer Tätigkeit unterstützen.

Das Projekt wird in Kooperation mit DTV-Verkehrsconsult GmbH durchgeführt. Auftraggeberin des Projektes (FE 03.0610/2021/FRB) ist die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Referat Z2.

Warenkorb schließen

Warenkorb

Titel Anzahl Preis
Gesamtpreis: