Landesweite Ermittlung von Wildunfallschwerpunkten auf Basis von Wildunfalldaten als Grundlage für Maßnahmen zur Wildunfallprävention

Das intensiv ausgebaute Verkehrsnetz, der steigende Fahrzeugbestand und die steigende Gesamtfahrleistung führen zu einer stetigen Zunahme der Lebensraumfragmentierung. Damit erhöht sich auch das Risiko von Wildunfällen, da sich vor allem Wildtiere über größere Distanzen zwischen ihren Lebensraumfragmenten bewegen. Um der großen Zahl Wildunfälle mit Maßnahmen effizient begegnen zu können, ist die Lage und Verteilung der Wildunfälle auf dem Straßennetz erforderlich.
In Baden-Württemberg werden Daten zu Wildunfällen zum einen in der Jagdstatistik registriert, zum anderen erheben die Polizeidienststellen Wildunfalldaten, allerdings nur, wenn Personen bei einem Wildunfall zu Schaden kommen. Der größte Anteil sind jedoch Wildunfälle mit Sachschäden, die selten und wenn überhaupt, nur als „Bagatellunfälle“ ohne Ursache erfasst werden. Aus diesem Grund weichen die Polizeidaten, die ans Statistische Landesamt übermittelt werden, um den Faktor ~100 erheblich von der Jagdstatistik ab.
Bei der Wildunfallprävention stützen sich Entscheidungsträger, wie Verkehrsbehörden der Landratsämter, bei Einschätzungen und Entscheidungen aktuell vorrangig auf Wildunfalldaten der Polizei, was aufgrund der enormen Unterschiede in den Grundlagen zu fehlerhaften Ergebnissen führt. Wichtig wäre daher eine landesweit einheitliche und möglichst umfassende Dokumentation von Wildunfallzahlen. Dazu zählt insbesondere eine zuverlässige geografische Verortung der Wildunfälle, auf deren Basis Wildunfallschwerpunkte lokal ausfindig gemacht und Maßnahmen zur Verringerung von Wildunfällen getroffen werden können.
Projektziele sind:
1. Landesweite Ermittlung von Wildunfallschwerpunkten
2. Verbesserung der Erhebung und Dokumentation von Wildunfällen
3. Etablierung des Arbeitskreises "Verkehrssicherheit & Wildtiere" auf Landeseben
Project number: 1729
Start: 2020
Research Focus: Biodiversität und Genetik
End: 2023
Lead: Dr. Falko Brieger - Department: FVA-Wildtierinstitut
Working fields: Lebensraumverbund und Wildunfälle (ab 2020)
Involved Departments: FVA-Wildtierinstitut (Durchführung des Projektes)
Employees: Dr. Falko Brieger (Lead), Martin Strein (Substitute Lead), Johanna Märtz
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