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Waldlabor Oberrhein: Anpassungsstrategien für den Erhalt der Ökosystemleistungen von Wäldern in Klimawandel-Hotspots (WaldlabOR)

1852 Das Ziel des Projekts WaldlabOR ist es, beispielhaft für den Klimawandelhotspot Oberrhein neue Konzepte der Waldbewirtschaftung mit dem Fokus auf den Erhalt des Waldes und seiner Ökosystemleistungen unter den zukünftigen Bedingungen großer Unsicherheit zu entwickeln. Dies erfolgt auf Grundlage eines umfassenden und auf Beteiligung basierten Risikomanagements. Als Reallabor bietet das umsetzungsorientierte Vorhaben Raum für das Erproben von Lösungsansätzen im transdisziplinären Austausch zwischen Wissenschaft, Forstbetrieben, Waldnutzenden und anderen Stakeholdern. Die Universität Freiburg, die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt BW und der Landkreis Karlsruhe haben sich im WaldlabOR zu einem Verbund zusammengeschlossen. 2023 2028 Klimafolgenforschung Waldwachstum Boden und Umwelt Waldschutz Biometrie und Informatik Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel noch nicht festgelegt (ab 2023) Wald und Wasser Multifunktionale Waldwirtschaft & Nachhaltigkeitsnormen (ab 2013) Boden- & Klimaschutz Waldwachstum Waldnaturschutz Boden und Umwelt Waldschutz Biometrie und Informatik Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel Ina Aufderheide

Vereinfachte Standortsinformation im Kleinprivatwald

1864 Dem klima- und standortsangepassten Waldbau kommt eine besondere Bedeutung zu. Auch sind vermehrt Wiederbewaldungsmaßnahmen notwendig. Dazu sind Informationen über die Standortseigenschaften in unseren Wäldern notwendig. Für über 50% der knapp 393.000 Hektar Kleinprivatwald in Baden-Württemberg liegen aber noch keine detaillierten Standortskartierungen vor.Eine Standortskartierung im Wald wird in aufwändiger Feldarbeit durchgeführt. Der Fortschritt auf der Fläche ist dadurch jedoch begrenzt. Um dennoch schnell eine Grundlage für die Beratung der zahlreichen Kleinprivatwaldbesitzenden durch die Försterinnen und Förster zu gewährleisten, wird die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) auf ca. 40.000 Hektar bislang nicht kartierter Kleinprivatwälder im Schwarzwald eine „Vereinfachte Standortsinformation“ bereitstellen. Dazu wird die FVA die Vielzahl bereits bestehender Informationen zum Gelände, der Geologie, den Böden und dem Klima im besagten Gebiet neu auswerten. Viele dieser Daten liegen inzwischen digital und in hochauflösender Genauigkeit vor. So können, unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus bisherigen Kartierungen und dem Wissen um die Ansprüche der Baumarten, die Möglichkeiten und Grenzen der waldökologischen Eignung verschiedener Baumarten und Waldtypen in den Privatwäldern bewertet werden. Das Verfahren kann die systematische Standortskartierung in ihrer Genauigkeit nicht ersetzen. Die Ergebnisse werden aber die Möglichkeiten der Beratung vieler Kleinprivatwaldbesitzenden im Schwarzwald erheblich verbessern. 2023 2025 Waldpflanzenökologie Waldnaturschutz (Projektleitung) Hans-Gerhard Michiels

Monitoring Grünbrücken B 311

1892 Im Vorhaben soll die Eignung und Funktion der beiden einzigen Grünbrücken in einem längeren Abschnitt der beidseitig gezäunten B 311 (Vollbarriere) untersucht werden. Aufgrund der Lage benachbart zum naturnahen oberen Donautal mit Nachweisen (dis-)migrierender Beutegreifer wie Luchs, Wolf und Wildkatze hat der Verkehrsabschnitt eine hohe Bedeutung für den landesweiten Biotopverbund (Generalwildwegeplan) bzw. Metapopulationsverbund. 2023 2024 Lebensraumverbund und Wildunfälle (ab 2020) FVA-Wildtierinstitut

Entwicklung und Erprobung von Wildunfallpräventionsmaßnahmen in zwei Modelllandkreisen in Baden-Württemberg

1833 Wildunfälle stellen ein gravierendes Sicherheitsrisiko für den Straßenverkehr dar. Bisher lag die Wildunfallprävention ausschließlich auf Seiten der Jägerschaft, die mit Hilfe von Wildwarnreflektoren versuchten, Wildunfälle zu reduzieren. Akutelle wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedoch, dass Wildwarnreflektoren keine Verhaltensänderungen bei Wildtieren hervorrufen und zur Reduktion von Wildunfällen beitragen. Daher sind neue Strategien mit langfristig funktionierenden Maßnahmen notwendig, um die hohe Zahl an Wildunfällen und damit das Sicherheitsrisiko für den Straßenverkehr zu minimieren. Im Rahmen von zwei Modellregionen, die auf der Ebene von Landkreisen angesiedelt sind, sollen unterschiedliche Akteurinnen und Akteure in einer Arbeitsgruppe zusammenkommen, um gemeinschaftlich neue Maßnahmen in der Wildunfallprävention zu entwickeln und zu erproben. Die Erkenntnisse und Vorschläge der Arbeitsgruppe sollen in den Arbeitskreis „Verkehrssicherheit & Wildtiere“ gespiegelt werden, da durch diesen Impuls- und Rahmengebung sowie die Grundlage für politische Entscheidungen gelegt werden. 2022 2026 Lebensraumverbund und Wildunfälle (ab 2020) FVA-Wildtierinstitut Johanna Märtz Michele Deis Martin Strein

Den Wald vor lauter Bäumen sehen. Marteloskope als Forschungs- und Kommunikationsinstrument für integrative Waldwirtschaft – und Etablierung eines demoskopischen „Waldbarometers“ in Deutschland

1762 Wie nehmen unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen Wald und integrative Forstwirtschaft wahr? Wie verstehen unterschiedliche Menschen das Zusammenspiel von Erholung, Naturschutz, Klimaschutz und Holzproduktion? Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner European Forest Institute (EFI) führen wir im Rahmen des Projekts „Martelkom“ in sogenannten „Marteloskopen“ (Übungs- und Demonstrationsflächen integrativer Waldwirtschaft) Waldbau-Übungen mit Bürger:innen durch und erforschen diese sozialwissenschaftlich. Wir nutzen damit Marteloskope als Forschungsort und erproben gleichzeitig, ob und wie sie sich als Kommunikationsort mit Bürger:innen eignen. Ziel ist die Unterstützung von Kommunikation zwischen Akteur:innen der Forstwirtschaft und der Gesellschaft 2022 2025 Ziel- und Nutzungskonflikte Kommunikations- & Bildungsforschung Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (• Mitarbeit Review des Standes der Forschung • Federführung Erarbeitung Sampling Design und Versuchsaufbau Marteloskop Übung mit Bürgerinnen und Bürgern • Durchführen von Marteloskop-Übungen und mit unterschiedlichen urbanen Gruppen und Milieus sowie die Erhebung empirischer Daten in Baden-Württemberg • Analyse der Daten aus BW und NRW mit Fokus auf der Rekonstruktion impliziten Wissens • Durchführen weiterer Marteloskop-Übungen in Regionen mit waldbezogenen Konflikten sowie Erhebung und Analyse empirischer Daten • Mitarbeit repräsentative deutschlandweite Befragung und deren Analyse • Gemeinsame Publikationen der Ergebnisse (wissenschaftlich, Fachzeitschriften, Webinar, Broschüre, Workshop) • Mitarbeit Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit) Anna Kaufmann

Fledermausmonitoring

1837 Ziel des Projektes ist die Konzeptionsentwicklung eines repräsentativen Fledermausmonitorings im Wald, zur Erfassung langfristiger Trends des Artenvorkommens und Aktivitätsdichten sowie als Grundlage für die Evaluation von Naturschutzmaßnahmen und -programmen im Wald (z.B. Alt- und Totholzkonzept, Waldschutzgebietsprogramm) dienen kann. Das Monitoring soll komplementär zum durch die LUBW entwickelten Fledermausmonitoring erarbeitet werden und eng mit bestehenden Monitoringprogrammen sowie dem derzeit in Entwicklung befindlichen Insektenmonitoring verzahnt werden, um so das Grundkonzept für ein umfassendes Biodiversitätsmonitoring im Wald zu legen. 2022 2025 Biodiversität und Genetik Waldschutzgebiete Budget Topf Waldstrategie 3Mio (ab 2023) Waldnaturschutz

Konstruktive transdisziplinäre Debatten für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.Komplexe und konfliktäre Themen multiperspektivisch erörtern

1760 . 2022 2025 Ziel- und Nutzungskonflikte Kommunikations- & Bildungsforschung Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (• Öffentlichkeitsarbeit in die waldbezogenen Fachcommunities • Erstellung Konzept für die Beteiligungskommunikation und Ansprache, Veranstaltungsorganisation • Identifizierung von Praxisbeispielen des Dialogs • Setzung der Themen und Identifizierung der Expert:innen für die Fachgruppe • Begleitung, Beobachtung und gemeinsame Auswertung der Diskursräume • Federführung Konzeption und Abstimmung einer Prototypenentwicklung eines konstruktiven Debattenkonzepts • Mitwirkung Veranstaltungsorganisation zum Test des Debattenkonzepts, Auswertung & Ausarbeitung, Publikation der Ergebnisse) Wiebke Hebermehl Beate Kohler

5G-FörsterInnenDrohne - Automatische Befliegung von großen Waldflächen mit Drohnen im speziell überwachten unteren Luftraum und Datenprozessierung auf Basis der 5G-Mobilfunktechnologie

1805 Die Kombination der 5G-Technologie mit dem technischen Potential von unbemannten sensortragenden Fluggeräten (im folgenden Drohnen oder UAS genannt) lassen forstliche Arbeitsprozesse effizienter gestalten, Entscheidungsprozesse beschleunigen und komplett neue Informationsebenen schaffen. Mit der Projektentwicklung einer FörsterInnenDrohne werden zielgerichtet komplexe und große Datenmengen flächendeckend, hochaktuell und zu vertretbaren Kosten erhoben. Sensortragende Drohnen erzeugen sehr hochwertige Datenqualitäten, sind einsatzspezifisch anpassbar und liefern, zeitlich wiederholend, grundlegende Information zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Mit Hilfe des 5G-Mobilfunkstandards werden sehr zeitnah Ergebnisse verfügbar sein. Dazu gehören hochaktuelle lagegenaue Luft- und Videobilder sowie Spektral- oder Laserscanner-Informationen von Waldbeständen. Diese aktuellen Informationen können mit anderen Datenquellen der Forst- oder Liegenschaftsverwaltung zu praxisnahen Hilfestellungen für Waldbesitzende und Waldbewirtschaftende verknüpft werden. So können Waldbesitzenden beispielsweise die Eigentumsgrenzen aufgezeigt, der Holzvorrat, die C0²-Speicherleistung oder das nachhaltige Nutzungspotenzial flurstückscharf dargestellt werden. Mit 5G können diese Information in Echtzeit auf mobilen Endgeräten (Smartphone, Tablet, Datenbrille) vor Ort abgerufen und sofort genutzt werden. Der besondere Mehrwert von tagesaktuellen Waldzustandsdaten liegt in dem schnell zu erstellenden Lagebild, beispielsweise bei klimabedingten Schadensereignissen. Die Zunahme von lokalen Sturmschäden, massiver Trockenheits- und Borkenkäferbefall führt wiederholt zu hohen wirtschaftlichen Schäden und zwingen Waldbesitzer zu waldbaulichen Aktivitäten (Holzeinschlag, Neuanpflanzung, klimatolerante Baumartenwahl). Gleichzeitig ermöglicht die Mobilfunktechnologie die Überwachung Flugraumes der Drohne. Rundum-Kamerasysteme beobachten den unmittelbaren Umgebungsraum und gewährleisten so die Flugsicherheit für die Drohne und andere Luftraumteilnehmer. Es werden spezielle Bodenstationen eingerichtet, die permanent den gesamten unteren Luftraum des Einsatzgebietes überwachen und die Funksignale von Kollisionswarnsystemen, wie FLARM, ADS-B, Mode-S empfangen und an die zentrale Luftüberwachung des 5G-Projektes übermitteln. Projektziel der 5G-FörsterInnenDrohne ist es, forstlichen Beschäftigten, Waldbesitzenden und Waldbesuchern operationale Entscheidungshilfen anzubieten, die den Betriebsablauf effizienter gestalten, das Eigentum nachhaltiger nutzbar machen und Fachwissen über den Wald möglichst niedrigschwellig vermitteln. 2022 2024 Digitalisierung Forstliches Umweltmonitoring Waldinventuren Multifunktionale Waldwirtschaft & Nachhaltigkeitsnormen (ab 2013) Biometrie und Informatik Matthias Hainmüller

Anlage einer Nachkommenschaftsprüfung zur langfristigen Beobachtung und Untersuchung der Wuchseigenschaften von reliktischem Vorkommen heimischer Eichenarten mit vermutlich hohem Trockenanpassungspotenzial (AQUAREL_II)

1860 Das Vorhaben AQUAREL_II zielt darauf ab, die spezifische Anpassung der Eichen auf sehr trockenen Standorten in Süddeutschland und im französischen Elsass zu untersuchen. Um die genetisch fixierten Wuchseigenschaften der Eichen zu überprüfen, waren im AQUAREL-Projekt "Herkunft und Anpassung der Eichen auf Reliktstandorten" Maßnahmen zur Vorbereitung einer Nachkommenschaftsprüfung vorgesehen, die nach ursprünglicher Planung allerdings noch nicht die Eichelernte, Pflanzenanzucht und Flächenanlage umfassten. Da es im Jahr 2020 zu einer außergewöhnlich ergiebigen Eichelmast bei den heimischen Eichenarten in Mitteleuropa kam, wurden bereits Eicheln geerntet, mit denen eine Nachkommenschaftsprüfung von Mutterbäumen und Beständen begründet werden soll. Im Rahmen des beantragten Folgevorhabens AQURAREL_II soll die Anzucht der Sämlinge, phänologische und phänotypische Aufnahmen in der Baumschule sowie die Auswahl von geeigneten Standorten und die Anlage von Versuchsflächen auf diesen Standorten durchgeführt werden. Da zur Flächenanlage mindestens zweijährige Pflanzen verwendet werden, wird dazu eine Projektlaufzeit bis zum 31.03.2024 vorgesehen. 2022 2024 Biodiversität und Genetik Forstpflanzenzüchtung Waldpflanzengenetik (ab 2013) Waldgenetik & forstliches Vermehrungsgut Waldnaturschutz Manuel Karopka Hans-Gerhard Michiels

Das Potential von Industrie- und Gewerbeflächen als Trittsteinbiotope für Wildtiere

1844 In diesem Projekt möchten wir unsere These untersuchen, dass Wildtiere Industrieflächen trotz menschlicher Präsenz beispielsweise als Durchwanderungshabitate nutzen und diesen nicht kategorisch fernbleiben. Wir möchten ein Artenspektrum abgrenzen, das derartige Flächen potentiell nutzt. Dafür untersuchen wir Industrieflächen, die in der intensivgenutzten Kulturlandschaft, außerhalb von Wald und Ortschaft liegen. Teile unserer Untersuchung basieren auf Fotofallen und Vegetationsaufnahmen. Mittels Analysen landschaftsbeschreibender Daten bestimmen wir zudem digital räumliche Einflussfaktoren auf die Präsenz von Wildtieren auf Industrieflächen. Durch sozialwissenschaftliche Befragungen sollen die Bedenken und Ideen der Flächenbetreiber zu unserer These beleuchtet werden. Ansprechperson Mara Ziemlich 2022 2024 Wildtiere und Menschen (ab 2020) FVA-Wildtierinstitut

Einflüsse der Humusauflage auf die thermisch-hydrologischen Funktionen von Waldböden

1846 Klimatische Bedingungen, Nährstoffeinträge über die Luft und Baumartenwahl steuern – neben anderen Faktoren - die Ausprägung der Humusauflagen und damit die ökologischen Funktionen unserer Wälder. Genaue Kenntnisse, wie sich die Basiseigenschaften der Humusauflagen (z.B. Humusform, Humusmächtigkeit) infolge dieser Einflussfaktoren ändern, gibt es bislang nicht. Auch ist der Zusammenhang zu wichtigen physikalischen Eigenschaften (Porengrößenverteilung, Wasserrückhaltevermögen, hydraulische Leitfähigkeit, Wärmeleitfähigkeit) unbekannt. Änderungen im Wasserrückhaltevermögen von Humusauflagen wirken sich nicht nur auf den Wasserkreislauf in Wäldern aus, sondern auch auf deren Wärmehaushalt. Für die Wälder der gemäßigten Zone fehlen bislang Studien, die diese Einflüsse untersuchen. Dies erschwert unser Verständnis dafür, wie sich das kombinierte Feuchte- und Temperaturregime der Humusauflagen als Reaktion auf Veränderungen der abiotischen und biotischen Faktoren verändern könnte. Verfügbare Wald- und Bodeninventurdaten in Kombination mit einer modellbasierten Bewertung der Auswirkungen von Veränderungen der thermischen und hydraulischen Eigenschaften von Humusauflagen auf deren Wasser- und Wärmehaushalt bergen ein großes Potenzial, die aufgezeigten Wissenslücken zu schließen. Mit dem Projekt sollen diese Daten in Wert gesetzt werden, um zu klären, wie sich Strukturveränderungen der Humusauflagen infolge veränderter Nährstoffverfügbarkeit und Lufttemperatur auf den Wärme- und Wasserhaushalt von Wäldern auswirken. Auf der Grundlage eines verbesserten Verständnisses der Beziehungen zwischen Basiseigenschaften der Humusauflagen und verschiedenen Standortbedingungen werden diese neuen Erkenntnisse genutzt, um die Basiseigenschaften der Humusauflagen von der Plotebene auf die nationale Ebene zu übertragen. 2022 2024 Ernährung & Stoffhaushalt von Wäldern (ab 2013) Boden und Umwelt

Fernerkundung für innovative Verfahren des Waldstrukturmonitorings

1599 Fernerkundung für innovative Verfahren des Waldstrukturmonitorings (Five3D) ist ein Pilotprojekt zur drohnengestützten Erfassung struktureller forstlicher Parameter. Hierbei soll die Verknüpfung eines Light Detection and Ranging Sensors (LiDaR) und einer Multispektral-Kamera (MS) erprobt werden und mit automatisierten Deep Learning (DL) Algorithmen auf Einzelbaumebene ausgewertet werden. Zur Erprobung des Systems werden vier Praxispartner aus Naturschutz und Fortwirtschaft mit einbezogen, deren Flächen insgesamt das breite Spektrum der Waldflächen Süddeutschlands abdeckt von bewirtschaftet zu verwildert, von Laubwald über Mischwald zu Nadelwald, von Jungbeständen zu Altbeständen. Für das Training und die Validierung der Segmentierung und Baumartenklassifikation werden zusätzlich stichprobenartig terrestrische Daten aufgenommen. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit der Universität Freiburg und der Hochschule München. Die Aufgaben der FVA liegen hierbei bei der Projektkoordination, Kontakt zu den Praxispartnern, Erhebung von terrestrischen Referenzdaten und Auswertung forstlicher Parameter. Die Ergebnisse des Projektes sollen klassisches Strukturmonitoring erleichtern und flächendeckende, zuverlässige, sowie kostengünstige Daten liefern. Durch wiederholte Befliegungen des gleichen Gebietes lässt sich auf den Einzelbaum genaues Monitoring betreiben. 2022 2024 Digitalisierung Biometrie und Informatik Fernerkundung Biometrie und Informatik (Verfahrensentwicklung und Bewertung, Erhebung von Referenzdaten)

Zugfestigkeit von Laubholz - Vergleichende Untersuchungen an Buche und Tulpenbaum

1769 2022 2023 Laubholzforschung Angewandte Holzforschung Waldnutzung

Biochar-Versuch UFB Karlsruhe

1820 Vielfältige Erfahrungen belegen, dass der Einsatz von Pflanzenkohle und Terra Preta (hier verstanden als Gemisch von Pflanzenkohle mit unverkohltem organischem Material) positive Wirkung auf die Nährstoffausstattung und Wasserhaltefähigkeit von Böden und damit die Vitalität und Wuchsleistung von Pflanzen hat. Im Forstbereich gibt es demgegenüber bislang nur wenige Erfahrungen mit dem Einsatz von Pflanzenkohle oder Terra Preta, vorwiegend in tropischen Böden und in Form von Gewächshaus-/Topfversuchen. Mit der geplanten Pilotstudie auf Traubeneichen-Kulturflächen soll untersucht werden, ob der Einsatz von Pflanzenkohle oder Terra Preta • die Nährstoffausstattung und die Wasserhaltefähigkeit des Bodens nachhaltig verbessert und damit • die Überlebensrate von Anpflanzungen erhöhen kann. Untersucht werden soll dabei, • ob die positive Wirkung auf einem ärmeren Standort größer ist als auf einem besser nährstoff- und wasserversorgten Standort • inwieweit mit dem Einsatz reiner Pflanzenkohle im Hinblick auf die Mortalität der Kultur sowie die bodenchemischen- und hydrologischen Eigenschaften ähnliche Effekte erzielt werden können wie mit Terra Preta. Es werden zwei parallele Versuchsreihen auf zwei Kulturflächen angelegt, die sich im Hinblick auf ihre Standortseigenschaften unterscheiden: • Fläche A: sehr sandiges Substrat mit geringer Nährkraft und Wasserhaltefähigkeit • Fläche B: sandiges Substrat mit etwas Lehmanteil, somit etwas besserer Nährstoff- und Wasserversorgung als Fläche A Auf jeder Fläche werden drei Varianten angelegt, die sich hinsichtlich des Pflanzsubstrats unterscheiden: • Variante 1: Verfüllung des Pflanzlochs mit reinem Bodenaushub (Kontrolle) • Variante 2: Verfüllung des Pflanzlochs mit Gemisch aus Bodenaushub und reiner Pflanzenkohle • Variante 3: Verfüllung des Pflanzlochs mit Gemisch aus Bodenaushub und Terra Preta Auf allen Varianten werden folgende Untersuchungen durchgeführt: 1. bodenchemische und -physikalische Analysen vor der Pflanzung und für zunächst drei Jahre Abstand nach der Pflanzung einmal jährlich zum Ende der Vegetationsperiode 2. kontinuierliche Beobachtung der Bodenfeuchte im Wurzelbereich der gepflanzten Bäume 3. Erfassung von Höhenwachstum, Vitalität und Mortalität der Bäume 2021 2025 Klimafolgenforschung Wald und Wasser Boden und Umwelt

Identifizierung von Saatgutquellen für anpassungsfähige Eichenwälder im Klimawandel

1772 Das aktuelle Tempo des Klimawandels wirft die Frage auf, ob sich die heimischen Waldbaumarten an die änderten Umweltbedingungen anpassen können. Transfer von forstlichem Vermehrungsgut aus ariden Standorten könnte die Anpassungsfähigkeit der Wälder an trockenere und wärmere Bedingungen erhöhen. Als Ursprungspopulationen für solches Vermehrungsgut könnten Waldbestände (i) aus niedrigeren geografischen Breiten oder (ii) aus ariden Standorten innerhalb einer Region dienen. Die aktuellen Herkunftsempfehlungen sind trotz dieser Problematik immer noch stark auf regionalen Saatgutquellen fokussiert. In diesem Vorhaben wird die Verwendung von genetischen und genomischen Ansätzen geplant, um Populationen zu identifizieren, die ein hohes Anpassungspotential an einen klimabedingt erhöhten Trockenstress aufweisen. Es werden zwei Untersuchungsgebiete festgelegt: (i) Mitteleuropa (Deutschland, der Schweiz und Österreich) und (ii) Ostmittelmeer (Griechenland, Türkei). Als Untersuchungsarten wurden die Eichenarten Stiel- (Quercus robur), Trauben- (Q. petraea) und Flaumeiche (Q. pubescens) ausgewählt, die zu den heimischen Waldbaumarten beider Regionen zählen. Es stellen sich die Fragen: (1) ob Gene oder Genombereiche spezifische oder gemeinsame Signaturen der Anpassung an Trockenheit regional (zwischen unterschiedlich wasserversorgten Standorten innerhalb einer Region)und interregional (klimatisch bedingt zwischen Regionen) aufzeigen, (2) ob Zusammenhänge bestehen zwischen dem Genotyp und phänotypischen Merkmalen, die an eine Trockenanpassung beteiligt sind, (3) ob Transfer von forstlichem Vermehrungsgut auf regionaler oder interregionaler Ebene die Anpassungsfähigkeit zukünftiger Wälder erhöhen wird und (4) welche Transferstrategie optimal ist, um die Vorteile zu erhöhen und die Risiken zu minimieren. Um diesen Fragen nachzugehen werden mittels einer Umweltassoziationsanalyse Signaturen der lokalen Anpassung an Trockenheit ermittelt. Diese Analyse untersucht Zusammenhänge zwischen Variation am Standort und an Genen, die für Trockenstresstoleranz kodieren. Des Weiteren wird mittels einer genomweiten Assoziationsstudie auf Zusammenhänge zwischen phänotypischen Merkmalen und Genen im Hinblick auf Trockenanpassung hin geprüft. Basierend auf diesen Ergebnissen soll ein Konzept erarbeitet werden, um die aktuellen Herkunftsempfehlungen an die Anforderungen des Klimawandels anzupassen. Dieses Konzept stellt den Hauptbeitrag des deutschen Partners (FVA) im Verbundprojekt dar. Zudem stellt die Teilnahme der FVA als Stelle, die für die Formulierung von Herkunftsempfehlungen zuständig ist, sicher, dass praktische und rechtliche Aspekte von Anfang an berücksichtigt werden. Ein weiteres Netz an Interessensgruppen in allen fünf teilnehmenden Ländern wird im Projekt von Anfang an eingebunden und wird auch über die Projektergebnisse im Rahmen eines Workshops am Ende des Projekts informiert. 2021 2025 Biodiversität und Genetik Waldgenetik & forstliches Vermehrungsgut Waldnaturschutz (Koordination und Durchführung des FVA-Vorhabens (Teilprojekt im Verbundprojekt ACORN)) Devrim Semizer-Cuming

Standortgerechtes Waldmanagement im Kleinprivatwald: Klima – Nährstoffe –Wasserhaushalt

1765 In Deutschland liegen knapp 50 Prozent der Waldfläche in privatem Besitz. Davon haben mehr als 70 Prozent Flächengrößen kleiner 200 ha, 50 Prozent sogar kleiner 20 ha. Im Kleinprivatwald wird die Bewirtschaftung vermehrt als Freizeitbeschäftigung gesehen und weniger als wesentlicher Beitrag zum Einkommen. Dies kann einerseits zu einer Abnahme des traditionellen Wissens zur Waldbewirtschaftung führen, birgt aber andererseits die Möglichkeit, interessierte Waldbesitzer durch Beratung und gute Informationsmöglichkeiten für eine langfristig erfolgreiche und ressourcenschonende Forstwirtschaft zu gewinnen. Dabei ist ein standortgerechtes Vorgehen unabdingbar. Neben den existierenden klassischen Standortkarten werden aktuell Standorteigenschaften in den Bereichen standortgerechte Baumartenwahl im Klimawandel, Nährelementansprüche von Baumarten und nährstoffnachhaltige Holzernte sowie Objektivierung der Einschätzungen zum Wasserhaushalt neu und ergänzend interpretiert. Projektziel ist es, den aktuellen Stand der forstlichen Standortinformationen für die Beratung und beratungsbasierte Förderung im Kleinprivatwald nutzbar zu machen und damit ein standortgerechtes Waldmanagement als Grundlage für eine langfristig erfolgreiche und ressourcenschonende Forstwirtschaft sicher zu stellen. 2021 2025 Biometrie und Informatik Ernährung & Stoffhaushalt von Wäldern (ab 2013) Boden und Umwelt (Bereitstellung von Bodeninformationen, Bodenbeprobung, Analyse von Bodenproben, Einbinden Ergebnisse aus WHH-KW; Datenbereitstellung und Umsetzung "Standort-App") Biometrie und Informatik (Berechnung Nährstoffentzüge für Situation im Kleinprivatwald über Umtriebszeiten für ein erweitertes Baumartensprektrum und verschiedene Datenverfügbarkeiten; Datenbereitstellung und Umsetzung "Standort-App") Petra Adler

Auslese und Charakterisierung von hochwertigem Vermehrungsgut bei Roteiche (Quercus rubra L.) unter Berücksichtigung der Trockenstresstoleranz

1808 Der Anbau nicht-einheimischer Baumarten spielt eine wichtige Rolle bei der Sicherung und Steigerung des Rohholzangebotes im Klimawandel. Ziel des RubraSelect-Projekts ist es, die Grundlagen für die zukünftige Versorgung des Marktes mit hochwertigem und anpassungsfähigem Vermehrungsgut der Roteiche für das ganze Bundesgebiet zu schaffen. Zu diesem Zweck werden herausragende Bäume (Plusbäume) in Beständen und in Versuchsflächen ausgewählt. Ihre genetische Vielfalt, Wuchsleistung und physiologischer Eigenschaften werden unter Berücksichtigung der Trockenstresstoleranz überprüft. Herausragende Genotypen werden vermehrt, um künftig als Saatgutquelle für klimafitte Wälder der Roteiche zu dienen. 2021 2024 Biodiversität und Genetik Forstpflanzenzüchtung Waldpflanzengenetik (ab 2013) Waldnaturschutz (Teilvorhaben 4: Auslese von Plusbäumen der Roteiche und genetische Untersuchung ihrer Herkunft und Vielfalt) Charalambos Neophytou Jörn Erbacher

Soils as Methane Sinks (SaMS)

1757 Waldböden als wichtigste terrestrische Senke für atmosphärisches Methan im Klimawandel: eine bedrohte Klimaleistung von Waldböden? Wald erfüllt viele grundlegend wichtige Funktionen in unserer Umwelt. Neben der Bindung von Kohlenstoff in Wald (C-Sequestrierung) und Holz, ist die Oxidation von atmosphärischem Methan in Waldböden eine weitere wichtige klimarelevante Leistung und Waldböden tragen damit als CH4-Senke mit dazu bei, Treibhausgasemissionen aktiv zu mindern. Methan (CH4) stellt aufgrund seines hohen Treibhausgaspotentials das zweitwichtigste Treibhausgas des anthropogen verursachten Klimawandels dar. Während Moore und vernäßte Standorte wichtige natürliche CH4-Quellen darstellen, handelt es sich bei unvernässten Waldböden um die global bedeutendste terrestrische Senke für atmosphärisches CH4. Landwirtschaftliche Böden jedoch haben diese klimarelevante Funktion weitestgehend verloren, was zu einer zusätzlichen Erhöhung der CH4-Konzentration in der Atmosphäre beigetragen hat (Dutaur and Verchot, 2007). Waldböden werden dagegen bisher als unbeeinflusste und voll funktionsfähige Senke für CH4 betrachtet. Während kurzfristige Effekte von Umweltparametern wie Bodenfeuchte und -temperatur auf die CH4-Oxidationsleistungsfähigkeit von Böden bekannt sind so sind Effekte von klimawandelbedingten langfristigen Trends von Umweltparametern dagegen weitestgehend unbekannt. Eine kürzlich erschienene wichtige wissenschaftliche Publikation (Ni and Groffman, 2018) berichtet von einer langfristigen Abnahme der CH4-Oxidationsleistungsfähigkeit an vier US-amerikanischen Standorten um 53-89 % während der letzten 15-20 Jahre, was einen dramatischen Verlust dieser klimarelevanten Bodenfunktion bedeuten würde. Weltweit existieren fast keine vergleichbaren langfristigen Beobachtungen. An der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA-BW) wurden im Rahmen des Umweltmonitorings über die letzten 20 Jahre unter anderem Bodengasprofile in 13 Waldbeständen erfasst, die eine Ableitung der CH4-Oxidationsraten ermöglichen würden. Wir wollen im Rahmen dieses Projektes ein Gastransportmodell entwickeln, es auf unsere speziellen Bedürfnisse anpassen und kalibrieren, und die Ergebnisse mit unabhängigen Vergleichsmessungen evaluieren. Die Modellierung wird es ermöglichen, (1) die CH4-Senkenfunktion zu quantifizieren, (2) eine Trendanalyse durchzuführen und so einen möglichen langfristige Funktionsverlust zu erkennen und (3) die möglichen Ursachen zu identifizieren. 2021 2024 Klimafolgenforschung Boden- & Klimaschutz Boden und Umwelt (Umsetzung Projekt)

Steigerung der Kohlenstoffsequestrierung in Waldböden durch gezieltes Totholzmanagement

1667 Viele Forstbetriebe und forstliche Zertifizierungssysteme streben eine Erhöhung des Totholzanteils in Wäldern an, ganz vordergründig mit dem Ziel, die Biodiversität zu erhalten und zu fördern. Eine weitere positive „Nebenwirkung“ der Belassung von Totholz könnte die Förderung der Kohlenstoffspeicherung in Waldböden sein. Bisher wurden derartige Effekte durch Totholz jedoch wenig untersucht. Insbesondere gibt es unzureichende Kenntnisse zur Standortsabhängigkeit und zu den Einflüssen des forstlichen Managements auf die Speicherung von totholzbürtigem Kohlenstoff im Boden. Ziel des Projektes TotC ist es nachzuweisen, dass mit einem angepassten Totholzmanagement die Anreicherung organischer Substanz im Boden, aber auch andere Bodenfunktionen wie zum Beispiel die Wasserretention oder der Nährstoffhaushalt, gezielt beeinflusst werden können und damit die Biomasseproduktion erhöht, die Bioturbation angeregt und auf diese Weise der Boden-C-Vorrat stabilisiert und nachhaltig erhöht wird. Hierfür werden Kohlenstoffvorräte in Waldböden auf der Basis von bereits existierenden und neu zu erhebenden Daten quantifiziert und mit Totholzinventuren verknüpft. Weiterhin sollen die Kohlenstoffausträge mit der Bodenwasser- und Gasphase gemessen werden. Über die Analyse von Bodenaggregaten soll bewertet werden, wie stabil der in den Boden eingetragene Kohlenstoff gespeichert wird. 2021 2024 Klimafolgenforschung Bodenphysik Boden und Umwelt (Projektkoordination AP1: Inventur des Beitrags von Totholz zur Kontrolle der Bodenkohlenstoffvorräte AP2: Prozessuntersuchungen auf Intensivmessflächen: Kohlenstoffflüsse AP5: Ableitung von Managementempfehlungen)

Was macht das mit den Menschen? Zur Wahrnehmung klimabedingter Waldschäden durch die Bevölkerung

1789 Das Projekt hat zum Ziel, herauszufinden, wie die klimabedingten Veränderungen der Wälder von den Menschen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wahrgenommen werden. Was löst der Anblick riesiger Kahlflächen oder sichtbar kranker Wälder sowie die damit im Kontext stehenden, forstlichen Aktivitäten in ihnen aus? Zudem sind Vorschläge zu entwickeln, wie die Waldpolitik und die jeweils verantwortlichen forstlichen Akteure die Menschen entsprechend einbeziehen, informieren und für die Zukunftsaufgabe Wald, aber auch für aktiven Klimaschutz gewinnen können. Ein Vergleich zwischen verschiedenen Regionen in beiden Bundesländern soll spezifische Zielgruppen unterscheiden und konkrete Kommunikationshilfen erstellen, die länderübergreifend in Forstpolitik und -praxis verwendet werden können. 2021 2024 Waldpolitik Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (Forschung (Quantitative Befragung, qualitative Befragung), Entwicklung von Kommunikationshilfen Kooperationpartner und Drittmittelgeber: Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten RLP (in Liste nicht verfügbar)) Carolin Maier

Digitaler Fingerabdruck: Markierungsfreie Rückverfolgung vom gefällten Baumstamm bis ins Sägewerk

1755 Im Projekt wird eine markierungsfreie, lückenlose Rückverfolgung von Nutzholz entwickelt, beginnend am Wuchsstandort im Wald bis zum fertigen Schnittholz. Das System wird im Projekt entlang der vollständigen Wertschöpfungskette vom Fällen des Baums bis zum fertigen Holzprodukt im Sägewerk getestet und qualifiziert. Das Verfahren basiert auf der individuellen, markierungsfreien Rückverfolgung von Baumstämmen bzw. Stammteilen von der Holzernte im Wald bis zum Schnittholzprodukt im Sägewerk. Dadurch lassen sich verschiedene Aspekte adressieren, die Anreize für die Waldbesitzer zur Rohstoffproduktion und zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung schaffen. So kann z.B. im Kleinprivatwald eine waldbesitzerscharfe Zuordnung von Stämmen trotz Vermengung während der Ernteprozesse und somit die transparente Abrechnung des geernteten Holzes auch bei einer gemeinschaftlichen Vermarktung sichergestellt werden. Weiterhin kann die Kennzeichnung für den Nachweis einer geregelten Bewirtschaftung sowie den zuverlässigen Herkunftsnachweis des Holzes herangezogen werden. Das stärkt die einschlägigen Waldzertifizierungssysteme wie PEFC und FSC durch eine lückenlose „Chain of Custody“, gibt den Verarbeitern Produktionssicherheit und verbessert deren Vermarktungsposition und schafft zudem Vertrauen in ein „sauberes“ Produkt bei den Endverbrauchern. Die Verschneidung der Kennzeichnungsdaten mit geografischen Daten und weiteren Informationen, die entlang der gesamten Prozesskette vom Wald ins Werk gewonnen werden, liefert ferner einen Baustein zum betrieblichen und naturalen Controlling in der Forstwirtschaft. Das schließt ausdrücklich die optionale Rückkopplung der generierten Endproduktequalität auf die Herkunftswaldbestände und die damit einhergehende Überprüfbarkeit des Erfolgs der Bestandesbehandlungskonzepte mit ein. 2021 2023 Digitalisierung Holzernte und Logistik Waldnutzung (Einbringen der forstlichen Expertise in das Gesamtprojekt; Koordination, Vorbereitung und Durchführung der Praxisversuche; Implementierung der Ergebnisse in die Praxis) Udo Hans Sauter

Forschungscluster Wildtierökologie

1768 ForWild ist ein Zusammenschluss mehrerer Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Das Forschungscluster bündelt die starken regionalen Kompetenzen in der Wildtierforschung, um aktuelle Aufgaben und zukünftige Herausforderungen im Bereich Jagd- und Wildtiermanagement fundiert, effizient und gesellschaftsverträglich zu lösen. Die Arbeit von ForWild beruht auf 3 Säulen: die gemeinsame wildtierökologische Forschung, stärkere Vernetzung und Austausch sowie die Ausschreibung eines Forschungspreises für Nachwuchswissenschaftler. 2020 2026 Wildtierforschung und Waldvögel (ab 2020) Wildtiere und Menschen (ab 2020) FVA-Wildtierinstitut (Projektleitung)

Potenzialerhebung zur Verbesserung der ökologischen Qualität von Waldbächen

1726 Potenzialerhebung zur Verbesserung der ökologischen Qualität von Waldbächen Im Jahr 2000 trat die EU-Wasserrahmenrichtlinie in Kraft. Seitdem wurden die Anstrengungen intensiviert, die Fließgewässer im Land wieder durchgehend in einen guten Zustand zu versetzen. Nach wie vor gibt es jedoch auch an Waldbächen Durchgängigkeitsprobleme und ökologische Defizite. Zusätzlich gibt es zahlreiche bachbegleitende Waldbestände mit problematischen, nicht standortangepassten Baumarten. Mithilfe von Geodaten soll ein Verfahren entwickelt werden welches berechnet, an welchen Fließgewässern im Land Defizite und Potenziale zu finden sind. Anschließend soll die Methodik zusammen mit interessierten Kommunen, Forstbetriebsgemeinschaften und Privatwaldbetrieben auf ihre Praxistauglichkeit geprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Im Rahmen des Projekts können im Anschluss Verbesserungsmaßnahmen entlang der Gewässer geplant und begleitet werden. 2020 2025 Biodiversität und Genetik Waldpflanzenökologie Budget Topf Waldstrategie 3Mio (ab 2023) Waldnaturschutz Veronika Wenz

Urban Forestry Luxemburg Stadt

1767 Die Ausdehnung und Verdichtung von urbanen Räumen erhöhen den Druck auf stadtnahe Erholungsräume. Gerade der Wald erfährt zunehmende Bedeutung – sei es für sportliche Aktivitäten, spirituelles Erleben oder zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens und der Gesundheit. Aber auch für den Erhalt der biologischen Vielfalt nehmen Wälder eine wichtige Rolle ein. Das Kooperationsprojekt mit der Naturverwaltung Luxemburg (Administration de la nature et des forêts; ANF) hat zum Ziel, strategische Handlungsempfehlungen für das zukünftige Management des Stadtwalds Luxemburg zu geben, das die gesellschaftlichen Anforderungen an den urbanen Wald der Zukunft berücksichtigt. Im Rahmen des Projekts werden Synergien und mögliche konkurrierende Ziele zwischen und innerhalb der Waldfunktionen/ Ökosystemleistungen identifiziert und Empfehlungen erarbeitet, wie die Bedürfnisse der urbanen Bevölkerung besser in die forstliche und naturschutzfachliche Planung integriert werden können. Durch einen integrativen Ansatz, bei dem auch die lokale Bevölkerung eingebunden wird, soll die Akzeptanz für forstliche bzw. naturschutzfachliche Maßnahmen und das Vertrauen in die Verwaltung gestärkt werden. 2020 2025 Ziel- und Nutzungskonflikte Multifunktionale Waldwirtschaft & Nachhaltigkeitsnormen (ab 2013) Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (• Datenerhebungen zu a) Nutzungsverhalten der Waldbesuchenden, b) Wissen über und Erwartungen an den Stadtwald. Angewandte Methoden: Online-Umfrage mit Kartierung. • Übersetzung der Ergebnisse (Karten) für die Nutzung in forstlichen Planungsinstrumenten. • Kartenbasierte räumliche Identifikation bereits genutzter Synergien, möglicher Potentiale für Synergien sowie möglichen Trade-offs. • Erarbeitung von Meilensteinen und Indikatoren für die Forsteinrichtung und Bewirtschaftungsplanung, bspw. in einer angeleiteten Arbeitsgruppe gemeinsam mit der ANF. [Hierbei Anknüpfung an den aktuellen Prozess der Überarbeitung der letzten Forsteinrichtung (2018) hin zu einem Umbau zu Dauerwald/ mehr Strukturreichtum.] • Workshop mit Stakeholdern, bei dem Ergebnisse vorgestellt und diskutiert werden. • Identifikation von Prozessen und Instrumenten und notwendigen Inhalten für eine transparente und öffentlichkeitswirksame forstliche Planung (Durchführung von Interviews, ggf. Workshops). • Erarbeitung von Empfehlungen für die Kommunikation mit Waldbesuchenden und lokalen Interessensgruppen. • Erarbeitung von Empfehlungen zur kontinuierlichen Integration der Freizeit- und Erholungsnutzung für Prozesse und Instrumente der forstlichen Planung • Zusammenstellung der Ergebnisse in einem Urban Forestry Handlungsleitfaden für die Stadt Luxemburg) Tina Gerstenberg

Entwicklung einer drohnengestützten Sprach- und Datenverbindung für die Forstwirtschaft in mobilfunkunterversorgten Waldgebieten am Beispiel der Rettungskette Forst

1596 Das Projekt "NotRufDrohne" unterstützt die Rettungskette-Forst in Waldbereichen, bei der keine ausreichende Mobilfunkabdeckung vorliegt. Kann der Notruf nicht am Unfallort abgesetzt werden, steigt eine Drohne automatisch auf, positioniert sich über dem Kronendach und ermöglicht aus dieser Position eine Mobilfunkverbindung zwischen Ersthelfenden und Rettungsdienst. 2020 2024 Waldnutzung IT- und GIS-Technik Waldnutzung (Projektorganisation, Rettungskette, Notrufsysteme,) Biometrie und Informatik (Projektorganisation und Leitung, Drohne, D-GNSS, GIS, Datenflüsse) Matthias Hainmüller

Fernerkundungsbasiertes Monitoringsystem zur Erfassung des Eschentriebsterbens – Schwerpunkt Inventurdesign (innerhalb von FraxMon)

1706 Das Projekt „Fernerkundungsbasiertes Monitoringsystem zur Erfassung des Eschentriebsterbens – Schwerpunkt Inventurdesign (FeMos-ETS)“ ist Teil des Unterverbundes FraxMon (Monitoring des Eschentriebsterbens in Deutschland), der sich in das Demonstrationsvorhaben FraxForFuture integriert. Ziele des Unterverbunds sind: 1. Etablierung eines hierarchisch aufgebauten Monitoringnetzes als (1) Grundlage für eine objektivierte Risikoanalyse zur räumlichen und zeitlichen Dynamik der Ausbreitung des Eschentriebsterbens (ETS) in Deutschland, (2) Forschungsplattform für alle Freilanduntersuchungen des Gesamtverbundes sowie (3) Quelle für die Selektion potenziell resistenter und toleranter Eschen 2. Entwicklung und Erprobung von Monitoringverfahren zur Vitalitätsdiagnostik auf verschiedenen Skalenebenen (Bestand/Luftbildauswertung –> Einzelbaum/biochemische Analyse von Holz und Blattproben) 3. Entwicklung und Anwendung von fernerkundungsbasierten Verfahren zur Erfassung des Eschentriebsterbens Die Abteilung Biometrie und Informatik bearbeitet innerhalb von FraxMon Aufgaben der Fernerkundung für Baden-Württemberg und koordiniert die Fernerkundungstätigkeiten der Verbundpartner. Im ersten Schritt werden zwischen den Projektpartnern Interpretationsschlüssel zur Identifizierung von Eschenbeständen und deren Vitalität auf der Basis von Luftbildern abgestimmt. Der zweite Aufgabenbereich umfasst die Modellierung von potentiellen Eschenvorkommen auf der Basis von Fernerkundungsdaten und standörtlichen Gegebenheiten. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden Inventuren zur Erfassung der Eschenvitalität mittels Luftbildauswertung entwickelt und umgesetzt. Die Entwicklung des Eschentriebsterbens wird auf den im Rahmen des Demonstrationsprojekts FraxForFuture etablierten Intensivbeobachtungsflächen (IBF+) anhand von Auswertungen aktueller und historischer Luftbilder erfasst und dokumentiert. Von den Projektpartnern in Thüringen werden Hyperspektralaufnahmen einzelner IBF+-Flächen durchgeführt und deren Eignung für die Erfassung und das Monitoring des Eschentriebsterbens untersucht. 2020 2024 Waldschutz Fernerkundung Waldschutz (Einrichtung der Versuchsflächen und terrestrische Kontrolle in Baden-Württemberg) Biometrie und Informatik (Modellierung potentiellen Eschenvorkommens, Inventurdesign, Luftbildinterpretation, Koordination Fernerkundungsentwicklung)

Genetik und Züchtung der Esche vor dem Hintergrund des Eschentriebsterbens – Analyse der Intensivmonitoringflächen und von Plusbäumen (innerhalb von FraxGen)

1617 Das Projekt „Analyse der Intensivmonitoringflächen und von Plusbäumen“ ist Teil des Unterverbundes FraxGen (Genetik und Züchtung zum Eschentriebsterben in Deutschland), der sich in das Demonstrationsvorhaben FraxForFuture integriert. Ziele des Unterverbundes sind: 1. Identifikation gesunder und vitaler Plusbäume und deren Charakterisierung mittels molekular-genetischer Marker sowie Erkenntnisse über die Diversität, Bestandes- bzw. Populationsstrukturen und über die Bestäubungsverhältnisse der Esche in Deutschland 2. Untersuchungen zur genetischen Vielfalt und Struktur hinsichtlich Resistenz und Anfälligkeit der Esche in Deutschland 3. Vegetative und generative Vermehrung ausgewählter Plusbäume sowie Vermehrung mittels Pfropfung, Okulation und Gewebekultur; Aufbau von Klonarchiven und Samenplantagen, die für die Erhaltung der genetischen Ressourcen der Esche, die Bereitstellung von vitalem Vermehrungsgut und für weiterführende Züchtungsarbeiten genutzt werden können 4. Identifikation unterschiedlich exprimierter Gene in gegenüber dem Eschentriebsterben resistenten und anfälligen Eschengenotypen und Entwicklung adaptiver genetischer Marker Die Abteilungen Waldnaturschutz und Waldschutz wählen auf Intensivmonitoringflächen 100 Bäume pro Bestand für die genetische Charakterisierung aus. Diese Bäume werden mit neutralen (cpDNA- und nukleare Mikrosatelliten) und adaptiven (schon existierenden und vom Projektpartner Uni Göttingen entwickelten) Genmarkern untersucht. Die Genotypisierung der Core-Bestände an neutralen Markern geben Informationen über das genetische Potential und die Herkunft der Eschen in diesen Beständen. Aus einer Assoziation zwischen genetisch definierten Herkünften und phänotypischer Ausprägung bezüglich der Toleranz gegenüber Eschentriebsterben können Vorschläge auf tolerante Herkünfte abgeleitet werden. Von der Abteilung Waldnaturschutz werden mit Hilfe der im Unterverbund definierten Selektionskriterien im gesamten baden-württembergischen Landesgebiet Plusbäume ausgewählt. Geplant ist die Auswahl von 200 Plusbäumen. Von diesen Plusbäumen werden Reiser geerntet und für Pfropfungen genutzt. Insgesamt ist die Pfropfung von 350 Plusbäumen, mit bis zu 30 Ramets je Genotyp vorgesehen (gesamter süddeutscher Raum). Während der Anzuchtsphase wird angestrebt, in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern aus FraxPath, die Pfropflinge weiter pathologisch zu charakterisieren. Die erzeugten Ramets/Klone werden in eigens angelegtem Klonarchiv gesichert und gepflegt. Zusätzlich werden von den 200 ausgewählten Plusbäumen 120 Bäume zur Saatgutgewinnung beerntet. Dieses Saatgut wird zusammen mit dem Saatgut anderer Projektpartner an der FVA stratifiziert und in der betriebseigenen Baumschule ausgesät. Geplant ist 220.000 Sämlinge anzuziehen und diese während der Anzuchtphase mit standardisierten Methoden zu beobachten. Die Sämlinge werden zu einem Teil an Projektpartner verschickt und zum anderen in zwei eigene Versuchsflächen (Nachkommenschaftsprüfungen) verpflanzt. 2020 2024 Forstzoologische & forstpathologische Forschung (ab 2013) Waldnaturschutz (Projektbearbeitung) Waldschutz (Projektbearbeitung) Jörg Kleinschmit Elena Körtels Felix Rentschler Gregor Kunert

Managementtools der Erholungsökologie: Schonzeiten, Wildruhegebiete und Notzeiten

1712 Das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz (JWMG) sieht drei verschiedene Managementtools zur Beruhigung für Wildtierlebensräume vor (Schonzeiten, Wildruhegebiete und Anordnung von Notzeiten). Das Projekt „Managementtools der Erholungsökologie“ ist als Folgeprojekt des „Anthropogene Aktivitäten in Wildtierlebensräumen“-Projekts zu verstehen, um besagte Managementtools weiter wissenschaftlich zu untersuchen. Dabei werden auf Basis wissenschaftlicher Untersuchungen ebenfalls Handlungsempfehlungen für Praktiker*innen zum Einsatz dieser Managementtools erarbeitet. Zusätzlich wird mit dem Projekt der vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz ins Leben gerufene Initiativkreis „Respekt Wildtiere“ fachlich begleitet. Weitere Projektaufgaben liegen in der Datenerhebung und –auswertung, Praxistransfer der Ergebnisse und Öffentlichkeitsarbeit. Regionen, die eine Ausweisung von Wildruhegebieten vorsehen, werden im Rahmen des Projekts fachlich begleitet. 2020 2024 Ziel- und Nutzungskonflikte Wildtiermanagement (bis 2020) FVA-Wildtierinstitut (Projektdurchführung)

Relevanz des Waldbodenmikrobioms (WBMB) für Nährstoffkreisläufe und Einflüsse von Baumart und Klima

1657 Waldböden und insbesondere deren mikrobielle Gemeinschaft reagieren stark auf Witterungsextreme und die aktuellen klimatischen Verschiebungen. Bisher vorliegende Erkenntnisse zu mikrobiellen Interaktionen in Waldböden und ihre Reaktionen auf sich verändernde Baumartenzusammensetzung und Umweltbedingungen sind jedoch begrenzt. Ziel des Projekts ist es, den Einfluss von Klima und Baumarten auf die mikrobielle Gemeinschaft zu untersuchen und deren Rolle für die Sicherstellung der Ökosystemleistungen von Waldböden zu analysieren. Die Biodiversität und das funktionelle Potential der mikrobiellen Gemeinschaft der Böden sollen mittels Sequenzierung des Metagenoms und des Metatranskriptoms bestimmt werden. Daraus können aktive Umsetzungsprozesse ausgewählter Nährstoffkreisläufe im Waldboden abgeleitet und mittels real-time PCR (qPCR) quantifiziert werden. Der Fokus der Analyse liegt dabei auf der Kohlenstofffreisetzung und den essentiellen Nährstoffen Stickstoff und Phosphor. Die Modellierung dieser Nährstoffkreisläufe und der zugrundeliegenden mikrobiellen Biodiversität ermöglicht eine Abschätzung, inwieweit eine Veränderung der Baumartenzusammensetzung in Kombination mit dem Klimawandel die mikrobiellen Stoffumsatzprozesse verändert und damit Auswirkungen auf die Nährstoffverfügbarkeit und Kohlenstoffspeicherung in Wäldern hat. 2020 2024 Klimafolgenforschung Boden und Umwelt Forstliches Umweltmonitoring Boden und Umwelt (Probenahme, Bereitstellung von Metadaten, Auswertung, Wissenstransfer)

Verbundkoordination, Wissenstransfer und ökonomische Analysen für das Demonstrationsvorhaben FraxForFuture (Erhalt der Gemeinen Esche als Wirtschaftsbaumart)

1741 FraxConnect ist ein Unterverbund des Demonstrationsvorhabens FraxForFuture und erfüllt eine Doppelfunktion: Die Abteilung Waldschutz sichert innerhalb von FraxConnect die Kommunikation und Koordination des gesamten Forschungs- und Demonstrationsvorhabens FraxForFuture. Die Abteilung Forstökonomie und Management erstellt innerhalb von FraxConnect die ökonomische Analyse und übernimmt deren Praxistransfer. Dies umfasst folgende Aufgaben: 1. Erstellung eines Kommunikationskonzepts für die allgemeine Öffentlichkeit, forstliche Praxis, politische Entscheidungsträger/-innen und die Wissenschaft 2. Organisation des internen wissenschaftlichen Austausches sowie einer internationalen wissenschaftlichen Tagung 3. Wissenstransfer: Aufbau eines webbasierten Projektportals, Praxisschulungen, Politikberatung 4. Überprüfung und Ergänzung waldbaulicher Empfehlungen, Strategieentwicklung und Ökonomische Analyse - Entscheidungs- und Anpassungshilfen: Entwicklung eines Krisenhandbuchs 5. Beiträge zu anderen Forschungsverbünden: Entwicklung von Boniturschlüsseln zur Beurteilung der Gesundheit von Eschenbeständen und deren Vitalität, Beteiligung an der Auswahl von Plusbäumen 2020 2024 Forstökonomie und Management Waldgesundheitliche Beratung (ab 2013) Forstliche Betriebswirtschaft Waldschutz (Koordination, Kommunikation, Wissenstransfer) Forstökonomie und Management (Ökonomische Analyse; Entscheidungs- und Anpassungshilfen) Tim Burzlaff Reinhard Aichholz Aaron Westhauser Feray Steinhart

Fortschreibung und Weiterentwicklung des Generalwildwegeplans Baden-Württemberg

1730 Das JWMG, § 46 Generalwildwegeplan (2), sieht vor, dass die Oberste Jagdbehörde den Generalwildwegeplan unter Beteiligung wissenschaftlicher Einrichtungen alle zehn Jahre oder bei besonderer Veranlassung erstellt. Die erste Aufstellung des GWP als wissenschaftlich basierte, ökologische Fachgrundlage für einen gesetzlich geforderten, länderübergreifenden Biotopverbund erfolgte in 2010 durch das Kabinett. Fachlich begründet sich eine Fortschreibung aus der Notwendigkeit, die Funktionen des GWP in Bezug auf Auswirkungen einer sich permanent verändernden Landschaft zu aktualisieren sowie zwischenzeitlich verbesserte bzw. neue relevante Datengrundlagen oder infrastrukturelle Entwicklungen zu berücksichtigen. Ziel ist dabei keine grundsätzliche Neuberechnung bzw. Verortung der 2010 erstmals eingeführten (Wildtier-) Ausbreitungskorridore, sondern vielmehr eine fachliche Vertiefung und Präzisierung des GWPs im Sinne qualitativer Verbesserungen vorzunehmen, um damit eine Anwendung zu erleichtern. 2020 2023 Biodiversität und Genetik Waldnaturschutz Wildtierökologie (2016 - 2020) Waldnaturschutz (Daten, ggf. Analysen) FVA-Wildtierinstitut

Histologische und dendrochronologische Untersuchungen im Zusammenhang mit Stammfußnekrosen (Pathologie des Eschentriebsterbens innerhalb von FraxPath)

1616 Das Projekt „Histologische und dendrochronologische Untersuchungen im Zusammenhang mit Stammfußnekrosen und weiteren Infektionsloci“ ist Teil des Unterverbundes FraxPath (Phytopathologische Untersuchung des Eschentriebsterbens in Deutschland), der sich in das Demonstrationsvorhaben FraxForFuture integriert. Ziele des Unterverbundes sind: 1. Erkenntnisse über Pathogen-Wirt-Interaktionen sowie die damit verbundenen Sekundärmetabolite, den Einfluß von Standortsfaktoren auf die Entstehung von Stammfußnekrosen und auf Mikrobiota der Esche, und insbesondere Untersuchungen zu Ursachen, den Infektionsweg bei Stammfußnekrosen und die Rolle der Rhizosphäre 2. Vergleich der Transkriptome von infizierten Exemplaren der anfälligen Gemeinen Esche und der Mandschurischen Esche (F. mandshurica), die seit langem mit dem Pathogen existiert und deutlich weniger Schäden aufweist 3. Identifizierung differentiell exprimierter Genmarker von H. fraxineus als Hinweis auf mögliche Resistenzen 4. Bekämpfungsmöglichkeiten von H. fraxineus im Wald Innerhalb von FraxPath beprobt die Abteilung Waldschutz verschiedene Untersuchungsflächen. Mithilfe von Jahrringanalysen aus Bereichen mit Stammfussnekrosen kann eine Datierung der Schadensentstehung und damit deren dendrochronologische Einordnung erfolgen. Auf bestehenden Untersuchungsflächen der FVA sollen Datierungen vorhandener Stammfussnekrosen Aufschlüsse über eine zeitliche Einordung auch für die Pathogenese liefern. Die Infektionswege des Pathogens sowie der zeitliche Ablauf der Infektion werden mithilfe histologischer Präparate in mikroskopischen Analysen, wie klassische Durchlichtmikroskopie, REM und Fluoreszenzmikroskopie untersucht. 2020 2023 Waldwachstum Waldschutz Waldgesundheitliche Beratung (ab 2013) Waldwachstum (Jahrringmessungen) Waldschutz (Projektbearbeitung)

Landesweite Ermittlung von Wildunfallschwerpunkten auf Basis von Wildunfalldaten als Grundlage für Maßnahmen zur Wildunfallprävention

1729 Das intensiv ausgebaute Verkehrsnetz, der steigende Fahrzeugbestand und die steigende Gesamtfahrleistung führen zu einer stetigen Zunahme der Lebensraumfragmentierung. Damit erhöht sich auch das Risiko von Wildunfällen, da sich vor allem Wildtiere über größere Distanzen zwischen ihren Lebensraumfragmenten bewegen. Um der großen Zahl Wildunfälle mit Maßnahmen effizient begegnen zu können, ist die Lage und Verteilung der Wildunfälle auf dem Straßennetz erforderlich. In Baden-Württemberg werden Daten zu Wildunfällen zum einen in der Jagdstatistik registriert, zum anderen erheben die Polizeidienststellen Wildunfalldaten, allerdings nur, wenn Personen bei einem Wildunfall zu Schaden kommen. Der größte Anteil sind jedoch Wildunfälle mit Sachschäden, die selten und wenn überhaupt, nur als „Bagatellunfälle“ ohne Ursache erfasst werden. Aus diesem Grund weichen die Polizeidaten, die ans Statistische Landesamt übermittelt werden, um den Faktor ~100 erheblich von der Jagdstatistik ab. Bei der Wildunfallprävention stützen sich Entscheidungsträger, wie Verkehrsbehörden der Landratsämter, bei Einschätzungen und Entscheidungen aktuell vorrangig auf Wildunfalldaten der Polizei, was aufgrund der enormen Unterschiede in den Grundlagen zu fehlerhaften Ergebnissen führt. Wichtig wäre daher eine landesweit einheitliche und möglichst umfassende Dokumentation von Wildunfallzahlen. Dazu zählt insbesondere eine zuverlässige geografische Verortung der Wildunfälle, auf deren Basis Wildunfallschwerpunkte lokal ausfindig gemacht und Maßnahmen zur Verringerung von Wildunfällen getroffen werden können. Projektziele sind: 1. Landesweite Ermittlung von Wildunfallschwerpunkten 2. Verbesserung der Erhebung und Dokumentation von Wildunfällen 3. Etablierung des Arbeitskreises "Verkehrssicherheit & Wildtiere" auf Landeseben 2020 2023 Biodiversität und Genetik Lebensraumverbund und Wildunfälle (ab 2020) FVA-Wildtierinstitut (Durchführung des Projektes) Johanna Märtz

SUbmeterPositionierung in der Forstwirtschaft SubmeterPositionierung in der Forstwirtschaft unter schwierigen SAT/NAV-Bedingungen

1638 Die präzise Verortung von Forstmaschinen ist von grundsätzlicher Bedeutung für eine nachhaltige, bodenschonende und gleichermaßen effiziente und sichere Holznutzung. Mit den bislang verfügbaren Empfängern für Globale Satellitennavigationssysteme (GNSS) ist eine zuverlässige Positionierung im Submeterbereich und in Echtzeit in Waldbeständen jedoch nicht möglich. Ziel des Projekts ist daher die Entwicklung und Praxiserprobung technischer Systeme, die die für eine Satellitenpositionierung im Wald vorherrschenden, ungünstigen Rahmenbedingungen, wie z.B. Abschattung, Beugung und ein schlechtes Signal-Rausch-Verhältnis, durch innovative GNSS-Antennentechnologie kompensieren und durch ergänzende Sensorfusion eine höhere Genauigkeit erzielen. Die Positioniergenauigkeit im Submeterbereich soll mit den im Projekt neu zu entwickelnden Technologien durchgängig und in Echtzeit sichergestellt werden. Für Waldbesitzer, Forstbetriebe, Forstunternehmen und rohstoffverarbeitende Holzindustriebetriebe ergäben sich hierdurch erhebliche Verbesserungen hinsichtlich Arbeitssicherheit, Zuverlässigkeit bei der Einhaltung des Bodenschutzes als Aspekt der Umweltvorsorge und Erfüllung der Zertifizierungsanforderungen und Wirtschaftlichkeit der involvierten Betriebe. Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. 2020 2023 Digitalisierung Biometrie und Informatik Holzernte und Logistik Waldnutzung (Koordination, Vorbereitung und Durchführung der Praxisversuche) Biometrie und Informatik (Einmessen der Versuchsflächen, GPS-Grundlagen im Forst)

Monitoring von Grünbrücken

1708 Funktionale Querungshilfen dienen der Vernetzung von Lebensräumen, indem sie wildlebenden Tier- und Pflanzenarten ein Überwinden von Verkehrsbarrieren ermöglichen. Grünbrücken und weitere Querungsbauwerke bilden daher ein zentrales Element zur Umsetzung des Fachplans landesweiter Biotopverbund einschl. des Generalwildwegeplans mit dem Ziel, ökosystemare Funktionen und die Biodiversität zu erhalten und zu entwickeln. Da Veränderungen (z.B. durch Eingriffe, Nutzungsänderungen, Sukzession, Pflege etc.) bzw. eine nicht fachgerechte Ausführung an oder auf den Querungshilfen dazu führen können, dass sie ihre Funktion nicht erfüllen können, ist es wichtig, Querungsbauwerke in zeitlichen Intervallen zu überprüfen, um ihre Funktionalität sicherzustellen (Monitoring). Im Rahmen des Vorhabens werden drei Bauwerke über 24 Monate hinsichtlich ihrer Funktionalität für verschiedene Artengruppen überprüft und, sofern erforderlich, Maßnahmen zur Zielerreichung abgeleitet werden. 2020 2022 Biodiversität und Genetik Lebensraumverbund und Wildunfälle (ab 2020) FVA-Wildtierinstitut Raphael Kögel Johanna Märtz

WindWaldMethan

1677 Der Austausch von Methan (CH4) zwischen Böden und der Atmosphäre ist von großer Bedeutung für das Verständnis des CH4-Kreislaufs in Wäldern. Die Quantifizierung dieser CH4-Flussraten erfordert allerdings ein umfassendes Verständnis der komplexen Prozesse, die zur CH4-Konsumption und -freisetzung in Böden beitragen. Mit diesem Projekt wird daher angestrebt, zum besseren Verständnis der CH4-Quellen- und -senkendynamik in Wäldern beizutragen. Mit dem dafür vorgeschlagenen Ansatz werden Methoden, Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Bereichen Grenzschichtmeteorologie und Bodenwissenschaften kombiniert, die in vorherigen von der DFG geförderten Projekten entwickelt bzw. gewonnen wurden. Mit seiner wissenschaftlichen Arbeit konnte Dr. Maier nachweisen, dass die CH4-Aufnahme von Waldböden durch den Transport von atmosphärischem CH4 in den Boden limitiert wird. In Zusammenarbeit mit PD Dr. Schindler konnte auch gezeigt werden, dass das mit Luftdruckschwankungen verbundene, sogenannte wind-induzierte pressure-pumping, den Bodengastransport signifikant (bis zu 40 %) erhöhen kann Es wäre also anzunehmen, dass das sogenannte wind-induzierte pressure-pumping substantiell zur Methan-Senkenfunktion von Waldböden beiträgt. Ein Beweis, dass pressure-pumping zu höheren CH4-Oxidationsraten in Waldböden führt, steht aber noch aus. Große Unterschiede zwischen den aufwändigen Feldmessungen und den einfacheren Labormessungen haben gezeigt, dass die künstlichen eindimensionalen Druckoszillationen im Labor den Effekt nur unzu-reichend abgebilden können. Hieraus schließen wir, dass es sich bei pressure pumping um einen 3D Effekt handelt, und laterale Druckgradienten essentiell sind. Auch die Entstehung der Druckfluktuation in der Atmosphäre ist bisher nicht abschließend geklärt. Aus den Ergebnissen der Vorgängerprojekte geht hervor, dass sowohl Bestandeseigenschaften als auch die Orographie einen Einfluss auf die Ausprägung des pressure-pumping haben könnten. Daher soll mit dem angestrebten Fortsetzungsprojekt an verschiedenen Waldstandorten der Einfluss von Bestandeseigenschaften und der Orographie auf das pressure-pumping quantifiziert werden. Ausgangspunkt für die Untersuchungen ist der Standort Hartheim (Ankerstation), an dem aus den Vorgängerprojekten bereits grundlegende Erkenntnisse über pressure-pumping und die CH4-Dynamik des Waldbodens vorliegen. Dort soll mit einem umfangreichen Messprogramm das notwendige Prozessverständnis geschaffen werden. Auf der Basis dieses neuen, verbesserten Prozessverständnisses sollen im Anschluss daran mit einem fokussierten und reduzierten Messprogramm Level2 Standorte ( ICP Forest Programm) der FVA Baden Württemberg beprobt werden. Basierend hierauf, und auf mehrjährigen Datensätzen, die für verschiedene Monitoring-Standorte vorliegen, soll dann die Dynamik der CH4-Flüsse bestimmt werden. 2020 2022 Klimafolgenforschung Boden- & Klimaschutz Boden und Umwelt (Projektleitung Dr. Maier)

Wirksamkeit von Wildwarnanlagen

1754 Zur Vermeidung von schweren Wildunfällen auf begrenzten Streckenabschnitten gilt der Einsatz von elektronischen Wildwarnanlagen (WWA) unter Fachleuten als anerkanntes Instrument. In Deutschland existieren mehrere Anlagen. Im Rahmen einer wirtschaftlichen Überprüfung wurde die Wirksamkeit von Wildwarnanlagen in Frage gestellt. Dabei zeigten einzelne Funktionskontrollen, dass eine Beeinträchtigung der WWA durch mehrere Faktoren erfolgen kann: Einerseits handelt es sich hierbei um technische Einschränkungen oder Detektionsfehler durch Systemschwächen (Zuverlässigkeitsverluste bei der Erfassung von Wildtiere) andererseits durch Sekundärfaktoren (z.B. Vegetation, die Sensoren verdeckt). Mit dem Forschungsprojekt soll die Funktionalität und die Wirksamkeit von bestehenden Wildwarnanlagen in Deutschland detailliert untersucht werden. Da zur Beurteilung der Wirksamkeit von WWA häufig auch Wildunfallzahlen auf dem Streckenabschnitt vor und nach der Errichtung der Anlage dienen, soll -im Rahmen des Projektes- eine einheitliche Systematik zur Erfassung von Wildunfällen erarbeitet werden, die übergreifend Anwendung finden kann. Zusätzlich sollen die Grundlagen für eine differenzierte ökonomische Beurteilung des Einsatzes von WWA geschaffen werden. 2020 2022 Biodiversität und Genetik Wildtiermanagement (bis 2020) FVA-Wildtierinstitut

Reinforcing civil protection capabilities into multi-hazard risk assessment under climate change

1695 Im Zuge des Klimawandels wird das Krisenmanagement von Naturgefahren komplexer, während das Gefahrenpotential für die Bevölkerung und Infrastruktur steigt. Das EU-Verbundprojekt RECIPE erarbeitet Empfehlungen und Instrumente für den Zivilschutz, Krisenmanagement und Risikobewertung für verschiedene Naturgefahren. Im Vordergrund stehen sowohl präventive als auch reaktive Maßnahmen, die im Lichte von Klimawandelszenarien mit Praxispartnern analysiert und entwickelt werden. Ergebnis des Projektes werden anwendungsbezogene Richtlinien für das Management verschiedener klimabedingter Risikofaktoren sein. 2020 2021 Klimafolgenforschung Risiko- & Krisenmanagement Forstökonomie und Management (Methodische Leitung für die geplante Risikoanalyse, Entwicklung von Leitlinien für das Krisenmanagement, Wissenstransferstrategie) Carolin Maier

Vereinfachte Standortsinformation im Kleinprivatwald

1749 Damit die Wälder auch im Zuge eines zunehmend trockener und wärmer werdenden Klimas noch Leistungen wie Boden-, Trinkwasser- und Klimaschutz für die Gesellschaft erbringen können, kommt dem klima- und standortsangepassten Waldbau eine besondere Bedeutung zu. Auch sind vermehrt Wiederbewaldungsmaßnahmen notwendig, wenn Wälder durch Extremwetterereignisse, Insekten oder Pilze geschädigt werden. Dazu sind Informationen über die Standortseigenschaften in unseren Wäldern notwendig. Für beinahe 60 % der knapp 393.000 Hektar Kleinprivatwald in Baden-Württemberg liegen aber noch keine detaillierten Standortskartierungen vor.Eine Standortskartierung im Wald wird in aufwändiger Feldarbeit mit flächigem Geländebegang und einer Entnahme von Bodenproben mittels eines Bohrstockes in einem Raster von 50 x 50 Meter durchgeführt. Der Fortschritt auf der Fläche ist dadurch jedoch begrenzt. Um dennoch schnell eine Grundlage für die Beratung der zahlreichen Kleinprivatwaldbesitzenden durch die Försterinnen und Förster zu gewährleisten, soll nun in einem Pilotprojekt der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) eine „Vereinfachte Standortsinformation“ bereitgestellt werden. Die Gebietskulisse dieses Projekts umfasst Waldflächen in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen und Schwarzwald-Baar-Kreis, die im Wuchsraum „Mittlerer Schwarzwald zwischen Kinzig und Dreisam“ liegen. Dort gibt es 20.000 Hektar Kleinprivatwälder, die noch nicht standortskundlich kartiert sind. Um diese weißen Flecken auf der Standortskarte zu füllen, wird die FVA die Vielzahl bereits bestehender Informationen zum Gelände, der Geologie, den Böden und dem Klima im besagten Gebiet neu auswerten. Viele dieser Daten liegen inzwischen digital und in hochauflösender Genauigkeit vor. Zugleich haben sich die Auswertemöglichkeiten und -methoden stark verbessert. So können, unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus bisherigen Kartierungen und dem Wissen um die Ansprüche der Baumarten, die Möglichkeiten und Grenzen der waldökologischen Eignung verschiedener Baumarten und Waldtypen in den Privatwäldern bewertet werden. Das Verfahren kann die systematische Standortskartierung in ihrer Genauigkeit nicht ersetzen. Die Ergebnisse werden aber die Möglichkeiten der Beratung der Kleinprivatwaldbesitzenden im Mittleren Schwarzwald erheblich verbessern. Aufgaben im Projekt: • Aufbereitung bereits verfügbarer Grundlagen und Standortsinformationen, u.a. aus geologischen, bodenkundlichen oder standortskundlichen Kartierungen • Ableitung und Auswahl geeigneter Kennwerte zum Relief aus dem digitalen Geländemodell • Identifizierung und Bildung abzuleitender Standortstypen • Konstruktion einer vereinfachten Standortsgliederung nach Höhenstufen und Reliefmerkmalen, ergänzt um einfach im Gelände anzusprechende Gehalte an Grobboden und standortsweisender Bodenvegetation • Herleitung einer Baumarteneignungstabelle für die Standortstypen der vereinfachten Standortsinformation • Testlauf der Standortsgliederung anhand von Stichproben im Projektgebiet 2020 2021 Klimafolgenforschung Boden und Umwelt Waldpflanzenökologie Waldnaturschutz (Projektleitung) Boden und Umwelt (Integration Modelle Wasserhaushalt) Hans-Gerhard Michiels

Entwicklung eines räumlichen wildtierökologischen Landschaftsmodells unter Berücksichtigung klimawandelrelevanter Aspekte für ein zukunftsfähiges Wildtiermanagement und –monitoring

1661 Das Projekt Wildtierökologische Landschaftstypen befasst sich mit der Entwicklung eines (mehrstufigen) Landschaftsmodells, das die Bedürfnisse von Wildtieren berücksichtigt. Das Projekt besteht aus mehreren aufeinander aufbauenden Elementen. Das wichtigste Element bildet das Wildtierökologische Landschaftsmodell, das auf der Grundlage von biotischen, abiotischen, naturgeografischen und anthropogenen - tierartübergreifenden – Einflussfaktoren erstellt wird. Die prognostizierten Veränderungen durch den Klimawandel werden auf der Grundlage des Landschaftsmodells in die Überlegungen einbezogen. Die zu erwartenden Arealverschiebungen und die damit möglichen Auswirkungen auf die Verbreitung und Abundanz von Wildtieren im Land sollen anhand des Modells abgebildet werden. Dieses Forschungsvorhaben muss als Initialprojekt zum Thema Wildtiere und Klimawandel in BW betrachtet werden, in dem Grundlagen erarbeitet und weitere Forschungsfelder benannt werden. Das Ziel des Projektes ist es, ein räumlich differenziertes Wildtiermonitoring und -management der Wildtierarten des JWMG’s zu ermöglichen. Ein flächendeckendes Monitoring kann Wissenslücken zur Bestandssituation, vor allem von seltenen oder heimlich lebenden Wildtierarten füllen. Die Ergebnisse schaffen Grundlagen für politische Entscheidungsträger, um das Wildtiermanagement zukunftsorientierter zu konzipieren. In einem zweiten Modul des Projekts sollen Citizen Science Ansätze mit Fotofallen im Wildtiermonitoring entwickelt und erprobt werden. Dabei sollen folgende Fragestellungen bearbeitet werden: a. Wie können Daten der vielen privaten Fotofallen für das Wildtiermonitoring genutzt weren? b. Wer kann sich wie beteiligen? c. Welche Fotofallen können verwendet werden? d. Was muss bei der Verwendung, Analyse und Interpretation der so gewonnenen Daten beachtet werden? Darauf aufbauend werden Empfehlungen für den Einsatz von Fotofallen der Jägerschaft für das Wildtiermonitoring abgeleitet. Insbesondere sollen Regeln ausgearbeitet werden, die eine effiziente Nutzung der so gewonnenen Daten ermöglichen. 2019 2024 Wildtierökologie (2016 - 2020) Wildtierforschung und Waldvögel (ab 2020) FVA-Wildtierinstitut (Projektbearbeitung)

Naturverjüngung und Wildverbiss – Maßnahmen zum Erreichen der Verjüngungsziele in der Praxis

1664 Naturverjüngung ist eine elementare Voraussetzung für die nachhaltige Bewirtschaftung von klimastabilen Wäldern in Baden-Württemberg. Wildverbiss, insbesondere durch Rehwild, kann jedoch die Naturverjüngung stark beeinträchtigen. Die Auswertungen der Forstlichen Gutachten zeigen, dass seit 2009 die Vorgaben sowohl in Hinblick auf Verbissintensität als auch die Einschätzung, ob die waldbaulichen Ziele erreicht werden, in einigen Landesteilen stark verfehlt werden. Insbesondere für Eiche und Tanne besteht dringender Handlungsbedarf, damit sie sich ungefährdet verjüngen können. Das Hauptziel des Projektes besteht darin, praxisnahe, umsetzbare und Erfolg versprechende Maßnahmenpakete zu entwickeln für Regionen, in denen starker Verbiss die Erreichung waldbaulicher Ziele für Tanne und Eiche derzeit gefährdet. Die Maßnahmen sollen den Handelnden vor Ort vermittelt und ihre Effektivität soll langfristig evaluiert werden. 2019 2024 Wildtierökologie (2016 - 2020) FVA-Wildtierinstitut (Projektplanung und Durchführung)

Entwicklung einer Anwendungsstrategie für SPLAT®Verb zum Populationsmanagement von Buchdruckern (Ips typographus) mit dem Anti-Aggregationspheromon Verbenon (VerbIps)

1562 Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Pheromon-gestützten Verfahrens zur Umsetzung eines umweltschonenden Buchdrucker-Managements im integrierten Waldschutz mit Hilfe der Biotechnik zur Eindämmung von Massenvermehrungen und zum Objektschutz. Das hochflüchtige Verbenon ist ein wichtiges und lang bekanntes Pheromon bei Buchdruckern (Ips typographus) mit Anti-Aggregationswirkung. Mit SPLAT® steht neuerdings eine innovative Dispenser-Technologie zum dosierten Einsatz von Pheromonen im Freiland zur Verfügung. Mit Hilfe von Freiland- und Labor-Experimenten sollen unter mitteleuropäischen Umweltbedingungen die grundsätzliche Eignung von SPLAT®Verb (Verbenon) gegen Buchdruckeraggregation und -befall geprüft, die Reichweite, Wirkungsdauer und erforderlichen Mengen ermittelt und der Einsatz zum Flächenschutz untersucht sowie die Anwendungsoptionen dargestellt werden. Die Forschungsarbeiten erfolgen in einem Verbundprojekt mit den Forstlichen Versuchsanstalten in Baden-Württemberg (FVA) und Bayern (LWF) sowie der Universität Freiburg, Professur für Forstentomologie und Waldschutz, sowie Professur für Ökosytemphysiologie. 2019 2023 Biometrie und Informatik Forstzoologische & forstpathologische Forschung (ab 2013) Waldschutz (Projektleitung) Biometrie und Informatik (Beratung zur Statistik) Tobias Frühbrodt

Herkunft und Anpassung der Eichen auf Reliktstandorten

1408 Die mitteleuropäischen Eichenarten werden mit ihrer besonderen Stressadaption in Zukunft wohl eine größere forstwirtschaftliche Rolle spielen. Voraussetzung sind jedoch geeignete Herkünfte. Solche Herkünfte dürften sich in trockenen Reliktvorkommen mit langer Habitattradition finden. Deshalb zielt das Pro-jekt AQUAREL (Anpassung von Quercus auf Reliktstandorten) als Beitrag zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel, zur Sicherung der Kohlenstoffspeicherung und zur Erhöhung der CO2-Bindung von Wäldern auf die Identifizierung und Charakterisierung solcher Vorkommen ab. Zu diesem Zweck suchen die Projektpartner ca. 50 mutmaßlich autochthone aride Traubeneichenbestände in Süddeutschland und dem Elsass aus. Sie sprechen die Standorte und die Biodiversität der Wälder unter besonde-rer Berücksichtigung der Habitattradition an. Darüber hinaus beschreiben sie die genetische Variation an neutra-len und adaptiv relevanten Genorten. Exemplarisch werden zehn Altbestände und deren Absaaten mit humiden Eichenwäldern auf ihre stressphysiologischen Fähigkeiten hin verglichen. Auf den Projekterkenntnissen aufbau-end leitet das Vorhaben die Nachkommenschaftsprüfung ein, um die Wuchseigenschaften dieser Herkünfte zu untersuchen und sie als Saatgutquelle zu evaluieren. Dies dürfte den Forstbetrieben in ihren Bemühungen um klimastabile Eichenwälder helfen. 2019 2023 Biodiversität und Genetik Waldpflanzenökologie Waldnaturschutz (Aufarbeitung des Versuchsdesigns, Auswahl der Flächen, Bearbeitung der Analysemethodik (in Zusammenarbeit mit Teisendorf), Durchführung der Geländeaufnahmen, Datenanalyse, Veröffentlichung der Ergebnisse.)

Innovative Verfahren zur Verwendung von Industrielaubholz (Eiche) für Tragsysteme des Holzbaus

1552 Das Projekt hat zum Ziel, bisher ungenutztes oder geringwertig genutztes Laubschwachholz durch neue Verfahren des Ingenieurholzbaus einer langlebigen, hochwertigen Nutzung zuzuführen. Am Beispiel der Eiche soll untersucht werden, ob und wie Laubschwachholz, welches aufgrund seines Stammdurchmessers und seiner geometrischen Form (Wuchs und weiterer äußerer und innerer Stammmerkmale) bislang für standardisierte Anwendungen des konstruktiven Holzbaus als ungeeignet angesehen wurde, der oben beschriebenen höherwertigen Nutzung zugeführt werden kann. Dabei soll eine neue Prozesskette Forst-Sortierung-Säge-Konstruktion entwickelt und praktisch erprobt werden. Zur Demonstration der entwickelten Ansätze soll ein Tragwerk in Form einer Halle erstellt werden. Das Projekt ist in drei Arbeitsschritte gegliedert: - Herleitung der notwendigen mechanischen Kenngrößen für eine Tragwerksplanung durch Charakterisierung der Rohholzes mittels Computertomografie, Schwingungsverfahren und zerstörender Materialprüfung an Großproben - Nichtzerstörende Prüfung von Eichenrohholz und Erstellung einer Datenbank mit Materialkennwerten für die Konzeption Statik und Konzeption Fügung als Grundlage für eine baustatische Planung unterschiedlicher Tragwerkstypen - Konkrete Planung und Erstellung eines konkreten Bauwerks aus dem charakterisierten Eichenschwachholz Projektkoordinator ist Hochschule Trier, Kompetenzentrum Holz; weitere Projektpartner sind die Hochschule Mainz, Institute of Innovative Structure, sowie die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) der Landesforsten Rheinland-Pfalz. 2019 2023 Laubholzforschung Vermessung und Sortierung Waldnutzung

Methodenentwicklung für das Waldschnepfenmonitoring in Baden-Württemberg

1658 Während andere Schnepfenvögel an Binnen-, Küstengewässern oder in feuchtem Offenland heimisch sind, ist die Waldschnepfe unsere einzige Limikole die an den Wald gebunden ist. In Baden-Württemberg, mit einer Waldbedeckung von rund 38%, gilt der heimlich lebende Waldbewohner als weit verbreiteter Brutvogel und mittelhäufige Art. Dennoch ist wenig über Waldschnepfen bekannt, insbesondere die Entwicklung der Population liegt im Dunkeln. Ein Monitoring in der Schweiz konnte belegen, dass die Art aus den Tieflagen nahezu komplett verschwunden ist. Um die Populationsentwicklung auch in Baden-Württemberg nachvollziehen und gegebenenfalls gegensteuern zu können, muss ein Monitoringkonzept erarbeitet und etabliert werden. Die Grundlagen hierfür werden im Projekt "Methodenentwicklung für das Waldschnepfenmonitoring in Baden-Württemberg" gelegt. Untersucht wird unter anderem die Umsetzung eines ehrenamtlichen Monitorings und der Einsatz von autonomen Audiorekordern zur Erfassung der balzenden Waldschnepfen. 2019 2023 Biodiversität und Genetik Wildtiermonitoring (bis 2020) FVA-Wildtierinstitut (Projektdurchführung) Philip Holderried

Optimierung der Wald-Werk-Holzbereitstellungskette – durch Analyse, Bewertung und Weiterentwicklung von Rundholzmessverfahren und Logistikprozessen im Rohholzhandel –

1442 Im Zuge einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung erfolgt die Holzbereitstellung in Deutschland entweder durch den Waldbesitzer, den Forstbetrieb, durch Forstliche Dienstleistungsunternehmer oder durch den Holzabnehmer. In der Regel sind mehrere der genannten Akteure daran beteiligt. Zur Steuerung des Logistikprozesses bzw. zur Abrechnung der Dienstleistungen und der Verkaufsmengen werden die geernteten Rundholzmengen (Anzahl und Volumen) immer wieder erfasst. Dabei kommen unterschiedliche Rundholzmessverfahren zur Anwendung, und es werden auch unterschiedliche Zielgrößen aufgenommen (z.B. Festmaß, Raummaß, Gewicht). Durch das Aufkommen neuer, überwiegend fotobasierter Verfahren sowie die Möglichkeit, einmal erfasste Daten zur Optimierung des Logistikprozesses für alle Akteure in digitaler Form nutzbar zu machen, ergeben sich neue Möglichkeiten einer Steuerung und Optimierung der Logistikprozesse. Die Ziele des beantragten Vorhabens sind 1. die Beschreibung der an den Schnittstellen in der modernen Forst-Holz-Logistikkette genutzten Maße zur Erfassung und Ableitung des Rundholzvolumens, 2. die vergleichende Darstellung der erreichbaren Genauigkeiten sowie der erforerlichen Genauigkeitsanforderungen, 3. sowie die Schaffung der Akzeptanz zwischen den Marktpartnern für die Nutzung von verschiedenen, im Wald erhobenen Rundholzmaßen Das Projekt wird in einem Konsortium zwischen KWF, FVA und HNEE bearbeitet und stark von den Forstbetrieben des Bundes und der Länder unterstützt. Die drei Projektpartner arbeiten in allen Arbeitspaketen eng und vertrauensvoll zusammen. Die Partner gewähren sich gegenseitig Einblicke in alle Projektarbeiten, und alle Projektergebnisse können im Rahmen des Projektes gemeinsam genutzt werden. Die Koordination des Projektes liegt beim KWF, das außerdem die Verantwortung für weitere Arbeitspakete trägt und inhaltlich an den anderen Arbeitspaketen beteiligt ist. Die FVA, die über umfangreiche Erfahrungen bei der Rundholzvermessung verfügt, wird die Verantwortung tragen für die Sichtung und die Zusammenführung des Datenmaterials aus den Forstbetrieben des Bundes und der Länder. Außerdem betreut die FVA die Modellregion Süd, in der im Schwerpunkt die Nadelholzarten Fichte und Tanne bearbeitet werden, und sie entwickelt ein Bewertungsschema, in das die Anforderungen aller Branchenvertreter eingehen sollen, und das im Rahmen des Projektes zur Anwendung kommt. Die HNEE legt in einem Arbeitspaket eine Basis für die konkrete Auswahl der Rundholzmessverfahren, die im Fokus der weiteren Arbeitspakete stehen. In den beiden Modellregionen werden beispielhaft vorbildliche Logistikketten etabliert, deren Funktionsweise einem interessierten Fachpublikum demonstriert und über mehrere Monate dokumentiert wird, um mögliche Konflikte zu erkennen und Konfliktlösungen anzubieten. Zudem wird die HNEE maßgeblich und verantwortlich die Analysen zur Akzeptanz der untersuchten Verfahren erarbeiten und umsetzen. Das Projekt ist als Modellprojekt angelegt, denn es werden für die Untersuchungen in der Praxis Holz-Logistikketten mit verschiedenen Verfahren der Erfassung der Rundholzmaße etabliert. Die Rundholzmaße werden unter technischen Aspekten (Messgenauigkeit, Reproduzierbarkeit etc.) sowie hinsichtlich der Anwendungsbereiche (Logistikmaß, Kontrollmaß etc.) sowie des zeitlichen Aufwandes und der Akzeptanz bei den Akteuren analysiert. 2019 2023 Vermessung und Sortierung Waldnutzung (Bearbeitung Arbeitspakete, Modellstudie)

Adaptionsbarrieren erkennen und durch optimierte Didaktik überwinden

1505 Das Projekt BARDI befasst sich mit Adaption an den Klimawandel und identifiziert zielgruppenspezifische Barrieren, die dem entgegenstehen. Es untersucht außerdem den Zusammenhang zwischen der didaktischen Aufbereitung von Veranstaltungen und ihrem Erfolg, diese Barrieren zu überwinden. 2019 2022 Klimafolgenforschung Risiko- & Krisenmanagement Forstökonomie und Management (Projektleitung und Durchführung) Eike Jentner

ALPTREES - Transnationale Zusammenarbeit für eine nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung eingeführter Baumarten in städtischen Gebieten und Wäldern im Alpenraum

1654 Der Anbau eingeführter Baumarten (NNT) wird derzeit kontrovers diskutiert und kann zu Interessenkonflikten führen.Zu den Vorteilen gehören eine mögliche Eindämmung des Klimawandels sowie eine Anpassung an diesen, Beiträge zur Bioökonomie, zur Infrastruktur im städtischen und stadtnahen Raum und zur Minderung von Naturgefahren. NNT können jedoch invasiv werden und somit Risiken für die heimische biologische Vielfalt, die Funktionsfähigkeit von Ökosystemen oder die Sozioökonomie darstellen. In sensiblen und kritischen Ökosystemen wie dem Alpenraum (Alpine Space, AS) müssen solche Risiken und Nutzen sorgfältig abgewogen werden, bevor Entscheidungen zur Bewirtschaftung getroffen werden. Die Erfahrungen mit dem Management von NNT in städtischen Gebieten, Stadtrandgebieten, ländlichen Gebieten und Wäldern sind häufirg lokal oder regional fokussiert und ein überregionaler Austausch findet nur selten statt. Angesichts der Herausforderungen im Umgang mit NNT sowohl in Bezug auf den Nutzen als auch die Risiken ist jedoch ein europäischer transnationaler Ansatz erforderlich, um die Rolle von NNT in zukünftigen AS-Ökosystemen zu beurteilen. Das Ziel des Projektes ist es, regionale Datensätze und Erfahrungen aus den Anrainerstaaten zusammenzuführen, um auf dieser Grundlage supranational akzeptierte Grundsätze für den Anbau eingeführter Baumarten in der Alpenregion zu erarbeiten. 2019 2022 FVA-Wildtierinstitut Waldpflanzenökologie Waldnaturschutz (Erstellen regionaler Listen eingeführter Baumarten, Risikoanalysen, Erfassung der verschiedenen Dienstleistungen eingeführter Baumarten abhängig vom Standort) FVA-Wildtierinstitut (Freiburger Stadtwald als Fallstudie: Wahrnehmung eingeführter Baumarten in der Gesellschaft und Ökosystemdienstleistungen eingeführter Baumarten in einer stadnahen Landschaft)

Plusbaum-Selektion und Klonidentische Vermehrung von neuen Juglans-Hybriden

1532 Der Anbau von Juglans-Arten gehört zu einer waldbaulichen Nische der Forstwirtschaft, deren Bedeutung insbesondere als Alternativ-Baumart und aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten beständig zunimmt. Das flächige Absterben der Esche (Fraxinus excelsior) durch das Eschentriebsterben (Hymenoscyphus pseudoalbidus) bedingt die Suche nach Baumarten, die für den Anbau auf den speziellen Eschen-Standorten geeignet sind. Eine Option für die nachhaltige Sicherung der Waldfunktion auf diesen Standorten bieten Juglans-Arten und ihre Hybriden. Im Projekt werden durch die FVA-BW, Abteilung WN ausgesuchte Hybriden von Juglans intermedia x Juglans mandshurica, die vor ca. 25 Jahren durch Zufallsbestäubung in Südbaden entstanden, hinsichtlich ihrer Holzqualität charakterisiert: - Ansprache der Rundholzqualität nach äußeren Qualitätsmerkmalen - Charakterisierung der inneren Stamm und Holzstruktur hinsichtlich der Verkernung und Astentwicklung mittels Computertomografie (Überwallung nach Grünastung) - Bestimmung der Variation der Holzdichte zur Beschreibung der Gleichmäßigkeit des Stammaufbaus hinsichtlich technisch-physikalischer Holzeigenschaften (Neigung zu Quellung und Schwindung) 2019 2022 Laubholzforschung Angewandte Holzforschung Waldnutzung

Resource-Efficient And Data-driven Integrated log and board Strength grading

1587 Untersuchungsgegenstand des Projekts READiStrength ist, in wie weit die Tragfähigkeit von Schnittholz bereits am Rohholz durch Kombination verschiedener Rundholz-Messtechnologien vorhergesagt, beziehungsweise eine Festigkeitsklassifizierung des aus dem Stammholz entstehenden Schnittholzes bereits vor Verarbeitungsbeginn abgeleitet werden kann. Die möglichst genaue Beschreibung der Qualität von Rundholz ermöglicht eine effektivere Zuordnung in unterschiedliche Produktionslinien der Holzverarbeitung und damit eine effizientere Verwertung des Rohstoffes Holz. Dank neuer Technologien wie der Computertomographie (CT) ist es möglich, Holzeigenschaften von Rundholz sehr genau zu bestimmen. Ein Großteil des deutschlandweit verfügbaren Rohholzes wird im Bausektor als tragende Konstruktionen verwenden. Die Tragfähigkeit des Schnittholzes wird wiederum maßgeblich von Holzeigenschaften beeinflusst, die zu großen Teilen schon am Rundholz messbar sind. Jedoch fehlt bisher die Verknüpfung zwischen Daten, die in unterschiedlichen Verarbeitungsschritten (Rundholz, erste Konversionsstufe, Produkt) gewonnen werden können. Im Projekt READiStrength werden hierzu Messtechnologien wie nichtzerstörende Verfahren zur mechanischen Charakterisierung (Schwingungsfreqenzmessung), bildgebende Verfahren (Computertomografie, röntgenbasierte Einebenenscanner) zur Beschreibung des Stamminneren (insbesondere der Astigkeit und Dichtevariation), mit etablierten Messtechnologie wie optischen 3D-Scannern zur Beschreibung der Stammgeometrie kombiniert. Diese umfassenden Rundholzbeschreibungen werden auf die resultierende Tragfähigkeit des Schnittholzes bezogen und Vorhersagemodelle für eine Festigkeitssortierung und Rundholzvorsortierung entwickelt. Die FVA Baden-Württemberg kooperiert im Projekt READiStrength mit Partnern aus Schweden und Österreich, es werden die Baumarten Fichte (Picea abies L. Karst), Waldkiefer (Pinus sylvestris L.), Douglasie (Pseudotsuga menziesii (Mirb.) Franco) und die Weißtanne (Abies alba L.) untersucht. Die Arbeiten an der FVA konzentrieren sich auf regionales Weißtannenholz. Die schwedischen Projektpartner (Luleå University of Technology, RISE Research Institutes of Sweden AB und Norra Skogsägarna untersuchen die Fichte und Kiefer, und die Partner aus Österreich (Holzforschung Austria, HFA) fokussieren auf Untersuchungen an der Douglasie. 2019 2022 Angewandte Holzforschung Waldnutzung

Jagdgenossenschaften im Dialog: Stärkung von Kompetenz und Eigeninitiative als Grundlagen einer erfolgreichen Koordination von Jagd und Wildtiermanagement

1518 Jagdgenossenschaften sind nicht nur die Voraussetzung für die Durchsetzung von individuellen Eigentumsrechten, sondern die Basis für die Koordination einer vielfältigen Akteurslandschaft. Die wenigen vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen machen deutlich, dass viele Jagdgenossenschaften für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben gerne Beratung und Unterstützung annehmen würden. Hier setzt das Projekt an. Ziele des Projektes sind: - Schaffen eines funktionierenden Dialogs zwischen den an der Jagd und dem Wildtiermanagement beteiligten Interessengruppen - Analyse des Status quo der Jagdgenossenschaften in Baden-Württemberg: Struktur, Ziele, Herausforderungen - Analyse der Nutzbarkeit von Zielvereinbarungen (RobA) als Steuerungsinstrument für ein gelungenes Wildtiermanagement - Gemeinsame Erarbeitung von Handlungsempfehlungen Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage: www.jagdgenossenschaftenimdialog.de 2019 2021 Ziel- und Nutzungskonflikte noch nicht festgelegt (ab 2023) Waldpolitik Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (Jagdgenossenschaften im Dialog: Stärkung von Kompetenz und Eigeninitiative als Grundlagen einer erfolgreichen Koordination von Jagd und Wildtiermanagement)

Konzeption und Beratung regenerationsorientierte Bodenschutzkalkung

1659 Der Ministerrat hat mit dem Kabinettsbeschluss vom 13.09.2010 das Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz mit der Planung und Umsetzung des regenerationsorientierten Kalkunskonzepts beauftragt. Dieses Programm ist Bestandteil der umfassenden Strategie der Landesforstverwaltung und von ForstBW zum Nachhaltigkeitsmanagement. Die FVA hat dabei die Aufgabe, ein wissenschaftliche basiertes Konzept für ein landesweites Kalkungsprogramm zu erstellen und besitzartenübergreifend zu beraten. Dafür werden für die Kalkungsplanung entwickelte GIS-Tools genutzt, um die laboranalytisch validierte Kalkungsnotwendigkeit flächenhaft als Maßnahmenplan bereitzustellen. Die jährlich notwendige Flächenplanung wird in direkter Absprache mit dem RPF 83 durchgeführt und die Planungskarten über InFoGIS für die forstliche Planung bereitgestellt. Die Planungen der Behörden werden von der FVA begutachtet, was dann die Grundlage für die Förderung darstellt. 2019 2021 Nachhaltigkeit und Multifunktionalität Ernährung & Stoffhaushalt von Wäldern (ab 2013) Boden und Umwelt (Konzeption eines landesweiten Kalkungsplans Jährliche Planung der Kalkungsmaßnahmen)

Fernerkundung

1601 An der FVA wird die Fernerkundung zur Unterstützung von Inventuren und Monitoringaufgaben eingesetzt. Im Projekt wird aktuell der Aufbau eines Fernerkundungszentrums vorbereitet. Hierfür werden Verfahrensgrundlagen geschaffen um zukünftig auch über die FVA hinaus der LFV und ForstBW Datengrundlagen zur Verfügung zu stellen, sowie Spezialauswertungen, Weiterentwicklunge und Verfahrensanpassungen durchführen zu können. Im Projekt werden Abteilungen bei der Anwendung und Entwicklung von Fernerkundungsmethoden unterstützt. Zusätzlich werden für die FVA abteilungsübergreifend Verfahren und Methoden entwickelt, welche je nach Fragestellungen Drohnendaten, Luftbilddaten oder Satellitendaten einsetzen. Das Projekt koordiniert die Fernerkundungsaktivitäten innerhalb der FVA und in Zusammenarbeit mit externen Partnern. 2019 Fernerkundung Biometrie und Informatik (Koordination, Beratung und Unterstützung der Fachabteilungen, Entwicklung von Fernerkundungsmethoden, Forschung im Bereich Fernerkundung, Datenverwaltung von Fernerkundungsbasierten Daten, Kooperation mit externen Partnern)

Waldbiodiversität entlang eines Bewirtschaftungsgradienten

1418 Die naturnahe Waldwirtschaft fördert zwar vertikal strukturierte Waldbestände, offene Störungsflächen und Strukturen der Alters- und Zerfallsphasen sind jedoch rar. Waldarten, die an solche defizitären Strukturen gebunden sind, sind daher häufig gefährdet. Zur Struktur- und Biodiversitätsförderung im Wald kommen daher unterschiedliche Naturschutzinstrumente zum Einsatz, die gleichzeitig einen Gradienten der forstlichen Nutzungsintensität repräsentieren: von Nicht-Nutzung in großen Naturwaldreservaten bis hin zur Strukturförderung durch intensive forstliche Eingriffe. Doch welche Artengruppen profitieren wovon? Wie lange dauert es, bis sich die gewünschten Lebensraumstrukturen einstellen? Und kann durch einen kombinierten Einsatz verschiedener, komplementärer Instrumente die Waldbiodiversität auf Landschaftsebene erhöht werden? Um diese Fragen zu beantworten werden im montanen und hochmontanen Bergmischwald drei Flächentypen miteinander verglichen: je eine Prozessschutzfläche, eine naturnah bewirtschaftete Fläche und eine Fläche, auf der im Jahr 2018 eine starke Auflichtungsmaßnahme (mindestens 0.5 ha) erfolgte. Auf 15 dieser ‚Flächen-Triplets‘ werden Waldstruktur, Bodenvegetation sowie mehrere faunistische Artengruppen über mehrere Jahr hinweg untersucht. Das Projekt liefert Grundlagen für den effizienten Einsatz der Waldnaturschutzinstrumente sowie strukturelle Zielwerte für die Arten- und Biodiversitätsförderung. 2018 2027 FVA-Wildtierinstitut Biometrie und Informatik Waldschutzgebiete Waldnaturschutz (Arbeitsbereich Waldschutzgebiete: Projektleitung: Konzeption, Durchführung und Auswertung, Arbeitsbereich Waldpflanzenökologie: Vegetationsaufnahmen) FVA-Wildtierinstitut (Modul Auerhuhn) Biometrie und Informatik (Unterstützung bei den Fernerkundungsmodulen)

„Lücken für Auerhuhnküken im PKW“ - Umsetzung des Aktionsplans Auerhuhn im Privat- und Körperschaftswald

1592 Im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt des Landes Baden-Württemberg wird in den Naturparken des Schwarzwaldes Lebensraum für das Auerhuhn geschaffen. Um dem akut negativen Bestandestrend der Art entgegen zu wirken, müssen auch in Privat- und Kommunalwäldern Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensraumsituation ergriffen werden: Anreize zur Mitwirkung der kommunalen und privaten Waldbesitzer werden geschaffen und ein passendes Förderinstrument erarbeitet. Nach Richtlinien des Aktionsplans Auerhuhn werden Durchforstung und Jungbestandspflege finanziell ausgeglichen, ebenso können besondere Maßnahmen in speziell hochwertigen Lebensräumen ausgeglichen werden. Das Projekt wird durch entsprechende Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit flankiert. 2018 2025 Wildtiermanagement (bis 2020) Budget Topf Waldstrategie 3Mio (ab 2023) FVA-Wildtierinstitut (Projektbearbeitung)

Bedeutung temporärer Stilllegungsflächen für die Biodiversität

1590 Ein wesentliches Element des Waldnaturschutzes sind nutzungsfreie Waldflächen. Dies wird im baden-württembergischen Staatswald durch segregative (Bannwälder, Großschutzgebiete) ebenso wie durch integrative (Alt- und Totholzkonzept) Maßnahmen umgesetzt. Darüber hinaus gibt es nicht explizit ausgewiesene, jedoch effektiv ungenutzte Flächen im Wirtschaftswald. Ziel dieses Projektes ist es, die Auswirkung des Stilllegungszeitraums auf Struktur- und Artendiversität in nutzungsfreien Wäldern zu untersuchen. Dabei werden unterschiedliche Flächengrößen und der Landschafts- und Nutzungskontext berücksichtigt. Schlussendlich soll die naturschutzfachliche Wertigkeit von temporär stillgelegten Waldflächen quantifiziert werden. Daraus sollen nach Möglichkeit Zielwerte für Stilllegunszeiträume von nutzungsfreien Wäldern abgeleitet werden, welche im Rahmen von Vertragsnaturschutzprogrammen gefördert werden könnten. 2018 2025 Biodiversität und Genetik Waldschutzgebiete Budget Topf Waldstrategie 3Mio (ab 2023) Waldnaturschutz (Projektleitung und Bearbeitung) Laura Harms

Biodiversität von Waldböden: Bodenfauna

1588 Trotz der großen Bedeutung der Bodenfauna im ökosystemaren Zusammenhang, ist ihr Zustand bisher zu wenig im Fokus des Umweltmonitorings im Wald. Möglichkeiten aufzuzeigen, wie auf dem Zustand der Bodenfauna basierende Indikatoren in das forstliche Umweltmonitoring integriert werden könnten, ist Ziel des Projekts Biodiversität von Waldböden: Bodenfauna. Als Vertreter der Bodenmakrofauna werden in diesem Projekt Laufkäfer und Regenwürmer untersucht und als Vertreter der Bodenmesofauna Springschwänze und Hornmilben. Laufkäfer können in vielfältiger Weise als Bioindikatoren bzw. als Indikatoren für den Zustand der Biodiversität eingesetzt werden, was neben ihrer weiten Verbreitung in Landlebensräumen an der Vielzahl der von ihnen besetzten Nischen liegt. Deshalb sollten sie auch im Rahmen eines Wald-Boden-Biodiversitätsmonitorings berücksichtigt werden. Regenwürmer werden häufig als Ökosystemingenieure bezeichnet, da sie durch ihre Aktivität im Boden sowohl den Gas- und Wassertransport beeinflussen als auch für eine Vermischung von mineralischer und organischer Substanz sorgen. Da es sich bei Regenwürmern um eine der funktionell bedeutsamsten Gruppen der Bodenfauna der gemäßigten Klimazonen handelt werden sie im Rahmen des Projektes auf ihre Eignung als Indikatoren untersucht. Springschwänze und Hornmilben sind als Teil der Mesofauna sogenannte Sekundärzersetzer, die insbesondere in den häufig eher sauren Waldböden eine wichtige Rolle in Nährstoffkreisläufen spielen. Als Indikatoren sind sie auf Grund ihrer weiten Verbreitung, sowie hohen Individuen- und Artendichte von großem Interesse. Im Rahmen des Vorhabens werden Zusammenhänge zwischen den genannten Vertretern der Bodenfauna und Bodeneigenschaften, Bestandstypen sowie Waldökosystemzuständen repräsentativ für Baden-Württemberg untersucht, um die Grundlage für ein Wald-Boden-Biodiversitätsmonitoring zu erarbeiten. Um die vorgenannten Wechselwirkungen ableiten zu können, werden exemplarisch solche Flächen untersucht, zu denen aus anderen Projekten bereits eine Vielzahl von Boden- und Umweltdaten vorliegen (z.B. Bodenzustandserhebung (BZE), Intensives Forstliches Umweltmonitoring - Level-II). Neben Umwelteinflüssen wie Stickstoffdeposition, Witterung und Bodeneigenschaften hat auch anthropogenes Handeln großen Einfluss auf Artenzusammensetzung und Abundanz der Bodenorganismen. Dazu zählen im Wald neben der Bewirtschaftungsintensität unter anderem Baumartenwahl und Bodenschutzkalkung. 2018 2025 Forstliches Umweltmonitoring Budget Topf Waldstrategie 3Mio (ab 2023) Boden und Umwelt

Forstliches Gebietsmanagement in Natura 2000-Gebieten

1598 Natura 2000-Gebiete sind rein naturschutzfachlich abgegrenzt, sie orientieren sich nicht an Besitz- und Verwaltungsgrenzen. Die erfolgreiche Umsetzung von Natura 2000 im Wald (und im Offenland) ist deshalb eng an ein auf die gesamte Kulisse des jeweiligen Natura 2000-Gebietes abgestimmtes besitzartenübergreifendes Erhaltungsmanagement geknüpft. Ein solches, den gesamten Wald in einem Natura 2000-Gebiet umfassendes Erhaltungsmanagement fehlt bisher. Ziel ist der Aufbau und die praktische Einführung eines einheitlichen Natura-Erhaltungsmanagements im Wald auf Ebene der Natura 2000-Gebiete. Dazu wird ein landesweit einheitliches, zwischen Forst und Naturschutz abgestimmtes Steuerungskonzept von der FVA entwickelt und über Schulungen implementiert. 2018 2025 Biodiversität und Genetik NATURA 2000 Budget Topf Waldstrategie 3Mio (ab 2023) Waldnaturschutz

Monitoring der Biodiversität im Wald mittels Fernerkundungsmethoden

1597 Ziel des Projektes ist es das Monitoring der Biodiversität im Wald Baden-Württembergs mit Fernerkundungsmethoden zu unterstützen. Das im Rahmen des Projektes zu entwickelnde Monitoring-Konzept orientiert sich an den (quantitativen und qualitativen) Ansprüchen von Waldzielarten an die Strukturvielfalt von Wäldern. Hierzu werden unter Einbeziehung von Experten für Waldzielarten, Waldlebensraumtypen und FFH-Kartierung die Zusammenhänge zwischen den Lebensraumansprüchen der im Projekt zu definierenden Schirmarten mit Fernerkundungsparametern analysiert. Als Fernerkundungsdaten werden hauptsächlich die auf Luftbildern basierenden Vegetationshöhenmodelle und Orthophotos eingesetzt. Für manche Analysen werden zusätzlich Satellitendaten und hier insbesondere Sentinel-2-Daten herangezogen. Die luftbildbasierte Erfassung von Waldstrukturen ist ein ökologisch ausreichendes und ökonomisch optimiertes Verfahren, um ein großräumiges Monitoring von Biodiversität zu ermöglichen. Der dauerhafte Erhalt ökologisch prägender und genutzter Waldlebensraumtypen bedarf einer periodischen Überwachung und ggfls. Aussteuerung der Zustände auf Landesebene. Die Verwendung der Luftbilddaten sowie der Satellitendaten aus dem europäischen Umweltbeobachtungsprogrammes Copernicus als Eingangsdaten sichert langfristig die Datenverfügbarkeit für das im Projekt zu entwickelnde Monitoringverfahren. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen des Landes und seinen internationalen Verpflichtungen im Bereich Biodiversität. 2018 2025 Waldnaturschutz Fernerkundung Budget Topf Waldstrategie 3Mio (ab 2023) Waldnaturschutz (Beschreibung der Lebensraumansprüche der Schirmarten und Mitwirkung bei der Definition der aus den Fernerkundungsdaten zu Erfasenden Strukturparameter. Test der Integration der fernerkundungsbasierten Strukturparameter in das Monitoringverfahren.) Biometrie und Informatik (Projekleitung, Entwicklung der Fernerkundungsverfahren und Entwicklung von Schnittstellen zur Integration in die Monitoringverfahren)

Waldnaturschutz-Informationssystem für alle Waldbesitzarten

1591 Das Waldnaturschutz-Informationssystem soll alle relevanten Daten und Informationen zu den verschiedenen Themen und Instrumenten des Waldnaturschutzes für die Waldbewirtschaftenden aller Waldbesitzarten einfach zugänglich und räumlich explizit abrufbar machen. Diese Informationen werden mit Vorgaben, Maßnahmen und Handlungsempfehlungen kombiniert und mit den bewirtschafteten Waldflächen verschnitten. Dadurch lassen sich individuelle, auf die jeweilige Waldfläche zugeschnittene, relevante und praxistaugliche Informationen zusammenstellen, die für unterschiedliche Informationskanäle aufbereitet und verbreitet werden können (z.B. über bestehende forstliche Informationssysteme, webbasierte Schnittstellen, Mobilgeräte sowie analoge Informationsblätter und Karten). 2018 2025 Waldschutzgebiete Budget Topf Waldstrategie 3Mio (ab 2023) Waldnaturschutz (Projektleitung und Durchführung)

WaldExpert - Mobiles Informationssystem für den Privatwald

1614 Im Projekt WaldExpert wird eine Smartphone-Applikation als mobiles Informationssystem für die etwa 220.000 Eigentümer/innen von Kleinst- und Kleinprivatwald in Baden-Württemberg entwickelt. Die App stellt die Verbindung zwischen Waldbesitzenden und Beratenden her. WaldExpert soll aktivieren, informieren und kommunizieren. Die Eigenverantwortung von Waldbesitzenden nimmt zu. Mit der Veränderung der Betreuungsstrukturen ändern sich auch die Bewirtschaftungsgrundlagen im kleineren Privatwald in Baden-Württemberg. Zudem sind Wälder im Klimawandel veränderten Umweltbedingungen unterworfen, welche waldbauliche Handlungen erfordern. Das zentrale Anliegen von WaldExpert liegt darin, verfügbare digitale Datenquellen zu verknüpfen und in einer Applikation nutzbar zu machen. Die App dient der Information von und der Kommunikation zwischen Waldbesitzenden und betreuenden Organisationen. Ziel und gleichzeitig Herausforderung des Vorhabens ist die Zusammenführung und zielgruppengerechte Aufbereitung bislang isoliert bestehender, komplexer waldbezogener Daten. Die Nutzer werden in die Lage versetzt, zu konkreten Waldorten Informationen rund um die Waldbewirtschaftung abzurufen. Naturschutzaspekte finden dabei ebenso wie Nutzungsaspekte Berücksichtigung. Die App wird pilothaft getestet und mit Nutzern weiterentwickelt. In erster Linie wendet sich WaldExpert an die Gruppe der nicht-organisierten Waldeigentümer. Hierunter fallen der „urbane Waldbesitzer“, welcher aktiviert werden muss und jener „halb-aktive“ Eigentümer, welcher sich bewusst oder unbewusst gegen die Verbindung mit relevanten Beratungsstellen entschieden hat. WaldExpert wird auch den Beratungs- und Betreuungsorganisationen für den Privatwald zur Verfügung stehen – sowohl den privatwirtschaftlich organisierten forstlichen Zusammenschlüssen als auch den öffentlichen Forstverwaltungen. In späteren Versionen können der App Funktionen hinzugefügt werden, die die Waldbesitzenden dabei unterstützen, Entscheidungen zur wirtschaftlichen und multifunktionalen Nutzung und zur nachhaltigen Entwicklung ihres Waldbesitzes informiert und verantwortlich zu treffen. Weitere Informationen unter: https://waldexpert.waldportal-bw.de/de 2018 2024 Digitalisierung Modellbildung & Softwarelösungen Biometrie und Informatik (Koordination und Management; Mitwirkung bei Konzeption; Datenbereitstellung; Qualitätssicherung und Tests)

Soziokulturelles Monitoring international - neue Konzepte und Methoden

1586 Wie sehen Menschen den Wald? Welche Erfahrungen machen sie mit ihm? Welche Erwartungen haben sie an den Waldbesuch, an die Forstwirtschaft und die Forstpolitik? In einem Kooperationsvorhaben mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft werden Antworten auf Einstellungen und Einstellungswandel der breiten Bevölkerung Baden-Württembergs und der Schweiz zum Wald gefunden. Mithilfe innovativer Methoden, einem umfassenden Monitoring und der systematischen Verknüpfung von quantitativen und qualitativen Daten werden die Perspektiven des gesellschaftlichen Wandels in beiden Ländern vergleichend erfasst. Dadurch lassen sich neue Praktiken der Waldnutzung, insbesondere auch im Zusammenhang mit sozialen Medien, abbilden und in Management-Instrumente übertragen. 2018 2023 Biometrie und Informatik Erholung und Tourismus Biometrie und Informatik (methodische und konzeptuelle Expertisen der Durchführung und Auswertung von Waldinventuren sowie der Analyse von Daten aus sozialen Medien) Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (methodische Expertisen Fokus qualitative Forschung, Erkenntnisse und Instrumente aus dem Projekt 1314 (Soziokulturelles Waldmonitoring))

Mein Wald, Dein Wald oder jedermanns Wald? Veränderung des Eigentumsverständnisses und ihre Bedeutung für das Verhalten von Sportlern und Erholungssuchenden in der Natur

1615 Eigentum ist die zentrale Institution unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems. Gerade auch in der Waldwirtschaft werden langfristig wirksame Rechte und Pflichten über Eigentumsrechte geregelt. Gleichzeitig liegt beim Waldeigentum die Besonderheit vor, dass die Eigentumsverhältnisse vor Ort so wenig ersichtlich sind wie in kaum einer anderen Umgebung. Ein von der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördertes Projekt geht den Fragen nach, wie sich das Waldeigentumsverständnis der Waldbesuchenden aktuell darstellt, welche persönlichen Ansprüche daraus abgeleitet werden und welchen Einfluss das Eigentumsverständnis auf die Entstehung oder die Vermeidung von Waldnutzungskonflikten hat. Hierbei soll „Eigentum“ nicht nur in juristischer Form, sondern insbesondere auch als psychologisches Konzept (Konzept des „Psychological Ownership“) untersucht werden. Dabei wird den Fragen nachgegangen, wie verbreitet Gefühle von „mein“ und „unser Wald" unter den Waldbesuchenden sind, wie diese Gefühle zustande kommen und in welchem Zusammenhang sie mit der individuellen Beziehung zum Wald, dem Walderleben und dem Verhalten im Wald stehen. 2018 2022 Erholung und Tourismus Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (Projektleitung und -durchführung) Dominik Menton-Enderlin

Evaluation Aktionsplan Auerhuhn

1523 Der Aktionsplan Auerhuhn wurde für 25 Jahre angelegt, nach 10 Jahren findet nun eine erste Zwischenevaluation statt. Die Evaluation wird federführend von der FVA durchgeführt und dabei von einem Projektbeirat, einem externen Expertenteam und einem Juristen unterstützt. In der Evaluation wird der Umsetzungsstand der Maßnahmen zum Schutz des Auerhuhns erhoben. Zusätzlich soll vorhandenes und neues Wissen für die zielgerichtete Steuerung von Maßnahmen aufgearbeitet und die Akteursbeteiligung gesteigert werden. Ziel der Evaluation ist die Weiterentwicklung und Optimierung des Maßnahmenplans. Aus den Evaluationsergebnissen sollen Empfehlungen für den „Maßnahmenplan 2020-2025“ entwickelt werden. Der Abschlussbericht ist als PDF verfügbar: https://www.fva-bw.de/fileadmin/user_upload/Abteilungen/Wald_und_Gesellschaft/APA_Evaluation_Abschlussbericht.pdf 2018 2021 Wildtierökologie (2016 - 2020) FVA-Wildtierinstitut (Projektkoordination, Absprache zwischen den Beteiligten, Ausführung der fachlichen Arbeiten)

Externe Evaluation des Waldbautrainings ForstBW als Grundlage einer zielgerichteten Weiterentwicklung

1611 Seit 2016 finden in Baden-Württemberg Waldbautrainings statt: Ein festes Trainer*innen-Team schult dabei in regelmäßigem Turnus Mitarbeitende von ForstBW direkt an ihrer Arbeitsstelle und veranschaulicht so praxisnah die 2014 neu eingeführte Waldentwicklungstypen-Richtlinie. Ziel der Evaluationsstudie ist es, Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung zu identifizieren und auf dieser Grundlage Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Schulungen zu erarbeiten. Dabei geht es zum einen um die unmittelbare Wirkung der Waldbautrainings auf die Teilnehmenden und zum anderen um die Rahmenbedingungen, die Wirksamkeit der Trainings beeinflussen. Methodisch werden neben standardisierten Umfragen auch Gruppendiskussionen durchgeführt und mit rekonstruktiven Methoden analysiert. 2018 2020 Nachhaltigkeit messen und bewerten Kommunikations- & Bildungsforschung Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (Projektleitung, Datenaufnahme und Auswertung)

Wiederherstellung des FFH-Lebensraumtyps 91U0 in BW

1537 Im "Nationalen Bericht 2013" wurde der LRT 91U0 als einziger Wald-LRT in BW als "ungünstig-schlecht" ("rot" gemäß Ampelschema) eingestuft. Im Rahmen des Projektes erfolgt eine Vollerhebung gemäß FFH-Monitoring des LRT in BW. Auf Basis der biotopscharfen Maßnahmenplanung erfolgt über die betroffenen unteren Forstbehörden eine Maßnahmenumsetzung. Ziel ist die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes. 2018 2019 Waldnaturschutz und Biodiversität NATURA 2000 Waldnaturschutz (Federführung Ab Natura 2000, Fachliche Unterstützung durch AB Waldbiotopkartierung)

Vorsorgendes Konzept für die Gelbbauchunke

1623 Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist eine streng geschützte Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie, deren lokale Populationen durch die Waldbewirtschaftung nicht verschlechtert werden dürfen (§ 44 Abs. 4 Satz 2 BNatSchG). Nachdem die Primärlebensräume der Gelbbauchunke – Kleingewässer und Kleinstgewässer in natürlichen Überschwemmungsgebieten – fast verschwunden sind, laicht sie beispielsweise in den besonnten wassergefüllten Fahrspuren und Pfützen im Wald. Um den dauerhaften und flächendeckenden Erhalt der Gelbbauchunke zu gewährleisten, ist ein vorsorgendes Konzept i. S. d. § 44 (4) BNatschG im Rahmen der naturnahen Waldbewirtschaftung am besten geeignet. Wesentlicher Inhalt des Konzeptes ist die Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl an geeigneten potenziellen Laichgewässern im Wald. Das vorsorgende Konzept soll 2021 im Staatswald verpflichtend umgesetzt werden. Für andere Waldbesitzarten stellt das Konzept eine Hilfestellung im rechtlichen und praktischen Umgang mit der Gelbbauchunke dar. 2018 Biodiversität und Genetik Waldnutzung NATURA 2000 Waldnaturschutz (Erstellung des vorsorgenden Konzeptes sowie fachliche Betreuung der Umsetzung) Waldnutzung (Aspekte Walderschliessung und Holzerntetechnik)

Bundeswaldinventur 4: Vorbereitung, Durchführung und landesspezifische Analyse und Berichterstattung

1544 Die im 10 jährigen Turnus durchzuführende Bundeswaldinventur ist ein auf dem Bundeswaldgesetz beruhender Auftrag. Die Durchführung der vierten Bundeswaldinventur wurde von Bund und Ländern einvernehmlich für die Jahre 2021/2022 (Stichjahr 2022) beschlossen. Die Inventur soll im Wesentlichen mit unverändertem Design durchgeführt werden. Allerdings sind bezüglich des Spektrums der aufzunehmenden Variablen und Parameter sowie der dendrometrischen Messungen Detailfragen im Rahmen von Voruntersuchungen zu klären. Die FVA ist für die Implementierung der BWI 4 in Baden-Württemberg als Landesinventurleitung verantwortlich. Für die operative Phase sind frühzeitig die Datenlogistik, insbesondere der Auswahl und Prüfung der einzusetzenden Messtechnik sowie die Vorklärungsarbeiten vorzubereiten. In den Jahren 2021 bis 2022 wird die Datenerhebung durchgeführt. Der Landesinventurleitung obliegt die Vergabe der Aufträge, Organisation der Felddatenerhebung, die Mitwirkung beim Datenmanagement sowie die Qualitätssicherung. Eine entsprechende Durchführungsverordnung wird in 2016/17 erarbeitet und auf Bund-Länder-Ebene abgestimmt. In einem weiteren Schritt (2018/19) werden gegebenenfalls vorzunehmende Modifikationen der Informationsgewinnung und die Option landesspezifischer Sonderhebungen abgestimmt und in einer Aufnahmeanweisung festgelegt. Die Felddatenerhebung ist vorzubereiten und umfasst folgende Punkte (2020): ggf. Beschaffung von Spezialgeräten (voraussichtlich modernes GNSS), Ausschreibung der Felddatenerhebung durch freiberufliche Spezialisten; Schulung der Aufnahmetrupps. Die Durchführung der Felddatenerhebungen in den Jahren 2021 und 22 umfasst Qualitätssicherung (Kontrollaufnahmen) und Datenmanagement (Prüfung, Korrekturen). Die Auswertungsphase (2023-24) beinhaltet in Kooperation mit dem bundesweit zuständigen Thünen-Institut insbesondere die Interpretation der Ergebnisse; darüber hinaus erfolgen landespezifische Auswertungen und Analysen. Diese werden in Abstimmung mit dem MLR in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt (BWI-Kolloquium) Die Daten werden für weitere Forschungsvorhaben in einer FVA-Datenbank vorgehalten. 2017 2028 Nachhaltigkeit messen und bewerten Boden und Umwelt Waldinventuren Boden und Umwelt (Bodenkundlicher Monitoring) Biometrie und Informatik Tom Jaksztat

Verortung von Erhaltungsmaßnahmen in Natura-Gebieten im Zuge der Waldbiotopkartierung

1538 In den Natura 2000-Managmentplänen erfolgt bei der Maßnahmenplanung innerhalb des Waldes keine Festlegung auf bestimmte Waldorte. Bei 19 Natura -Waldarten ist eine Festlegung der Waldorte unerlässlich, um zu einer zielkonformen Umsetzung der Managementpläne zu gelangen. Im Rahmen des Projektes wird ein Feinkonzept inclusive der technischen Umsetzung erstellt, wie die Waldorte im Rahmen der periodischen Waldbiotopkartierung für die Maßnahmenumsetzung festgelegt und dargestellt werden. Ziel ist eine automatisierte Weitergabe der Ergebnisse an die Forsteinrichtung. Im Rahmen der Forsteinrichtung wird die naturschutzfachliche Planung in die forstbetriebliche Planung integriert. 2017 2025 Waldnaturschutz und Biodiversität Waldnaturschutz Biometrie und Informatik Waldbiotope Waldnaturschutz (Konzeptentwicklung) Biometrie und Informatik (Ansprechpartner für GIS-bezogene Fragen und die Schnittstellenananbindung an die forstlichen Datenbanken)

LIFE EuroLargeCarnivores. Koexistenz zwischen Mensch und großen Beutegreifern in Europa - Verbesserungen erzielen durch Kommunikation und grenzüberschreitende Zusammenarbeit

1536 LIFE Kommunikations-Projekt, durch WWF Deutschland koordiniert und beantragt. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es, die Koexistenz zwischen Menschen und Großraubtieren in Europa durch entsprechende Kommunikationsstrategien und durch internationale Kooperationen zu verbessern. Untergeordnete Ziele: 1) Behörden und Verwaltungen haben bessere Kenntnis über Instrumente, die den gesamtheitliche Umgang mit großen Beutegreifern effizienter steuern können und wie sie auf Artenebene besser kooperieren können. 2) Lokale Akteure aus dem Naturschutz und anderen Institutionen haben ihre Kommunikationstechniken verbessert und ihre Kapazitäten gestärkt, um bei Konflikten zwischen verschiedenen Interessengruppen über große Beutegreifer zu vermitteln oder sie sogar schlichten zu können. 3) Gemeinden und Personen, die direkt von der Rückkehr großer Beutegreifer betroffen sind, haben ein bessere Wissen über diese Tierarten, inklusive ihrer ökologischen Vorteile und die sozio-ökonomischen Chancen, die mit ihrer Rückkehr verbunden sin können. Sie haben bessere Kenntnisse und Fähigkeiten negative Auswirkungen zu vermeiden oder zu verringern. Hierfür sind zahlreiche Maßnahmen von 15 Projektpartnern vorgesehen. Die FVA konzipiert und beleitet zu Beginn des Projektes systematische und partizipative Stakeholderanalysen in den einzelnen Partnerregionen. Sie wertet die Ergebnisse vergleichend aus, um aus Gemeinsamkeiten und Unterschieden Empfehlungen für die weitere Netzwerkarbeit der Projektpartner zu formulieren. In einem zweiten Arbeitspaket erstellt die FVA zum Ende des Projetkes eine qualitative und quantitative Wirkungsanalyse der Projektaktivitäten bei unterschiedlichen Interessengruppen. Die Projektlaufzeit beträgt vier Jahre. 2017 2022 Waldnaturschutz und Biodiversität FVA-Wildtierinstitut Waldpolitik Wildtiermanagement (bis 2020) FVA-Wildtierinstitut (Fach-Austausch und Kommunikation) Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (Projektbearbeitung)

Validierung von Critical Limits für Stickstoff von ausgewählten Waldgesellschaften

1511 Vor dem Hintergrund anhaltend hoher Stickstoffeinträge sollen die derzeit angewandten Grenzwerte für Critical Limits (d.h. kritische Konzentrationen in der Bodenlösung) für Stickstoff in Wäldern, die bisher lediglich auf Experteneinschätzungen beruhen, überprüft werden. Neben der Erhebung einer objektiven Datenbasis zur Ableitung von Critical N Limits zielt das Projekt darauf ab, die Grenzwerte für kritische N-Einträge stärker als bisher zwischen den unterschiedlichen Waldgesellschaften und FFH-Lebensraumtypen zu differenzieren. Hierfür werden zeitgleiche Erhebungen von Vegetationsdaten und Standorts- bzw. Bodenkennwerten in ausgewählten (stickstoffsensitiven) Waldgesellschaften Baden-Württembergs entlang eines an der Vegetation orientierten Stickstoffgradienten durchgeführt. Anhand dieser Datenbasis werden die Zusammenhänge zwischen der Stickstoffkonzentration im Boden sowie anderer Boden- und Umweltvariablen und Veränderungen der Krautschicht untersucht. Das Kriterium zur Bewertung der Stickstoffsensitivität der verschiedenen Waldgesellschaften ergibt sich aus dem Vergleich zwischen der Stickstoffverfügbarkeit und dem Erhaltungszustand der Wälder. Letzterer wird durch den Anteil nicht zum Grundbestand der Waldgesellschaften gehörigen nitrophilen Pflanzen definiert. 2017 2022 Waldnaturschutz und Biodiversität Waldnaturschutz Waldpflanzenökologie Ernährung & Stoffhaushalt von Wäldern (ab 2013) Waldnaturschutz (Vegetationsaufnahmen Erstellung multivariater Schätzmodelle für die Ableitung von Critical Limits für die einzelnen Vegetationsgesellschaften) Boden und Umwelt (Koordination Durchführung und Auswertung der Bodenuntersuchungen Erstellung multivariater Schätzmodelle für die Stickstoffsättigung Regionalisierung der Stickstoffdeposition (Freiland, Bestand))

Verbesserte Einschätzung des Risikos für Buchdruckerbefall – Kurzfristprognose für Risikobestände

1426 Im IpsPro-Verbundvorhaben entwickeln Forschende der FVA Baden-Württemberg, des Staatsbetriebs Sachsenforst und der Universität Hamburg das Borkenkäfer-Frühwarnsystem IpsRisk, mit dessen Hilfe die Abschätzung des Risikos für Buchdruckerbefall verbessert werden soll. Gesamtziel ist es, die aktuelle Gefährdungssituation durch den Buchdrucker in potenziell bedrohten Fichtenbeständen mit möglichst hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung einschätzen zu können. Hierfür werden verschiedene Teilrisiken, die sich aus Standorts-, Klima- und Wasserhaushaltsverhältnissen, Eigenschaften der Fichtenbestände, der Schwärmaktivität des Buchdruckers, beobachtetem Vorbefall sowie dem Brutraumangebot (z.B. Windwürfe) ableiten, kombiniert. Das resultierende Befallsrisiko durch den Buchdrucker wird in IpsRisk tagesaktuell und standortsgenau in Form einer Warnkarte dargestellt und soll zukünftig Waldbesitzenden, -bewirtschaftenden und weiteren Interessierten frei zugänglich, online zur Verfügung gestellt werden. Indem IpsRisk dadurch eine Fokussierung des Monitorings auf besonders gefährdete Bestände ermöglicht, kann das Borkenkäfer-Management wesentlich effizienter gestaltet werden. Das IpsPro-Verbundvorhaben wird durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe, einen Förderträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, gefördert. Es ist in drei Teilvorhaben sowie insgesamt sieben Arbeitspakete (AP) gegliedert und hat eine Laufzeit vom 01.11.2017 bis 31.10.2021. Das Teilvorhaben 1 „Buchdruckerphänologie (AP 2) und Trockenstress-Disposition (AP 3)“ sowie das AP 7 „Systemoptimierung und Validierung“ werden an der FVA Baden-Württemberg bearbeitet. Buchdruckerphänologie (Abteilung Waldschutz): Entwicklung und Schwärmverhalten des Buchdruckers werden stark durch die Witterung, insbesondere die Temperatur, beeinflusst. Daraus folgt ein komplexes räumliches und zeitliches Muster von Schwärm- und somit Befallsintensität. Um dies im Borkenkäfer-Frühwarnsystem IpsRisk abbilden zu können, kommen das Borkenkäfer-Phänologiemodell PHENIPS und aus historischen Fallenfangdaten generierte Verteilungsfunktionen zum Einsatz. Ein weiterer wichtiger Faktor in der Abschätzung von Borkenkäferbefall ist die Populationsgröße, welche anhand des Vorjahresbefalls abgeschätzt werden kann. Eigene sehr detaillierte Aufnahmen in den Nationalparken Schwarzwald und Hunsrück-Hochwald ermöglichen ein vertiefendes Verständnis von Phänologie sowie lokaler Befallsdynamik im Jahresverlauf; eine außergewöhnliche Datenbasis, mit der IpsRisk kalibriert werden kann. Trockenstress-Disposition (Abteilung Boden und Umwelt): Die aktuelle Wasserverfügbarkeit sowie die zurückliegende Trockenstresshistorie beeinflussen maßgeblich die Anfälligkeit von Fichtenbeständen gegenüber Borkenkäferbefall. Im IpsPro-Verbundvorhaben wird daher die Wasserversorgung der Fichtenwälder räumlich und zeitlich hochaufgelöst mithilfe des Wasserhaushaltsmodells RoGeR modelliert. Der daraus abgeleitete Trockenstress-Indikator „relatives pflanzenverfügbares Wasser im Wurzelraum“ geht als tagesaktuelles, dynamisches Teilrisiko in das Borkenkäfer-Frühwarnsystem IpsRisk ein. Im Rahmen von IpsPro wurden 2018 in den Nationalparken Schwarzwald und Hunsrück-Hochwald Bodenfeuchtemessflächen auf repräsentativen, Fichten-dominierten Standorten eingerichtet, auf denen die Bodenfeuchte in 30 und 60 cm Tiefe stündlich und in zehnfacher Wiederholung erfasst wird. Die Bodenfeuchtemessungen dienen der Einschätzung der aktuellen Situation und werden in erster Linie zur Plausibilisierung von RoGeR herangezogen. Aufgrund der zunehmenden Relevanz der Wasserversorgung für die Vitalität von Wäldern wird das kontinuierliche Bodenfeuchtemonitoring auch nach Projektende weiter fortgeführt werden. Systemoptimierung und Validierung (Abteilungen Boden und Umwelt sowie Waldschutz; Staatsbetrieb Sachsenforst, Universität Hamburg): Im für den Verlängerungszeitraum (ab November 2020) neu etablierten AP geht es um eine umfassende Validierung und Optimierung von IpsRisk hinsichtlich eines späteren Praxiseinsatzes. Hierfür werden aktuelle Befallsmeldungen, insbesondere aus Borkenkäferbefalls-Apps räumlich und zeitlich hochaufgelöst in IpsRisk implementiert. Diese Befallsdaten werden zugleich für die überregionale Plausibilisierung, Validierung und Kalibrierung des Frühwarnsystems herangezogen. Hier helfen sie insbesondere bei der Definition der Risikoschwellen für die Teilrisiken und das abgeleitete Befallsrisiko. Ferner wird IpsRisk mithilfe eines Praxistests durch Expert*innen in ausgewählten Testgebieten auf seine Tauglichkeit hin überprüft werden. Die gesammelten Erfahrungen fließen in die weitere Entwicklung des Frühwarnsystems mit ein. 2017 2022 Klimafolgenforschung Waldschutz Forstzoologische & forstpathologische Forschung (ab 2013) Boden und Umwelt (Koordination und Durchführung Gesamtprojekt Einbindung des Wasserhaushaltmodells) Waldschutz (Borkenkäfermonitoring, PHENIPS-Modellierung)

„Transfer- und Kommunikationsprojekt zu anthropogenen Aktivitäten in Wildtierlebensräumen“

1551 Die Beeinflussung von Wildtieren durch Waldaktivitäten ist ein brandaktuelles Thema. Um einen faktenbasierten Dialog zu ermöglichen, sind wildbiologische Erkenntnisse zur Störwirkung menschlicher Aktivitäten eine wichtige Voraussetzung. Gleichzeitig bedarf es sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse, um Einstellungen und Bedürfnisse von Akteuren aus Sport, Tourismus, Forst, Naturschutz und Jagd zu ermitteln. Die Vermittlung der gewonnen Erkenntnisse ist wichtiger Bestandteil des Projekts. Neben der Erstellung von analogen und digitalen Informationen werden im Rahmen des Projektes Leitfäden erstellt. Letztere sind eine Handreichung für Praktiker*innen zur Umsetzung von Wildtierschutz-Maßnahmen in durch Freizeitaktivitäten stark beanspruchten Gebieten. Außerdem wird der Initiativkreis „Respekt Wildtiere“, der sich als Beteiligungsplattform von Verbänden, Vereinigungen und Institutionen zum Austausch von erholungsbasierten Nutzungsinteressen im Wildtierlebensraum Wald versteht, durch das Projekt fachlich begleitet 2017 2021 Wildtiermanagement (bis 2020) FVA-Wildtierinstitut (Wissenschafltiche Begleitung des Transfers Schaffung der fachlichen Vorrausetzungen für die Umsetzung des JWMG)

Der Aktionsplan Auerhuhn – Umsetzung im Privat- und Kommunalwald: Koordinationsstelle für Habitatgestaltung, Jagd, Tourismus, Infrastruktur und Transfer auf auerhuhnrelevanten Flächen im Privat- und Kommunalwald

1575 Das Auerhuhn im Schwarzwald steht für Heimat und Tradition. Für den Erhalt des Auerhuhns im Schwarzwald kommt es auf die aktive Ausgestaltung des Lebensraumes an. Essentiell wichtig ist eine Stelle, die die unterschiedlichen Interessen miteinander verknüpft und eine optimale Abstimmung von Aktivitäten mit effizientem Personal- und Sachaufwand ermöglicht. Diese Stelle ist die „Auerhuhn-Koordinationsstelle“ – die derzeit von der FVA im Auftrag der regierenden Landtagsfraktion ins Leben gerufen wird. Die Auerhuhn-Koordinationsstelle wird zentraler Ansprechpartner für die Handlungsfelder Habitatgestaltung, Jagd, Infrastruktur, Tourismus und Transfer und Kommunikation des Aktionsplan Auerhuhn. 2017 2021 Waldnaturschutz und Biodiversität Wildtierökologie (2016 - 2020) FVA-Wildtierinstitut (Projektkkoordination)

Waldbodenkalkung als Maßnahme zur Erhöhung der Anpassungsfähigkeit der Wälder an den Klimawandel und zur Sicherung und Erhöhung der CO2-Speicher- und Senkenfunktion der Wälder

1411 Mit dem Vorhaben sollen die Einflüsse der Waldbodenkalkung auf die C-Sequestrierung in Waldökosystemen einerseits und auf die Resilienz der Ökosysteme bei sich ändernden Klimabedingungen andererseits quantifiziert werden. Ziel des Vorhabens ist es, die Grundlagen für Handlungsempfehlungen zum Schutz der Wälder unter sich verändernden Klimabedingungen und zur nachhaltigen Stärkung ihrer Ökosystemdienstleistungen zu erweitern. Neben dem Bodenschutz, insbesondere seiner Klimafunktion, ist hier auch der Hochwasserschutz von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Im Hinblick auf dieses Ziel sind die im Rahmen dieses Vorhabens zu untersuchenden Wirkungen der Kalkung auf (1) die C-Dynamik in Waldökosystemen, (2) die Biomassebildung, (3) die Bodenstruktur und (4) die Vertiefung der Wurzelsysteme als Folge der Bodenentsauerung von besonderer Bedeutung. (5) Außerdem wird der Effekt der Kalkung auf klimarelevante Spurengasflüsse zwischen Waldböden und Atmosphäre bilanziert, um eine mögliche Minderung der kalkungsbedingten Stabilisierung der Waldökosysteme und damit ihrer C-Sequestrierung durch ggf. erhöhte Spurengasflüsse (z.B. N2O) in der Gesamtbewertung zu berücksichtigen. (6) Als zentrale Vitalfunktion wird die Wirkung der Bodenschutzkalkung auf die Waldernährung und das Baumwachstum untersucht. 2017 2021 Ernährung & Stoffhaushalt von Wäldern (ab 2013) Boden und Umwelt (Quantifikation der Wirkung der Kalkung auf Wasser- und Nährstoffversorgung, sowie die Spurengasflüsse und damit auf die Treibhausgasbilanz)

Externe Evaluation des Waldbautrainings ForstBW als Grundlage einer zielgerichteten Weiterentwicklung

1606 Seit 2016 finden in Baden-Württemberg Waldbautrainings statt: Ein festes Trainer*innen-Team schult dabei in regelmäßigem Turnus Mitarbeitende von ForstBW direkt an ihrer Arbeitsstelle und veranschaulicht so praxisnah die 2014 neu eingeführte Waldentwicklungstypen-Richtlinie. Ziel der Evaluationsstudie ist es, Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung zu identifizieren und auf dieser Grundlage Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Schulungen zu erarbeiten. Dabei geht es zum einen um die unmittelbare Wirkung der Waldbautrainings auf die Teilnehmenden und zum anderen um die Rahmenbedingungen, die die Wirksamkeit der Trainings beeinflussen. Methodisch werden neben standardisierten Umfragen auch Gruppendiskussionen durchgeführt und mit rekonstruktiven Methoden analysiert. 2017 2020 Multifunktionale Waldwirtschaft & Nachhaltigkeitsnormen (ab 2013) Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (Leitung)

F3 - Flächendeckende Fernerkundungsbasierte Forstliche Strukturdaten

1435 Gesamtziel des Projektes F³ ist die Entwicklung von Methoden und Verfahren zur Generierung großflächig flächendeckender, räumlich expliziter und einheitlichen Waldparameter. Die Verfahren basieren auf Oberflächenmodellen, welche aus digitalen Luftbildern der landesweiten Befliegungen der Landesvermessungsämter abgeleitet werden. Hierfür und für die Herleitung der Walddaten sollen standardisierte Verfahren entwickelt werden, welche eine flächendeckend hoch aufgelöste und regelmäßig aktualisierbare Datengrundlage für die nachhaltige Waldwirtschaft in Deutschland bereitstellen. Technische Ziele sind automatisierte Prozessketten und die Organisation der Verarbeitung großer Datenmengen. Die Standardisierung und Harmonisierung der ablaufenden Prozesse gewährleistet eine hohe Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit darauf aufbauender Datenanwendungen 2017 2020 Nachhaltigkeit messen und bewerten Fernerkundung Biometrie und Informatik (Methodenentwicklung und Umsetzung) Melanie Kirchhöfer

Innovative Politik- und Geschäftsmodelle, Entscheidungsgrundlagen und finanzielle Anreizmechanismen für die nachhaltige Bereitstellung von Waldökosystemleistungens (InnoForESt)

1556 Wälder sind das Rückgrat unserer Umwelt und unsere Lebensgrundlage. Sie sind Lebensraum zahlreicher Pflanzen- und Tierarten, Ort der Erholung und Anziehungspunkt für den Tourismus. Wälder filtern Luft und Wasser, verhindern Lawinen und Erdrutsche. Sie speichern Kohlenstoff in Bäumen und Boden und schützen so unser Klima. Und nicht zuletzt liefern sie wertvolles Holz als nachhaltigen nachwachsenden Rohstoff. In der Wissenschaft werden diese Vorteile als "Waldökosystemleistungen" bezeichnet. Ihre Bereitstellung künftig zu sichern, erfordert neue und unkonventionelle Ansätze in der Waldbewirtschaftung, in der Wirtschaft im Allgemeinen, sowie unterstützende politische Maßnahmen. Das InnoForESt-Projekt (https://innoforest.eu/) identifiziert, verbessert und verbreitet vielversprechende innovative Ideen, die den forstlichen und forstverwandten Unternehmen, den Bürgerinnen und Bürgern und den zukünftigen Generationen zugutekommen. Die vier Kernziele des Projektes sind: • Eine exemplarische Zusammenstellung innovativer und wirtschaftlich tragfähiger Beispiele der Bereitstellung von (bisher nicht oder wenig marktfähigen) Waldökosystemleistungen in Europa • Klassifizierung von Erfolgsfaktoren innovativer Politiken und Geschäftsmodelle • Identifizierung vielversprechender Governanceansätze und Rahmenbedingungen, die eine Verbreitung erfolgreicher Modelle unterstützen • Evidenzbasierte Wissensgrundlagen und Handlungsempfehlungen Die FVA ist eine von 16 institutionellen Partnerinnen diese EU Projektes und hauptverantantwortlich für - eine systematische Literaturanalyse zum Thema und basierend auf einer übergreifenden Analyse der individuellen Forschungsberichte der Partner - für den Zwischenbericht über das Reproduktions- und Hochskalierungpotenzial der untersuchten Governance-Innovationen für die Bereitstellung und Finanzierung von bisher nicht marktfähigen Ökosystemleistungen, - Für die Formulierung der an die Politik gerichteten Projektempfehlungen für eine EU weite Governance-Strategie zur nachhaltigen Bereitstellung und Finanzierung von Waldökosystemleistungen 2017 2020 Ziel- und Nutzungskonflikte Erholung und Tourismus Multifunktionale Waldwirtschaft & Nachhaltigkeitsnormen (ab 2013) Waldpolitik Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (Projektmitarbeit, Leitung Arbeitspaket) Carolin Maier

Überprüfung des Wildtierverhaltens mit Wärmebildkameras an Straßenabschnitten

1557 Wildunfälle stellen ein großes Sicherheitsrisiko für den Straßenverkehr dar und stellen den Biotopverbund vor große Herausforderungen. Wildwarnreflektoren werden seit rund sechs Jahrzehnten eingesetzt, um Wildunfälle zu verhindern und kommen als Präventionsmaßnahme am häufigsten zur Anwendung. Ziel ist nicht die Verhinderung von Straßenquerungen von Wildtieren (vor allem Rehen, die am häufigsten betroffen sind), sondern die Beeinflussung des Verhaltens der Tiere, so dass Wildunfälle vermieden werden. Besonders blaue Reflektoren sollen aufgrund ihrer „Warn“-Farbe Wildunfälle wirksam vermeiden. Während wissenschaftliche Studien die Wirksamkeit von Wildwarnreflektoren überwiegend anzweifeln, ist ein Großteil der Jägerschaft von deren Wirkung nach wie vor überzeugt. Um dem Widerspruch nachzugehen, wurden drei Untersuchungsschwerpunkte im vorliegenden Projekt bearbeitet: 1. Erfassung aller Straßenabschnitte im übergeordneten überregionalen Streckennetz (d.h. alle Bundes- Land- und Kreisstraßen) mit Wildwarnreflektoren in Baden-Württemberg. 2. Bewertung der Wirksamkeit von Wildwarnreflektoren bezüglich der Verhaltensreaktionen der Wildtierarten Reh, Fuchs und Wildschwein im Straßenumfeld. 3. Initiierung eines Arbeitskreises „Verkehrssicherheit & Wildtiere“ zur Erarbeitung von Strategien für eine nachhaltige Reduzierung von Wildunfällen 2017 2020 Wildtiermanagement (bis 2020) FVA-Wildtierinstitut (Durchführung des Projektes)

Wildtierkorridore zwischen Bodensee und Laufenburg

1533 Luchs, Wildkatze und Co. bekommen wir nie oder nur sehr selten zu Gesicht, weil sie sich gut versteckt in Wald- und Gehölzstrukturen bewegen. Mit Hilfe von Wildtierkameras hat das Gemeinschaftsprojekt „Wege der Zusammenarbeit im Wildtiermonitoring“ Bilder vom geheimen Leben der gut bekannten heimischen oder der durchstreifenden Wildtiere gesammelt. Durchgeführt haben das Projekt zum einen die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA), der Landesjagdverband, engagierte Jägerinnen und Jäger – sowie der WWF. Die unterschiedlichen Akteure spiegeln die zentrale Erkenntnis des Projektes wider: Dass ihre vermeintlich verschiedenen Interessen hier ganz nahe beieinander liegen – die Wildtiere und deren Zukunft. 2017 2020 Waldnaturschutz und Biodiversität Wildtierökologie (2013 - 2015) FVA-Wildtierinstitut (Federführung, Projektdurchführung, wissenschaftliche Untersuchungen)

Begleitanalyse zum Forstlichen Gutachten Baden-Württemberg

1545 Das Projekt Begleitforschung Forstliches Gutachten baut thematisch auf den Ergebnissen der landesweiten Auswertung des Forstlichen Gutachtens (2009, 2012, 2015) auf. Für ausgewählte Jagdreviere in Baden-Württemberg wurden in den Jahren 2017 und 2018 Verbissaufnahmen mit einem Fokus auf den Baumarten Eiche und Tanne durchgeführt. Auf Grundlage der Feldaufnahmen werden im Projekt praxisrelevante Empfehlungen für die erfolgreiche Verjüngung von Tanne und Eiche entwickelt. 2017 2019 Nachhaltigkeit messen und bewerten Wildtierökologie (2016 - 2020) FVA-Wildtierinstitut (GIS-gestützte Analyse des Forstlichen Gutachtens; Vergleich mit Daten aus Betriebs- und Bundeswaldinventur; Auswertung der jahreszeitlichen Verteilung der Rehstrecke Regressionsanalyse (Verbissintensität);)

Wirtschaftliche Randbedingungen für die Herstellung und die Unterhaltung von Wildschutzmaßnahmen an Bundesfernstraßen (BAB, anbaufreie Bundestraßen bzw. Bundestraßen mit Wildunfallschwerpunkt nach WSchuZR) [BASt - FE 03.0525/2013/FRB ]

1554 Die Zunahme der Straßennetzdichte, des Verkehrsaufkommens und der Motorisierung einerseits sowie die regional z.T. wachsende Wilddichte und die zunehmende Zerschneidung von Wildwechseln andererseits erhöhen das Risiko von Kollisionen zwischen Fahrzeugen und Tieren. Fahrzeuginsassen können durch Wildunfälle verletzt oder gar getötet werden und Tiervorkommen werden durch die Barrierewirkungen oder aufgrund hoher Tierverluste erheblich beeinträchtig. Das Forschungsprojekt leistete zwei Module zum Themenkomplex Wildunfälle. Zum einen wurde eine Methode zur Identifizierung von Wildunfallhäufungsabschnitten entwickelt und diese bei gegebener Datengrundlage bundesweit angewandt. Zum andern erfolgte eine Übersicht und Bewertung der bundesweit eingesetzten Wildschutzzaunsysteme, um Vorschläge zur Verbesserung abzuleiten. 2017 2019 Wildtierökologie (2016 - 2020) FVA-Wildtierinstitut (Analyse der Wirtschaftlichkeit von Wildschutzzäunen; Verfassen eines Endberichts)

Analyse und Bewertung aktueller Erholungskonflikte

1543 Wo der Waldweg zum Treffpunkt von verschiedenen Erholungsnutzenden wird, stehen - glaubt man so manchen Medienbericht - Konflikte auf der Tagesordnung. Doch sind Begegnungen im Wald, vor allem zwischen Erholungssuchenden die zu Fuß bzw. mit dem Rad unterwegs sind, immer konfliktgeprägt, oder überwiegen die Gemeinsamkeiten? Sind Regeln, die das Verhalten im Wald regeln, bekannt und werden sie respektiert? Mit einer empirischen Umfrage unter Waldbesuchenden im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb sind wir diesen Fragen nachgegangen. Die Ergebnisse liefern eine aktuelle Bewertung des Konfliktgeschehens in Hotspot-Regionen und können als Basis für konkrete Planungen und den weiteren Dialog auf Landesebene dienen. 2017 2018 Nachhaltigkeit messen und bewerten Biometrie und Informatik Erholung und Tourismus FVA-Wildtierinstitut (Projektleitung, Projektkoordination) Biometrie und Informatik (GIS)

Waldarten-Informationssystem

1319 Die Einrichtung des Waldarten-Informationssystems ist Teil der Gesamtkonzeption Waldnaturschutz von ForstBW. Mit dem System können Daten und Informationen zu naturschutzrelevanten Waldarten und damit verbundene Vorgaben, Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für die Waldbewirtschaftung einfach zugänglich und räumlich explizit abrufbar gemacht werden. Es bindet bestehende Daten ein und ermöglicht einen Datenaustausch mit externen Datenbanken. Es stellt Schnittstellen und Werkzeuge für die Eingabe und Verwaltung von Daten aus verschiedenen Quellen bereit. Das System integriert sich in die bestehende forstliche Dateninfrastruktur und stellt zusätzlich eine webbasierte Schnittstelle im Internet bereit, um einen Zugang für Zielgruppen außerhalb der Forstverwaltung zu ermöglichen. 2016 2026 Waldnaturschutz und Biodiversität Biometrie und Informatik Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel Waldschutzgebiete Waldnaturschutz (Projektleitung, naturschutzfachlicher Aufbau des Informations-Systems) Biometrie und Informatik (Datentechnische Unterstützung, GIS-Anwendungen, Internettechnik) Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (Bereitstellung über Web 2.0-Anwendungen/ waldwissen.net)

Konzepte und Instrumente für ´Urban Forestry´ in Baden-Württemberg

1475 Siedlungsnahe Wälder haben für ihre Besucher*innen eine besondere Bedeutung. Sie dienen der Naherholung auf vielfältige Weise, z.B. als Ort für diverse sportliche Aktivitäten, sozialen Austausch, Umweltbildung, Naturerfahrung oder Meditation. Die traditionellen Instrumente der Waldbewirtschaftung stoßen bei der Integration dieser gesellschaftlichen Nutzungen und Interessen an Wäldern häufig an ihre Grenzen. Eine weitere Herausforderung für das Management ist es, zusätzlich die Funktion des Waldes als Lebensstätte für Tier- und Pflanzenarten oder für die Holzproduktion zu erhalten. Im Rahmen der Projekte werden Grundlagenerhebungen zur Wertschätzung urbaner Wälder und deren Nutzung erhoben. Wir erarbeiten detaillierte und ortsbezogene Informationen zu den sozialen Fragen der Waldnutzung, um in einem partizipativen Entwicklungsprozess mit den Verantwortlichen vor Ort und den Nutzer*innen bestehende Planungsinstrumente anpassen zu können. 2016 2023 Nachhaltigkeit messen und bewerten Waldpolitik Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (Projektleitung) Tina Gerstenberg

Präzisierung der Holzernteinformation durch Kalkulationshilfen für die Energieholzsortimentierung und vollständige Stoffbilanzen

1479 Ziel des hier vorgestellten Vorhabens ist die Entwicklung und Implementierung von rechnergestützter Kalkulationshilfen (1) für die Mengenabschätzung von Energieholzsortimenten sowie (2) die Erstellung vollständiger Stoffbilanzen bei der Waldholzernte. Die Notwendigkeit des Vorhabens ergibt sich aus der veränderten Nutzung der Holzressourcen, insbesondere durch eine intensivierte Biomassenutzung mit steigenden Verbrauchsmengen im Energieholzbereich. Damit ist gleichzeitig eine Differenzierung der Sortimentsaushaltung gegeben, die auch rechentechnisch abgebildet werden muss, um den Praktikern vor Ort realitätsnahe Werkzeuge zur Planung an die Hand geben zu können. Gleichzeitig und gerade mit der zunehmenden Nutzung von Energieholzsortimenten ist die Sicherstellung einer nachhaltigen Forstwirtschaft ein wichtiges Thema. Nachhaltigkeit bezieht sich in diesem Kontext aber nicht nur auf die Bilanz der zugewachsenen und geernteten Massen sondern auch auf die nachgelieferten und entnommenen Nährstoffe. Aktuell werden Stoffbilanzen auf Basis von Großrauminventuren und Monitoringnetzen berechnet (z.B. FNR-Forschungsvorhabens „Energieholzernte und stoffliche Nachhaltigkeit in Deutschland (EnNa)“ (FKZ 22006512), von Wilpert et al. 2011, Waldklimafonds-Projekt WP-KS-KW), die in ihrer Aussagekraft auf Ebene der Entscheidenden vor Ort allerdings nur begrenzt sind. Demgegenüber gibt es bisher keine Werkzeuge um aus routinemäßig erfassten Daten (z.B. Holzlisten) Erntemaßnahmen auf kleinen Flächeneinheiten vollständig stofflich zu erfassen. Um diese Lücke zu schließen soll als Ziel dieses Vorhabens ein methodischer Rahmen entwickelt und implementiert werden. Damit werden Informationen zur Kontrolle der Nachhaltigkeit und zur Sicherung der Ressourcennutzung an die relevanten Entscheidenden vor Ort gegeben. 2016 2019 Nachhaltigkeit messen und bewerten Boden und Umwelt Waldnutzung Modellbildung Boden und Umwelt (Nährstoffbilanzen) Waldnutzung (Definition Energieholzsortimente; Arbeitsverfahren) Biometrie und Informatik (Datenerfassung; Felderhebung; Modellbildung; software-technische Umsetzung;)

Sondierung der Einsatzmöglichkeiten von Unmanned Aerial Systems im Forst

1496 IInhalt des Projektes ist die Sondierung (in Form von Literatur- und Pilotstudien, sowie Kooperationen) und Evaluierung der Einsatzmöglichkeiten versch. UAS (Unmanned Aerial Systems) für die laserbasierende und optische Erfassung von Stichproben- und Monitoringpunkten. Ziel ist die Definition der Systeme, die in einer anschließenden gezielten und ausführlichen Untersuchung zum Einsatz kommen sollen. Dazu wird eine umfassende Marktbeobachtung durchgeführt, die neben den eigentlichen Fluggeräten (Multikopter, Starrflügler, hybride Systeme) auch die verschiedenen Flug- und Erfassungssensoren beinhaltet hat. Für die Flugsteuerung werden unterschiedliche Softwarelösungen auf Basis der Betriebssysteme Android und IOS getestet, für die spätere Datenauswertung eingesetzt und auf die forstliche Praxistauglichkeit beurteilt. Gleichzeitig werden mögliche Einsatzgebiete beschrieben, auf die sich die weiteren Untersuchungen beziehen sollen. Zusätzlich sollen mögliche Projektpartner, sowohl für die Datenerhebung, als auch die Datenanalyse eruiert und gegebenenfalls eine spätere gemeinsame Projektdurchführung angebahnt werden. Für die ersten Tests wurde ein Industriekopte der Marke DJI Matrice 200 mit einer Echtfarbenkamera und zwei Objektiven beschafft. Im Rahmen des Projektes werden schwerpunktmäßige die zum Teil unscharfen rechtlichen Rahmenbedingungen für den Betrieb von UAVs in Waldgebieten Baden-Württembergs aufgearbeitet. Dazu wurde in Kontakt mit anderen öffentlichen Einrichtungen und Interessensvereinigungen der unbemannten Luftfahrt ein Konzept zum sicheren Betrieb für unbemannte Luftfahrzeuge an der FVA entwickelt. Dies beinhaltet neben den durch die sogenannte „Drohnenverordnung“ vorgeschriebenen Verhaltensregeln auch eigene Kriterien für den Betrieb von unbemannten Luftfahrgeräten, wie z.B. den verpflichtenden Erwerb des Kenntnisnachweises unabhängig vom Abfluggewicht oder die Anmeldung von Flugeinsätzen bei der Deutschen Luftrettung (DLF). Daraus folgend wurde eine hausinterne Dienstanweisung für den Betrieb von UAVs an der FVA verfasst. Die FVA präsentiert diese Erkenntnisse auf verschiedenen Messen und Veranstaltungen mit Vorträgen oder Ausstellungsbereichen, wie beispielsweise auf der 17. KWF-Tagung in Roding, LIGNA 2017, INTERGEO 2017, INTERFORST 2018 oder der AERO 2018 in Friedrichshafen. 2016 2019 IT- und GIS-Technik Biometrie und Informatik (Projektleitung, Projektkonzeption und -umsetzung, Auswertung der Pilotergebnisse)

Weiterentwicklung des Alt- und Totholzkonzepts Baden-Württemberg

1480 Das Alt- und Totholzkonzept (AuT-Konzept) wird seit Februar 2010 im Staatswald verbindlich und im Körperschaftswald auf freiwilliger Basis umgesetzt. Die Entwicklung des AuT-Konzepts begann im Jahr 2007 und wurde federführend von der FVA in Zusammenarbeit mit der LUBW durchgeführt. Auch die Umsetzungsphase wird wissenschaftlich von der FVA begleitet. Hierzu zählen unter anderem eine intensive Beratungstätigkeit (Beantwortung von Anfragen aus der Praxis) und Öffentlichkeitsarbeit bezüglich des AuT-Konzepts. 2016 Biodiversität und Genetik Waldnutzung NATURA 2000 Waldnaturschutz (Ausführung, Koordination) Waldnutzung (Arbeitssicherheit)

Reaktivierung von Mittelwaldstrukturen

1407 Im Rahmen der Gesamtkonzeption Waldnaturschutz ForstBW (Ziel 4: Anthropogen lichte Wälder) sollen bis 2020 (Eichen-) Mittelwaldstrukturen auf geeigneten Standorten im Staatswald erhalten und/oder gefördert werden. Lichten Wäldern und Wäldern mit Eichenbestand wird ein hohes Maß an Biodiversität zugesprochen. Lichte Phasen in Wirtschaftswäldern können durch Nieder- und Mittelwaldbewirtschaftung sowie durch langjährige Streuentnahme entstanden sein. Eine Reaktivierung beziehungsweise Fortführung der Biotoptradition kann Spezies lichter und halboffener Standorte fördern. (Eichen-) Mittelwälder erfüllen diese Funktionen in hohem Maße. Die typische Bewirtschaftungstechnik der Mittelwälder liefert initiale ökologische Störungen, auf die eine Dynamisierung folgt, was sich positiv auf die Strukturvielfalt und somit auf die Biodiversität auswirken kann. Es ist deshalb im Projekt zu prüfen, in welchen Wäldern historische Nutzungsformen, z. B. Mittel- oder Niederwaldschläge, wieder aufgenommen werden können. (Rest-) Strukturen finden sich oft in Schonwäldern, aber auch außerhalb von Waldschutzgebieten. In einem ersten Projektschritt werden aufgrund der vorhandenen Datengrundlagen bekannte eichenreiche Schonwälder mit erhaltenen Mittelwaldstrukturen und „Nutzungsgeschichte mit lichten Bestandesphasen“ bezüglich ihres aktuellen Zustandes untersucht. Darauf aufbauend sollen dort zielgerichtete Pflegemaßnahmen definiert, geplant und durchgeführt werden. Besonders folgende Schonwälder weisen noch intakte Strukturen auf und erscheinen derzeit untersuchungswürdig: • Schonwald Löhlein/Tauberbischofsheim (Mittelwald) • Schonwald Wolferstetter Hölzle/Walldürn (Mittelwald) • Schonwald Kastenwört/Karlsruhe (Mittelwald) • Schonwald Heselmiss/Bad Liebenzell (Streunutzung) • Schonwald Ellenberg/Wertheim (Niederwald) • Schonwald Dossenwald/Rhein-Neckar-Kreis (Kopfweidenbetrieb) • Schonwald Diptam/Landkreis Waldshut (Steppenheidewald-Standort mit geringwüchsiger Laubholzbestockung) In einem zweiten Schritt werden landesweit weitere geeignete Wälder gesucht, um dort Mittelwaldstrukturen (wieder) herzustellen. Dabei wird auf den Erfahrungen aus dem ersten Projektschritt aufgebaut. Alle Flächen und Maßnahmen werden zusammen mit der jeweils örtlich zuständigen Unteren Fortbehörde ausgewählt und konzipiert. Der Erfolg der Maßnahmen wird durch zielgerichtete Evaluierung festgestellt. 2015 2028 Waldnaturschutz und Biodiversität Waldpflanzenökologie Waldnaturschutz (Konzeptentwicklung und Durchführungsplanung, Projektleitung)

Evaluation Alt- und Totholzkonzept Baden-Württemberg

1420 Ein zentrales Ziel des AuT-Konzepts ist es, durch die Erhöhung der Strukturvielfalt und des Totholzvorkommens in Wirtschaftswäldern, mehr Lebensraum für eine Vielzahl an Arten zu schaffen. Hierbei handelt es sich um ein in die Waldbewirtschaftung integriertes Konzept. Daher müssen bei der Umsetzung des Konzepts neben den ökologischen Anforderungen der zu schützenden Arten, ebenso die Anforderungen der Waldbewirtschaftenden (z.B. Arbeitssicherheit und Verkehrssicherheit) als auch die ökonomischen Ansprüche berücksichtigt werden. Ziel der Evaluation ist es, in diesem komplexen Gefüge, die Qualität des AuT-Konzepts als Artenschutzinstrument zu prüfen und unter Berücksichtigung der oben genannten Faktoren gegebenenfalls anzupassen. Mit Erkenntnissen aus der Evaluation wird angestrebt ein Monitoring System aufzubauen, in dessen Rahmen in regelmäßigen Abständen Daten zur Entwicklung der AuT-Schutzelemente erhoben werden sollen. Die Evaluation lässt sich in zwei Hauptfragen gliedern: 1. Sichert und/oder steigert das AuT-Konzept unter Berücksichtigung der Anforderungen der Waldbewirtschaftung die Biodiversität im Wald? a. Liefert das AuT-Konzept objektive Grundlagen für die Bewertung von Naturschutzleistungen (z.B. die Erhöhung der Strukturvielfalt)? b. Setzt das AuT-Konzept geltendes Recht praxisnah um? c. Können durch das AuT-Konzept (monetäre) Naturschutzleistungen in die Betriebsbilanz einfließen? 2. Erfüllen die AuT-Schutzelemente in ihrer Anzahl und Verteilung eine Trittsteinfunktion? Tragen sie aus Perspektive der zu schützenden Arten zur regionalen und überregionalen Vernetzung der Landschaft bei? Diese Fragen sollen im Rahmen dieses Projekts anhand von Pilotstudien in den Habitatbaumgruppen und Waldrefugien, sowie mittels GIS-basierter Konnektivitäts-Analysen beantwortet werden. Neben fallweiser Artkartierung werden vor allem Indikatoren herangezogen. Dies können zum Beispiel die verschiedenen Zersetzungsgrade von Totholz sein, welche Rückschlüsse auf das Vorhandensein bestimmter Artgruppen zulassen oder auch das Vorkommen von Baum-Mikrohabitaten. In diesem Zusammenhang untersucht ein Partnerprojekt die zeitliche Entstehung und Dynamik von Baum-Mikrohabitaten. Baum-Mikrohabitate tragen zur Struktur- und Artenvielfalt in Wäldern bei und nehmen für einige Artengruppen eine Indikatorfunktion ein. Ziel dieser Arbeit ist es unter anderem die naturschutzfachliche Wertigkeit von Waldflächen besser einschätzen zu können und relevante Ergebnisse auch in die Evaluation des AuT-Konzepts einfließen zu lassen. 2015 2027 Biodiversität und Genetik Waldschutz NATURA 2000 Waldnaturschutz (Projektleitung; Abstimmung mit verwandten/inhaltlich betroffenen weiteren Projekten der Abteilung (Waldschutzgebiete, Arteninfosystem, Artenmanagement, Generalwildwegeplan etc.)) Waldschutz (Abstimmung in Fragen des Waldschutzes (insbesondere für HBG in fichtendominierten Bereichen)) Vanessa Tschöpe

Rotwildkonzeption Nordschwarzwald - Bearbeitung einer wissensbasierten Rotwildkonzeption Nordschwarzwald

1414 Das Rotwildgebiet Nordschwarzwald ist das größte Rotwildgebiet in Baden-Württemberg. Ein Anstieg der Rotwilddichte, viele schälgefährdete Waldbestände, zunehmende Freizeitnutzung und die Ausweisung des Nationalparks haben das Rotwildmanagement im Gebiet vor neue Aufgaben gestellt. Ziel des Projekts ist die Erarbeitung einer revierübergreifenden Rotwildkonzeption, über die das Rotwildmanagement im Nordschwarzwald optimiert und umgesetzt werden soll. Die Konzeption gründet auf den im Projekt erarbeiteten wildtierökologischen und sozialwissenschaftlichen Grundlagen und wird zusammen mit den Akteuren vor Ort entwickelt. Detaillierte Informationen unter: www.rotwildkonzeption-nordschwarzwald.de 2015 2024 Waldnaturschutz und Biodiversität Waldpolitik FVA-Wildtierinstitut (Moderation, Kommunikation, Datenerhebung) Max Kröschel Stefan Ehrhart Dominik Fechter

WiKi4KoNeKKTiW

1450 Das Projekt Wiki4KoNeKKTiW unterstützt die Risikovorsorge und das Risikomanagement von privaten Waldbesitzern und ihrer Zusammenschlüsse über die Schaffung einer modernen Plattform, dem WALD-WIKI. Diese offene, partizipative Wiki-Plattform soll die Kommunikation unter Waldbesitzern und forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen erleichtern und den Zugang zu regionalen Informationen verbessern. 2015 2022 Waldschutz Risiko- & Krisenmanagement Waldschutz (Zulieferung von Informationen zumThema Waldschutz) Forstökonomie und Management (Projektbearbeitung als mitwirkender Projektpartner in einem Verbundprojekt des Fraunhoferinstituts Magdeburg, der AGDW und zwei derer Landesverbände. Forstfachliche Begleitung des Gesamtprojektes)

Entwicklung einer praxisnahen Methode zur Evaluierung der Invasivität von Waldbaumarten in Europa

1451 Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Rahmenkonzeptes für eine wissenschaftlich fundierte Analyse und Überwachung gebietsfremder (potentiell) invasiver Waldbaumarten in Europa. Hierfür sollen Kriterien für die Abschätzung der Invasivität von gebietsfremden Baumarten definiert und diese mit Daten aus verschiedenen forstlichen Inventuren geprüft und objektiv bewertet werden. Solch ein objektives und standortbezogenes Konzept verbessert zum einen die internationale Vergleichbarkeit von Invasivitätsbewertungen gebietsfremder Baumarten. Zum anderen entspricht es dem in der Forstwirtschaft etablierten Ansatz einer auf standörtlicher Grundlage differenzierten Planung und Bewirtschaftung, sodass auf dieser Basis forstliches Management- und Naturschutzmaßnahmen für den verantwortungsvollen Umgang mit gebietsfremden Baumarten abgeleitet werden können. 2015 2020 Waldnaturschutz und Biodiversität Waldpflanzenökologie Waldnaturschutz (Leitung und Durchführung des Vorhabens)

DIABOLO: Distributed, Integrated and Harmonised Forest Information for Bioeconomy Outlooks

1419 Die FVA ist Partner im EU-Projekt Diabolo, welches sich mit der Harmonisierung und Verknüpfung von nationalen Waldinventuren auf EU-Ebenen befasst. Die FVA arbeitet im Teilbereich Fernerkundung an der Methodenentwicklung zur Erfassung von Waldparametern aus sehr hoch auflösenden Fernerkundungsdaten. Es werden Verfahren entwickelt, um Bestandeshöhen, Bedeckungsgrad, Kronenanzahl und Kronengrößen an Inventurplots automatisch zu bestimmen. Aufbauend auf den Methoden werden Modelle entwickelt, mit deren Hilfe anhand der BWI-Daten Aussagen für kleinere Gebiete getroffen werden können. Die Methodenentwicklung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit IGN. 2015 2019 Nachhaltigkeit messen und bewerten Fernerkundung Biometrie und Informatik (Erfassung von Forstparametern an den BWI-Plots aus hochauflösenden Fernerkundungsdaten, Übertragung der BWI-Informationen auf kleinräumige Gebiete.)

Strategie zur aktiven Regeneration von Bodenverdichtung durch Forstmaschinen und zum vorsorgenden Bodenschutz

1434 Projektbeschreibung: Aktuelle Konzepte zum Einsatz von Forstmaschinen sind darauf ausgerichtet, die hierbei entstehenden Bodenschäden auf Feinerschließungslinien zu konzentrieren. Die Weiterentwicklung der Maschinentechnik war daher in den zurückliegenden Jahren darauf ausgerichtet, die technische Befahrbarkeit auf diesen, nicht befestigten Fahrtrassen sicher zu stellen. Die Regeneration und Armierung von Rückegassen durch wurzelaktive Baumarten wie Erlenarten wurde dabei kaum berücksichtigt, da keine allgemeingültigen Strategieansätze für die Forstpraxis vorliegen. Ziel des Teilvorhabens war die Identifizierung der besten Kombination von verschiedenen Techniken zur Regeneration verdichteter Böden, um eine Wiederherstellung der Bodenstruktur zu beschleunigen. Dabei ist das Potential der Baumarten Alnus glutinosa und Alnus incana im Hinblick auf die Unterstützung der natürlichen Regenerationsvorgänge in verdichteten Waldböden abzuschätzen. Hierbei wurde auch die Kombination mit mechanischer Bodenbearbeitung (Mulchen) und Kalkung untersucht. Daneben sollen auch die Effekte auf den Wasserhaushalt bewertet werden. Projektergebnisse: Die Kombination von aktiven Maßnahmen (Bepflanzung, Mulchen, Kalkung) sollte berücksichtigt werden, um die Wiederherstellung der Bodenstruktur eines verdichteten Waldbodens zu beschleunigen. Die Grauerle zeigte dabei eine hohe Anpassungsfähigkeit an verdichtete Böden. Durch das Wachstum des Wurzelsystems auch in verdichteten Bodenbereichen regeneriert sie nicht nur die geschädigte Bodenstruktur, sondern kann unter bestimmten Voraussetzungen auch gegen zukünftige Befahrungsschädigungen im Oberboden schützen. Regenerationseffekte blieben jedoch auf den durchwurzelten Oberboden beschränkt. In den ersten Jahren nach dem Mulchen ist eine Bodenstrukturstörung beobachtet worden, die sich zunächst durch die mechanische Lockerung des oberen Mineralbodens und später durch eine physikalische Wiederverdichtung durch Setzung der Bodenstruktur äußert. Außerdem erfolgt vermutlich direkt während des Mulchens eine Verdichtung tieferer Horizonte durch das Gewicht und die starken Vibrationen der Maschine. Die Zugabe von Kalk in den Boden kann die Diffusion zwischen Boden und Atmosphäre als Folge der Stabilisierung von Bodenaggregaten und Stimulation der biologischen Aktivität verbessern. Die Beschleunigung der Regeneration der Bodenstruktur durch die Kombination verschiedener aktiver Maßnahmen konnte kurzfristig beobachtet werden. Das langfristige Potential dieser Maßnahmen erfordert jedoch weitere Untersuchungen und kann kurzfristig nicht vollständig beschrieben werden. Die Effekte auf den Wasserhaushalt wurden anhand von Feldmessungen und Wasserhaushaltsmodellierungen bewertet. Die Modelle zeigten einen großen Unterschied im Wasserhaushalt zwischen den Fahrspuren und der nicht verdichteten Nullfläche. Unterschiede zwischen der mit Erle bepflanzten Fahrspur und der unbepflanzten Fahrspur wurden jedoch nicht festgestellt. 2015 2019 Nachhaltigkeit messen und bewerten Boden- & Klimaschutz Boden und Umwelt (Durchführung von Messungen, deren Auswertung und Publikation aus dem Befahrungsversuch Merklingen und neu angelegten Versuchsflächen auf alten Erenpflanzungen. Projektkoordination)

Konzeption zur Erhaltung und Wiederherstellung lichter Wälder in Baden-Württemberg

1315 Lichte Wälder kommen natürlicherweise dort vor, wo die Standortsbedingungen für das Baumwachstum extrem sind, z.B. in bodentrockenen Karstlandschaften. Zudem sind lichte Waldstrukturen anzutreffen, die aus menschlicher Waldbewirtschaftung hervorgegangen sind, wie etwa Hutewälder. Lichten Wäldern wird ein besonders hoher naturschutzfachlicher Wert zugesprochen. Diese besondere Wertigkeit liegt in der Struktur- und Habitatvielfalt, der Standortsdynamik und der oftmals langen Biotoptradition begründet. Lichte Wälder sind heute in der Landschaft meist nur noch kleinräumig und isoliert oder in Form gepflegter Restbestände zu finden. Öfter sind unbewirtschaftete, in Sukzession befindliche Relikte auszumachen, die sich dynamisch in Richtung der Schlusswaldgesellschaften entwickeln und ihre besonderen Lebensraumeigenschaften zunehmend verlieren. Zum Erhalt dieser wertvollen Lebensräume werden in natürlich lichten Wäldern Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen betrieben, Auflichtung und Biomasseaustrag sind dabei die wichtigsten Maßnahmen. In anthropogen lichten Wäldern bietet sich die Rückkehr zu den originären Bewirtschaftungsmaßnahmen unter Anpassung an moderne Anspruchslagen an. Dazu werden in Pilotprojekten in verschiedenen Naturräumen unterschiedliche Lichtwaldtypen freigestellt und Beweidungs- und Streuentnahmevorhaben eingerichtet. Diese Maßnahmen werden mittels eines Monitorings begleitet. Auch die wirtschaftliche Tragfähigkeit solcher Bewirtschaftungssysteme findet in dem Projekt Berücksichtigung. Neben einer teilweisen Refinanzierung der Maßnahme ist so zu erwarten, dass dadurch ein höherer Erfolg der Maßnahme erzielt werden kann. Der Erfolg der Maßnahmen soll über die Waldbiotopkartierung und Forsteinrichtung regelmäßig erhoben werden. Für den Staatswald Baden-Württembergs wird ein Lichtwaldkonzept verfasst, das die ökologisch wünschenswerte Weiterentwicklung der natürlichen und anthropogenen Lichtwälder beschreibt. Das Konzept wird in enger Abstimmung mit dem Konzept zu den Waldzielarten erstellt. Wichtige Aspekte sind dabei: a) Die Erhebung und Auswahl geeigneter Standorte für natürlich lichte Wälder sowie für Weide- und Hutewaldflächen (Kriterien: Strukturen, Artvorkommen, Größe, Biotopverbund, technische Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewirtschaftung). B) Die beispielhafte Umsetzung von Pflege-und Entwicklungsmaßnahmen auf konkreten Einzelflächen, unter Einbeziehung historischer Waldnebennutzungen (z. B. Waldweide), mit begleitendem Monitoring. C) Die Erstellung einer bedarfsgerechten Konzeption für Baden-Württemberg zur Umsetzung von Bewirtschaftungsmaßnahmen in Form von Freistellungsmaßnahmen, Weide- und Hutewaldprojekten. D) Schulungen für Praktiker. 2014 2025 Waldnaturschutz und Biodiversität Waldpflanzenökologie Waldnaturschutz (Projektbearbeitung) Marc Morell

Moorwälder und Waldmoore - Sicherung und Wiederherstellung

1350 Wälder nasser Standorte sind nach Ziel 5 der Gesamtkonzeption Waldnaturschutz zu sichern bzw. wiederherzustellen. In diesem Projekt liegt der Fokus auf Verfahrensentwicklungen, sowie der Begleitung von Renaturierung in Waldmooren (durch Wald geprägte oder offene Moorbereiche in Gemengelage mit Moorwäldern), die meist durch Entwässerung und Torfabbau in ihrer natürlichen Dynamik gestört sind. In drei beispielhaften Pilotprojekten in Oberschwaben, die gleichzeitig als Pilotprojekte der Moorschutzkonzeption Baden-Württemberg gelten, übt die FVA die Projektleitung für die Vorbereitung ihrer Wiedervernässung aus und begleitet deren Durchführung: zunächst wird ihr aktueller Zustand und die Renaturierungsfähigkeit untersucht, geeignete Verfahren auf dem Stand des Wissens und der Technik zur dauerhaften Sicherung ausgewählt und umgesetzt, sowie anschliessend evaluiert. Neben technischen Aspekten werden dabei auch Fördermöglichkeiten geprüft, um die Übernahme der Verfahren durch den kommunalen und privaten Waldbesitz zu erleichtern. 2014 2025 Waldnaturschutz und Biodiversität Boden und Umwelt Waldpflanzenökologie Waldnaturschutz (Projektleitung: 1. Auswertung der Ergebnisse der Standorts- und Waldbiotop-Kartierung und Suche geeigneter Flächen für Demonstrationsprojekte 2. Planung, Beauftragung und Begleitung der Baumaßnahmen in Zusammenarbeit mit einem Ingenieursbüro und den unteren Forstbehörden 3. Erstellung von Leitlinien für die Renaturierung von Waldmooren) Boden und Umwelt (Monitoring Wasserstände über Pegelmessnetz.)

Landschaftsbezogene Erholung und Gesundheit

1347 Naturnahe Waldaufenthalte können mehrere Elemente von menschlichen Wohlbefinden ansprechen, die in der Gesundheitsorganisation eine Rolle spielen: die körperliche, aber auch die psychische Regeneration von Einzelpersonen und das soziale Miteinander. Sogenannten Gesundheitswäldern liegen dazu verscheide Kriterien zugrunde – Kur- und Heilwälder sind nicht einfach bewaldete Flächen, die forstwirtschaftlich genutzt werden, sondern durchdachte, strukturierte, beschilderte und ggf. durch medizinisches Fachpersonal betreute Flächen. In Zusammenarbeit mit Vertreter*innen von Kliniken, Tourismusverbänden und der Forstverwaltung überprüfen wir die vorhandenen Gegebenheiten, erarbeiten Kriterien und Konzepte und beraten Kommunen und interessierte Waldbesitzer*innen zu Kur- und Heilwäldern. Im EU-Projekt „Dr. FOREST“ untersuchen wir gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Ökologie, Medizin, Biologie, Forstwissenschaft und Psychologie ob Diversität und Artenreichtum von Wäldern gesundheitsfördernde Wirkungen auf den Waldaufenthalt haben und inwieweit die „Natur als Arzt“ dienen kann. 2014 2024 Nachhaltigkeit messen und bewerten Erholung und Tourismus Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (Projektbearbeitung)

Überwindung von Adaptionshemmnissen bei der Weiterentwicklung von Waldökosystemen durch Netzwerkbildung, soziales Lernen und Risikomanagement - Kompetenz-Netzwerk Klimawandel, Krisenmanagement und Transformation von Waldökosystemen (KoNeKKTiW)

1378 Das Projekt KoNeKKTiW steht für Kompetenz-Netzwerk Klimawandel Krisenmanagement und Transformation in Waldökosystemen. Es vernetzt und qualifiziert Akteure rund um den Wald, um den Herausforderungen des Klimawandels gemeinsam zu begegnen. Die Hauptziele des Projekts sind: (1) Ein Kompetenznetzwerk aufbauen und etablieren. (2) Eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis bauen. (3) Bewusstsein für die Themen Klimawandel und Risiko schaffen. 2014 2021 Klimafolgenforschung Waldschutz Risiko- & Krisenmanagement Waldschutz (Zulieferung von Beiträgen und stellvertretende Projektkoordination) Forstökonomie und Management (Gesamtprojektleitung)

Untersuchungen zur Wirkung von Windkraftanlagen auf Auerhuhnpopulationen

1318 Die Wälder in den Höhenlagen des Schwarzwalds bilden den letzten Lebensraum vom Auerhuhn, gleichzeitig sind die Flächen geeignet für Windenergieanlagen. Dies führt zu einem Konflikt zwischen Naturschutzbelangen und der Ausbau der Windenergie. Das Ziel ist um Erkenntnisse über die Einflüsse von Windenergieanlagen auf Auerhühner zu gewinnen, als Grundlage für die Bewertung von Windenergieanlagen in Auerhuhn-relevante Gebiete. Hierzu werden umfassende Untersuchungen im Schwarzwald als auch in weitere Länder durchgeführt. Neben der Forschung ist Öffentlichkeitsarbeit ein Bestandteil des Projektes, so wird das Projekt begleitet von ein Projektbeirat und hat es eine Webseite: www.auerhuhn-windenergie.de. 2014 2021 Regenerative Energie Wildtierökologie (2013 - 2015) FVA-Wildtierinstitut (Koordination des Forschungsprojektes)

Arbeitssicherheit bei der Waldarbeit

1390 2014 2019 FVA-Wildtierinstitut Forstökonomie und Management Holzernte und Logistik FVA-Wildtierinstitut (Arbeitspsychologie) Waldnutzung (Federführung) Forstökonomie und Management (Analyse der Unfallstatistiken und der Kennzahlen aus der SBSC)

Internationale Wiedervernetzung am Hochrhein

1388 Die Sicherung gerade von Engstellen in den Lebensraumnetzen bzw. zwischen Natura 2000 – Gebieten ist essentieller Bestandteil zur Erhaltung und Wiederherstellung des von der EU getragenen Konzeptes zur Grünen Infrastruktur (Green Infrastructure, GI). Dies gilt sowohl innerhalb von Deutschland als auch für die grenzübergreifenden Regionen im paneuropäischen Netzwerk. Mit dem angestrebten Projekt soll über den Hochrhein eine bereits identifizierte Engstelle im internationalen Lebensraumverbund in grenzübergreifender Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Deutschland unter Beteiligung des Landes Baden-Württemberg gesichert und entwickelt werden. Verbundpotentiale sind noch vorhanden aber erheblich durch landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen eingeschränkt. Nur eine gut abgestimmte Landentwicklung kann dazu führen, dass zukünftige Infrastrukturmaßnahmen nicht zum Verlust der letzten Möglichkeit zur Wiedervernetzung der betroffenen, für die biologische Vielfalt besonders bedeutsamen Mittelgebirge führen. Der betreffende Hochrheinabschnitt ist ca. 4 km lang, beiderseits der Grenze (Schweiz und Deutschland) noch unbesiedelt bzw. weitgehend frei von Infrastruktur und daher der letzte noch überregional anbindbare Hochrheinabschnitt auf rund 100 km Fließgewässerlänge zwischen Basel und oberhalb Schaffhausen. Auf deutscher Seite herrschen derzeit intensive landwirtschaftliche Nutzungen vor, zudem ist die Eigentumssituation infolge der Realerbteilung auf zahlreiche Besitzer verteilt. Ein wichtiger Bestandteil der Vorstudie ist daher die Ermittlung der Eigentümer, die Klärung der Eigentumsverhältnisse und die Prüfung, inwieweit seitens dieses Personenkreises die Möglichkeit besteht, die infrage kommenden Flächen für den Naturschutz zu sichern. Hier muss insbesondere der Kontakt zum Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung, zu den Landkreisen und Kommunen gesucht werden und geprüft werden ob und wie z. B. im Rahmen eines ökologischen Flurneuordnungsverfahren durch beschleunigte Zusammenlegung die Sicherung der für mobile Arten wichtigen Flächen erfolgen kann. Im Kernbereich sollen Wiedervernetzungsmaßnahmen den Populationsverbund sichern bzw. wieder herstellen. Auf der Schweizer Seite (Kanton Aargau) werden in die Sanierung des Lebensraumverbundes dieser Achse bereits aktuell und in den nächsten Jahren rund 30 Mio. Franken investiert. Diese werden für Maßnahmen wie Querungshilfen an der bestehenden Autobahn oder der Bahnhochleistungsstrecke mit 4 Gleisen (Verbindung Basel-Zürich) sowie für Maßnahmen im nachgeordneten Straßennetz und zur Habitatentwicklung verwendet. Damit sind die Möglichkeiten auf der schweizerischen Seite zur Anbindung der grenzübergreifenden Achse finanziell bereits vorbereitet. Die abgestimmte planerische grenzübergreifende Sicherung sollte im Rahmen des Projektes erfolgen, Möglichkeiten hierzu sind in der Vorstudie abzuprüfen. 2014 2019 Waldnaturschutz und Biodiversität Wildtierökologie (2013 - 2015) FVA-Wildtierinstitut (Durchführung der Voruntersuchung sowie der wissenschaftlichen Begleitung.)

Waldzielartenkonzept Pflanzen und Vegetationsmonitoring in Waldschutzgebieten

1324 Der angewandte Naturschutz arbeitet auf drei Ebenen: Arten, Biotope und Prozesse. Für den Biotop- und Prozessschutz bestehen im Bereich des Staatswaldes bereits etablierte und angewandte Naturschutzinstrumente. Der Artenschutz basiert auf dem Interesse und dem Wissen der örtlichen Forstpraktiker. Eine Ausnahme bilden die wenigen Arten, die durch die FFH-Richtlinie geschützt werden. Um die seltenen und bedrohten Arten zu schützen, die durch die Waldbewirtschaftung beeinflusst werden, wurde eine handhabbare Zahl an Waldzielarten für den Staatswald in Baden-Württemberg ausgewählt. Die ausgewählten Arten sind selbst stark gefährdet oder ihre Vorkommen sind repräsentativ für intakte stark bedrohte Biotope oder Waldstrukturen. Insgesamt wurden 13 Moose, 14 Gefäßpflanzen, 21 Flechten und 14 Pilze auf Grundlage einer expertenbasierten Indikatorartenanalyse ausgewählt. Die wichtigsten Informationen zu Erkennungsmerkmalen, Ökologie, Verbreitung und den erforderlichen Schutzmaßnahmen der Waldzielarten sind in Artsteckbriefen zusammen gefasst. Diese finden sich im Waldnaturschutz-Informationssystem (https://wnsinfo.fva-bw.de/). Maßnahmen zur Stützung der besonders bedrohten Populationen sollen beispielhaft vollzogen werden. Ein Monitoring der Waldzielarten dient der Evaluierung der Schutzmaßnahmen und des Erhaltungszustandes der Arten. Ein weiterer Baustein der Projektstelle Waldzielarten Pflanzen ist der Aufbau eines Vegetationsmonitorings in den Waldschutzgebieten nach dem Landeswaldgesetz. Die Methodik wird u.a. im Forschungsprojekt „Biodiversität entlang eines Bewirtschaftungsgradienten“ im Schwarzwald umgesetzt, evaluiert und weiterentwickelt. 2014 Waldnaturschutz und Biodiversität Waldpflanzenökologie Waldnaturschutz (Auswahl der Waldzielarten, Entwicklung von Handlungsempfehlungen und Arterfassung, Entwicklung Vegetationsmonitoring) Sabine Mayr

Weiterentwicklung Waldnaturschutzkonzeption BW, Ziel 10 „Transparenz und Kommunikation verbessern, Kompetenzen stärken“

1335 Die nur für den Staatswald verbindliche Gesamtkonzeption Waldnaturschutz ForstBW (2014-2020) wird nach einem Bericht zur Zielerreichung nun als ‚Gesamtkonzeption Waldnaturschutz Baden-Württemberg‘ (GK WNS 2024-2030) überarbeitet. Sie soll über eine differenzierte Ausarbeitung für den Staatswald und die Landesforstverwaltung auch für den Kommunal- und Privatwald freiwillige Maßnahmen vorschlagen, die sinnvoll sind und gefördert werden können. Dieser Weiterentwicklungsprozess bindet unterschiedliche Akteursgruppen innerhalb und außerhalb des Forstsektors aktiv mit ein. Mit dem Ziel „Transparenz und Kommunikation verbessern, Kompetenzen stärken“ berät die Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel das GK WNS Projektteam und begleitet diesen Beteiligungsprozess. 2014 Waldnaturschutz und Biodiversität Waldnaturschutz Kommunikations- & Bildungsforschung Waldnaturschutz (Unterstützung/Schulungsmodule zu den einzelnen Sachthemen Intensiver Austausch bzgl. erfolgender Weiterentwicklung und Konkretisierung der Ziele der Waldnaturschutzkonzeption) Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (Nach Umsetzung von Inhalten der WNS-Konzeption 2014-2020 auf der Fläche vor Ort; Tandem- und Multiplikatorenschulung, seit 2021 Beratung und Begleitung des Partizipationsprozesses für die Weiterentwicklung der GK WNS 2030) Carol Großmann

Weiterentwicklung der Waldschutzgebietskonzeption

1180 Die Ausweisung, wissenschaftliche Betreuung und das Monitoring von Waldschutzgebieten in Baden-Württemberg stehen durch die nationale Biodiversitätsstratege wieder verstärkt im Fokus von Forschung und Gesellschaft. Deshalb wird die seit 1993 bestehende Waldschutzgebietskonzeption überarbeitet und im Hinblick auf aktuelle Naturschutzziele weiterentwickelt, die in der Gesamtkonzeption Waldnaturschutz von ForstBW (GK WNS) für den Staatswald konkretisiert sind. Hierzu zählen zum Einen die systematische Herleitung prioritärer Waldflächen für die Ausweisung neuer Waldschutzgebiete mit natürlicher Waldentwicklung auf Grundlage eines erweiterten Kriterienkatalogs (GK WNS Ziel 8), zum Anderen die aktive Förderung der Waldbiodiversität in Schonwäldern. Um Pflegemaßnahmen zur Erreichung der Schutzziele in den Schonwäldern systematisch aktivieren und evaluieren zu können, werden die bestehende Schonwälder in Schutzkategorien unterteilt, die es zusätzlich ermöglichen, geographische „hot spots“ für spezifische Fördermaßnahmen zu identifizieren. Der Fokus liegt derzeit auf der Förderung von Lichtwaldstrukturen und Lichtwaldarten( GK WNS Ziele 3,4,6), die von Waldweideprojekten bis zu großflächigen motormanuellen Auflichtungen reichen kann. Im Projekt werden die Pflegemaßnahmen zur Biodiversitätsförderung in den Schonwäldern getestet und deren Wirksamkeit und Kosteneffizienz evaluiert und ggf. angepasst. 2013 2030 Waldnaturschutz und Biodiversität Waldschutzgebiete Waldnaturschutz (1. Analyse und Bilanzierung des artenschutzfachlichen Potentials der bestehenden Waldschutzgebiete 2. Weiterentwicklung des WSG-Konzeptes zu einem Naturschutzinstrument) Felicitas Werwie

Biomasseentzug: Auswirkung auf Nährstoffe und Wachstum

1279 Anlage einer systematischen Versuchsanlage zur Analyse der Auswirkung des Entzugs unterschiedlicher Biomasse-Kompartimente auf Nährstoffversorgung und Wachstum der Bäume/Bestände. Die Versuchsanlagen bestehen aus kontrastreichen Varianten des Biomasseentzugs aus +/- homogenen Beständen unter einheitlicher Standraumhaltung (Durchforstungsregime). Folgende Varianten sind als Kernprogramm vorgesehen: a) Kontrolle (ohne Biomasseentzug) b) Konventionelle Stammholznutzung c) Ganzbaumnutzung (resp. vollmechanisierte Nutzung mit Konzentration des Kronenmaterials auf Rückegasse) d) Variante c) mit Asche-Rückführung Die Versuche sollen in Baden-Württemberg für die Baumarten Fichte und Buche angelegt werden und zwar in jungen sowie in mittelalten Bestandesentwicklungsphasen. Vorgesehen sind jeweils 3-5 Versuchsanlagen je Baumart und Entwicklungsstadium (12 - 20 Versuchsanlagen). Abt. Boden & Umwelt: Bei der Anlage der Versuche erfolgt eine transektorientierte Aufnahme des bodenkundlichen Ausgangszustandes sowie der Blattspiegelwerte von Nährelementen. Die Bodenproben werden mittels Bohrkernen entnommen und auf C-Gehalt und Nährelementgehalte untersucht. Die Ermittlung der Blattspiegelwerte wird periodisch im Zusammenhang den turnusgemäßen Durchforstungseingriffen wiederholt (in den ersten 10 Jahren jährlich) ; nach ca. 2-4 Durchforstungseingriffen (10-15 Jahren) ist eine Wiederholung der Inventur des Bodenzustandes vorgesehen. Abt. Waldwachstum: Durchführung der waldwachstumskundlichen Betreuung im Rahmen des langfristigen Versuchsflächennetzes (Durchforstungsprogramm, periodische Wiederholungsaufnahmen zur Zuwachsermittlung). 2013 Regenerative Energie Boden und Umwelt Waldernährung und Melioration (bis 2012) Waldwachstum (Einrichtung der Versuchsanlagen und langfristige waldwachstumskundliche Betreuung) Boden und Umwelt (Bodenkundliche Grundinventur und periodische Analyse von Blattspiegel-Werten) Peter Hartmann Simon Schmidt

Fernerkundungsbasierte Ableitung biodiversitätsrelevanter Waldstrukturparameter

1339 Ziel des Projektes ist Entwicklung und Evaluierung von Methoden zur Erfassung, Quantifizierung und zum Monitoring ausgewählter biodiversitätsrelevanter Waldstrukturparameter aus Luftbild , LiDAR- und hochauflösenden Satellitendaten sowie die Analyse der Entwicklung ausgewählter Waldstrukturen anhand von aktuellen und historischen Zeitreihen. Die Ergebnisse liefern eine Grundlage für Art-Lebensraumanalysen und die Planung und Evaluierung von Artenförderungskonzepten. 2013 Waldnaturschutz und Biodiversität Biometrie und Informatik Waldschutzgebiete Waldnaturschutz (Inhaltliche Verantwortung) Biometrie und Informatik (Technische/Methodische Verantwortung)

FunDivEUROPE (FUNctional significance of forest bioDIVersity in EUROPE) Water and element fluxes at stand- and landscape level, as basis for assessing ecosystem services

1165 2011 2015 Klimafolgenforschung Biometrie und Informatik Wald und Wasser Boden und Umwelt (Wasser- und Stoffhaushalt) Biometrie und Informatik (Kohlenstoffspeicherung)

Untersuchung zur Wirksamkeit von Wildunfall-Präventionsmaßnahmen im Straßenverkehr mittels Analyse des Raum-Zeit-Verhaltens von Rehen durch Satellitentelemetrie

1032 In Deutschland werden jährlich ca. 300.000 Wildunfälle mit größeren Säugetieren dokumentiert. In Baden-Württemberg ereignet sich alle 20 Minuten ein Wildunfall, in Deutschland sogar alle 2 Minuten. Dabei entstehen rund eine Milliarde Euro an Sachschäden, mehrere tausend Verletzte und mehr als ein Dutzend Verkehrstote. Vor diesem Hintergrund ist die Anwendung von effizienten und praxistauglichen Wildunfallpräventionsmaßnahmen, wie Wildwarnreflektoren sinnvoll. Bisher wurden bei Untersuchungen zur Wirksamkeit von Wildwarnreflektoren meist nur Vorher-Nachher-Vergleiche von Wildunfallzahlen betrachtet, die als Index für die Wirksamkeit der Maßnahme herangezogen wurden. Dieser Untersuchungsansatz führte jedoch zu sehr konträren Ergebnissen. Im Projekt soll zum ersten Mal die Wirksamkeit von Wildwarnreflektoren durch einen verhaltensorientierten Ansatz überprüft werden. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie Rehe tatsächlich auf Wildwarnreflektoren reagieren und ob sich dadurch Wildunfälle effektiv reduzieren lassen können. Für die Beantwortung der Fragestellung kommen im Projekt verschiedene methodische Ansätze zur Anwendung, um statistisch abgesicherte Aussagen zu ermöglichen. 1. GPS-Satellitentelemetrie: Rehe werden im Straßenbereich gefangen und mit GPS-Halsbandsendern markiert, wodurch das Raum-Zeit-Verhalten der Tiere und mögliche Veränderungen durch Wildwarnreflektoren beobachtet werden können. 2. Wärmebildkamera: Hochauflösende Wärmebildkameras erlauben detaillierte Verhaltensbeobachtungen ohne die Notwendigkeit weiterer technischer Hilfsmittel wie Scheinwerfer, so dass eine ungestörte Dokumentation des Rehverhaltens am Straßenrand auf Wildwarnreflektoren in Kombination mit sich nähernden Fahrzeugen möglich ist. 3. Experimentelle Reflektorversuche mit Gehegerehen: Das Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin betreibt bei Eberswalde eine Feldforschungsstation mit Gehegerehen. In einer Kooperation kann unter standardisierten Bedingungen die Wirkungsweise verschiedener Reflektormodelle auf Gehegerehe experimentell untersucht werden. 2009 2015 Biometrie und Informatik Wildtierökologie (bis 2012) FVA-Wildtierinstitut (Projektkoordination Rehwildtelemetrie Maßnahmenanalyse Entwicklung GIS-gestützte Wildunfalldatenbank) Biometrie und Informatik (Unterstützung statistische Modelle)

Erfassung der C-Speicherleistung von Stadtbäumen

1009 Bäume leisten in städtischen Gebieten als Luftfilter einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des lokalen Klimas. Weniger bekannt und zahlenmäßig belegt ist die Rolle von Stadtbäumen als Kohlenstoffspeicher. Im Zusammenhang mit der Klimadiskussion kommt zwar der Verminderung der Emissionen fossilen CO2 eine entscheidende Bedeutung zu, aber auch die CO2-Speicherung durch grüne Pflanzen spielt eine wichtige Rolle. In dicht besiedelten, auf großer Fläche urbanisierten Räumen bilden Bäume außerhalb des Waldes, insbesondere Bäume an Straßen und in Parkanlagen, einen C-Speicher, dessen Größe und Dynamik bisher in Deutschland nicht untersucht ist. Voraussetzung für die Bilanzierung der C-Speicherung in Stadtbäumen in einem definierten Stadtgebiet ist ein Inventar der Stadtbäume, welches auf einem Stichprobenverfahrens auf Basis von Fernerkundungsdaten beruht. Das Prinzip der Berechnung des C-Vorrats erfordert die Ermittlung der Biomasse der Einzelbäume. Für die Biomassebestimmung müssen verfügbare Biomassefunktionen überprüft und erforderlichenfalls für Stadtbäume neu kalibriert werden. Hierzu sind Daten zu erheben, unter der Bedingung zerstörungsfreier Beprobungsverfahren, da Probebaumfällungen im städtischen Bereich kaum möglich sind. 2008 2011 Nachhaltigkeit und Multifunktionalität Waldinventuren Biometrie und Informatik

Methoden und Monitoring Waldfunktionen

977 Dass in unseren Wäldern nicht nur Holz als Rohstoff und Energieträger wächst ist allgemein bekannt: Die Bedeutung der Wälder für den Schutz der Umwelt, für die Natur und die Erholung der Menschen sind wichtige Anliegen. Damit diese sogenannten Schutz- und Erholungsfunktionen erhalten und in Verwaltungsverfahren bzw. bei der Waldbewirtschaftung berücksichtigt werden, gibt es seit 1975 die Waldfunktionenkartierung (WFK). Die Aktualisierung und Entwicklung von Methoden zur Erhebung der Waldfunktionen und die Fortschreibung der sogenannten forstlichen Waldfunktionenkarten gehört zu den Daueraufgaben der FVA. Deren Ergebnisse sind Grundlage von Abwägungsprozessen in Verwaltungsverfahren sowie der betrieblichen oder Raumplanung. Sie können aber auch für die Öffentlichkeitsarbeit oder Fördermaßnahmen von Bedeutung sein. 2008 Nachhaltigkeit und Multifunktionalität Waldpolitik Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (Projektleitung)

Bundeswaldinventur 3 - Vorbereitungsphase und Felddatenerhebung (Landesinventurleitung LIL BW)

932 Die Durchführung der dritten Bundeswaldinventur erfolgt in den Jahren 2001/2012 (Stichjahr 2012), im wesentlichen mit unverändertem Design. Die FVA ist für die Implementierung der BWI 3 in Baden-Württemberg als Landesinventurleitung verantwortlich. Für die operative Phase sind frühzeitig die Datenlogistik (Aussattung der Aufnahmegruppen mit MDE) sowie die Vorklärungsarbeiten vorzubereiten. Der Landesinventurleitung obliegt die Vergabe der Aufträge, Organisation der Felddatenerhebung, die Mitwirkung beim Datenmanagement sowie die Qualitätssicherung. 2007 2016 Nachhaltigkeit und Multifunktionalität Boden und Umwelt Waldinventuren Boden und Umwelt (Auswertungen der zusätzlichen Bodenaufnahmen) Biometrie und Informatik (Landesinventurleitung)

Methodenentwicklung BWI3

946 Die Bundeswaldinventur stellt eine unverzichtbare Komponente eines umfassenden Waldmonitoringsystems zur Sicherung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und -entwicklung dar. Die FVA BW hat von Beginn an methodische Grundlagen für die Auswertung der Inventur entwickelt. Für die dritte Inventur müssen verschiedene Komponenten überarbeitet und auf einen neuen Stand gebracht werden, zum Teil sind neue Elemente (z. B. Biomassefunktionen) zu integrieren. Die durchzuführenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten basieren auf der laufenden Tätigkeit im Arbeitsgebiet Waldinventuren. Folgende nach Modulen gegliederte Komponenten sind zu überarbeiten, aktualisieren und weiterzuentwickeln: - Modul 1: Zur Schaftformmodellierung ist die bestehende Programmbibliothek BDAT zu aktualisieren, indem ein neues Modellkonzept umgesetzt und in die Programmbibliothek integriert wird. - Modul 2: Die Verfahren zur Ergänzung fehlender Höhenmesswerte sowie zur Fortschreibung von Durchmessern und Höhen sollen mit Hilfe einer modernen Modellklasse verbessert werden - Modul 3: Biomassefunktionen, welche für die Ermittlung des Kohlenstoffvorrats sowie für die Abschätzung von Energieholzpotenzialen benötigt werden, sollen überprüft und validiert werden - Modul 4: Erhebung von Datenmaterial für die Validierung der Biomassefunktionen: durch eine koordinierte bundesweite Datenerhebungskampagne sollen die benötigten Daten in Kooperation mit Forschungseinrichtungen des Bundes und anderer Länder gewonnen werden. Das Konzept zur Erhebung der Biomasse von Einzelbäumen wurde von der FVA erarbeitet. - Modul 5: Die entwickelten Verfahren sind in Form von Softwarelösungen bereitzustellen 2007 2013 Nachhaltigkeit und Multifunktionalität Forstökonomie und Management Waldinventuren Forstökonomie und Management Biometrie und Informatik

Aktionsplan Auerhuhn

924 Seit den 1930er-Jahren sind die Bestände des Auerhuhns im Schwarzwald kontinuierlich gesunken. Um das Auerhuhn im Schwarzwald zu schützen, verabschiedete das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg (MLR) in 2008 den „Aktionsplan Auerhuhn“ (APA) mit einer Laufzeit von 25 Jahren bis 2033. Das Ziel des APAs ist es, eine überlebensfähige und ausreichend vernetzte Auerhuhnpopulation im Schwarzwald zu erhalten. Aufgebaut aus einem wissenschaftlich fundiertem Fachkonzept und einem umsetzungsorientierten Maßnahmenplan soll der APA die Unterstützung der Umsetzenden vor Ort sicherstellen. In einem Flächenkonzept werden Waldgebiete für die flächenbezogene Umsetzung von Maßnahmen, die für die Population langfristig überlebensnotwendig sind, lokalisiert. Das Gesamtkonzept integriert verschiedene Nutzungen (Waldwirtschaft, Tourismus, Jagd, Infrastrukturplanung, Energiegewinnung u. a.), um die ökologischen und ökonomischen Ziele des Landes zu erreichen. Der APA liefert zudem eine Grundlage für die Erstellung der Managementpläne für die Natura 2000 Gebiete. 2007 NATURA 2000 Wildtierökologie (bis 2012) FVA-Wildtierinstitut (Der Arbeitsbereich Wildtierökologie der Abteilung Waldnaturschutz hat in enger Abstimmung mit der Arbeitsgruppe Raufußhühner (AGR) die Grundlagen, Handlungsfelder und Umsetzungsstrategien des Aktionsplan Auerhuhn entwickelt. Auch die 2018 anstehende Evaluierung wird in diesem Rahmen geplant und durchgeführt werden.) Maria Kochs

Generalwildwegeplan Baden-Württemberg

950 2007 Wildtiermanagement (bis 2020) FVA-Wildtierinstitut (- Fachl. Begleitung der Umsetzung des GWP - Abstimmung mit Interessengruppen, Forschungseinrichtungen, Regionalverbänden. Behörden - Grenzüberschreitende und nationale Abstimmung der Raumkulisse - Initiierung von Wiedervernetzungsmaßnahmen und Projekten - Beratung)

Ausgabe von Standortsatlanten und standortskundlichen Informationen

811 Die neue Standortskarte stellt alle digital erfassten Kartierungen waldbesitzübergreifend dar. Ausgegeben wird ein Standortsatlas in DIN A4-Format, bestehend aus einem Kartenwerk im Maßstab 1:10.000, einer Blattschnittübersicht, einer Kurzlegende und - soweit schon bearbeitet - mit Baumarteneignungstabellen. Jeder Kreis und jedes Revier erhält einen Kartensatz. Nach der Verwaltungsreform werden nur noch Atlanten auf Kreisebene produziert. Dies erfordert eine Migration bisher bereits ausgebener Atlanten auf Forstbezirksebene in die neue Datenstruktur der Kreise. Die Standortsatlanten enthalten auch ein Beiheft mit tiefergehenden Informationen zu jeder Standortseinheit. Da der Standortsatlas nur in kartiertechnisch abgeschlossenen Kreisen herausgegeben wird, wird gleichzeitig nach Wegen gesucht die anderen Betriebsteile ebenfalls mit adäquaten Informationen zu versorgen. Dazu trägt unter anderem das Standortseinheiten-Datenblatt bei, das digital erhältlich ist. 2006 Klimafolgenforschung Waldpflanzenökologie Waldnaturschutz (Leitung, Fachspezifikation)

Dauerbetrieb waldwissen.net

1133 Waldwissen.net ist eine internationale, mehrsprachige Informations- und Kommunikationsplattform in den Bereichen Wald und Forstwirtschaft. Herausgeber sind die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA), die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), das österreichische Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW) und die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Auf der Website stellen die beteiligten Institute ihre aktuellen Forschungsergebnisse zur Verfügung und bieten Kontakte zu Experten an. Zielgruppen sind forstliche Entscheidungsträger in der Praxis sowie die interessierte Öffentlichkeit. Die interaktive Plattform hat sich in Mitteleuropa als Online-Informationsquelle zu den Themen Wald und Forstwirtschaft etabliert. Im Mai 2018 waren über 3300 Artikel verfügbar. 2005 Wissenstransfer, Öffentlichkeitsarbeit & Bibliothek Direktion inkl. Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (Redaktion der FVA/ Baden-Württemberg)

Kooperation mit der Luxemburger Naturverwaltung zum Thema "Waldnaturschutz"

705 Seit 2004 besteht eine Kooperation zwischen der FVA und der Naturverwaltung Luxemburg (ANF) zum Thema Waldnaturschutz. Dabei stehen die Themen Naturwaldforschung/Bannwaldforschung, die Waldbiotopkartierung und Natura 2000 im Mittelpunkt. Hauptaufgabe der FVA ist die Entwicklung von Monitoring-Instrumenten zur Erfassung der Biologischen Vielfalt von Wäldern. Das schließt die laufende Anpassung von Konzepten an geänderte Fragestellungen und technische Gegebenheiten ein wie auch die Aktualisierung von Spezial-Software und die Datenhaltung. Die Auswertung von Monitoring-Daten, ihre Interpretation und Publikation sowie die fachliche Beratung der ANF zu aktuellen Themen der Biodiversität von Wäldern bilden weitere Schwerpunkte der Zusammenarbeit. 2004 Waldnaturschutz und Biodiversität Waldschutzgebiete Waldnaturschutz

Natura 2000 - Umsetzung im Wald

400 Für die Umsetzung der europäischen Naturschutz-Richtlinien im Wald - im Wesentlichen handelt es sich um das Erhaltungsmanagement in den Natura 2000-Gebieten, die Berichtspflicht sowie den strengen Artenschutz nach §44 BNatschG - ist die Forstverwaltung zuständig. Insbesondere die Erstellung von Umsetzungskonzepten und Anleitungen für die Forstpraxis, aber auch die Mitarbeit bei der Erstellung der Natura 2000-Managementpläne und die Klärung grundsätzlicher Fragen sind Aufgaben, die die FVA - Abt. Waldnaturschutz in ihrer Stabsstellenfunktion für das MLR durchführt. Wir arbeiten eng mit den Forstverwaltungen anderer Länder und mit der Naturschutzverwaltung zusammen. Ziel ist es, zu Lösungen zu gelangen, die eine Integration der naturschutzfachlichen Belange in die forstbetrieblichen Planungs- und Steuerungsinstrumente ermöglicht. Wir kartieren Waldarten für die Natura 2000-Managementpläne und Waldlebensräume für die FFH-Berichtspflicht und erarbeiten operationale Konzepte für den Erhalt von Natura 2000-Arten und die FFH-Waldlebensräume. Des Weiteren sind wir in den entsprechenden Gremien aktiv, mit dem Ziel zu operationalen und mit forstbetrieblichen Aspekten kompatiblen Lösungen zu gelangen. 2001 Biodiversität und Genetik FVA-Wildtierinstitut Biometrie und Informatik NATURA 2000 Waldnaturschutz (fachl. Leitung) FVA-Wildtierinstitut (Geodaten Auerhuhn) Biometrie und Informatik Vanessa Tschöpe

Aktualisierung der Waldbiotopkartierung unter Berücksichtigung von Natura2000 mit Aufbereitung, Pflege und Bereitstellung der Ergebnisse

164 Die Waldbiotopkartierung (WBK) in Baden-Württemberg erfasst als selektive Biotopkartierung die nach Naturschutzrecht und Waldrecht geschützten Biotope im Wald sowie besondere Waldstrukturen oder Vorkommen geschützter Arten. Darüber hinaus werden konkrete Maßnahmen zu deren Bewirtschaftung, Pflege und Entwicklung vorgeschlagen. Die WBK wird seit 1989 im Wald sämtlicher Besitzarten nach landesweit einheitlicher Methodik durchgeführt. Erfassungskriterien sind Seltenheit, Gefährdung und Naturnähe. Erfassungseinheit ist das definierte Einzelbiotop. Seit 2007 erfolgt zudem die Ermittlung und Bewertung von im Wald liegenden Lebensraumtypen nach der FFH-Richtlinie für die FFH-Managementplanung und -Berichtspflicht. Berücksichtigung bzw. Umsetzung der Waldbiotopkartierung in der forstlichen Praxis erfolgt in erster Linie durch ihre Integration in die Forstliche Betriebsplanung. Privatwaldbesitzende können sich anhand der Waldbiotopkartierung darüber informieren, welche Schutzgüter in ihren Wäldern vorkommen und wie sie diese gezielt erhalten und entwickeln können. Durch turnusmäßige Fortschreibung und fallweise Aktualisierung des Biotopbestandes sowie durch zusätzliche Spezialbearbeitungen wird die Verfügbarkeit neuester, den Planungserfordernissen angepasster Daten sichergestellt. Diese Daten sind daher eine wichtige Grundlage für weitere forst- und naturschutzfachliche Projekte. 1999 Waldbiotope Waldnaturschutz

Standortsgliederung und Baumarteneignung in den Rheinauewäldern

235 1999 Nachhaltigkeit und Multifunktionalität Waldpflanzenökologie Waldnaturschutz

Level II - Dauerbeobachtungsflächen und Stoffflussmessnetz

70 Die 10 Standorte des Level II - Messnetzes sind eine Untermenge der Depositionsmessnetzstandorte und der Kronenzustands-Dauerbeobachtungsflächen der Abt. Boden und Umwelt. Die Kombination von Kronenzustandserfassung, Depositions- und Stoffhaushaltsmessungen sowie bodenkundliche Untersuchungen sollen an diesen Standorten die Identifikation und Prüfung von kausalanalytischen Hypothesen zur Erklärung der Ökosystementwicklung ermöglichen. An den Messorten Rotenfels, Altensteig, Heidelberg, Esslingen, Ochsenhausen und Conventwald wird die Wirkung von atmogenen Stoffeinträgen auf Transportprozesse in der Bodenlösung untersucht. Die Messorte repräsentieren Stoffflusstypen, welche sich durch die Hauptbodenart und Depositionsmerkmale (stoffliche Zusammensetzung, Belastungsintensität) definieren. Die Standorte Heidelberg und Esslingen werden im Rahmen des "Bodenintensivmessnetzes" mit der LfU gemeinsam betrieben. Mit Ausnahme von Esslingen sind alle Standorte Level II-Flächen. Eine Zusammenarbeit erfolgt mit allen am Level II-Programm beteiligten EU-Ländern und den Forstlichen Versuchsanstalten der am Level II-Programm beteiligten Bundesländer. 1994 Waldschutz Forstliches Umweltmonitoring Boden und Umwelt Waldschutz

Monitoring von Wildtierarten

390 Die FVA ist vom Land Baden-Württemberg mit dem Monitoring seltener, waldgebundener Tierarten wie Auerhuhn, Luchs, Wildkatze, Wolf u.a. beauftragt. Fortlaufend werden Hinweise über diese Tierarten über das Netzwerk der Wildtierbeauftragten in den Landkreisen an die FVA gemeldet und dokumentiert. Über dieses vorwiegend passive Monitoring-System ist es bei aktuellem Vorkommen dieser Tiere möglich, erneute Auftreten, Wanderbewegungen, Nutztierübergriffe, Wildunfallschwerpunkte und weitere Ereignisse zu erfassen. Das Monitoring gilt als wissenschaftliche Basis und Voraussetzung um Fragen rund um das Management von JWMG - Tierarten, sowie als Grundlage für die FFH- Berichtserstellung. 1993 Biodiversität und Genetik Biometrie und Informatik Wildtiermonitoring und -genetik (ab 2020) Wildtierforschung und Waldvögel (ab 2020) Luchs und Wolf (ab 2020) Wildtiere und Menschen (ab 2020) FVA-Wildtierinstitut (Koordination und Weiterentwicklung der auf Tierarten bezogenen Monitoringsysteme, Entwicklung angepasster Methoden und Datenbanken, Anforderungen aus den Bereichen Waldschutzgebiete, NATURA2000, Alt- und Totholzprogramm) Biometrie und Informatik (Begleitung der Methodenentwicklung, Einspeisung von Inventurdaten)

Kalkulationsprogramm Holzernte und Holzvermarktung

135 Das Softwarepaket "Holzernte" ist eine PC-gestützte Entscheidungshilfe für Holzernte und Holzvermarktung und vorrangig für die Vor- und Nachkalkulation von Hieben im Holzerntebetrieb bestimmt. Es stellt Informationen über Zeitaufwand, Lohn- und Sachkosten, sowie über erntekostenfreie Erlöse bereit. Das Programmpaket enthält Module für folgende Fragestellungen - Schaffung einer Schnittstelle zum Betriebsinventurprogramm, die es ermöglicht, von diesem ausgewiesene Nutzungen betriebswirtschaftlich aufzuschlüsseln (Berechnung der Sortenstruktur, der erntekostenfreien Erlöse u. dgl.), - Nachbildung der optimierten Sortenaushaltung bei Vollerntern, - Erstellung regionaler Hiebssortentarife als Schätzhilfen für eine verbesserte betriebliche Sortenplanung, - Berechnung von Standardkostensätzen für gängige Arbeitsverfahren als Grundlage für betriebliches Controlling, - Bereitstellung von Statistiken über Zopfdurchmesser, Längenklassen bei PZ-Holz u. dgl. 1992 Waldnutzung IT- und GIS-Technik Waldnutzung Biometrie und Informatik Marco Reimann

Bodenzustandserhebung (BZE)

63 Die Bodenzustandserhebung (BZE) ist Teil des forstlichen Umweltmonitorings. Gleichsam mit der Waldzustandserhebung wird an bundesweit 1.900 Stichprobenpunkten im 8x8 km-Raster der Zustand und die Veränderung von Waldböden, Vegetation und Waldernährung untersucht. In Baden-Württemberg werden über 320 Punkte untersucht. Mit Hilfe dieser Daten können mögliche Risiken für Waldböden erkannt und eingeschätzt werden. Auf dieser Grundlage können Forstverwaltungen, WaldbesitzerInnen und Politik forstliche Maßnahmen einleiten, um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu verwirklichen. 1989 Waldnaturschutz Forstliches Umweltmonitoring Waldnaturschutz Boden und Umwelt Hans-Gerhard Michiels Angela Thiemann Ralph Hug

Wissenschaftliche Bearbeitung von Waldschutzgebieten

43 Zu den Waldschutzgebieten nach §32 Landeswaldesetz zählen in Baden-Württemberg Bann- und Schonwälder. Während Bannwälder der natürlichen Entwicklung überlassen werden, ist die waldbauliche Behandlung in Schonwäldern auf ein spezielles Naturschutzziel ausgerichtet. Bannwälder stellen wertvolle Referenzflächen für die Erforschung von natürlichen Prozessen auf die Waldentwicklung und Waldbiodiversität da. Grundlage hierfür ist ein langfristiges Waldstrukturmonitoring auf systematisch angelegten, dauerhaft vermarkten Stichprobenpunkten, das durch fernerkundungsbasierte Strukturerhebungen ergänzt wird. In ausgewählten Bannwäldern werden floristische und faunistische Daten erhoben. Die Daten liefern Informationen über die strukturelle Entwicklung unbewirtschafteter Wälder und deren Lebensraumeignung für Tier- und Pflanzenarten. In Schonwäldern findet im Gegensatz zu Bannwäldern gezielter Naturschutz statt. Einige Tier- und Pflanzenarten sind auf besondere Strukturen angewiesen, die durch Pflegemaßnahmen oder bestimmte (z.B. historische) Waldnutzungsformen gefördert werden können. Schonwälder werden deswegen so bewirtschaftet, dass gewünschte strukturelle Bedingungen und damit verbundene seltene Arten erhalten oder gefördert werden. Schwerpunkt der Forschung in Schonwäldern ist die Quantifizierung des Einflusses und der Effektivität biodiversitätsfördernder Maßnahmen zur Erreichung des Schutzziels 1970 Nachhaltigkeit und Multifunktionalität Waldwachstum Biometrie und Informatik Waldschutzgebiete Waldwachstum (Terrestrische Waldstrukturaufnahme in Bannwäldern) Waldnaturschutz (Monitoring und Forschung) Biometrie und Informatik (Zusammenarbeit bei der Fernerkundung) Alexandra Kage

Fachtechnische Leitung der Durchführung der Standortskartierung in Baden-Württemberg

329 Fachliche Leitung und Betreuung der Standortskartierung in Baden-Württemberg. Kartierungen werden in allen Waldbesitzarten durchgeführt. Es finden Neukartierungen - vor allem im Kleinprivatwald - als auch Wiederholungskartierungen statt. Die Daten werden qualitätsgesichert durch die Geoinformationssysteme des Landes zur Verfügung gestellt und sind auf diese Weise für den Fachanwender als auch für die Öffentlichkeit nutzbar. Nachhaltigkeit und Multifunktionalität Waldpflanzenökologie Waldnaturschutz Sebastian Peters

Standortskunde und -kartierung: Standortsgliederungen, Standortswald

24 Arbeitsschwerpunkte der Standortskartierung sind im Öffentlichen Wald die Zweitkartierung von Wäldern, die erstmalig zwischen 1950 und ca. 1975 bearbeitet wurden. Die damals erstellten Standortsgliederungen können die heutigen Anforderungen der Hauptanwendungen, dies sind Waldbau, Forsteinrichtung und Waldnaturschutzplanung, nicht mehr befriedigend bedienen. Vor allem im Kleinprivatwald werden noch erhebliche Flächen erstmalig standortskundlich beschrieben. Die vegetationskundliche Erhebungen zur Charakterisierung wichtiger Standortseinheiten werden im Rahmen der laufenden Kartierungen fortgeführt. Darauf aufbauend sind die lokalen natürlichen Waldgesellschaften, die Standortswälder und damit die Naturnähe zu definieren und standortsbezogen herzuleiten. Eine wesentliche Aufgabe ist die Herleitung und Pflege der Tabellen der Baumarteneignung für die kartierten Standortseinheiten. Sie sind auch die Grundlage für dynamisierte Fortschreibungen bei der Betrachtung der prognostizierten Änderung der Baumarteneignung unter definierten Klimaszenarien. Eine Daueraufgabe stellt auch die Fortschreibung der Standortsgliederungen in den Regionallegenden für die Wuchsbezirke und Teilbezirke dar. Nachhaltigkeit und Multifunktionalität Alle noch nicht festgelegt (ab 2023) Waldpflanzenökologie Alle Waldnaturschutz Sebastian Peters
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