Baum

Standortansprüche und Wuchsleistungen der Baumarten im Wald sind Forschungsgegenstand in diesem Themenbereich. Auch wie gesund Bäume sind, wird untersucht. Hier liefert der alljährliche Waldzustandsbericht Aufschluss über den Zustand der Bäume. Anhand dendrometrischer Modelle werden das Baumvolumen und die Wuchsleistung berechnet. Die Berechnungsverfahren werden sowohl für die Auswertung von Inventuren eingesetzt als auch zur Kalkulation der bei der Holzernte anfallenden Holzsortimente. Innerhalb von Arten analysieren Forscherinnen und Forscher in der Waldgenetik deren genetische Variationen. So können vor allem Anpassungspotenziale von Baumarten an sich veränderte Umweltbedingungen beschrieben werden.

Themenschwerpunkte

Zwischen Baumarten treten teilweise erhebliche Unterschiede auf hinsichtlich der Standortsansprüche und Wuchsleistungen. Um der Praxis Entscheidungshilfen an die Hand geben zu können, werden "Ertragsversuche" betrieben, die darauf abzielen, das Wachstum der wichtigsten Baumarten an verschiedenen Standorten unter variierenden waldbaulichen Behandlungen vergleichen zu können. Aufgrund der Langlebigkeit der Bäume müssen diese Versuche über Jahrzehnte beobachtet werden, bevor schlüssige Ergebnisse möglich sind.

Nicht selten treten auch zwischen Bäumen einer Baumart, die von unterschiedlichen Herkunftsorten stammen ("Provenienzen") Unterschiede in der genetischen Konstitution und den damit verbundenen Eigenschaften auf. "Provenienzversuche" schaffen hier Klarheit über Eigenschaften, Eignung und Wuchspotentiale der verschiedenen Herkünfte.

Die Waldzustandserhebung untersucht den Vitalitätszustand der Wälder in Baden- Württemberg. Die Aufnahmen erfolgen auf einem regelmäßigen Raster (aktuell 8x8 km, früher auch 16x16 km und 4x4 km). An jedem Aufnahmepunkt werden die Baumkronen hinsichtlich ihres Belaubungszustandes in einem Zwei-Personen-Verfahren beurteilt. Hauptkriterium sind der Nadel-/Blattverlust und der Grad der Vergilbung. Zusätzlich werden im Rahmen einer differentialdiagnostischen Ansprache alle weiteren Baummerkmale, die den Kronenzustand beeinflussen können, aufgenommen. Hierunter fallen insbesondere Schäden in der Baumkrone oder am Stamm, die durch Pilze bzw. Insekten verursacht wurden oder auf Witterungsereignisse, wie z.B. Trockenstress oder mangelnde Nährstoffversorgung zurückzuführen sind. Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung werden jährlich im Waldzustandsbericht veröffentlicht.

Weiterführende Informationen

Dendrometrische Modelle beschreiben die Stammform von Bäumen (die sog. "Schaftform") und dienen der Berechnung des Baumvolumens. Sie sind wesentliche Komponenten verschiedener Auswertungsprogramme: Sie werden sowohl für die Auswertung von Inventuren eingesetzt als auch zur Kalkulation der bei der Holzernte anfallenden Holzsortimente. Traditionell wird der Holzvorrat in Volumeneinheiten berechnet. In den letzten Jahren hat die Ermittlung der Biomasse- bzw. der Kohlenstoffvorräte stark an Bedeutung gewonnen. Für die zuverlässige Abschätzung der Waldbiomasse müssen gültige Berechnungsverfahren auf der Basis so genannter Biomassefunktionen entwickelt werden.

Weiterführende Informationen

Die Waldgenetik analysiert genetische Variation innerhalb von Arten mit Hilfe genetischer Marker oder – speziell bei Pflanzen – durch die Anlage systematischer Vergleichsanbauten unter unterschiedlichen Umweltbedingungen. Durch die Beschreibung der räumlichen und zeitlichen Muster genetischer Unterschiede werden Populationen gegeneinander abgegrenzt, Anpassungspotenziale an sich verändernde Umweltbedingungen beschrieben und das Ausmaß von Isolation bzw. Biotopverbund beschrieben. Darüber hinaus dienen genetische Marker zur Identifikation und Unterscheidung nahe verwandter Individuen und Arten.

Aktuelle Forschung zum Thema

Borkenkäfer-Newsletter SüdWest vom 04.07.2024

Beruhigt das regnerische Frühjahr die Befallsdynamik?
Nach einem Frühstart Anfang April hat die kühl-feuchte Witterung der Folgewochen für eine Verzögerung der Schwärm- und Befallsaktivität gesorgt. Dass die Borkenkäferdichte aber nach wie vor hoch ist, zeigten die massiven Fangzahlen im Juni. Bis in mittlere Höhenlagen kommt es derzeit zum Ausflug der ersten Käfergeneration.

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Borkenkäferfalle

EPS-Newsletter (Nr. 6 vom 01.07.2024)

Die Raupen haben sich verpuppt – Zeitpunkt für mechanische Regulierung
Auf den Kontrollflächen der FVA Baden-Württemberg haben die Raupen des Eichenprozessionsspinners (EPS) das letzte Larvenstadium vollendet und sich in dicht aneinander gedrängten Kokons verpuppt. Diese Puppen finden sich vorwiegend in Gespinsten, die sich am Stamm, an der Unterseite von Ästen sowie Astgabeln befinden.

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Liliental: das Versuchsgelände

Das Liliental im Kaiserstuhl ist immer einen Besuch wert – die gut ausgebauten Wege laden vor allem zum Wandern und Verweilen ein. Hier befindet sich auch das Versuchsgelände der FVA. In den vergangenen Jahrzehnten hat sie zahlreiche Versuchsflächen, Samenplantagen und eine umfangreiche Sammlung einheimischer und fremdländischer Baum- und Straucharten angelegt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen hier zum Schutz der biologischen Vielfalt und zur Klimaanpassung von Bäumen.

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Ein Feld mit vielen kleinen Bäumchen. Zwei Menschen unterhalten sich. Die Sonne scheint.

EPS-Newsletter (Nr. 5 vom 24.05.2024)

5. Larvenstadium erreicht – Gefahr für menschliche Gesundheit steigt.
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners haben das vierte Larvenstadium vollendet und befinden sich jetzt im fünften Larvenstadium – sie haben sich im Verlauf der KW 21 gehäutet. Ab dem dritten Stadium bilden die Raupen Gifthaare (Setae) auf den sogenannten Spiegelfeldern der Hinterleibssegmente aus. Ab dem aktuell fünften Larvenstadium stellen die Raupen aufgrund der Anzahl der Brennhaare eine große Gefahr für die menschliche Gesundheit dar.

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Nahaufnahme eines Baumstamms, der von Spinnweben durchzogen scheint

EPS-Newsletter (Nr. 4 vom 15.05.2024)

4. Larvenstadium erreicht – präventive Regulierung nicht mehr effektiv.
Auf den Kontrollflächen der FVA Baden-Württemberg haben die Raupen des Eichenpro-zessionsspinners das dritte Larvenstadium vollendet und befinden sich jetzt im vierten Larvenstadium (Abb. 1). Ab dem dritten Stadium bilden die Raupen erstmals Gifthaare (Setae) auf den sog. Spiegelfeldern der Hinterleibssegmente aus und stellen somit eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar.

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Raupen der Eichenprozessionsspinner auf einem Ast

EPS-Newsletter (Nr. 3 vom 08.05.2024)

Die Raupen befinden sich im 3. Larvenstadium – eine präventive Regulierung ist noch möglich.
Die Raupen des EPS befinden sich im dritten Larvenstadium. Sie haben sich im Verlauf von der Kalenderwoche 19 gehäutet. Ab diesem Stadium bilden die Raupen erstmals Gifthaare (Setae) auf den sog. Spiegelfeldern der  Hinterleibssegmente aus und stellen somit eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar.

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