Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel

Die Gesellschaft und der Wald stehen vor großen Herausforderungen nicht nur durch den Klimawandel, sondern auch durch weitere soziale, technologische und ökologische Umbrüche unserer Zeit. Dabei wandeln sich auch die kulturellen Bedeutungen von Wald und seinen Funktionen auf vielen Ebenen: als Naturraum, als Kulturlandschaft, als Wirtschaftsfaktor oder als Erholungsraum. Die Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (SGW) macht diese Umbrüche und ihre Folgen zu ihrem Forschungsgegenstand und schaut dabei genau hin:

  • Welche gesellschaftlichen Veränderungen kommen auf den Wald zu oder sind bereits im Wald zu spüren?
  • Welche Chancen liegen darin?
  • Wie kann der Waldsektor solche Veränderungen mitgestalten?

Die SGW ist ein „Seismograf“ für gesellschaftliche Veränderungen und ihre direkten und indirekten Auswirkungen auf den Waldsektor. Mithilfe sozialwissenschaftlicher Forschung, Monitoring und Beratung ist die SGW der Mensch-Wald-Beziehung im Kontext gesellschaftlicher Umbrüche (Urbanisierung, demografischer Wandel, Demokratisierung, …) auf der Spur. Sie liefert Hintergrundanalysen und zeigt für Akteurinnen und Akteure des Waldsektors Potentiale im Umgang mit Veränderungen auf. Im Fokus stehen die Themenfelder „Erholung, Gesundheit und Sport“, „Naturbeziehungen im Wandel“ und „gesellschaftlicher Dialog“.

Die SGW legt Wissensgrundlagen und gibt Impulse für Interessensausgleich, konstruktive Debatten und Konfliktlösungsansätze rund um Waldthemen.

Themenfelder

Erholung, Gesundheit und Sport

Wir untersuchen im Schwerpunkt die kulturellen Dimensionen forstlicher Nachhaltigkeit: Erholung, Gesundheit, Tourismus und all das, was Menschen bewegt, in ihrer Freizeit den Wald aufzusuchen. Wir beobachten neue Trends, mögliche Konflikte und entwickeln Konzepte für Besucherlenkung, Dialog und Partizipation.

Gesellschaftlicher Dialog

Wir arbeiten zusammen mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren der Waldpolitik im weiteren Sinne. So können wir ihr Selbstverständnis, ihre Netzwerke und ihre Interaktionen besser verstehen. Erforscht werden gesellschaftliches Engagement, ökologische und soziale Bewegungen, neue Praktiken der Demokratie – in ihrer jeweiligen Bedeutung für den Waldsektor und für waldpolitische Fragestellungen. Wir forschen dabei nicht nur über, sondern auch mit den Menschen (z.B. im Rahmen von Citizen Science), denen der Wald am Herzen liegt.

Naturbeziehungen im Wandel

Unsere Forschung betrachtet nicht nur, was Menschen tun, sondern auch was sie bewegt. Wir analysieren die Werthaltungen unterschiedlicher sozialer Gruppen – nicht nur bei den Waldbesuchenden, sondern auch innerhalb der „Kultur der Forstleute“. Wir beschäftigen uns mit den kulturellen Bedeutungen von Natur(-schutz), von Wald, Holz und Wildtieren in ihrer historischen und aktuellen Entwicklung sowie damit verbundene Konflikt- und Kommunikationspotentiale für den Waldsektor.

Mit ihrer Tätigkeit unterstützt die Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel die Landesforstverwaltung und Waldbesitzende, sowie Akteurinnen und Akteure aus dem Bereich der Politik, des Sports, des Tourismus und der Gesundheitsbranche bei der Konzeptentwicklung in ihren jeweiligen Handlungsfeldern.

Aktuelles aus der Stabsstelle

Soziologisches Waldsymposium an der FVA

Ein Netzwerk von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz kam im Herbst an der FVA zusammen, um sich zu sozialwissenschaftlichen Forschungsperspektiven auf den Wald auszutauschen.

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 2. Soziologischen Waldsymposiums

Neue Podcast-Episode erschienen: Raus aus der Polarisierungfalle! – Sozialwissenschaftliche Waldforschung

Warum gibt es Streit um den Wald? Was verbinden wir mit Wäldern und warum haben sie gerade während der Pandemie eine so wichtige Rolle gespielt? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich die aktuellste Episode des FVA-Podcasts "astrein – Wald.Mensch.Wissen".

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Ein Aufnahmegerät liegt auf einer Publikation mit dem Titel "astrein"

Mountainbiken im Wald

Erfolgreiche Projekte dank gelungenen Miteinanders

Immer mehr Menschen entdecken das Mountainbiken für sich. Wie kann die Ausweisung attraktiver und legaler MTB-Angebote im Wald gelingen, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden? Wie bringt man dabei verschiedene Interessen am Wald in Einklang? Dieser und weiteren Fragen ging die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) mit Teilnehmenden des Dialogforums Miteinander Wald Erleben nach. Vergangene Woche kam es zu einer Sommersitzung in Spaichingen zusammen.

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Eine Gruppe Menschen steht auf einem Waldweg. Ein Mann mit einem Mountainbike und Helm zeigt in die Ferne und spricht.

FVA auf dem IUFRO-Weltkongress in Stockholm

Ende Juni traf sich die Internationale Union der Forstlichen Forschungsorganisationen (IUFRO) zu ihrem Kongress in Stockholm. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) berichtete vor Ort über ihre aktuelle Forschung.

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Die Teilnehmenden der FVA vor dem Hauptsaal des Weltkongresses der IUFRO

Weitere Medien und Veröffentlichungen

Forest deliberations:Marteloscopes as sites of encounter between climate activists and forest managers

4. astrein Podcast „Mein Wald, dein Wald, unser Wald!?“ – Juristisches und psychologisches Eigentum. Ein Gespräch zwischen FVA-Direktor Prof. Dr. Ulrich Schraml und Dominik Menton-Enderlin

Warum setzen Sie sich für den Wald ein? – Das Projekt "Bürgerschaftliches und unternehmerisches ­Engagement in der aktiven Wiederbewaldung".

„Trägt Früchte im Kampf gegen den Klimawandel: Die Waldforschung“. Aufzeichnung der Veranstaltung vom 12. April 2022, bei der die Ergebnisse des Projektes „Warum setzen Sie sich für den Wald ein?“ präsentiert und diskutiert wurden. Außerdem berichten die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und zwei Revierleiter von ihren Erfahrungen zu Mitmachaktionen im Wald.

Das Blatt wenden – gemeinsam für die Zukunft unserer Wälder. Mehrere Videos mit Beteiligung von FVA-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern sind im Rahmen dieser Kampagne entstanden und zeigen, wie wichtig und vielfältig unsere Forschung ist.

Gut gereift: 150 Jahre alt und mit jedem Tag fitter – zur FVA-Jubiläumsseite der FVA.

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