Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel

Abgeschlossene

Projekte

Die Unfallzahlen im Staatswald Baden-Württemberg sind seit 2005 auf ein untragbar hohes Niveau gestiegen. In den vergangenen Jahren lag die Zahl der meldepflichtigen Unfälle bei für den Landesbetrieb ForstBW beschäftigten Forstwirt/-innen pro Jahr bei etwa 150. Um den Ursachen auf den Grund zu gehen und weiteren Unfällen entgegenzuwirken, haben Forscherinnen und Forscher an der FVA mit dem Projekt "Arbeitssicherheit bei der Waldarbeit" das Unfallgeschehen sowie das Sicherheitsmanagement von ForstBW von verschiedenen Blickwinkeln aus analysiert.

Die Stabstelle Gesellschaftlicher Wandel (vormals Abteilung Gesellschaftlicher Wandel) untersuchte hierbei die Arbeitssicherheit aus Sicht des Forstpersonals.
Im Mittelpunkt dieser qualitativen sozialwissenschaftlichen Analyse steht das reiche Erfahrungswissen der im Staatswald tätigen Forstwirtleute. Sie stellen die Personengruppe dar, die am unmittelbarsten vom Thema Arbeitssicherheit bei der Waldarbeit betroffen ist. Als Mitarbeitenden, die vor Ort Unfälle und Beinahe-Unfälle am eigenen Leib oder bei ihren Kolleginnen und Kollegen miterlebt haben, verfügen sie über ein detailgenaues und praxisnahes Wissen über die Abläufe vor, während und nach Arbeitsunfällen. Sie können darüber hinaus ein ganzheitliches Bild ihres Arbeitsalltags abgeben, in dem sich Hinweise auf Probleme und Risiken entdecken lassen.  

Die Forscherinnen und Forscher der FVA konnten aus den zusammengeführten Projektergebnissen die Kernthese ableiten, dass weitere technische Verbesserungen und weiteres Coaching nur dann ihr Potenzial für die Arbeitssicherheit entfalten können, wenn gleichzeitig Probleme der Arbeitsorganisation, der wertschätzenden Mitarbeiterführung und der betrieblichen Kommunikation bearbeitet und gelöst werden.

Zum Artikel "Projektabschluss: Arbeitssicherheit bei der Waldarbeit"

Zum Projektabschlussbericht – Kapitel 6 beschreibt die vorgestellte sozialwissenschaftliche Studie (PDF 3,3 MB)

Viele Menschen und Unternehmen engagieren sich derzeit im Rahmen von Baumpflanzaktionen im Wald oder beteiligen sich finanziell an Aufforstungsprojekten. Darin drückt sich sowohl die große Sorge um den Wald aus, als auch die Bereitschaft, sich aktiv für den Walderhalt einzusetzen.

Handlungsempfehlungen für Forstleute zur Durchführung von Freiwilligenaktionen (PDF 1 MB)

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Die Bedeutung der baden-württembergischen Wälder als Orte für Freizeit, Erholung und Sport nimmt kontinuierlich zu. Dazu tragen eine wachsende Natursehnsucht, der Trend zu regionalem Tourismus, neue Formen des (E-)Outdoor-Sports und nicht zuletzt auch die pandemie-bedingten Einschränkungen bei.

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Wege zur Koexistenz mit Wildtieren zu finden, ist eine der umstrittensten Herausforderungen unserer Zeit. Zunehmend kehren Wölfe, Bären, Luchse und Vielfraße (in Skandinavien) in ihre früheren Lebensräume zurück, was u.a. zu Konflikten zwischen Naturschützern und Nutztierhaltern und sozioökonomischen Problemen bei der Nutztierhaltung führt. Um solche Konflikte zu reduzieren, müssen wir uns weiterbilden, faktenbasiere Beratungsmodelle entwerfen, und gemeinsam mit Landwirten, Landbesitzerinnen, Jagdinteressierten, und Bürgern, die mit "großen Beutegreifern" konfrontiert sind, regionale und überregionale Lösungsansätze für ihre Probleme zu entwickeln. Dafür wurde das Projekt EUROLARGECARNIVORES „Verbesserung der Koexistenz mit großen Beutegreifern in Europa durch Kommunikation, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Wissensaustausch“ vom EU LIFE Programm gefördert. Es gilt primär Ängste abzubauen und Nutztiere zu schützen, aber es kommen neben dem Herdenschutz auch Themen wie illegale Tötungen, Wanderkorridore, oder Investitions- und Förderbedarfe zur Sprache.

Die 17 Partnerinstitutionen und über 65 Mitarbeitende aus 14 europäsichen Ländern mit 12 Sprachen verfolgten hochmotiviert das Ziel, ein europäsiches Netzwerk und eine Plattform zu schaffen, auf der sich alle Interessengruppen grenzüberschreitend austauschen können. Für viele gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Herausforderungen, die Wolf, Luchs, Bär und Vielfraß mit sich bringen, entstanden lösungsorientierte Fallstudien und empfehlenswerte Beispiele für bestimmte Aspekte des Großraubtiermanagements, die von den Beteiligten des EuroLargeCarnivores-Projekts in verschiedenen europäischen Ländern als erfolgreich oder zumindest vielversprechend eingestuft wurden, sogenannte Standard Operating Procedures (SOPs, auf Englisch).

Aus den Projektergebnissen wurdenHandlungsempfehlungen (auf Englisch) für unterschiedliche politische Entscheidungsebenen abgeleitet. Informationsmaterial wurde in verschiedenen Sprachen erstellt für Halter:innen unterschiedlicher Nutz- und Haustiere, für engagierte Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen und Verbänden, für Journalistinnen und Journalisten sowie Lehrpersonen (z.B. die Europäischen „Factsheets“ (u.a. auf Deutsch). 

Weitere Materialien finden Sie unterhttps://www.eurolargecarnivores.eu/de/

Die Stabstelle Gesellschaftlicher Wandel der FVA hatte in Zusammenarbeit mit dem FVA Wildtierinstitut und dem elmauer institute : managing consensus die primäre Aufgabe:

  • die Partner über sozialwissenschaftliche Aspekte dieser Arbeiten strategisch und methodisch zu beraten und zu begleiten,
  • zu Projektbeginn regionale partizipative Stakeholder-Identifikation und -Analysen durchzuführen, um das Verständnis der lokalen Kontexte zu verbessern und eine Basis für zukünftige Aktivitäten zu schaffen.
  • Zum Projektabschluss eine Wirkungsanalyse anhand dieser Anfangsdaten und vorgegebener Erfolgs-Indikatoren durchzuführen.

Die entsprechende Veröffentlichung und den Bericht finden Sie hier:

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Seit 2016 fanden in Baden-Württemberg Waldbautrainings statt: Ein festes TrainerInnen-Team schulte dabei in regelmäßigem Turnus Mitarbeitende von ForstBW direkt an ihrer Arbeitsstelle und veranschaulicht so praxisnah die 2014 neu eingeführte Waldentwicklungstypen-Richtlinie.
Ziel der Evaluationsstudie war es, Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung zu identifizieren und auf dieser Grundlage Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Schulungen zu erarbeiten. Dabei ging es zum einen um die unmittelbare Wirkung der Waldbautrainings auf die Teilnehmenden und zum anderen um die Rahmenbedingungen, die die Wirksamkeit der Trainings beeinflussen. Methodisch wurden neben standardisierten Umfragen auch Gruppendiskussionen durchgeführt und mit rekonstruktiven Methoden analysiert.

InnoForESt= Smart information, governance and business innovations for sustainable supply and payment mechanisms for forest ecosystem services

Oder auf frei auf Deutsch:

Soziale, politische, marktwirtschaftliche, technische, und betriebliche Innovationen für die nachhaltige Bereitstellung von Waldökosystemleistungen und deren Finanzierung

Das Projekt InnoForESt hat in den Jahren 2017 bis 2021 innovative Ansätze zur Bereitstellung und Finanzierung von Waldökosystemleistungen in sechs Ländern Europas analysiert. Diese wurden dann in Zusammenarbeit von Personen aus der Praxis und der Wissenschaft weiterentwickelt. Mit den Zielen z.B. Erhöhung Kohlenstoffbindung oder Schutz der Artenvielfalt, der Verbesserung des Erholungswertes von Wäldern aber auch der Diversifizierung der Wertschöpfungskette Wald-Holz konzentrierten wir uns auf Pionieraktivitäten wie neuartige Finanzierungsmechanismen und ungewöhnliche Netzwerkansätze, auf risikobereite Entrepreneure und unterschiedliche Kombinationen von politischen Förderansätzen.

Diese Beispiele untersuchten wir in unterschiedlichen biogeographischen Regionen und unter unterschiedlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen europäischer Wälder. Die dabei verwendeten Methoden und relevanten Ergebnisse wurden sowohl im Projektverlauf als auch im Nachgang mit verschiedenen Medien für unterschiedliche Interessengruppen aufbereitet und in mehreren Sprachen verbreitet.

Unsere Beratungsbroschüren („Policy briefs“) sind erhältlich auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Tschechisch

Alle Broschüren, Berichte, Publikationen, Videos und andere Medienbausteine finden Sie hier.

Im Jahr 2023 wurden schließlich die wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnisse in der InnoForESt Sonderausgabe der Zeitschrift „Ecosystems Services“ veröffentlicht!

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Seit Jahren steht Wald im Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit. Damit gehen auch veränderte Erwartungen an Forstwirtschaft einher. In einer empirischen Forschung wurde das Verhältnis zwischen Bevölkerung und Forstwirtschaft anhand konkreter Situationen der Begegnung wie Waldtagen, Konfliktfällen und Bürgerinitiativen untersucht. Aufbauend auf den Erkenntnissen wurden auch Praxishilfen für die Kommunikation in Form einer Broschüre und eines Fortbildungskonzepts erarbeitet.

Zur Broschüre „Der Streit um den Wald“ (PDF 14 MB)

Zur Publikation „Forestry in Interaction“ (PDF 230 kb)

Zur Fortbildung "Alltagskommunikation"

Das Projekt „Waldeslust statt Waldesfrust – Grundlagen für einen konstruktiven Dialog in waldbezogenen Konflikten“ hat sich zum Ziel genommen, Medienbausteine für eine wertschätzende Kommunikation und einen konstruktiven Dialog zu entwickeln.

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Das Projekt „Waldeigentumsverständnis“ liefert Einblicke in die Beziehung von Waldbesuchenden zum Wald und ihr Verständnis von Waldeigentum. Im Fokus der Untersuchung stehen die Fragen: Wie verbreitet sind Gefühle von „mein Wald“ und „unser Wald“ unter Waldbesuchenden? Wie kommen diese Gefühle zustande? Wie stehen sie in Zusammenhang mit dem Erleben und Verhalten im Wald und mit der Wahrnehmung von (juristischem) Eigentum?

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