Monitoring von Waldstrukturen

Im Themenbereich Monitoring von Waldstrukturen werden Verfahren zur Erfassung ausgewählter Waldstrukturen entwickelt. Die Daten werden in sogenannten Waldstrukturkarten aufbereitet, welche den Zustand und die Veränderung der Wälder Baden-Württembergs großflächig beschreiben. Die Waldstrukturkarten können für das Naturschutzmanagement, die Artenförderung, das Biodiversitätsmonitoring oder auch zur Beantwortung unterschiedlicher biodiversitätsrelevanter Fragestellungen verwendet werden.

Warum Waldstrukturen?

Viele geschützte Arten sind an besondere Waldstrukturen gebunden, z.B. lichtliebende Arten wie Auerhuhn und Tagfalter an Lücken bzw. lichte Bestände, Totholzkäfer und höhlenbrütende Waldvögel an Totholz und Fledermäuse an Waldränder bzw. leitlinienartige Strukturen. Waldstrukturen sind also wichtige Elemente der Wälder, auf die viele Waldarten angewiesen sind. Sie charakterisieren und indizieren Habitate und sind Schlüssel zur Erhaltung geschützter Arten. Das Monitoring der Waldstrukturen ist somit ein maßgeblicher Baustein, um Studien rund um Biodiversität zu unterstützen und Biodiversität zu fördern.

Aktuelle Projekte

Das Projekt MoBiTools entwickelt Verfahren zur Erfassung von Waldstrukturen, welche zur Bewertung von Waldlebensraumtypen und Habitaten eingesetzt werden können. Damit wird ein flächendeckendes, fernerkundungsbasiertes Biodiversitätsmonitoring für die Wälder Baden-Württembergs aufgebaut. Durch die Synergien mit anderen Forschungsprojekten an der FVA bieten die MoBiTools wertvolle Daten für die Biodiversitätsforschung im Wald.

Laufzeit: April 2018 - Dezember 2027

Leitung: Dr. Melanie Kirchhöfer

Mitarbeitende: Selina Ganz, Martin Denter

Zur Projektseite

WILDCARD ist ein HORIZON-Europe Projekt, in dem 16 verschiedene Projektpartner aus ganz Europa mit multidisziplinären Expertisen zusammenarbeiten. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es, den Einfluss von Stilllegung von Wäldern als auch von Sukzession in aufgelassenen landwirtschaftlichen Flächen in Europa auf Kohlenstoffsequenzierung und Biodiversitätsveränderungen zu untersuchen.

Innerhalb des Projektes beschäftigt sich die FVA mit dem Einfluss der Stilllegung der Wälder, wobei hierfür in Baden-Württemberg Bannwälder oder Biosphärengebiets-Kernzonen berücksichtigt werden. Es werden unterschiedliche Ansätze für Biodiversitätsindikatoren von Waldstrukturen in den verschiedenen Gebieten untersucht, um den Effekt von Stilllegung auf die Artendiversität als auch auf die Kohlenstoffspeicherung erschließen zu können.

Diese Ansätze werden durch neue Fernerkundungsmethoden aus LiDAR Daten und Luftbildern unterstützt. Dafür wird auf ausgewählten Flächen Daten basierend auf drohnengestütztem LiDAR (ULS) erhoben und mit luftbildgestützten Auswertungen verglichen. So wird das jeweilige Potential der verschiedenen Fernerkundungsmethoden für die Strukturindikatoren ermittelt.

Laufzeit: Januar 2024 - Dezember 2027

Leitung: Dr. Lucia Seebach und Dr. Petra Adler

Mitarbeitende: Tina Hoffmeister

Zur Projektseite

Abgeschlossene Projekte

Im Projekt BiWaK wurden folgende Forschungsfragen analysiert:

  • Lassen sich Veränderungen von biodiversitätsrelevanten Waldstrukturen mit dem Klimawandel erklären?
  • Können wir Prognosen für die Veränderung von Waldstrukturen in der Zukunft abgeben?
  • Welche Bedeutung hat die Veränderung von Waldstrukturen für die Habitate verschiedener Tier- und Pflanzenarten? 

Waldstrukturen, wie zum Beispiel Lücken und Bestandeshöhen, wurden innerhalb des Projektes MoBiTools aus Fernerkundungsdaten abgeleitet. An diese Daten wurde im Projekt BiWaK angeknüpft. Das Projekt bestand aus einer abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem FVA Wildtierinstitut, der Abteilung Biometrie und Informatik und der Abteilung Waldnaturschutz.

Laufzeit: Januar 2022 - Dezember 2023

Leitung: Dr. Joy Coppes

Mitarbeitende: Manuela Lieb, Anna-Lena Hendel

Warenkorb schließen

Warenkorb

Titel Anzahl Preis
Gesamtpreis: