Der ideale Wuchsort für Alternativbaumarten

Projekt 1699: Standortsensitive Empfehlungen für ­Alternativbaumarten

Im Zuge der Klimaveränderungen werden auch Veränderungen im Wald und besonders in Bezug auf einzelne Baumarten erwartet. Dadurch rücken bislang noch seltene heimische und auch gebietsfremde Baumarten in den Fokus. Diese bisher weniger etablierten Arten sind in einer an der FVA erarbeiteten Baumartenliste aufgeführt. Man verspricht sich von ihnen eine potenziell gute Anpassungsfähigkeit an ein wärmeres und trockeneres Klima.

Die Ergebnisse des Projektes wurden in Rahmen einer Online Fachveranstaltung am 23. Juni 2022 vorgestellt:

Vortrag: Standortsensitive Empfehlungen für Alternativbaumarten in Baden-Württemberg

Fragestellung

Doch welche dieser Baumarten kann an welchem Standort gut wachsen? Für welche Baumart kann welche Wuchsbedingung empfohlen werden? Für die oben beschriebenen Alternativbaumarten existiert derzeit noch keine auf die regionale Ebene bezogene, baumartenspezifische Eignungsbeurteilung.

Ziel des Projekts

Das Projekt untersucht daher im Rahmen der Klimafolgenforschung für 33 alternative Baumarten die jeweils besten Wuchsbedingungen. Durch die Ergebnisse aus dem Projekt sollen standortsensitive Praxisempfehlungen zur Baumartenwahl erarbeitet werden. Das Ziel ist also, baumartenspezifisch potenzielle Anbauflächen und standörtliche Restriktionen zu identifizieren und zu kommunizieren. Dadurch können Baumarten identifiziert werden, die künftig in den Wäldern Baden-Württembergs eine größere Rolle spielen könnten und somit das Ökosystem Wald stärken und die Wälder bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen könnten.

Vorgehensweise

Der Kern der Aufgabe dieses Projekts besteht darin, die ökologischen Ansprüche der Alternativbaumarten zu recherchieren, sie zu bewerten, in Kategorien zusammenzufassen und anschließend auf das südwestdeutsche standortskundliche Verfahren zu übertragen. Diese Beurteilung ermöglicht den relativen Vergleich innerhalb der Alternativbaumarten, also in Bezug zueinander.

Für die Prüfung, ob die Baumarten auch absolut (also im Vergleich zu den jetzt hier wachsenden Baumarten) besser geeignet sind, soll je Untersuchungseinheit zusätzlich die Eignung der derzeitigen Hauptbaumarten Fichte und Buche für heute und die zukünftigen Zeitpunkte 2050 und 2100 je nach den Klimaszenarien RCP 4.5 (Erwärmung um + 2,6 °C gegenüber der vorindustriellen Temperatur) und RCP 8.5 (Erwärmung um +4,8 °C gegenüber der vorindustriellen Temperatur) mitgeführt werden. Dadurch sollen für diese bisher nicht oder nicht flächendeckend analysierten Baumarten, Anbauempfehlungen für zonale Standortseinheiten in Baden-Württemberg formuliert werden. Die Baumartensteckbriefe 2.0 sollen somit zu praxisrelevanten Empfehlungen für den Vergleichsanbau weiterentwickelt werden. Sobald diese Arbeit abgeschlossen ist, können Alternativbaumarten im Rahmen der regulären Standortskartierung mithilfe der Baumarteneignungstabelle beurteilt werden.

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