Zedern-Versuchsflächen erfolgreich angelegt

Der Klimawandel stellt die Forstwirtschaft vor große Herausforderungen. Aufgrund der Langlebigkeit von Bäumen muss bereits heute die Frage beantwortet werden: Welche Baumarten sind für künftige Waldbestände geeignet?

Mögliche Alternativbaumarten, die durch bestimmte Eigenschaften wie Trockenstresstoleranz, Anspruchslosigkeit an den Boden und hohe Widerstandsfähigkeit gegen biotische und abiotische Schäden besser an die zu erwartenden Klimaverhältnisse angepasst sind, gelten als sinnvolle Ergänzung zu den heimischen Baumarten.

Unter diesem Aspekt hat die FVA in den vergangenen beiden Jahren neun Versuchsanlagen (insgesamt 116 Felder) mit Atlas- und Libanonzedern angelegt:

  • Als Baumartenversuch: In der Regel wurde zu je einem Versuchsfeld mit Atlaszeder und Libanonzeder auch Douglasie und teilweise Bornmüllertanne, Weißtanne, Traubeneiche, Hainbuche und Baumhasel als Vergleich gepflanzt.
  • Als Herkunftsversuch: In Zusammenarbeit mit Dr. Muhidin Šeho vom Amt für Waldgenetik in Bayern wurden Versuchsflächen mit sieben Herkünften der Libanonzeder und sechs Herkünften der Atlaszeder angelegt.

Die Pflanzenanzucht erfolgte überwiegend durch die Landespflanzschule Nagold und das Amt für Waldgenetik in Bayern. Flächenvorbereitung, Zäunung, Pflanzung und Kultursicherung erfolgt durch die beteiligten Forstbetriebe.

Verteilung der neu angelegten Versuchsflächen mit Zeder:

Versuchsort

Versuchsserie

Anzahl der Felder

Höhenlage in m

Mannheim

Baumart

3

100

Weinheim

Baumart

1

150

Gaggenau 1

Baumart

5

250

Gaggenau 2

Baumart

5

450

Vaihingen/Enz

Baumart

14

300

Villingen-Schwenningen

Baumart

5

750

Wüstenrot 1

Herkunft

22

480

Wüstenrot 2

Herkunft

22

500

Kandern

Herkunft

39

600

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Atlaszeder (Cedrus atlantica) sind die nordafrikanischen Bergregionen (meist Atlasgebirge) Marokkos und Algeriens. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Atlaszeder in Frankreich angebaut – insbesondere zur Wiederaufforstung verarmter und erosionsgefährdeter Flächen.

Die Libanonzeder (Cedrus libani) kommt ursprünglich in der Türkei, Syrien und dem Libanon (dessen Wahrzeichen sie ist) vor. In den letzten Jahrzehnten erfolgten großflächige Aufforstungen erosionsgefährdeter Offenlandschaften in der Türkei.

Das hochwertige und begehrte Holz führte in den Herkunftsgebieten zu einer starken Übernutzung der Zedernbestände. Bekannt ist besonders die historische Verwendung im Tempelbau (Altes Testament), Schiffsbau und als Räucherholz, heute wird das Holz überwiegend im Möbelbau, als Bauholz, zur Zellstoffgewinnung und als Energieholz verwendet.

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