Elegans-Widderchen (Zygaena angelicae elegans)

Durch die Aufgabe historischer Waldnutzungen und die Einführung der Naturnahen Waldwirtschaft mit einem Verzicht auf Kahlschläge und dem Ziel, Wälder mit stabilen Holzvorräten aufzubauen, sind die Wälder Baden-Württembergs in den letzten Jahrzehnten deutlich dichter und dunkler geworden. Hohe Luftstickstoffeinträge fördern zudem die Sukzession in ehemals lichten Wäldern auf Extremstandorten. Licht- und wärmeliebende Arten wie das Elegans-Widderchen finden daher kaum geeigneten Lebensraum. Zentrale Ziele der „Gesamtkonzeption Waldnaturschutz“ des Landesforstbetriebs ForstBW beinhalten daher, die Lebensräume dieser Arten gezielt zu fördern (Ziel 3 & 4 „Lichte Wälder“ und Ziel 6 „Waldzielarten“).

Das Elegans-Widderchen (Zygaena angelicae elegans) ist eine ziemliche Besonderheit, da die Unterart „elegans“ weltweit nur auf der Schwäbischen Alb vorkommt und damit einen Endemismus darstellt, für den wir eine hohe Schutzverantwortung tragen. Das Elegans-Widderchen ist vom Aussterben bedroht (Rote Liste Deutschland 2011) und es existieren nur noch wenige Reliktpopulationen in kleinen Lichtinseln, bei denen es sich meist um wenige Einzelfalter handelt.

Die aktuell beste Population befindet im Schonwald Schlosshalde-Mannsteighalde bei Wehingen, und seit mehreren Jahren werden dort gezielte Artenförderungsmaßnahmen umgesetzt, um neuen Lebensraum für die Widderchen zu schaffen. Die Maßnahmen werden in Kooperation zwischen ForstBW, dem Artenschutzprogramm BW und der FVA geplant und durch ForstBW umgesetzt.

Die Population im Schonwald Schlosshalde-Mannsteighalde hat sich seit den Maßnahmen hervorragend entwickelt. Vor Beginn der Maßnahmen wurden in 2015 zur Flugzeit 35 Individuen gezählt. Daraufhin wurden im Winter 2015/16 und erneut im Winter 2021/22 umfangreiche Maßnahmen durch ForstBW durchgeführt. Im Juli 2022 konnten zur Flugzeit 584 Falter erfasst werden.

In Schonwäldern ist die Umsetzung von Artenförderungsmaßnahmen besonders wichtig, da in diesen Waldschutzgebieten Naturschutzziele Vorrang haben. Doch auch auf der restlichen Waldfläche ist die Verbindung von Waldwirtschaft und Artenschutz ein Ziel der Gesamtkonzeption Waldnaturschutz.

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