Besuch aus den Niederlanden: Vorstellung des Projekts VerbIps
Tobias Frühbrodt aus der FVA-Abteilung Waldschutz stellte – unterstützt durch Hannes Brandt – bei dieser Gelegenheit das durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) finanzierte Forschungsprojekt VerbIps vor. Obwohl es nach Aussage von Exkursionsleiter Freek Rensen in den Niederlanden kaum nennenswerte Fichtenbestände gibt, wurde die Thematik äußerst interessiert angenommen. Im Anschluss an den Vortrag diskutierten die Teilnehmenden über das Potenzial des Einsatzes von Anti-Aggregationspheromonen: Botenstoffen, die Massenansammlungen von Borkenkäfern hemmen. Im Populationsmanagement von Schadinsekten stellen sie eine mögliche und umweltschonende Alternative zu herkömmlichen chemischen Verfahren (Insektiziden) zum Schutz unserer Wälder dar.
Das Projekt "VerbIps"
Im Rahmen des Projekts VerbIps wird in Zusammenarbeit mit der Professur für Forstentomologie und Waldschutz und der Professur für Ökosystemphysiologie der Universität Freiburg bereits seit etwa zweieinhalb Jahren daran geforscht, inwieweit es möglich ist, mit Verbenon, einem Buchdrucker-eigenen Anti-Aggregationspheromon, den Befall von kleinflächigen Sturmwürfen und risikobehafteten Beständen zu reduzieren oder gar zu verhindern. So könnte eine Buchdrucker-Massenvermehrung im Keim erstickt werden. Vorläufige Ergebnisse des noch laufenden Projektes deuten darauf hin, dass SPLAT®Verb (so heißt die fertige Formulierung, welche in den USA bereits erfolgreich zur Bekämpfung des Bergkiefernkäfers zum Einsatz kommt) auch beim Buchdrucker seine Wirkung zeigt und tatsächlich das Befallsrisiko an windgeworfenen Fichten deutlich senken kann. Möglicherweise kann also so künftig der Maßnahmenkatalog des integrierten Borkenkäfer-Managements um ein Werkzeug erweitert werden.
Weitere Informationen
- Zur Abteilung Waldschutz
- Borkenkäfermonitoring der FVA
- Waldschutz-Newsletter
Kontakt
Tobias Frühbrodt