Einladung zu Gesprächsrunden zum forstlichen Risikomanagement

Die vergangenen drei Jahre haben bei vielen Waldbesitzenden und Forstpersonal das Thema "Risiko" schmerzlich in den Blickpunkt gerückt. Es wird zunehmend klar, dass der Klimawandel, aber auch gesellschaftliche Entwicklungen die Erreichung vieler Ziele erschweren, teilweise sogar unmöglich machen könnten.
Genau hier setzt ein Risikomanagement nach der gültigen DIN-Norm 31000 an. Die Leitfrage des dort beschriebenen strategischen Risikomanagement-Ansatzes lautet: "Welche meiner Ziele kann ich realistischerweise erreichen, wo muss ich gegebenenfalls ansetzen, um gefährdete Ziele auch unter widrigen Umständen realisieren zu können?"
Da in den letzten Monaten immer wieder Anfragen zu diesem Thema eingegangen sind, haben wir uns als Koordinatorinnen und Koordinatoren des Netzwerkes "Forstliches Risiko- und Krisenmanagement" entschlossen, die "Risiko-Analyse-Talks" (R-A-T) anzubieten: Mit ihnen möchten wir interessiertem Forstpersonal und Waldbesitzenden helfen, sich mit Fragen der Risikobewertung und -handhabung zu beschäftigen. Das Angebot richtet sich dabei primär an Personen, die größere Waldflächen bewirtschaften, trotzdem sind bei Interesse alle herzlich eingeladen, mal einen Blick auf diese Themen zu werfen.
Kontakt
Das Konzept und erste Inhalte
In unregelmäßigen Abständen wird es am späteren Montagnachmittag (16.30 Uhr) die Möglichkeit geben, an den online stattfindenden R-A-T teilzunehmen. Es entsteht so kein Zeit- und Kostenaufwand für Dienstreisen. Die gewählte Uhrzeit soll so vielen Interessierten wie möglich eine Teilnahme ermöglichen.
Am Anfang der Veranstaltung wird es einen kurzen Impulsvortrag geben, in dem normalerweise ein strategisches Ziel aus einer Liste, die in Kooperation mit Betriebsleitenden entstanden ist, angesprochen wird.
Im Anschluss daran besteht Gelegenheit, mit den jeweiligen ReferentInnen zu diskutieren. Auch das gegenseitige Lernen durch den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen soll in den Gesprächsrunden gepflegt und gefördert werden. Hierbei dürfen dann neben Fragen der Risikoanalyse gerne auch Lösungsansätze aus anderen Betrieben diskutiert werden. Es handelt sich also nicht um ein klassisches Webinar, sondern um eine Gesprächsrunde. Auch wir freuen uns darauf, aus Ihren Erfahrungen zu lernen!
Die ersten drei R-A-T haben wir bereits terminiert und Themen ausgewählt, die in vielen Betrieben eine wichtige Rolle spielen dürften:
- Montag, 29. März 2021, 16.30 Uhr
Einführung: Risikomanagement 2.0 – Die Rolle des Risikomanagements bei der Entwicklung und Anpassung von Strategien und Betriebszielen. - Montag, 12. April 2021, 16.30 Uhr
Wie sicher ist meine Liquidität? - Montag, 26. April 2021, 16.30 Uhr
Wie kontinuierlich sind meine Holzerträge bei steigender Bedeutung von Naturgefahren?
Organisatorisches
Die Teilnahme ist einfach und kostenlos. Durch Anmeldung zu unserem Newsletter über die Homepage des Netzwerks "Forstliches Risiko- und Krisenmanagement" erhalten Sie künftig automatisch auch die Einladungen zu den R-A-T. Wenn Sie eine Teilnahme an einer Einzelveranstaltung planen, schreiben Sie einfach uns eine Mail an Forstoekonomie.FVA-BW@forst.bwl.de. Sie erhalten zwei bis drei Werktage vor der Veranstaltung einen Link zugesandt, mit dem Sie sich auf der jeweils genutzten Plattform (derzeit Webex) in die Veranstaltung einloggen können.
Grundsätzlich ist eine Teilnahme sowohl über PC, Tablett, aber auch Smartphone möglich. Je nach genutztem Endgerät und in Abhängigkeit, ob die Webex-Software installiert werden kann, oder nur der Browserzugang zur Verfügung steht, können unterschiedliche Möglichkeiten hinsichtlich der Nutzung von Video-, Audio- und Chat-Funktion bestehen.
Risikomanagement – was ist das eigentlich?
Die Verwendung des Begriffs "Risiko" ist sehr vielgestaltig. Das Spektrum reicht vom allgemeinen Lebensrisiko, über Naturgefahren bis hin zum Risikoverständnis der DIN-Norm 31000, die "Risiko" als Wahrscheinlichkeit der Erreichung von Zielen beschreibt. Kern dieses DIN-basierten Verfahrens ist daher die Frage, welche Zielsetzungen besonders gefährdet sind und mit welchen Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit erhöht werden kann, diese Ziele doch zu erreichen.
Risiken im Sinne von (Natur-)Gefahren, wie sie derzeit durch Dürre, Borkenkäfer, regional auch Waldbrand, sehr präsent sind, werden in dieser Reihe als Ursache von Zielgefährdungen aufscheinen. Der konkrete Umgang mit diesen Gefahren und Fragen des klassischen Waldschutzes werden aber allenfalls indirekt angesprochen. Sollten Sie jedoch Interesse daran haben, lassen Sie es uns gerne wissen. Bei ausreichendem Interesse wäre hier auch eine Veranstaltungsreihe zum Thema Krisen- (= Gefahren-) Management eine Option.
Das Netzwerk Forstliches Krisenmanagement
Die R-A-T sind eine Initiative des Netzwerks "Forstliches Risiko- und Krisenmanagement". Dieses Netzwerk setzte sich bisher nur aus institutionellen Teilnehmenden zusammen. Vor kurzer Zeit wurde im Netzwerk der Beschluss gefasst, dass künftig auch Einzelmitglieder Mitglied werden können. Sprechen Sie uns gerne auf eine Mitgliedschaft an!
Die Etablierung von Online-Formaten, die nun doch einen breiten Eingang in die Praxis gefunden haben, macht es möglich, auch niedrigschwellige Angebote für einen breiteren Kreis Teilnehmender anzubieten. Die R-A-T sind ein erster Schritt in diese Richtung.
Weitere Informationen und Angebote unseres Netzwerkes finden sie auf dessen Homepage: www.forstliches-risikomanagement.de.
