9. Denzlinger Wildtierforum
Am 15. September 2023, im Kultur- und Bürgerhaus Denzlingen
Die offizielle Anmeldungsfrist war der 8. September 2023. Eine Anmeldung für die Teilnahme an der Tagung ist zwar noch bis zum 13. September möglich, allerdings sind Anmeldungen zum Mittagessen sowie Snacks nicht mehr möglich, auch nicht vor Ort. Bitte beachten Sie dies.
Einladung
Save the Date: Wildtiere in Bewegung – 9. Denzlinger Wildtierforum
Menschen bewegen Wildtiere, Wildtiere bewegen Menschen.
Wildtiere und Menschen sind ständig in Bewegung. Welchen Einfluss hat die Bewegung auf Tiere, Menschen und die Umgebung? Sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene wollen wir die Ursachen und Folgen von Wildtierbewegungen untersuchen und uns zudem mit soziologischen Perspektiven darauf auseinandersetzen.
Dazu wollen wir Sie am 15. September 2023 zum 9. Denzlinger Wildtierforum im Kultur- und Bürgerhaus Denzlingen einladen! Dort werden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und gemeinsam konkrete Handlungsempfehlungen für die Wildtierforschung erarbeitet. Insbesondere dem Monitoring von Wildtieren wird dabei eine wichtige Rolle zukommen.
Hier können Sie sich zum Veranstaltungsverteiler des FVA-Wildtierinstitutes anmelden. Die Ankündigung darf gerne in Ihren Netzwerken verbreitet werden!
Programm
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Freitag | 15. September 2023 | Kultur- und Bürgerhaus Denzlingen
10:00 – 11:30 Block 1: Wildtiere bewegen sich - Verstehen, erfassen, bewerten
10:00 | Ohne Bewegung geht es nicht: Warum und wie Tiere sich bewegen und welche Konsequenzen das hat | Prof. Dr. Niko Balkenhol (Georg-August-Universität Göttingen) Wildtiere bewegen sich auf unterschiedlichsten räumlichen Skalen, von der lokalen Futtersuche bis hin zu jahreszeitlichen Abwanderungen über ganze Kontinente. Hinter diesen Bewegungen steht letztlich immer die Motivation, das eigene Überleben bzw. das Überleben der eigenen zu sichern. Aber wie genau bewegen sich Tiere durch die Landschaft? Welche Konsequenzen haben diese Bewegungen für sie selbst, ihre Populationen und die von ihnen bewohnten Lebensräume? Und welche Rolle spielen wir Mensch dabei, z.B. wenn wir als Erholungsuchende unterwegs sind, Lebensräume durch Straßen zerschneiden oder Tiere bejagen? All diesen Fragen können wir erst seit einigen Jahren durch moderne Forschungsmethoden im Detail nachgehen. Hierfür kommen vor allem Satellitenhalsbänder, genetische Untersuchungen und Wildkameras zum Einsatz. Durch diese moderne Technik wird immer deutlicher, wie fundamental wichtig Wildtierbewegungen für die Ökologie und den Natur- und Artenschutz sind. Der Vortrag verdeutlicht diese Aspekte durch verschiedene Beispiele aus aktuellen Forschungsprojekten, mit einem Fokus auf heimische Wildtiere. |
10:30 | Alles im Fluss – von Gewinnern und Verlierern | Dr. Janosch Arnold (Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg am LAZBW) Die letzten Jahrzehnte waren geprägt von großen Veränderungen. Nicht nur haben sich Lebensräume drastisch verändert, auch das Spektrum der darin vorkommenden Wildtierarten ist heute ein völlig anderes als noch vor 50 Jahren. Eine veränderte Landnutzung, Klimawandelfolgen und eine wachsende Bevölkerungsdichte, einhergehend mit einem gesteigerten Ressourcenhunger, machen es immer schwieriger, aber auch immer notwendiger zu verstehen, was in der Natur vor sich geht. Den Status quo zu begreifen und mögliche Zukunftsszenarien zu verstehen, bilden den Schlüssel für die Weichenstellung im Wildtiermanagement von morgen. Was sind die gegenwärtigen und perspektivischen Entwicklungen von Wildtierarten? Welche Arten werden sich weiter ausbreiten, welche abnehmen und welche Herausforderungen sind damit verbunden? Wo wollen und können wir Einfluss nehmen? Der Vortrag gibt einen Blick auf die Situation in Baden-Württemberg und den Werkzeugkasten von Wildtiermonitoring und Wildtiermanagement. |
11:00 | Das Internet der Tiere: Neue Technologien zur digitalen Beobachtung von Wildtieren | Timm Wild (Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie) Moderne Technologien eröffnen neue Möglichkeiten für das Tracken von Wildtierbewegungen. Auf Tieren angebrachte Sender werden zunehmend kleiner, autonomer, intelligenter und vernetzter. Am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie beschäftigt sich die interdisziplinäre Forschungsgruppe "Animal-borne sensors" mit der Entwicklung neuer Prototypen für ein Internet der Tiere. Die Geräte sind beispielsweise in der Lage Interaktionen zwischen Individuen festzustellen, Gesundheitszustände zu messen, Verhalten mittels maschinellem Lernen automatisiert zu klassifizieren und Echtzeitdaten über lange Zeiträume und Distanzen hinweg zu übertragen. |
12:15 – 14:15 Mittagspause & Themeninseln
Wir sind froh, das diesjährige Denzlinger Wildtierforum in Präsenz abhalten zu können, und wollen dies nutzen, um mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
An sogenannten Themeninseln bieten wir Ihnen die Gelegenheit, über Fragen rund um das Thema „Wildtiere in Bewegung“ mit Expertinnen und Experten zu diskutieren.
In einem zweiten Anmeldungsverfahren nach Tagungsanmeldung werden Ihnen dazu verschiedene Themeninseln zur Auswahl stehen, aus denen Sie nach Ihrem Interesse zwei Themeninseln wählen können.
- Wildtiere, die was bewegen (Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg)
- Wildtiere, die sich bewegen (Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg)
- Wildtiere, die Menschen bewegen (Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg)
- Menschen, die Wildtiere bewegen (Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg)
- Der Fuchs geht um: Bewegungsmuster und Dichteermittlung in unterschiedlichen Lebensräumen (Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg am LAZBW & Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
- Stadtentwicklung und unsere wilden Nachbarn – Wie können wir das Zusammenleben verbessern? (Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
- Das Rebhuhn im Fokus: Landesweites Rebhuhnmonitoring Baden-Württemberg (Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg am LAZBW)
Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmendenanzahl begrenzt sein wird, um Gruppengrößen einzuhalten, welche Diskussionsraum bieten. Bei dem Verfahren wird das Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ gelten. Seien Sie also schnell, sobald die Anmeldung geöffnet ist!
14:30 – 16:00 Block 2: Menschen bewegen Wildtiere, Wildtiere bewegen Menschen
14:30 | (Ko-)Existenzfragen: Wie Wildtieren uns zum Nachdenken übers Menschsein bewegen | Dr. Uta Maria Jürgens (Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) Warum bewegen uns Wildtiere so stark? Weil sie uns tiefgreifende Fragen stellen, die für die menschliche Existenz in der Natur ganz grundsätzlich und ganz praktisch relevant sind. Auf Grundlage der Ergebnisse ihrer empirischen Forschung erklärt Dr. Uta Maria Jürgens die intensiven und gegensätzlichen Reaktionen auf Wildtiere und gibt einen Überblick über die Psychologie von Mensch-Wildtier-Beziehungen. Schließlich zeigt sie auf, wie die Überlegungen zu Mensch-Wildtier-Koexistenz in die großen umweltethischen Themen einmünden, die schon den Vordenker Aldo Leopold bewegten: die Verantwortlichkeit, die wir als Einzelne und als Gesellschaft gegenüber der Natur haben, und was es bedeutet, eine nachhaltige menschliche Existenz zu führen. |
15:00 | Der Mensch im Wildtiermanagement – Überzeugungen und Sichtweisen in Bewegung | Dr. Marion Mangelsdorf (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) und Dr. Stefan Ehrhart (Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg) Entscheidungen im Wildtiermanagement basieren auf menschlichen Wertvorstellungen und Zielen. Diese verändern sich über die Zeit sowie zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und können mithilfe verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen untersucht werden. Dr. Stefan Ehrhart geht auf die sozialpsychologische Analyse sowie die Bedeutung der Überzeugungen und Einstellungen unterschiedlicher Akteursgruppen ein. Anschließend zeigt Dr. Marion Mangelsdorf aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive Veränderungen der Beziehung von Mensch und Wildtier über die Zeit auf. |
15:30 | Naturschutz in Bewegung? Die Bedeutung von Wildtierbewegungen für die Naturschutzplanung | Dr. Veronika Braunisch (Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg) In der dicht besiedelten Kulturlandschaft sind Wildtiere zunehmend mit veränderten Bedingungen konfrontiert: Landschaftszersiedelung, Infrastrukturausbau und Klimawandel verändern ihre Lebensräume, und neue Outdoortrends bringen immer mehr Menschen in die verbleibenden Flächen. Sie müssen ausweichen, wandern oder abwandern. Damit kommen statische Naturschutzkonzepte an ihre Grenzen. An aktuellen Beispielen wird illustriert, wie Wildtierbewegungen bei der Naturschutzplanung berücksichtigt werden können und welche Datengrundlagen hierfür notwendig sind. |
Samstag | 16. September 2023 | Landkreis Emmendingen und Rohrhardsberg
8:30 – 17:30 Exkursion im Rahmen der Deutschen Waldtage | Start- und Endpunkt: Park and Ride Gundelfingerstraße – Maximale Teilnehmerzahl: 50
» Wildtiere in Bewegung – vom Auerhuhn über den Rothirsch bis zur Wildkatze « Leitung: Dr. Rudi Suchant (FVA), Sabrina Streif (FVA)
Gehen Sie mit uns auf eine spannende Exkursion zum Thema „Wildtiere in Bewegung – vom Auerhuhn über den Rothirsch bis zur Wildkatze“. Die Exkursion führt zunächst in den Landkreis Emmendingen, wo Sie auf den Weg der Wildkatze durch die Rheinebene mitgenommen werden. Danach kehren wir ein, zum gemütlichen Mittagessen, bevor es auf den Rohrhardsberg geht. Dort werden Ihnen die Bewegungen von Auerhuhn und Rothirsch im Schwarzwald nähergebracht.