Borkenkäfer und Rüssler profitieren von Trockenstress an Weißtannen
Die sich seit dem Spätsommer 2022 rot färbenden Weißtannen (Abies alba) machen es offen-sichtlich – der vergangene trocken-heiße Sommer hinterließ auch an dieser im Gegensatz zur Fichte als relativ Klimawandel-tolerant betrachteten Baumart wieder seine Spuren. Die klimageschwächten Weißtannen werden von biotischen Schadorganismen befallen, wie Borkenkäfern und Weißtannenrüsslern, welche letztlich den Baum zum Absterben bringen.
Borkenkäfer und Rüssler profitieren von Trockenstress an Weißtannen. Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Waldschutz-Info 1/2023, 8 S.
Physiologische Nadelröte der Douglasie: Frosttrocknis
Infolge ungünstiger Abfolge von Wärme- und Kälteperioden gegen Ende des Winters und zu Beginn der Vegetationszeit sind verbreitet Absterbeerscheinungen bei der Douglasie zu beobachten. In unterschiedlichen Regionen und Höhenlagen Baden-Württembergs zeigen betroffene Douglasien nach dem Winter 2021/2022 noch vor dem Knospenaustrieb über große Teile der Krone eine Rötung der Nadeln. Meist fehlen weitere Merkmale, die auf eine Erkrankung oder einen Insektenbefall hindeuten. Ist die gesamte Krone davon betroffen, kann es auch zum Absterben der Pflanzen kommen.
Borkenkäfer-Management nach Kronenbrüchen an Fichte
Im Gegensatz zu Teilen Nord- und Mitteldeutschlands sind großflächige Windwurf- und Schneebruchschäden in Südwestdeutschland im vergangenen Winter 2021/22 glücklicherweise ausgeblieben. Lediglich vereinzelt und kleinräumig kam es hierzulande zu Würfen und Brüchen. Nichtsdestotrotz zählen auch im Südwesten Wind- und Schneeschäden an Fichte zu den häufigsten Schadursachen und sind – wie beispielsweise 2018 – oft entscheidende Faktoren von Borkenkäfer-Massenvermehrungen.
Physiologische Nadelröte der Douglasie: Frosttrocknis. Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Waldschutz-Info 2/2022, 6 S.
Borkenkäfer-Management nach Kronenbrüchen an Fichte. Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Waldschutz-Info 1/2022, 5 S.
Ein neuer Schädling an der Eiche! Nachweis der Eichennetzwanze (Corythucha arcuata) in Baden-Württemberg bestätigt
In der Nähe von Schwetzingen konnte die FVA die Eichennetzwanze (Corythucha arcuata) nachweisen, die somit Baden-Württemberg und damit Deutschland erreicht hat. Ihre Saugtätigkeiten führt zu verfrühtem Blattabfall, schwächt die Bäume und macht sie Anfällig für weitere Schadorganismen.
Borkenkäfer-Management unter Berücksichtigung des Vollernter-Einsatzes
Die Aufarbeitung von Käferholz durch Vollernter nimmt immer mehr zu: Reduziert die Krafteinwirkung des Fällkopfs die Bruttauglichkeit der Borke und vernichtet vorhandene Käferbrut? Letztlich war unklar, ob die Stämme anschließend weiter behandelt werden müssen. Im Schwarzwald wurden dazu mehrere Untersuchungen durchgeführt.
Quarantäne-Schadorganismen
Infos zu Quarantäne-Schadorganismen: Asiatischer Laubholzbockkäfer, Citrusbockkäfer, Asiatischer Moschusbockkäfer, Asiatischer Eschenprachtkäfer, Bronzefarbener Birken-Bohrer, Sibirische Seidenmotte, Kiefernholznematode, Dothistroma-Nadelbräune, Feuerbakterium, Phytophthora ramorum, Thousand Cankers Disease
Integriertes Borkenkäfermanagement: Hacken von befallenem Stammholz
Die Käferholzmengen waren auch 2020 so hoch, dass eine rechtzeitige Holzabfuhr vor Ausflug der Borkenkäfer nicht immer möglich war. So wurde befallenes Stammholz zur Borkenkäfertherapie gehackt, auch ohne die sonst übliche thermische Verwertung. Um die Wirksamkeit zu prüfen, wurde im Spätsommer 2020 ein Versuch im Südschwarzwald durchgeführt.