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Sommertour zu möglichen Nadelbäumen der Zukunft

Besuch auf der Versuchsfläche Gaggenau-Michelbach FVA BW/Joos

Besuch der Versuchsfläche Gaggenau-Michelbach. Von links: Florian Ruge (FVA), Andreas Bach (ForstBW), MdL Jonas Weber (SPD), Andreas Ehring (FVA)

Anfang August besuchte MdL Jonas Weber (SPD) die Versuchsfläche Gaggenau-Michelbach der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA). Der SPD-Abgeordnete des Wahlkreises Rastatt informierte sich im Rahmen seiner Sommertour bei Experten der FVA-Abteilung Waldwachstum über Forschung und Praxis des klimaangepassten Waldumbaus.

Hauptbaumarten auf dem absteigenden Ast

Vielen Hauptbaumarten in Baden-Württemberg geht es zunehmend schlechter. Mittelfristig verändert sich das Klima in Richtung mediterraner Verhältnisse. Die FVA forscht daher präventiv zu den damit einhergehenden Herausforderungen: Wie fit sind die heimischen Baumarten im Klimawandel? Welche haben eine gute Prognose? Welche leider nicht? Bedarf es Alternativen? Wie können Wälder möglichst stabil und zukunftsfähig gestaltet werden?

Nadelbäume unter der Lupe

Auf der Hanglage oberhalb des Murgtals untersucht die Abteilung Waldwachstum seit Dezember 2018 explizit Anwuchsverhalten, Jugendwachstum und Standorttauglichkeit der Nadelbaumarten Libanon- und Atlas-Zeder sowie der Bornmüller-Tanne. „Eine unserer zentralen Erkenntnisse ist, dass es die eine Hoffnungsbaumart im Klimawandel nicht gibt“, erklärten Andreas Ehring und Florian Ruge (beide FVA). Daher erprobe man möglichst viele Baumarten, die sich als Nutzarten in Klimazonen bewähren, in denen heute etwa die Bedingungen herrschen, wie sie hierzulande am Ende des 21. Jahrhunderts zu erwarten sind. Dazu gehören unter anderem der vorderasiatische, südeuropäische sowie vereinzelt der nordafrikanische Raum. Als Referenz dienen die heimische Weißtanne und die bereits erfolgreich in Baden-Württemberg angesiedelte Douglasie.

Forschung mit langem Atem

Bis belastbare Forschungsergebnisse abgeleitet werden können, vergehen Jahrzehnte. Doch auch heute könne der Wald bereits aktiv unterstützt werden, sagen die Experten. Regelmäßige Durchforstung und Pflege würden den Beständen helfen, sich an die klimatischen Veränderungen anzupassen.

Weber, der Mitglied des Landwirtschaftsausschusses und Parteisprecher für den Ländlichen Raum ist, zeigte sich von den Forschungsansätzen und der praktischen Arbeit der Forstleute in Baden-Württemberg beeindruckt. Diese umfasse immer mehr Aufgaben und die Ergebnisse überstiegen das eigene Berufsleben um Jahrzehnte.

Waldwachstumskundliche Forschung an der FVA

Über ganz Baden-Württemberg und alle Waldeigentumsarten verteilt unterhält die FVA rund 1.400 aktive waldwachstumskundliche Versuchsfelder. Zum Teil reichen die Messreihen über 150 Jahre zurück und liefern wichtige langfristige Erkenntnisse zur Waldbewirtschaftung. 

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