Andreas Ehring und Florian Ruge, Wissenschaftler in der Abteilung Waldwachstum der FVA, erklärten, wie der Wald von morgen aussehen kann. Denn: Schon heute müssen in Wäldern die klimatischen Verhältnisse der Zukunft berücksichtigt werden. Dass sich das Klima ändern wird, steht leider außer Frage. Ebenso wie die Tatsache, dass die bisherigen Hauptbaumarten bereits jetzt unter den sich wandelnden Bedingungen leiden: Die Auswirkungen von Borkenkäfern, Trockenschäden, Sonnenbrand und alt bekannten sowie zunehmend auch neuen Schädlingen und Krankheiten, sind leider in vielen Wäldern in BW deutlich sichtbar. Zwar stehen noch ausreichend anpassungsfähige heimische und bei uns bereits bewährte nicht-heimische Baumarten zur Auswahl. Doch je stärker die Erwärmung voranschreitet, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass auch deren Anpassungspotenzial nicht ausreichen wird.
Auf ihren Versuchsflächen arbeitet die Abteilung Waldwachstum daran, Baumarten verschiedenster Herkünfte auf ihre Klimaanpassungsfähigkeit zu überprüfen. Der Fokus liegt auf heimischen Baumarten, die bisher im Wald eine eher untergeordnete Rolle spielen, aber im Zuge des Klimawandels relevant werden könnten. Darüber hinaus werden auch Baumarten nicht heimischer Herkunft unter die Lupe genommen, denn: "Es gibt nicht die eine Wunderbaumart", weiß Andreas Ehring. Ziel sind Mischbestände, die in erster Linie mit heimischen und bewährten Baumarten ein intaktes Ökosystem erhalten. Darüber hinaus testet die FVA auch Baumarten, die bei uns im Wald bisher kaum angebaut wurden, die aber in ihren Herkunftsgebieten insbesondere mit einer ausgeprägten Sommertrockenheit zurechtkommen. Die Versuchsanbauten in Pulverdingen mit den heimischen Baumarten Traubeneiche und Hainbuche, den aus Europa stammenden Baumarten Baumhasel und Libanonzeder sowie den außereuropäischen Baumarten Atlaszeder und Douglasie sind dabei ein wichtiger Schritt.
Baumarten auf der Versuchsfläche Pulverdingen